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Champions LeagueDortmund kann's noch

In der Bundesliga mies, international super: Borussia Dortmund schlägt Galatasaray Istanbul 4:0. Auch Leverkusen siegt. Real Madrid bleibt makellos.

Mit göttlicher Hilfe? Zum Himmel schauen schadet nach dem 4:0 nicht: Adrian Ramos und Pierre-Emerick Aubameyang Bild: dpa

ISTANBUL/LEVERKUSEN/BERLIN dpa | Mit dem höchsten Sieg in der Champions League trotzt Borussia Dortmund der Bundesliga-Krise. Beim 4:0 (3:0) gegen Galatasaray Istanbul gelang dem BVB der dritte Sieg in Serie und ein großer Schritt in Richtung Achtelfinale. Dank der Tore von Pierre-Emerick Aubameyang (6./18. Minute), Marco Reus (41.) und Adrian Ramos (83.) schöpfte der in der Meisterschaft auf Rang 14 abgerutschte Vize-Meister auch neuen Mut für die kommenden schweren nationalen Aufgaben. Drei Auftaktsiege in der Königsklasse waren dem Revierclub zuletzt in der Saison 1996/97 geglückt – am Ende stand der Triumph im Finale von München.

In Istanbul kamen am Mittwoch vor 36.324 Zuschauern in der Turk Telekom Arena die verloren gegangenen BVB-Tugenden wieder zum Vorschein. Die Abwehr stand sicher, das Umschaltspiel klappte und vorne war fast jeder Schuss ein Treffer. „Wir durften so spielen, wie wir wollten. Es ist alles aufgegangen in dem Spiel“, sagte Trainer Jürgen Klopp im ZDF. Euphorisch gab sich der Trainer nicht, denn mit Sven Bender musste einer seiner Profis nach der Pause mit einer Ellbogenverletzung ausgewechselt werden.

Mats Hummels stellte fest: „Wir haben heute sehr konzentriert gespielt, noch dazu sehr effektiv, das ist uns in letzter Zeit nicht so gelungen.“

Völlig rätselhaft, warum der BVB so schlecht wie seit 27 Jahren nicht mehr in der Bundesliga gestartet ist. „Bei der Champions League muss man nicht daran erinnert werden, worum es geht“, versuchte sich Aubameyang mit einer Erklärung. In Gruppe D führt Dortmund nun mit neun Punkten vor dem FC Arsenal (6), dem RSC Anderlecht (1) und Istanbul (1) souverän.

Mit Lukasz Pisczek sowie erstmals den drei gelernten Innenverteidigern Subotic, Weltmeister Mats Hummels und Sokratis in der Viererkette hatte Klopp die Abwehr gefestigt. Aubameyang nutzte gleich die erste BVB-Chance nach sechs Minuten. Nach einer feinen Hereingabe von Reus musste der 25-jährige den Fuß nur hinhalten. Klopps Taktik ging das erste Mal auf. Schon bald durfte der nach der Pleite in Köln so enttäuscht wirkende Trainer sich weiter entspannen, denn Aubameyang gelang nach einer Flanke von Piszczk der Doppelpack und sein insgesamt dritter Champions-League-Treffer.

Wie schon beim Führungstreffer war es der überragende Henrich Mchitarjan, der im Mittelfeld die Fäden gezogen hatte. Kurz vor der Pause zauberte Reus, traf aus 24 Metern.

Nach der Pause versuchte der Gastgeber, der nur ein Unentschieden gegen Anderlecht in der Bilanz stehen hat, den Schaden zu begrenzen. Doch Dortmund spielte weiter klug und überlegt, der 19-malige türkische Meister blieb harmlos. Der eingewechselte Güdogan legte auf für den eingewechselten Ramos, der den hohen BVB-Sieg perfekt machte.

In Leverkusen hat das Team mit einem Doppelschlag innerhalb von fünf Minuten einen Schritt Richtung Achtelfinale in der Champions League gemacht. Nach Toren von Giulio Donati (58.) und Kyriakos Papadopoulos (63.) ist die Elf von Trainer Roger Schmidt beim 2:0 (0:0) im „Sechs-Punkte-Spiel“ gegen Zenit St. Petersburg am Mittwoch zum zweiten Sieg im dritten Gruppenspiel gekommen und auf den ersten Platz in Gruppe C gesprungen. Damit zeigten die Rheinländer nach der „gefühlten Niederlage in Stuttgart“ (Rudi Völler) die erhoffte Reaktion.

