Correctiv und Verein Deutscher Sprache: Axt am Grundrecht Pressefreiheit
Nach der Recherche über Pläne, Millionen Menschen aus Deutschland zu vertreiben, geht eine Teilnehmerin des Treffens die Presse an. Der DJV wehrt sich.
Mit diesem Statement reagierte sie auf den jüngsten Bericht des Recherchenetzwerks Correctiv über ein Treffen von AfD-Politiker*innen, Rechtsextremen, Unternehmer*innen im November 2023. Bei dem Treffen in Potsdam wurde laut dem Bericht die Vertreibung und Deportation von Millionen von Menschen diskutiert – euphemistisch „Remigration“ genannt.
Auch Schröder soll beim Treffen gewesen sein. Der Verein Deutsche Sprache distanzierte sich bereits kurz nach der Veröffentlichung von Schröders Teilnahme am Treffen. Die „Aktion“ sei nicht abgesprochen noch vom VDS „initiiert oder autorisiert“.
VDS-Vorstand Schröder sprach auf X als Reaktion auf die Correctiv-Recherche vom deutschen „Mainstreamjournalismus“, ein Begriff der in Deutschland negativ konnotiert und vor allem von Rechten genutzt wird. Er legt nahe, dass die gemeinten Medien eine gemeinsame politische Richtung hätten, obwohl damit meist diverse große traditionelle Medien gemeint sind – von taz über Tagesschau bis zum Focus. In ihrem Beitrag schreibt Schröder weiter: „Linksextreme Schreiberlinge schreiben mit staatlicher Förderung hirnlosen Quatsch voneinander ab.“
Nach diesen Äußerungen fordert der DJV nun vom VDS, sich von Schröder zu distanzieren – abermals. Denn, so schreibt DJV-Vorsitzende Mika Beuster in der Pressemitteilung des DJV, unter dem „Remigration“-Vorschlag könne man „nur den Wunsch nach einer Deportation von unliebsamen Journalistinnen und Journalisten in Umerziehungslager verstehen“. Der VDS würde jede Legitimation verspielen, in der politischen und gesellschaftlichen Debatte irgendeine Rolle zu spielen, wenn er sich nicht abgrenzt und Konsequenzen zieht. „Das erinnert an die dunkelsten Zeiten in Deutschland.“
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen