Corona-Krise weltweit: Italien schließt Unternehmen
In Italien und Spanien steigen die Zahlen der Erkrankten und Todesopfer weiter dramatisch an. In Deutschland verlangsamen sich die Neuinfektionen.
In der Eindämmung der Coronavirus-Pandemie wolle die Regierung einen „zusätzlichen Schritt“ gehen. Supermärkte, Apotheken, Post- und Banken-Dienste sollen hingegen weiterhin geöffnet bleiben. Auch wichtige öffentliche Dienstleistungen einschließlich des Verkehrssektors würden gewährleistet.
Am Samstag hatte der italienische Zivilschutz 793 neue Todesopfer vermeldet. Die Zahl der Menschen, die nach einer Infektion mit dem neuartigen Coronavirus starben, stieg demnach auf 4.825. Damit wurden 38,3 Prozent der weltweiten Corona-Toten insgesamt aus Italien gemeldet. Auch die Zahl der Neuinfektionen erreichte einen neuen traurigen Rekord. Sie wurde die mit 6.557 angegeben. Damit steckten sich nach Behördenangaben bislang 53.578 Menschen in Italien mit dem neuartigen Coronavirus an.
In Spanien stieg die Zahl der Todesopfer weiter dramatisch an. Sie lag am Samstag bei 1.326 und damit um 32 Prozent über der vom Vortag, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Am Sonntagmittag teilte die spanische Regierung mit, dass innerhalb von 24 Stunden 400 neue Todesfälle dazugekommen seien. Die Zahl der nachgewiesenen Infektionsfälle stieg am Samstag auf knapp 25.000. Das waren etwa 5.000 mehr als noch am Freitag.
Laut Pedro Sánchez stehen „sehr harte Tage“ bevor
Ministerpräsident Pedro Sánchez stimmte die Bevölkerung angesichts der rasanten Ausbreitung des Coronavirus auf „sehr harte Tage“ ein. „Wir müssen uns psychologisch und emotional darauf vorbereiten“, sagte er in einer Fernsehansprache. Das Land stehe vor der größten Herausforderung seit dem Spanischen Bürgerkrieg.
In Deutschland hat sich der Anstieg der Infektionen und Todesfälle durch das Virus verlangsamt. Das Robert-Koch-Institut meldete am Sonntag 18.610 Infizierte, das waren 1.948 mehr als am Vortag. Am Samstag war die Zahl der Krankheitsfälle noch um 2.705 gewachsen. Die Zahl der Toten nannte das Institut am Sonntag mit 55, verglichen mit einem für den Samstag gemeldeten Anstieg um 15 auf 46. Dazu teilte das Institut noch mit, ein Patient sei am Samstag fälschlicherweise als verstorben gemeldet worden.
Um 14 Uhr will Kanzlerin Angela Merkel mit den Ministerpräsidenten der Bundesländer in einer Telefonkonferenz über weitere Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus beraten. Dabei geht es auch um Ausgangsbeschränkungen. Im Vorfeld äußern sich mehrere Politiker skeptisch.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Greenpeace-Mitarbeiter über Aufrüstung
„Das 2-Prozent-Ziel ist willkürlich gesetzt“
Selbstzerstörung der FDP
Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Rücktritte an der FDP-Spitze
Generalsekretär in offener Feldschlacht gefallen
Iran als Bedrohung Israels
„Iran könnte ein Arsenal an Atomwaffen bauen“
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“