„Wir haben in der Vergangenheit schon gezeigt, zu was wir imstande sind. Das war ein hartes Stück Arbeit. Wir haben sehr diszipliniert gespielt. Das 1:0 war die Erlösung. Schön, dass wir so ein Spiel zu Ende gebracht und uns nicht noch ein, zwei Tore gefangen haben“, sagte Nationalspieler Lars Bender.

Bei einem Weiterkommen in der Champions League dürfen die Leverkusener auf weitere Millionen-Einnahmen hoffen. Geld, das Bayer gut gebrauchen kann, nachdem das Landgericht Köln am Mittwochmorgen den Club zur Rückzahlung von Sponsorengelder in Höhe von 16 Millionen Euro an die Gläubiger des insolvent gegangenen Billigstromanbieters Teldafax verurteilt hatte.

Vor 27.254 Zuschauern in der gut gefüllten BayArena landete Schmidt dabei zwei Glücksgriffe. Donati, der in der laufenden Saison bislang nicht über die Reservistenrolle hinauskam, war für Roberto Hilbert ins Team gerückt und zahlte das Vertrauen mit seinem so wichtigen Führungstreffer aus 18 Metern zurück. Und Papadopoulos traf nur drei Minuten nach seiner Einwechslung per Kopf zum vorentscheidenden 2:0. Bei beiden Toren leistete Hakan Calhanoglu die Vorarbeit. Die Schlussphase überstand Bayer in Unterzahl, nachdem der Brasilianer Wendell wegen Handspiels die Gelb-Rote Karte gesehen hatte (79.).

Die Leverkusener agierten mit gewohnt frühem Pressing, in der Offensive fehlten aber gegen den gut gestaffelten Tabellenersten der russischen Premier Liga häufig die zwingenden Ideen. Zwei Kopfbälle von Emir Spahic (6.) und Calhanoglu (40.) in aussichtsreicher Position sowie ein Distanzschuss von Heung-Min Son (40.) waren noch die besten Möglichkeiten für die Gastgeber in der ersten Halbzeit. Dafür ließ aber auch die zuletzt kritisierte Bayer-Defensive wenig zu.

Im zweiten Durchgang agierten die Leverkusener zwingender. Mit dem Tor von Donati kam auch die Sicherheit zurück. Dabei wäre Zenit nach einem Missverständnis zwischen Ezequiel Garay und Lodygin (74.) fast noch ein Eigentor unterlaufen. Auf der Gegenseite hatte Hulk die große Chance zum Anschlusstreffer (76.).

In den weiteren Spielen des Gruppenphase hat Joker Lukas Podolski den FC Arsenal zu einem Last-Minute-Erfolg beim RSC Anderlecht geschossen. Der in der 84. Minute eingewechselte Fußball-Weltmeister erzielte den Siegtreffer zum 2:1 (90.+1).

Titelverteidiger Real Madrid baute seine makellose Bilanz aus und feierte im dritten Spiel den dritten Sieg. Das Team mit dem deutschen Nationalspieler Toni Kroos gewann beim FC Liverpool mit 3:0 (3:0). An der Anfield Road demonstrierten die Gäste aus der spanischen Hauptstadt von der ersten Minute an ihre ganze Klasse. Cristiano Ronaldo mit seinem 70. Champions-League-Treffer (23. Minute) und Karim Benzema (30./41.) schossen schon vor der Pause die beruhigende 3:0-Führung heraus. Beim zweiten Treffer leistete Kroos mit einer genau getimten Flanke auf den Kopf des Franzosen die Vorarbeit.

Für eine Überraschung sorgte Olympiakos Piräus mit dem 1:0 (1:0)-Sieg gegen Juventus Turin. Der spanische Meister Atlético Madrid feierte nach einer torlosen ersten Hälfte noch einen klaren 5:0 (0:0)-Erfolg gegen Malmö FF. Der Königsklassen-Debütant Ludogorets Razgrad schlug den FC Basel 1:0 (0:0). Der AS Monaco und Benfica Lissabon trennten sich torlos.

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1 Kommentar

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  • 1G
    12239 (Profil gelöscht)

    Und jetzt kommt mit Hannover ein sehr dankbarer Gegner. Das wars dann wohl leider mit der "Krise" beim BVB.