piwik no script img

CDU in der Großen KoalitionEine genderpolitische Sensation

Die SPD hat nur scheinbar bei den Koalitionsverhandlungen gesiegt. Merkels Ministerriege liefert Kontinuität – und eine Verteidigungsministerin.

„Hallo? Schatz, ich bin's, die Ursula… jaja, das Verteidigungsministerium ist es geworden, aber deswegen rufe ich nicht an. Kannst du bitte noch den Müll rausbringen? Danke!“ Bild: dpa

BERLIN taz | Sie hat es mal wieder geschafft. Ursula von der Leyen, die zur Verliererin der Kabinettsneubildung zu werden drohte, hat einen Coup gelandet und wird die erste Frau an der Spitze des Verteidigungsministeriums in der Geschichte der Bundesrepublik sein.

Dieses Novum ist dem Ehrgeiz der Ministerin geschuldet – aber auch dem strategischen Geschick der Kanzlerin. Angela Merkel hat in der Ministerriege der CDU eine komplexe Rochade vorgenommen, um ihre CDU für die Regierungsarbeit, aber auch für die nächste Wahl 2017 bestens in Stellung zu bringen.

Um 18.18 Uhr stellte Merkel der Presse im Konrad-Adenauer-Haus ihre Spitzenriege vor. Als Letzte an diesem ereignisreichen Sonntag. SPD und CSU hatten zu diesem Zeitpunkt ihre Namen schon bekannt gegeben. Schnell ist klar, dass die CDU so schlecht nicht abgeschnitten hat, obwohl oft von großen Erfolgen der SPD beim Personal- und Ressortpoker die Rede war. Nüchtern und schnell geht Merkel die Namen durch, wie es ihre Art ist.

Besonders wichtig wird ihr sein, dass sie ihre Europapolitik mit bewährtem Personal fortsetzen kann. Die Bewältigung der Euro-Krise und der Erhalt des deutschen Reichtums ist längst zur Kernaufgabe ihrer Kanzlerschaft geworden. Entscheidend ist das mächtige Finanzressort. Wolfgang Schäuble kann wegen des Verzichts der SPD Minister bleiben, ein altgedienter Vollprofi, mit dem Merkel gut zusammenarbeitet.

Beste Kontakte in fast alle Parteien

Als Kanzleramtschef hält ihr künftig Peter Altmaier, der ehemalige Umweltminister, den Rücken frei. Altmaier pflegt aus seiner Zeit als Fraktionsgeschäftsführer beste Kontakte in fast alle Parteien, er ist zuverlässig, verbindlich und genießt in der Union einen guten Ruf. Er hätte gerne einen Ministerposten behalten, ist aber loyal genug, um einen Schritt zurückzutreten.

Ein nicht zu unterschätzender Vorteil für Merkel: Altmaier gehört zum progressiven Flügel der CDU, er steht hinter dem Modernisierungskurs. Mit ihm an der Spitze wird das Kanzleramt in der Lage sein, neue Bündnisoptionen wie Schwarz-Grün vorzubereiten.

Überhaupt, die Zukunft. Auch hierfür lassen sich aus Merkels komplexer Rochade ein paar Signale ablesen. Sollte Merkel 2017 nicht mehr antreten wollen, hat sie zwei denkbare Nachfolger erneut mit wichtigen Ministerien versorgt. Da wäre erstens Thomas de Maizière, der aus dem Verteidigungs- ins Innenministerium zurückkehren darf. Er werde jenes, betonte Merkel auf ihrer Pressekonferenz, zu „einem Bürgerministerium weiterentwickeln“. Dies ist nur auf den ersten Blick ein Rückschritt für den loyalen de Maizière, der aber nach dem Rücktritt von Karl-Theodor zu Guttenberg eher notgedrungen das Innenministerium aufgab.

Dann wäre da natürlich noch Ursula von der Leyen. Die sehr ehrgeizige Exarbeitsministerin hatte sich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, ins Gesundheitsministerium abgeschoben zu werden. Dieses gilt – wegen ungezählter Lobbygruppen und der komplexen Materie – als wenig strahlkräftiges Ressort. Merkel musste von der Leyen etwas Besseres bieten. Schließlich ist die Niedersächsin eines der werbewirksamsten und durchsetzungsfähigsten CDU-Gesichter; ihr ist zu verdanken, dass die CDU wieder für junge Frauen attraktiv wurde.

