Corona-Strategien der Schulen: Im Namen der Kinder
Eine Schule in Bayern und eine in Hessen eint ein Gefühl: fremdbestimmt zu sein. Doch wie sie jeweils mit der Pandemie umgehen, unterscheidet sich.
W enn alles so läuft, wie Carola Stöhr es sich wünscht, sind ihre 480 Schulkinder die ersten in Bayern, die keine Maske mehr im Unterricht tragen. Und vielleicht bundesweit die ersten, die nicht mehr ständig lüften und im Klassenzimmer frieren müssen. Auch wenn das momentan undenkbar erscheint angesichts hoher Infektionszahlen und verschärfter Hygieneregeln: Die 58-jährige Schulleiterin hält es für möglich. Alles hängt vom Ausgang des Pilotprojekts ab, das Stöhr mit dem Leiter des zuständigen Schulamts vereinbart hat – und somit von einer schmalen hohen Box, von denen die Grundschule Altdorf bei Nürnberg seit ein paar Tagen fünf Stück besitzt.
Eine dieser Boxen steht in dem Klassenzimmer der 4a und surrt leise. Carola Stöhr, eine besonnene Frau mit ruhiger Stimme, beugt sich an einer Seite herunter und tippt mit dem Finger mehrmals schnell auf ein Display. Das Surren verstärkt sich zu einem Schnaufen. Die Kinder, die gerade Trinkpause machen, blicken zur Tafel, wo ihre Schulleiterin kniet. „Jetzt sind wir bei 100 Prozent“, sagt Stöhr und dreht sich zur Klasse. „Wer hört einen Unterschied?“ „Jetzt ist es lauter“, ruft ein Mädchen, ohne sich zu melden. „Es klingt wie im Flugzeug“, sagt ein Junge. Schulleiterin Stöhr nickt zufrieden. Dann fragt sie: „Wer würde am liebsten seine Maske nicht mehr tragen müssen?“ Alle Finger schnellen nach oben.
Die Box im Klassenzimmer der 4a ist ein Luftreiniger. „Der Rolls-Royce unter den Filtergeräten“, sagt Stöhr kurz darauf in ihrem Büro. Auf dem ovalen Holztisch liegt zwischen Desinfektionsmittel und Nürnberger Lebkuchen eine Bedienungsleitung des Herstellers. Er verspricht „Sichere und saubere Luft – Made in Germany“. Das Gerät arbeitet mit einem Luftfilter der Klasse Hepa H14. Kostenpunkt: ab 3.300 Euro. Die Bundeswehruniversität München empfiehlt solche Filter für den Einsatz im Klassenzimmer, weil sie die Luft zuverlässig von Aerosolen befreien. Auch Forscher:innen der Uni Frankfurt kommen zu dem Schluss: Binnen wenigen Minuten saugen die Filter mehr als 90 Prozent der Viren aus der Luft.
Die Kultusminister:innen jedoch halten wenig von solchen Geräten. Nur für Räume, die nicht ordentlich gelüftet werden können, scheint ihnen die Investition gerechtfertigt. Sieben Länder stellen entsprechende Förderungen in Aussicht, darunter Bayern. Carola Stöhr ist das zu wenig. „Ich verstehe nicht, warum die Landesregierung nicht alles daransetzt, den bestmöglichen Schutz an Schulen sicherzustellen.“ Was Stöhr noch weniger versteht: Warum die Ministerien nicht schon im Sommer gehandelt haben. „Bis die ersten Luftfilter bewilligt sind, ist Frühling.“ Deshalb hat die Grundschule Altdorf die Sache selbst in die Hand genommen.
Eigene Vorschläge stoßen auf Ablehnung
Die ersten fünf Luxusfilter hat ein ansässiger Arzt gespendet, dessen Tochter hier zur Schule geht. Drei weitere Geräte sind bestellt – ebenfalls finanziert durch private Spenden. Vier schlecht belüftbare Räume könnten dank des bayerischen Förderprogramms ausgestattet werden. Den Rest, hofft Stöhr, schafft die Stadt an, die für die Ausstattung der Schule zuständig ist. Entschieden werden soll darüber Mitte Dezember.
