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Coordination gegen Bayer-GefahrenBayer-Gegner bangen um Spenden

Das Netzwerk CBG hat finanziell zu kämpfen, vor allem seit Corona. Doch die Kri­ti­ke­r*in­nen des Pharmakonzerns wollen sich nicht entmutigen lassen.

Widerstand gegen Bayer ist immer noch nötig – auch wenn es schwer ist, sagt der CBG-Vorstand Foto: Reuters/Wolfgang Rattay

Berlin taz | „Kapitulation oder Widerstand“, mit dieser Überschrift will Axel Köhler-Schnura die Le­se­r*in­nen des jüngsten Rundbriefs der Coordination gegen Bayer-Gefahren (CBG) aufrütteln. Die finanzielle Situation des konzernkritischen Netzwerkes ist schon seit der Coronakrise schwierig, betont der Mitgründer der CBG. Damals seien viele Spenden und Förderbeiträge weggebrochen, auch weil die Menschen weniger Geld haben. „Vor allem die Generation Praktikum kann sich nicht mehr eine so große Spendenbereitschaft leisten wie Menschen, die noch in garantierten Beschäftigungsverhältnissen stehen“, sagt auch der CBG-Mitarbeiter Marius Stelzmann.

Manchmal stellten die Menschen ihre Unterstützung aus Resignation ein. „Da Glyphosat nicht gestoppt wurde, sondern für ein weiteres Jahr zugelassen ist, habe ich leider nicht mehr die Geduld für eine Durststrecke des Wartens“, zitiert Köhler-Schnura aus einen Schreiben, in dem ein Fördermitglied seine Unterstützung aufkündigt. „Die Frustration, die hier zum Ausdruck kommt, macht uns sehr traurig“, sagt der CBG-Vorstand. „Zeigt sie doch, wie Konzerne und Profitdiktat den Menschen nicht nur den Mut und die Freude am Leben rauben.“

Für die CBG kommt eine Kapitulation vor Konzernmacht nicht in Frage, betont Jan Pehrke, der die Zeitschrift „Stichwort Bayer“ herausgibt. Das Mitteilungsblatt der CBG feierte im letzten Jahr sein 40-jähriges Jubiläum. Die Coordination selbst hatte sich bereits 1978 gegründet, nachdem einige Störfälle im Wuppertaler Bayer-Werk bekannt geworden waren.

Seitdem gehört die Beobachtung des Chemiekonzerns, eines der weltweit mächtigsten Unternehmen, zum Markenkern der CBG. Sie setzt sich für Umweltschutz und sichere Arbeitsplätze ein und hat dadurch enge Kontakte zu Kli­ma­ak­ti­vis­t*in­nen sowie zu aktiven Ge­werk­schaf­te­r*in­nen in über 40 Ländern aufgebaut. Die Recherchen, Protestaktionen und Auftritte bei den Bayer-Hauptversammlungen sorgen ebenso für Aufmerksamkeit und werden von der Konzernspitze durchaus wahrgenommen.

„Glyphosat-Stopp jetzt“

Eine der weltweit beachteten Initiativen, die die CBG mit initiierte, ist die Kampagne für ein sofortiges Verbot sämtlicher glyphosathaltiger Pestizide. „Glyphosat-Stopp jetzt“ lautet auch das Motto einer Unterschriftenkampagne, die die CBG mit globaler Unterstützung durchführt. Die Glyphosat-Kritiker*innen erlitten eine Niederlage, nachdem kürzlich ein australisches Gericht eine Sammelklage wegen Krebsrisiken des Unkrautvernichtungsmittels zurückgewiesen hat.

Für die CBG-Aktivist*innen sind solche Rückschlage ein Grund mehr, um weiterzumachen. „Ohne Widerstand gegen den Konzern ginge es noch steiler bergab“, fürchtet Köhler-Schnura. „Verwüstung der Welt, Ruin sozialer Sicherheit und Zerstörung der Gesundheit durch Konzernverbrechen und Profitdiktat würden noch schrecklicher um sich greifen.“

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6 Kommentare

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  • Die größte Bayer-Gefahr ist das Management des Konzerns selbst, und zwar für den eigenen Laden. Die Führungsspitze ist seit neun Jahren sehr erfolgreich darin, die eigene Firma von einem der wertvollsten Unternehmen im DAX in einen unbedeutenden Haufen Schrott zu verwandeln. Da bedarf es keiner "Aktivisten", um diese Entwicklung noch zu beschleunigen.

  • Man kann das Bayer Management für vieles kritisieren, was letztendlich auch zum Abstieg aus der 1.,Liga der Konzerne geführt hat.



    Aber die Vorwürfe der CGB hatten bislang wenig oder keine Substanz - eher eine Art Glaubensbekenntnis einer Sekte.

  • Bayer hilft mit die Menschheit zu ernähren. Und das Netzwerk CGB so? 8 Mrd. sind ohne Agrarchemie gar nicht zu ernähren.

    • @Bernhard Hellweg:

      Ich befürchte, sie haben Glyphosat nicht richtig verstanden.



      Niemand hat die Absicht, Glyphosat zu produzieren um den Welthunger ein für alle mal zu besiegen.



      Menschen verhungern weiterhin.



      Glyphosat wird nur aus einem einzigen Grund produziert;



      Um Geld zu verdienen.



      Wer etwas anderes glaubt, der glaubt wahrscheinlich auch an den Weihnachtsmann.



      Ein schönes Wochenende Ihnen.

  • Die Lobby der „Dritte sind verantwortlich“ ist groß und irgendwann erkennen Menschen das fundierte Erkenntnisse und Beweise an der Schädlichkeit von Glyphosat immer noch nicht zweifelsfrei vorliegen.



    Ok, ich habe keine Ahnung von Glyphosat, eine Recherche zeigt, daß Beweise fehlen, oder ich habe keine gefunden.

  • Dabei haben wir die Zulassungsverlängerung der Politik zu verdanken.



    Das Menschen nach solch demokratie- und gesellschaftspolitisch zerstörendem Verhalten sein Engagement aufsteckt, kann ich gut verstehen. Allerdings ist das bei den gut dotierten Lobbyverbindungen kein wunder.