Risiko und Chance

Von der Leyen das Verteidigungsministerium zu geben ist ein genialer Schachzug Merkels, der für die künftige Amtsinhaberin ein hohes Risiko, aber auch einmalige Chancen birgt. Ihr Ressort ist das, was man gemeinhin einen Schleudersitz nennt. Diverse Verteidigungsminister stolperten über Rüstungsskandale. Dem steht jedoch viel gegenüber: Eine Frau übernimmt erstmals die Oberhoheit über die immer noch nach Männerschweiß müffelnde Truppe – das ist eine genderpolitische Sensation.

Für von der Leyen ist es zudem ein Schritt in unbekanntes Gelände. Immer noch sind bei manchen Beobachtern Themen wie Familie, Soziales oder Bildung als „weiche“ Themen verschrien, Frauenzeug also, während Finanzen, Inneres oder eben Verteidigung als „harte“ Themen gelten. Diese Zuschreibung ist schon lange nicht mehr zeitgemäß. Dennoch macht von der Leyen mit diesem Karriereschritt unmissverständlich klar: Hier traut sich eine alles Mögliche zu, auch Kanzlerin.

Als Neuling im Kabinett rückt Hermann Gröhe ins Gesundheitsministerium auf, er ist nach vier Jahren als Generalsekretär schon einem breiteren Publikum bekannt. Merkels Vorschläge zeichnen sich also nicht durch ein überraschendes Gesicht aus, sie haben aber alle Eitelkeiten und Bedürfnisse in der Partei befriedet. Und die CDU bereits jetzt in eine gute Ausgangsposition für 2017 gebracht.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

38 Kommentare

 / 
  • KF
    Kanonenfutter fürs Vatiland

    Meine Vermutung: dieser Ministerposten ist am geeignetsten, um unliebsame Parteifreunde los zu werden. Bei Jauch hat Frau v.d.Leyen erklärt, sie hätte erst am vergangenen Donnerstag das Ministerpostenangebot von ihrer Chefin erhalten und -es in verwirrter Überraschtheit - noch am gleichen Tag angenommen; so fix, griff sie wohl nur zu, weil sie befürchten musste, sonst sofort kalt gestellt worden.

  • M
    Martin

    Heute morgen in den

    WDR 5_Nachrichten

    >> " der Bundeswehrverband begrüßt Fr. v.d.Leyen als Kriegsministerin, da die Soldaten immer Probleme mit Vereinbarkeit von Beruf und Familie hätten"

  • Ich hatte heute morgen einen Kommentar gepostet, der eine Verbalinjurie enthielt, weil mir das Geschmiere und Geschleime der Redakteure vdL gegenüber derartig den Mageninhalt nach oben befördert hat, dass ich mich nicht zurück halten konnte. Der Post ist weg, sei's drum.

     

    Noch mal die sachlichere Version: Sie wissen, dass Sie eine unbarmherzige, eiskalte und inkompetente Machtmaschine nach oben jazzen, nur weil es sich um eine Frau handelt? Das eine derart charakterlose Figur eine Institution leitet, bei der es buchstäblich um Leben und Tod geht? Eine Institution, die von der taz sonst wo es nur geht, diffamiert wird? Alles unter dem Label Genderpolitische Sensation?

  • DM
    Deutscher Männerschweißreichtum

    "Coup gelandet", "komplexe Rochade", "Personal- und Ressortpoker", "altgedienter Vollprofi", "hält ihr künftig den Rücken frei", "Bündnisoptionen wie Schwarz-Grün vorzubereiten", "genialer Schachzug", "hohes Risiko, aber auch einmalige Chancen"...

     

    Kaufen Sie diese Phrasen im Hunderterpack ein?

  • RW
    Rainer Winters

    Die eigentliche Sensation ist, dass Thomas Oppermann nicht Justizminister wird, weil er über die Bundesanwaltschaft zu viel Kritik an der NSA und dem britischen Geheimdienst GCHQ anbringen würde.