Gibt der Stadtrat grünes Licht für die Anschaffung, beginnt ein Testlauf mit offenem Ausgang. Kann Stöhr nachweisen, dass die Raumluft dank der Filter sauber genug ist, um auf Masken und regelmäßiges Lüften verzichten zu können, will sie eine Sondergenehmigung bei Schulaufsicht und Gesundheitsamt sowie Staatsregierung beantragen. „Ich weiß natürlich nicht, ob ich damit durchkomme“, sagt Stöhr. „Aber ich will es versuchen, den Kindern zuliebe.“
Besonders gut stehen ihre Chancen nicht. Bundesweit berichten Schulleiter:innen, die eigene Vorschläge zum Umgang mit Corona machten, von der Ablehnung ihrer Anträge. Für Aufsehen sorgte vor ein paar Wochen das Veto der nordrhein-westfälischen Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP, die es der Stadt Solingen untersagte, zur Eindämmung der Pandemie die Klassen zu teilen und abwechselnd zu unterrichten. Viele sehen das als Beweis dafür, dass die Politik die Schulen um jeden Preis im Regelbetrieb halten will – egal was die Betroffenen denken.
Carola Stöhr, Schulleiterin
Spricht man Stöhr auf diesen Vorwurf an, greift sie nach einem gerahmten Porträt, das auf ihrem Schreibtisch steht. „Mein oberster Dienstherr sind die mir anvertrauten Schüler“, steht darauf. Der Wahlspruch eines verstorbenen Vorgängers. „Den habe ich mir zu eigen gemacht.“ Er ist auch der Grund, warum die Schulleiterin die taz nach Mittelfranken eingeladen hat. Der Reporter soll sich persönlich davon überzeugen, dass Grundschulkinder Hygieneregeln nicht immer einhalten können und wie sehr Sprache und Mimik unter den Masken leiden. Und wie kalt es mittlerweile in der ganzen Schule ist.
Es ist ein Mittwoch Ende November. Später am Tag werden Bund und Länder eine Verlängerung des Teillockdowns beschließen. Die Hygieneregeln für Schulen belassen sie im Wesentlichen, wie sie sind. Schulleiterin Stöhr führt in Altdorf durch zugige Klassenzimmer, deutet auf Kinder in Jacken und Mützen und spricht aus, was sich im Moment wohl viele Schüler:innen, Eltern und Lehrkräfte fragen: „Jetzt haben wir 4 Grad. Wie soll das bei minus 10 werden?“
Wie guter Unterricht und Hygienemaßnahmen in Einklang zu bringen sind, darüber wird in Deutschland derzeit heftig gestritten. Die Bundesländer machen teils sehr unterschiedliche Vorgaben für den „Schulbetrieb unter Pandemiebedingungen“. In Bayern etwa gilt die Maskenpflicht schon an Grundschulen, in Nordrhein-Westfalen ab der fünften Klasse, in Thüringen ist das Maskentragen im Unterricht freiwillig. Letzte Woche verständigten sich Bund und Länder darauf, dass ältere Schüler:innen bei hohen Infektionszahlen überall in Deutschland Masken tragen sollen. Die zentrale Streitfrage ist aber eine andere: Genügt der Mund-Nasen-Schutz als Maßnahme, wenn die Infektionen im Umfeld der Schule stark zunehmen wie jüngst in ganz Deutschland?
