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Chinas Reaktion auf Tötung von GeiselXi Jinping verurteilt Hinrichtung

In seinem Internetmagazin brüstet sich der Islamische Staat, eine chinesische und eine norwegische Geisel getötet zu haben. China reagiert geschockt.

Präsident Xi Jinping spricht von einem brutalen Mord. Foto: ap

Peking dpa | China hat die Hinrichtung eines seiner Staatsbürger durch die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bestätigt. China verurteile diesen brutalen Mord, sagte Präsident Xi Jinping laut der staatlichen Nachrichtenagentur Xinhua am Donnerstag.

Die Kriminellen müssen für ihre Tat zur Rechenschaft gezogen werden, hieß es in einer ebenfalls am Donnerstag veröffentlichen Mitteilung des chinesischen Außenministeriums, wonach der IS den Chinesen Fan Jinghui entführt und hingerichtet habe. China habe große Anstrengungen unternommen, um die Geisel aus den Händen der Terroristen zu befreien.

Die chinesische Regierung gehe entschlossen gegen alle Formen von Terrorismus oder kriminellen Aktivitäten vor, die die „menschliche Zivilisation herausfordern“. In einer früheren Mitteilung vom Donnerstag hieß es zunächst, Peking hätte die Berichte über die Hinrichtung „geschockt“ zur Kenntnis genommen.

Am Mittwoch hatte der IS in seinem Internetmagazin „Dabiq“ behauptet, eine chinesische und eine norwegische Geisel hingerichtet zu haben. Die beiden seien von den „Nationen und Organisationen der Ungläubigen aufgegeben“ worden. Der IS hatte die Entführung der beiden Geiseln Anfang September bekannt gemacht.

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4 Kommentare

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  • Hier wird doch der Bock zum Gärtner.

  • Die Frage ist, in Bezug auf was das Wort "böse" gebraucht wird. Der IS spricht vom Kreuzzug des Westens, was natürlich obsolet ist, wenn er nun auch gegen Russland und China angeht: Ein Weltkrieg war und ist für niemand gewinnbar.

     

    Aber zu unserem Kreuzzug: Was ist mit den SozialpädagogInnen, die hiesige Werte nach Afghanistan gebracht haben mit Soldaten an der Seite, oder seinerzeit in die Tsunami-Gebiete?

    Wäre es nicht besser, die Entwicklungshilfe inhaltlich zu diskutieren, und zwar mit demokratisch legitmierten Vertretungen der Zielländer bzw. der Empfänger?

    Und für ein "Syrien den SyrerInnen" müssen die ihr Land größtenteils selbst befreien. Das bedeutet: Ausbildung und Ausrüstung für einige Hunderttausend jetzt, mindestens auf der Fußvolk-Ebene.

    • @Rolf Erler:

      ... da bin ich gleich dabei, denn die Entwicklungshilfe, soll sie den Betroffenen helfen, muss auf die Bedürfnisse der Betroffenen zugeschnitten sein.

       

      Meiner Meinung nach sollte Entwicklungshilfe auch so gestaltet sein, dass sie Hilfe zur Selbsthilfe sein kann. Ich bin nach wie vor von der Idee der Mikrokredite begeistert; mir fehlt jedoch der Einblick, um bewerten zu können, ob diese Form tatsächlich so erfolgreich ist, wie ich das gelesen habe.

       

      Und mir fehlt "der zündende Funke" dafür ...

       

      - wie man diese Form "flächendeckend" erfolgreich initiieren kann, und

      - wie man diese Form "abschotten" kann, damit die Gewinninteressen der Initiatoren und Geldgeber nicht über Hand nehmen und diese Idee damit zerstören.

       

      Ja, ich bin auch sofort mit dabei, dass die Betroffenen nicht von der westlichen oder östlichen Militärmacht befreit werden, sondern sie von uns in die Lage versetzt werden, sich selbst zu befreien.

  • Wenn man sicher sein könnte, dass bspw. China tatsächlich "nur" den wirklichen Terror bekämpfen würde und eben nicht alles andere, was dem Regime missliebig ist, auch als "Terror" einschätzen und dementsprechend mitbekämpfen würde, wäre schon viel gewonnen; Gleiches gilt für Putin's Russland und für Erdogan's Türkei.

     

    Natürlich steht es uns nicht zu, über andere zu urteilen. Wie oft nämlich haben westliche Staaten in ihrer Geschichte und in ihrer Gegenwart vorgegeben, "das Böse" zu bekämpfen, und bei näherer Betrachtung stellte sich heraus, dass sie "das Böse" ebenfalls so weit interpretiert haben, dass sie das ihnen "quer Stehende" gleich mit bekämpft haben.