     

    Der zweite Hauptpunkt, der anscheinend hintenunter fällt - obwohl sich beide Parteien vor der Wahl dafür stark gemacht haben - ist die Einführung von bundesweiten Volksentscheiden und die dafür notwendige Verfassungsänderung.

     

    Dies zeigt die Richtung auf, die GroKo einschlägt. GroKo darf jetzt schon getrost "Großes Kotzen" genannt werden.

  • A
    aussteiger

    groko – die “grosse koalition” steht endlich:

    nun haben wir endlich unsere neue regierung. christlich, sozial und demokratisch. den “grossen kot”, den die wähler gewählt haben, müssen sie nun auch fressen – und dann wird das “grosse kotzen” auch nicht lange auf sich warten lassen.

    http://campogeno.wordpress.com/2013/12/16/groko-das-grosse-kotzen/

  • Ih hab gestern Jauch geguckt (O.K., sollte man nicht tun) Da war die mit den vielen Kindern vonne CDU, die sich gez umme Soldaten kümmern will. Und da war noch die mollige Sängerin von der SPD, die gez die Arbeiter unter sich hat. Ich versteh ja nix davon, aber eins weiss ich: Die beiden haben keinen Plan, dat haut nich hin

  • genderpolitisch? echt jetzt? wäre ja nicht schlecht, denn so einiges an gerät wird für einsätze nach resolution 1325 sicherlich nicht gebraucht. weder absaufende u-boote noch abstürzende starfighter oder wie das zeug sonst noch heißt.

    aber: so ist's sicherlich nicht gemeint.

  • S
    Sören

    Die Besetzung des Verteidigungsministeriums ist natürlich die spannendste Personalie der neuen Regierung. Es ist eine (positive) Überraschung, dass die Kanzlerin auch mal Mut beweist. Mit Blick auf das absehbare Ende der Ära Merkel stellt sich die Frage, ob es auch ein Zeichen ist, wen Fr. Merkel als ihren Nachfolger sieht.

     

    U. von der Leyen wird mit ihrer zackigen Art vermutlich bei der Truppe gut ankommen. Sie ist energisch und zupackend, Eigenschaften, die man in diesem Ressort wohl braucht. T. de Maiziére hat trotz seines familiären Hintergrundes nicht so gut in das Ministerium gepasst. Im Innenressort ist er besser aufgehoben, und wird dies wieder mehr im Sinne der Kanzlerin führen (als Friedrich).

     

    Neben der Reform der Bundeswehr ist der Abzug aus Afghanistan das zentrale Thema der nächsten Zeit. Positiv ist sicher der Umstand, dass Fr. von der Leyen eine sehr überzeugte Europäerin ist. Für Frank Steinmeier wird es wohl etwas weniger gemütlich als in seiner ersten Amtszeit, da sie ein ganz anderes Kaliber als Franz-Josef Jung hat.

  • JI
    JK Inc

    Stellt die Bundeswehr demnächst einfach Stoppschilder um Krisengebiete auf?

  • A
    anne

    So viel also zum „Patriarchat“. Ich denke es ist Zeit diesen Mythos zu Bett zu legen, auf das er ruhig einschlafen kann.

  • V
    verachtung

    Das in Afghanistan vor allem Männer im Dienste der Bundeswehr verrecken, das interessiert nicht. Taz, ihr widert mich so an.

    • G
      Gästin
      @verachtung:

      und wie ist das jetzt gemeint?

      • @Gästin:

        Ich weiß nicht, ob Herr / Frau Verachtung noch antwortet, aber für mich ist sein / ihr Posting einigermaßen einfach zu verstehen. Alle auf Gender-Linie gebrachten Medien führen regelmäßig Freudentänze auf, weil nun seit ca. 12 Jahren Frauen den Dienst an der Waffe absolvieren können / dürfen. Kommt es jedoch zu Kampfeinsätzen, werden Soldatinnen geschont. Wenn Sie mir nicht glauben, dann googlen Sie mal die Opferzahlen des Afghanistan-Einsatzes und vergleichen die Verluste auf Männer-/Frauenseite. Hier eine Anregung: https://de.wikipedia.org/wiki/Todesfälle_bei_Auslandseinsätzen_der_Bundeswehr. Finden Sie die einzige Frau. Was fällt Ihnen auf? Und hier ein besonders tragischer Fall: "Die Bedienerin der Waffenstation in einem deutschen Fahrzeug EAGLE IV prallte während eines geländebedingten abrupten Bremsmanövers mit dem Kopf gegen Teile der Bedienstation" (Quelle: Bundeswehr.de).