Die wenigen Studien, die es bislang über Schulen und Corona gibt, lassen verschiedene Schlüsse zu. Wer in Schulen keine „Treiber“ der Pandemie sieht wie die Landesregierungen, beruft sich etwa auf die Auswertung von 116.000 Tests an Kindern, die Kinder- und Jugendkliniken aus ganz Deutschland vor Kurzem veröffentlichten. Aus dem niedrigen Anteil der positiv getesteten Kinder (0,53 Prozent) leiten die Forscher:innen ab, dass die Dunkelziffer nicht so hoch liegt wie befürchtet und dass sich Kinder weniger in der Schule anstecken als im privaten Umfeld. Eine breite Testung an 243 österreichischen Schulen hingegen ergab, dass sich das lokale Infektionsgeschehen sehr wohl an den Schulen widerspiegelt. Nehmen die Coronafälle zu, steigen sie auch in der Schule, so das Ergebnis. Schüler:innen spielen demnach durchaus eine Rolle bei der Übertragung des Virus.
Entsprechend unterschiedlich sind die Positionen: Gewerkschaften und Lehrerverbände fordern seit Wochen, die Abstandsregeln wieder einzuführen. Weil die Klassen für 1,5-Meter-Abstände jedoch zu voll sind, müsste man sie teilen und die Schüler:innen abwechselnd in der Schule und zu Hause unterrichten. Das Robert-Koch-Institut empfiehlt dies ab einer 7-Tage-Inzidenz von 50 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen.
Aktuell wäre davon fast ganz Deutschland betroffen. Eine flächendeckende Rückkehr in das Wechselmodell wollen die Kultusministerien jedoch partout vermeiden. Sie verweisen auf das verhältnismäßig geringe Infektionsgeschehen an Schulen und auf die schlechten Erfahrungen mit digitalem Lernen im Frühjahr. Viele Lehrer:innen hätten rückgemeldet, dass sie überlastet gewesen seien, sagte die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Stefanie Hubig, nach den Herbstferien.
Vor allem sträuben sich die Länder dagegen, dass das Infektionsgeschehen automatisch bestimmte Maßnahmen auslöst. Einige Länder – darunter Niedersachsen, Bayern, Sachsen-Anhalt und Thüringen – ordnen nun zwar ab dieser Woche bei einer Inzidenz über 200 Wechselunterricht für die Schulen im betroffenen Kreis an. Aber selbst in diesen Ländern sind die Regelungen uneinheitlich. Mal gibt es Wechselunterricht ab der siebten Klasse, mal ab der achten. Mal für alle Schulen, mal nur an denen, wo Coronafälle auftreten. Den Vorstoß von Bundeskanzlerin Angela Merkel für eine bundesweit geltende Praxis haben die Länder abgeschmettert.
Georg Köhler, Schulleiter
Lediglich auf eine gemeinsame Definition von Coronahotspots – Kreise mit einer Inzidenz über 200 – haben sie sich eingelassen. Doch wie Schulen in solchen Hotspots unterrichten sollen, entscheiden weiterhin die Länder. Oder genauer: die Gesundheitsämter in Absprache mit dem zuständigen Schulamt vor Ort. „Schulscharfe“ Maßnahmen heißt das im Behördensprech. Und die sorgen für einigen Unmut an den Schulen. Weil die lokalen Gesundheitsämter überfordert sind. Oder weil die Wünsche der Schulen ignoriert werden. Oder beides.
Georg Köhler kennt das. Zweimal hat sich der Schulleiter im hessischen Dietzenbach um eine Sondergenehmigung bemüht. Das Kollegium wollte statt Präsenzunterricht in vollen Klassen lieber Wechselunterricht anbieten. Beide Male gab es in 7 Tagen über 200 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner:innen. Dennoch wurde er abgewiesen, zuletzt vergangene Woche. „Die Hoffnung auf Mitbestimmung habe ich begraben“, sagt er.
Die Ernst-Reuter-Schule ist eine Gesamtschule mit Ganztagsbetreuung. Vormittags teilen sich die Schüler:innen in Hauptschul-, Realschul- und Gymnasialklassen. Am Nachmittag belegen sie Wahlfächer oder erhalten Förderunterricht in Kleingruppen. Dafür bekommt Schulleiter Köhler zusätzliche Stellenanteile. Seine Schülerschaft bezeichnet er als „äußerst divers“. „Brennpunktschule“, sagen die Leute im Ort.
