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Bustour durch 30 deutsche StädteAtheismus on the road

Weil Verkehrsbetriebe keine atheistische Werbung auf ihren Bussen wollen, schicken Aktivisten einen Doppeldecker durch deutsche Städte. Bei einer Testfahrt gab es erste Empörung.

Gottlos glücklich auf Deutschlandtour. Bild: dpa

BERLIN taz | Herrscht in Deutschland Religionsfreiheit? Für die Vertreter der atheistischen Buskampagne kann davon keine Rede sein. "Zur Religionsfreiheit gehört es auch, nicht zu glauben", sagt Carsten Frerk.

Doch dafür in Deutschland öffentlich einzutreten, ist schwer. Vergeblich hatte Frerk mit einer Gruppe gottloser Gesinnungsgenossen versucht, auf Bussen städtischer Verkehrsbetriebe mit Slogans wie "Ein erfülltes Leben braucht keinen Gott" für eine atheistische und aufgeklärte Weltanschauung zu werben.

Doch aus allen angefragten Städten, siebzehn insgesamt, hagelte es Absagen. "Gottverachtende Werbung" sei ausgeschlossen, hieß es aus Dortmund, man sei zu Neutralität verpflichtet aus Hamburg.

In Essen, der einzigen Stadt, aus der zeitweilig eine Zusage vorlag, machte man im letzten Moment einen Rückzieher. Es habe "massiven Protest einzelner Fahrgäste" gegeben.

Während die Verkehrsbetriebe keine Probleme haben, christliche Bibelzitate durch die Gegend zu kutschieren oder für den Kirchentag zu werben, tut man sich mit der Gottlosigkeit schwer.

Für Frerk und seine Mitstreiter nicht nur ein Grund, eine Musterklage anzustrengen - "zum ersten Mal werden nicht-religiöse Leute auf Diskriminierung klagen" -, sondern selbst einen Bus auf Tour zu schicken: weil die an das englische Vorbild "Atheist Bus Campaign" angelehnte Initiative innerhalb kürzester Zeit eine Menge Spendengelder eintreiben konnte, hat man einen roten Doppeldecker gemietet.

Der startet am Samstag in Berlin und fährt mehr als dreißig Städte an. "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott" und "Aufklärung heißt, Verantwortung zu übernehmen" prangt in riesigen Buchstaben auf dem Gefährt.

In jeder Stadt werde man zu säkularen Stadtrundfahrten und Diskussionen einladen und sicher auch mal John Lennons "Imagine there's no heaven" spielen, erklärt Frerk. Am 18. Juni, zur Rückkehr des Atheisten-Busses nach Berlin, gibt es dann eine große Abschiedsparty - "mit einem Solo für den Teufel", bemerkt Frerk augenzwinkernd, der Atheismus sei schließlich eine heitere Angelegenheit.

Ob Gläubige das Ganze auch so humorvoll nehmen? Es gebe ganz unterschiedliche Reaktionen, erzählt Ralph Müller von der Hagen, der den Atheisten-Bus auf einigen Kilometern seines gottlosen Roadtrips begleiten wird. Richtige Hassmails gebe es und höllische Vernichtungsphantasien.

Doch aus den Kirchen kämen auch Stimmen, die der Bus-Aktion etwas abgewinnen könnten, schließlich seien Diskussionen besser als Gott und den Glauben überhaupt nicht zu thematisieren. Das Touristenpaar aus Bayern, das den Bus bei einer Probefahrt vor dem Brandenburger Tor erspäht hat, kann der Sache nicht ganz so viel abgewinnen.

"Ich bin gläubig und mich provoziert die Busaufschrift", erzählt die Frau. Ihr Begleiter nimmt das Ganze lockerer, jeder solle doch seine Meinung sagen dürfen. Ihnen gehe es nicht darum, die religiösen Gefühle anderer Menschen zu verletzten, betonen die Atheismus-Aktivisten.

Man wolle Sympathien für den Atheismus wecken und Atheisten darin bestärken, sich in Debatten einzumischen. "Wir brechen ein Tabu, denn über die Funktionen und den Einfluss der Kirche wird in unserem Land zu wenig gesprochen", beschreibt Müller von der Hagen seine Motivation für die Bustour.

Sein Mitstreiter Peter Ibelher präzisiert: "Für mich hat der Vormarsch der Evangelikalen, erst in den USA, jetzt auch hier, den letzten Antrieb gegeben, mitzumachen. Ich sage: Leute, mischt euch ein, überlasst nicht den Religiösen die Debatte." Das Ausmaß der Ablehnung ihrer atheistischen Weltanschauung hat alle gottlosen Busfahrer überrascht.

In kaum einem der zehn anderen Länder, in denen das Beispiel der "Atheist Bus Campaign" mittlerweile Schule gemacht hat, gab es Probleme mit Atheistenwerbung auf Bussen öffentlicher Verkehrsbetriebe. Dabei sei in Deutschland über ein Drittel der Bevölkerung konfessionslos und nur rund 20 Prozent der offiziellen Kirchenmitglieder besuchten regelmäßig eine Gemeinde.