         

        Das alles ist nicht nur ein eklatanter Verstoß gegen das Gleichberechtigungsprinzip, das aus gleichen Rechten UND gleichen Pflichten besteht; es ist auch Wasser auf den Mühlen derjenigen, die in solchen Fällen eine unerträgliche Rosinenpickerei sehen. Und deshalb - Gejubel ob des gendergerechten Einsatzes von Soldatinnen hier, Verschweigen der männlichen Opfer dort - kann man schon angewidert sein.

        Übrigens: Bei diversen Tests / Übungen haben Soldatinnen niedrigere Anforderungen zu bewältigen als ihre männlichen Kameraden. Gleichberechtigung? Ich lach mich kaputt...

  • G
    gast

    Die Frau mit ihrer süffisanten Art möchte ich als Kanzlerin nicht haben. Die denkt jetzt, weil sie sieben Kinder hat von anderen Frauen großziehen lassen die Armee beherrschen kann ???.

     

    Sie könnte jetzt hergehen und sagen dieses Ministeramt ist überflüssig, wir brauchen keine Waffen, keine Soldaten die täglich ihr Leben riskieren müssen (und noch sehr viel Geld kosten), weil wir weder hier Kriege wollen, noch uns in Kriege in anderen Ländern mit Waffen einmischen wollen, und wir brauchen auch keine Drohnen, dafür mehr Rente für die Rentner, damit die nach 45 Jahren und mehr andauernden Arbeitsprozess auch noch das Leben genießen können indem sie genug Rente dafür haben.

  • F
    Friedbert

    Kritik an von der Leyen:

    als Arbeitsministerin:

    - fehlender Schutz der Frauen

    vor behördlicher Drangsalierung

    (Amt/Agentur darf Frauen

    nicht zur Prostitution drängen)

    - zuviel Geld in Bewerbungskosmetik,

    zuwenig Geld in valide Ausbildung/ akademische Qualifizierung

    und zu viele Erschwernisse wie kürzere Lernzeiten als reguläre

    Lernende(Gleichbehandlungsgebot!)

    - zuwenig psychologischer Aufbau

    - fehlende Etablierung familiengerechter Erwerbsbiographien für

    junge Frauen, die Nichtbeamtinnen sind mit

    beruflichen Leistungsschwerpunkt nach Vollendung des 40. Lebensjahrs

     

    Kritik als Familienministerien

    Die Hauptaufgabe wurde nicht erledigt, Müttern, Gebärenden

    und Kindern einen Schutz vor Armut, Abhängigkeit von mißgünstigen

    Personen, Almosendemütigung zu bieten.

    Geld für hervorragende gesunde, pestizidfreie Nahrung und ein integeres Umfeld

    für junge Mütter bereitzustellen und Anschlussqualifikationen mit behördlichen

    Kultussiegel bereitzustellen. So unterstützt man junge Familien und vermindert

    das Risiko von Mißbildungen bei Schwangerschaften um die Menopause und

    erspart vielen Menschen in-vitro-Fertilisation.

    In die Leute, die Kinder bekommen möchten und eine berufliche Qualifikation haben,

    müßte direkt investiert werden und nicht Verwaltungsstrukturen gesättigt werden.

  • F
    friedbert

    Frau van der Leyen hat den hippokratischen Eid geschworen,

    ein Medizinstudium absolviert, im Arbeitsleben eine Menge

    volkswirtschaftliche Erfahrung gesammelt und kennt

    das Gesundheitsressort.

    Der Beruf des Gesundheitsministers(m/w) ist kein weicher Beruf.