Seit die hessische Landesregierung Ende Oktober die Hygienemaßnahmen an den Schulen verschärft hat, dürfen sich die Schüler:innen verschiedener Klassen nicht mehr vermischen. „Das ist eine sinnvolle Maßnahme in der Pandemie“, sagt Köhler, „aber eine Katastrophe für die Bildungschancen unserer schwächeren Schüler.“ Ohne zusätzliche Förderung kommen manche Jugendliche nicht mehr mit, so seine Befürchtung.
Die Lehrer:innen der Ernst-Reuter-Schule haben sich daher überlegt: Wenn die individuelle Förderung nicht mehr am Nachmittag erfolgen kann, muss sie vormittags stattfinden. Würden sie in kleineren Gruppen unterrichten, könnten sie sich besser um einzelne Schüler:innen kümmern. Das Kollegium hat sich daher für das Wechselmodell ausgesprochen. Auch weil einige Kolleg:innen aufgrund ihres Alters oder wegen Vorerkrankungen Angst vor einer Ansteckung haben. Geteilte Klassen bedeuten für sie ein geringeres Risiko. Georg Köhler wandte sich mit der Bitte, die Klassen halbieren zu dürfen, an den Leiter des zuständigen Gesundheitsamtes.
Was dann passiert ist, regt ihn noch Wochen später auf. Der Schulleiter empfängt wegen der Abstandsregeln nicht in seinem Büro, sondern in der leeren Mensa. Normalerweise verzehren hier Hunderte Jugendliche ihr Mittagessen. Nun sitzt Köhler mit dem Rücken zur verwaisten Essenausgabe und redet sich in Rage. „Ich hab noch nicht mal eine Antwort erhalten.“
Carola Stöhr, Schulleiterin
Köhler – kurze graue Haare, schwarze Maske, Jeans – ist ein höflicher Mann. Er bringt Verständnis dafür auf, dass die Gesundheitsämter überlastet sind. Sogar dafür, dass seine Schule die Kontaktnachverfolgung selbst in die Hand nehmen musste, weil die Behörde einfach nicht mehr dazu kam. Was Köhler aber nicht leiden kann: wenn Entscheidungen nicht begründet werden. An dem Tag Anfang November, an dem er seine Anfrage an das Gesundheitsamt stellt, hat der Nachbarkreis Main-Kinzig, ebenfalls Hessen, schon Wechselunterricht ab der siebten Klasse angeordnet. Bei einer Inzidenz von 167, also einem deutlich niedrigeren Wert als dem im Kreis Offenbach, zu dem die Ernst-Reuter-Schule gehört. Dass ein Gesundheitsamt so entscheidet und das andere ganz anders, versteht Köhler nicht.
Was die Grundschule Altdorf und die Ernst-Reuter-Schule in Dietzenbach verbindet: das Gefühl, von der Politik nicht gehört zu werden – und mit den eigenen Ressourcen am Limit zu sein. „Ich bin mit meiner Energie am Ende“, sagt Georg Köhler. Er hofft, sich über Weihnachten etwas regenerieren zu können.
Auch die Altdorfer Schulleiterin Carola Stöhr spürt die Belastung. Die Umsetzung der ständig wechselnden Vorgaben raube nicht nur viel Zeit, sondern stelle die Schule zum Teil vor schwer lösbare Aufgaben. Als Beispiel nennt Stöhr die „Empfehlung“ aus München, Schulklassen zeitversetzt in die Pause zu schicken. „Allein darüber haben wir uns stundenlang den Kopf zerbrochen.“ Ohne die fünf Leute vom Bundesfreiwilligendienst an der Schule, die nun Pausenaufsichten übernehmen, würde es gar nicht gehen. Stöhr sagt: „Das haben sich Leute ausgedacht, die nie in einer Schule gearbeitet haben.“
Wie verbreitet der Frust an deutschen Schulen mittlerweile ist, zeigt eine repräsentative Umfrage des Verbands Bildung und Erziehung. Im Oktober und November wurden dafür bundesweit 785 Schulleiter:innen befragt. Nur mehr jede:r Vierte gab an, den Beruf sehr gern auszuüben. Vor einem Jahr war es noch jede:r Zweite.