Die Vertreter der Religionen nutzten ihre Medienpräsenz also zur Aufrechterhaltung eines ungerechtfertigen Wertemonopols, heißt es in einer Erklärung der Buskampagne. In Berlin haben die Verkehrsbetriebe derweil umgedacht: in Zukunft wolle man auf Bussen überhaupt keine religiöse oder weltanschauliche Werbung mehr zulassen. "Wir werden sehen", sagt Frerk.

Bei seiner Beschäftigung mit dem Thema sei schließlich am auffälligsten, dass sich viele Verkehrsbetriebe über die religiöse Werbung auf ihren Bussen gar nicht bewusst seien. Zumindest in Berlin scheint es zudem zu viele Busse und zu viel Werbung überhaupt zu geben. Auf seiner Vorabtour durch die Hauptstadt nahm kaum einer der Passanten die religionskritische Botschaft des Atheistenmobils wahr.

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295 Kommentare

 / 
  • RG
    Regina Geißler

    Ihren Kommentar hier eingeben

    gott -los zu werden, haben schon viele versucht. Es geht genauso wenig, wie eine Blume nicht gegen den Gärtner oder eine Tonschüssel nicht gegen den Töpfer rebellieren kann. Wir werden Gott nicht los. Er ist überall!

  • DR
    Daniel Renz

    Deutschland ist nicht einfach ein "neutraler" Staat in Sachen Religiosität - diese Formulierung findet sich gar nicht im Grundgesetz (und so was wie "Neutralität" gibt es in dieser Sache auch gar nicht - das sollten sich insbesondere die Berliner Verkehrsbetriebe klarmachen...). Es herrscht Glaubens- und Gewissensfreiheit - und der Staat hat die Religionsfreiheit zu garantieren. Damit sind negative und positive Religionsfreiheit gemeint. Daher die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Staat und Religionsgemeinschaften.

     

    Das heißt: Für den christlichen (auch evangelikalen) Glauben darf und soll genauso geworben werden wie für den atheistischen Glauben. Ich selbst war mal Atheist, bin heute Christ und angehender Pfarrer (evangelikal geprägt :-)) - und begrüße die Bus-Kampagne sehr. Alles, was die Themen Gott und Glaube nicht verschämt tabuisiert und zur Privatsache erklärt (wie seit der Aufklärung allgemein üblich), sondern offen anspricht, kann uns doch nur weiterbringen. Und: Es ist doch alles andere als missionarisch, sich immer auf die angeblichen Grundfesten eines christlichen Abendlandes zu berufen, um Atheisten den Mund zu verbieten. Da finde ich es viel sympathischer, den atheistischen Bus christlich zu begleiten ;-) - und dann wirklich ins Gespräch zu kommen.

  • K
    Kiko

    Und was sage ich als Shintoist?

    Dass Götter keine Rachegefühle haben. So wie meine.

    Warum seid ihr so begierig, den Nicht-Glauben nicht zu zu lassen oder den Gott tot zu reden?

    Wenn es Gott, Götter und das Spagetti-Monster gibt, so freuen sie sich sicher über die Zuwendung ihrer Anhänger, aber ich glaube nicht dass Buddha, Gott, Allah und alle anderen auf uns hinab sehen und wollen, dass wir tun was wir tun: streiten und kämpfen.

    Lasst jeden leben wie er will, wenn euer persönlicher Glaube stark ist, dann lächelt und denkt euch den Teil den ihr sagen wollt. Böse Worte hat Gott doch sicher nicht gewollt, oder ihr Christen?

    Nächstenliebe heißt auch, denen zu vergeben, die nicht so sind wie man selbst.

    Du sollst doch nicht etwa deinen Nachbarn hassen, weil er nicht sonntags in die Kirche geht?

     

    Und Religion und Konsum sind für mich streng getrennt, genau wie Politik und Religion.

    Die Christen fahren bei uns die teuersten Autos und haben die größten Häuser. Die Atheisten leben wie sie wollen.

    Na und?

    Die Sonne scheint für uns alle, egal welcher Gott sie schuf, egal wer UNS schuf.

  • V
    vic

    @ Johanna Klee

     

    Ich bin Atheist und ganz deiner Meinung.

    Keine Werbung für oder gegen jedwede Religion.

    Das ist Privatsache.

    Die Bustour war jedoch nur eine Reaktion auf allgegenwärtige Christenwerbung, und als solche gerechtfertigt.

  • G
    gott

    Oh wei! Selbst die Tazleserschaft ist zu einem nicht zu vernachlässigendem Teil religiös verstrahlt.

     

    Oh Schreck! Wieder ein Abo weg!

  • G
    Gabi

    Ist man mit dem Bus denn auch durch Kreuzberg u.ä. Stadtteilen gefahren, oder wollte man nur Christen ärgern?

    Falls diese Stadtteile ausgespart wurden, dann ist das mE keinen Artikel wert.

  • ME
    Manou Enak

    Wenn es (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlickiet) keine Gott gibt, gibt es auch (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keine Menschenwürde.

     

    Das würde natürlich vieles einfacher machen.