    Folgendes muss dort erreicht werden:

    - Minimierung des Sondermülls, keine Rückstände in der Umwelt

    - Autonomie der Medikamentenversorgung von

    den Weltmärkten(eigene Produktion )

    - neutrale, langfristige Forschung in allen Medizinbereichen

    - Erhalt von hochqualifizierten Jobs im Gesundheitswesen

    - demokratischer Zugang zum Medizin-, Zahnmedizinstudium,

    Humanbiologiestudium

    mit Wartezeiten von nicht mehr als 3 Jahren

    - Mißständekontrollen in Pflegeheimen, Krankenhäusern

    durch unangemeldete, häufige Einsätze von Zoll und Polizei

    und Gesundheitsbehörden

    - Eindämmung der Krankenhausfusionen

    - beste Therapiekonzepte für alle Patienten( Krebstherapie mit

    Protonenstrahlen soll für alle möglich sein, Chemotherapie

    und Röntgenbestrahlung zwecks Profitzielerfüllung von

    Krankenhäusern nicht erlaubt--> Solidarität der Krankenhäuser stärken,

    Festgelder bezahlen, nur 15% variabler Lohnanteil bei Zusatzschichten,

    Deckelung der Spitzengehälter, Anstieg der Löhne bei KrankenpflegerInnen)

    -neue Facharztvertiefungen zur beruflichen, neuen Schwerpunktsetzung ermöglichen

    - strukturierte hochwertige Betreuung der Assistenzärzte mit Eigenverantwortungsanteilen

    bis praktische Beherrschung ausreichend erwiesen ist(verbindliche Qualitätsstandards)

  • "Hier traut sich eine alles Mögliche zu, auch Kanzlerin..." Sehr wohl, Mdme VdL traut sich alles zu, konnte bisher aber nix. Eines sollte man bei Mdme Merkel's Politikstil begriffen haben: Sie kopiert erfolgreich den Dicken aus Oggersheim - und der ließ auch neben sich keine Pflänzchen aufwachsen; erst als es zu spät war, erkannte er den platt getrampelten Boden um sich herum. Und seit wann ist das Verteidigungsministerium eine Profilierungsfläche? Allenfalls für Kamikazes vom Stil eines KTzG.

  • N
    ntsrsci

    Was bewirken oder können diese Politiker wirklich bewirken? Wenn so mit ihren Allüren und Gesten so sieht - ganz auf RTL kalibriert - frage ich mich ob sie noch alle Tassen im Schrank haben.

  • N
    noeffbaux

    Das passt doch perfekt: eine Adlige darf uns den Krieg erklären. So stellen sich das die Konservativen vor.

     

    War da nicht ein Adliger, der eine Doktorarbeit gefälscht hatte, vor ein paar Tagen noch auf diesem Posten?

     

    In Merkels CDU gibt es mehr Kontinuität, als man denkt. Man muss nur genauer hinschauen. Ob von der Leyen eine Frau oder ein Alien ist, spielt keine Rolle. Sie ist eine konservative Adlige und damit für den Krieg gerüstet. Solange sie nicht selbst schießen oder eines ihrer zwölf- bis drölfzig Kinder an die Front schicken muss.

  • K
    Kompetenzteam

    Passt super ins Kompetenzteam. Die wirtschaftlichen Erfolge des Superminsters Siggi stehen vor der Tür, da lässt die Vergangenheit keinen anderen Schluß zu. Da muß die CDU nachziehen. Verteidigungsminsterin von der Leyen ist ein ebenbürtiges Ass. Mein Favorit und der Trumpf der SPD ist aber Andrea Nahles. 20 Semester Politik, Philosophie und Germanistik ohne einen Abschluß in einem der Studiengänge, nie gearbeitet und nun Arbeits- und Sozialministerin. Kompetenz pur. Da gewinnt die SPD schon wieder. Alles in allem bekommt der Wähler was er wollte, besonders die CDU-wählende Mehrheit. Dafür ist Demokratie wie wir sie haben schließlich da.