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Umgekehrt verdoppelte sich die Zahl derer, die nicht mehr gerne in die Schule kommen. Die Erklärung liefert die Umfrage gleich mit: Der Anteil der Schulleiter:innen, die zufrieden sind mit ihrer Arbeit, brach im Vergleich zu 2019 um fast 20 Prozent ein. Nur 3 Prozent bewältigen ihre Aufgaben in der Arbeitszeit.
„Das System Schule war schon vor Corona auf Kante genäht“, sagt Thilo Hartmann. „Jetzt stehen wir vor dem Kollaps.“ Der 43-Jährige sitzt für die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft im Gesamtpersonalrat im Kreis Offenbach. Seine Schwerpunkte: Arbeitsschutz und Arbeitszeit. Der hessischen Landesregierung stellt Hartmann, der selbst Deutsch und Spanisch unterrichtet, ein schlechtes Zeugnis aus. „Einerseits drückt uns die Politik seit Jahren immer mehr Pflichten auf, die gar nichts mehr mit unserem Kerngeschäft zu tun haben.“ Andererseits sorge das Ministerium nicht für personelle Entlastung. „Was nutzen uns zugewiesene Stellen, wenn es kein Personal dafür gibt?“, fragt Hartmann.
Hessen hat zwar wie andere Länder seine Studienplätze erweitert, vor allem für das Grundschullehramt. An Förder-, Haupt- oder Realschulen bleibt der Personalmangel aber bis mindestens 2030 bestehen. Die Quote der Lehrkräfte, die nicht für den Beruf ausgebildet sind, wird also weiter steigen. Auch das belaste die Schulen, sagt Gewerkschafter Thilo Hartmann. Seit Corona sei noch ein drängendes Problem hinzugekommen: die digitale Ausstattung. Vielerorts hätten die Schulen immer noch kein schnelles Internet oder ausreichend Leihgeräte für Schüler:innen.
Carola Stöhr aus dem fränkischen Altdorf kann das bestätigen. Seit drei Jahren wartet sie auf die Auszahlung aus dem Digitalpakt. Auch das sei ein Grund, warum sie auf keinen Fall Unterricht auf Distanz möchte. „Präsenzunterricht ist das Beste für Kinder und auch für die Familien.“ Da sei sie einer Meinung mit der Landesregierung von Markus Söder. Nur eben nicht in der Frage, wie man Kinder und Lehrer:innen zurzeit am besten schützt.
Den Altdorfer Bürgermeister Martin Tabor weiß Stöhr auf ihrer Seite, er unterstützt die Pläne mit den Luftfiltern. Das Geld für die noch fehlenden 10 Geräte werde er schon irgendwie zusammenkratzen, sagt er am Telefon. „Das ist ja nicht nur wegen Corona eine sinnvolle Investition.“ Klar sei aber auch, dass an der Schule weiter Masken getragen werden müssen. Es sei denn, das Gesundheitsamt genehmige Stöhrs Antrag auf Befreiung. „Das kann ich mir aber beim besten Willen nicht vorstellen.“
Eine Überraschung erlebt dafür Georg Köhler aus Dietzenbach. Am Montag liest er in einer Mail des Schulamts: Die Ernst-Reuter-Schule soll ab kommender Woche Wechselunterricht einführen, ab der achten Jahrgangstufe, mit Ausnahme der Abschlussklassen. Darauf hätten sich Gesundheitsamt, Schulträger und die Untere Schulaufsichtsbehörde verständigt. Die Maßnahme gelte bis Ende Januar. Eine Begründung sucht Köhler in der Mail vergeblich. Am Montag lag der Inzidenzwert bei 207. So hoch wie in den vergangenen vier Wochen auch.
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