  • @eric manneschmidt:

    Neben diesem Satz gehört auch die Bezeichnung "komplexe Rochade" in den Bereich der Hofberichterstattung. Was rechtfertigt so einen Begriff beim Tausch von ein paar Gesichtern und Pöstchen?

     

    "Eine genderpolitische Sensation", warum so euphorisch? Es wird sich dadurch nichts wesentliches ändern an den Primaten deutscher Militär- und Rüstungspolitik.

    Und die TAZ fällt auf das gendergerechte Ei rein, welches Frau Merkel uns ins Nest gelegt hat. Vielleicht sollten mal ein paar Energien von der Genderfixiertheit abgezogen werden, denn es gibt auch noch andere Baustellen in diesem Land, wie etwa die Lohndiskriminierung des Ostens. Oder liest man die TAZ dort schon nicht mehr?

    Undskyldig.

    • G
      gast
      @Undskyldig:

      die polit. Frauen haben doch so laut geschrien, nun müssen sie eben ran. Frau Merkel sichert sich mit Fr. v.d. Leyen ihre Nachfolge, so wie es Kohl mit Frau Merkel machte. Fr. v.d.L. ist ja machtgeil, also der ideale Job für sie. Wenn ich mir die Dame im Kampfanzug vorstelle und wie die Soldaten vor der kleinen Frau salutieren müssen, kann ich nur lachen. Kann man diese Frau auf diesem Posten ernst nehmen ???

    • G1
      gastq3224998 112
      @Undskyldig:

      Lohndiskriminierung des Ostens ?

       

      Die Lebenshaltungskosten, Mieten usw. sind im Osten wesentlich niedriger als im Westen des Landes. Worüber beschweren Sie sich denn ?

      • G
        gastong
        @gastq3224998 112:

        ... ach darum fahren soviele Leute aus dem Westen zum einkaufen über die ehemalige Grenze!

  • VG
    Voll gender

    Frauen welche von der Bundeswehr bis gestern nur wussten, daß da Soldaten sind morgen Verteidigungsminister. Das ist voll Gender. Sensation eigentlich nicht. Schlimmer als ein Minister welcher seinen Soldaten dauernd in den Rücken fällt auch nicht. Im Kriegsfall könnte die neue wenigstens fachmännisch Kaffee kochen und nett Frühstück machen. Das ist gut, Fachwissen ist manchmal wichtig. Deshalb betreut die Gesundheit des Parlaments auch ein Arzt und nicht der Gesundheitsminister. Nicht mal wenns voll gender wäre.

  • 7G
    738 (Profil gelöscht)

    Die Bundeswehr ist also "eine nach Männerschweiß müffelnde Truppe"? Mädchen riechen ja bekanntlich nach Rosen? Dann sollte Frau von der Leyen endlich eine Frauenqúote bei der Bundeswehr einführen, gerne auch bei der Kampf- und Kampfunterstützungstruppe. Der Duft der Frauen wird den Geruch nach Blut schon übertünchen.

  • D
    daryl

    Ich hätte Frau van der Leyen dennoch sehr gern als Gesundheitsministerin gesehen.

    Sie hat Medizin studiert

    und diesen Beruf sicherlich auch aus menschlichen Erwägungen mit gewählt.

    Ihr Ruf als Medizinerin und Expertin auf diesem Felde

    wäre gnadenlos an der Leistung für die Allgemeinheit und für das Gesundheitswesen gemessen worden. Und gerade weil der Kampf dort auch sehr anspruchsvoll ist, wäre es gut Leute dort zu haben, die sich NICHT herausreden können

    und umfängliche Einblicke und Vorwissen haben!

     

    Um das C für christlich, fürsorglich mit Taten zu untermalen, wurde eine wichtige Chance nicht optimal genutzt.

    Das Amt als Gesundheitsminiterin wäre der größere Kampf gewesen für die Ärztin, als fachfremd die Bundeswehr zu administrieren.

    Wenn es schief läuft, gibt es da wieder eine Menge Rücksichtnahmen und Verständnis.

    Ihr erworbenes Zahlenwissen aus dem Arbeitsministerium, ihre medizinische Ausbildung, ihr

    volkswirtschaftliches Basiswissen und ein ethisches Bewusstsein sowie die Berufsstandsehre der MedizinerInnen hätte genau diese Ernennung zur Gesundheitsministerin empfohlen.

  • A
    Arne

    Wer in einer Regierung in welchem Resort seine Inkompetenz zeigen darf, ist eigentlich ziemlich belanglos.

    Interessanter ist doch, welche Aufsichtsratsposten und Beraterverträge den ausgeschiedenen Mitgliedern winken. Daraus kann man ableiten, wie die Politik der nächsten Zeit aussehen wird, wenn man weiß, welche Lobbyisten gerade regieren.

  • G
    gender

    Genderfeministische Hofberichterstattung.

  • S
    Sabine

    Diese Frau von der Leyen ist absolut indiskutabel. Das hat sie bisher in allen Ämtern bewiesen. Und nun Verteidigungsministerium - Gott stehe uns bei!

  • Wenn "Frauenzeug" nicht mehr zeitgemäß ist, spräche ja nichts dafür mal einen männlichen Familienminister zu wählen. In diesem Ressort, wo Väter seit Jahrzehnten konsequent menschenrechtswidrig diskriminiert werden, haben Ministerinnen jedenfalls keine gute Figur gemacht.

     

    Interessant ist auch die Personalie von der Leyen als Verteidigungsministerin. Sie selbst ist kraft Grundgesetz nie zum Wehrdienst herangezogen, noch darf sie zum Dienst an der Waffe herangezogen werden (Art. 12a (4) GG), während die ihr untergebenen überwiegend männlichen Soldaten diese geschlechtsbedingten Privilegien nicht geniessen. So etwas ist purer Sexismus.

  • L
    L

    Leute, ich sage euch eines: Emanzipation der Frau ist erst erreicht, wenn eine Ministerin ernannt werden kann ohne dass in den Medien deren Eigenschaft "die ist ja 'ne Frau" diskutiert wird.

     

    Kann die TAZ nicht Vorreiterin sein und einfach davon schreiben dass U.v.d.L nun Verteidigungsministerin ist und deren Qualifikationen usw. diskutieren - ohne aber gesondert zu diskutieren dass sie eine Frau ist? Solange die Medien den Umstand erwähnt dass eine Frau eine Frau ist, ist ja kein Wunder dass auch der Rest der Gesellschaft erstmal drauf guckt dass sie eine Frau ist.

  • R
    Ridicule

    Da Drrrohnen einem ja die Ohrrren.

    Das geht doch voll seinen reaktionärrrren Gang.

     

    Schon ihr Vater ließ sich den Bass-Sax-Speer

    bis vor die Haustür bauen,;

     

    damit er schneller kutmarschieren konnte:

    nach Hannover;-((

    von Burgwedel;-))

  • Sie schreiben da wirklich - und ohne Anführungszeichen - einen Satz wie

     

    "Die Bewältigung der Euro-Krise und den Erhalt des deutschen Reichtums ist längst zur Kernaufgabe ihrer Kanzlerschaft geworden."

     

    Es sei mal dahingestellt, ob oder inwieweit die Merkelsche Politik den Erhalt des "deutschen Reichtums" anstrebt oder gar zu erreichen in der Lage ist. Aber die "Bewältigung der Euro-Krise" ist etwas, womit sich Frau Merkel offensichtlich noch überhaupt nicht beschäftigt, noch nicht mal mit der 'Euro-Krise' an sich, wenn man sie denn so nennen will. Wer so etwas schreibt, betreibt wirklich reine Hofberichterstattung, was mich ehrlich gesagt sehr anwidert.

  • 1 aspekt. frsau merkel ober-oberbefehlshaberin, frai von der leyen oberbefehlshaberin. die so befehlige bindeswehr "inm felde" in afhanistan und auch sonst noch in einigen ländern.

     

    professionelle, tödliche, gewalt, schreibtischtäter DURCH FRAUEN!! soviel zunm auswringen des begriffs frau in extremer "direktheit".

     

    es gibt so'ne - gibt's die "andern" so'ne wirklich .. oder ist es eine extrem marginalisierte "quantite negliable"? YES, indeed!! so isses!!