  • JK
    Johanna Klee

    Ich bin gläubige Christin - und ich will weder Werbung für Atheismus, noch für den Islam, noch für das Christentum oder das Fliegende Spaghettimonster irgendwo im Öffentlichen Raum sehen.

  • BI
    Beppo Isenstamm

    Grossartige Kampagne, meinen herzlichen Glückwunsch !

    Es entspricht ganz meinem Lebensgefühl, die Rationalität und die Hinwendung an das Wissen zu akzentuieren - und nicht die geistige Selbstbeschränkung auf 2000 Jahre alte, verschwurbelte Stories. Die Erde ist nun mal keine Scheibe.

     

    Nur Atheisten haben eine Reflektionstiefe erreicht. Nur Atheisten entwickeln aus sich selbst heraus handlungsleitende innere Werte.

     

    Liebe KampagnenteilnehmerInnen, bitte bitte kommt unbedingt in den verflachten Norden Deutschlands. Hier sind grosse Chancen der geistigen Öffnung und Aufklärung, denn die Christianisierung war nur sehr lückenhaft und oberflächlich.

  • DH
    Dorothée Hahne

    Das Gottesbild, das von diesen Machern verworfen wird, ist ja auch nur das unhinterfragte Gottesbild der Institution Kirche. Das Problem aller sogenannter Atheisten...

  • W
    willy

    .... und schon wieder mal sind religiöse Gefühle verletzt.

    Was auch immer das auch sein mag.....

    Komisch, wieviele Monotheisten die taz lesen: wahrscheinlich nur um in ihren religiösen Gefühlen verletzt zu sein

  • B
    Burkhard

    Es gibt ein Leben nach dem Tod ?Nein,aber ...

    es gibt ein Leben vor dem Tod !!!

    Es gibt sogar ein Leben VOR DER RENTE !

    Glaubt ihr nicht ? --- Warum lebt ihr es nicht ?

    Hier und jetzt !--- Buttererbsen für alle !

  • U
    Ullrik

    Ich bin gläubig (zwar eher irgendwie destisch - wie auch immer) und mich provozieren diese Sprüche! Diese missionarisch-aufdringlichen findet-zu-jesus Aufkleber und Reklame in Bussen.. Das provoziert!

    Ich finde die Aktion ansich gut. Nur der Spruch ist meiner Meinung nach nicht gut gewählt. Ich bin auf das weitere Echo gespannt!

  • HH
    Hans-Josef Heck

    Der Slogan der Bustour ist eine Behauptung, die man nicht widerlegen kann und damit kein Wissen, sondern ebenfalls Glaube.

     

    Die Fähigkeit unserer Mitmenschen, unterscheiden zu können zwischen Wissen und Glauben, ist nicht sehr ausgeprägt: Solange unser Bildungssystem noch glaubt, dass es soetwas wie "Sinn-Suche" gäbe, werden wir nicht erwarten können, dass unsere Mitmenschen die Verantworung für ihr Handeln und für ihr Unterlassen übernehmen werden.

    Genau dies scheint aber wohl das Anliegen der Buskampgne zu sein.

     

    Wissen kann man nur schaffen, wenn man die Funktion, den Sinn, den das Wissen haben soll, *-setzt-*. Diese Einsicht fehlte bisher in der mehr als zweitausendjährigen Geschichte der Wissenschaftstheorie. Mit der Suche nach der Möglichkeit, die "Wahrheit" zu *-finden-* hat man etwas versucht, was denkunmöglich ist. Die Funktionale Theorie des Wissenschaffens und Handelns hat dies nicht nur deutlich herausgearbeitet, sondern auch

    aufgezeigt, dass Wissenschaffen immer mit Verantwortung verbunden ist.

     

    Die Hoffnung und den Glauben an eine absolute Wahrheit zu nähren, ist ein unverantwortliches Handeln, darauf gerichtet, den Gläubigen seiner

    Verantwortung zu entheben. Das Wissen um das Wissenschaffen, konkret, die Funktionale Theorie des Wissenschaffens und Handelns, ist eine

    Voraussetzung, unsere Mitmenschen mündig werden zu lassen. Denn:

     

    Vermutungen wie "Es gibt Gott." oder "Es gibt keinen Gott." kann man nicht widerlegen. Denn es ist nicht möglich Prüfkriterien und Prüffahren zu entwickeln, um eine solche Vermutung widerlegen zu können. Deshalb ist jeglicher Streit darüber funktionslos.

  • TA
    Thomas A.

    Persönlich finde ich die Bustour angemessen, auch wenn ich dem Atheismus wie anderen nicht individuellen Glaubensrichtungen nicht viel abgewinnen kann. Auch wenn sich die Tour durch ihre schleierhaften Spruch "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit; lol) keinen Gott" schon selbst entwaffnet sorgt sie doch für eine notwendige Debatte.

    In meinen Grenzen als Mensch (zu versuchen) soweit wie möglich offen meinen Beobachtungen gegenüber zutreten, führt mich in seiner Konsequenz zu einer agnostizistischen Weltanschauung. An was oder ob daneben noch glaube, ist mir hierin freigestellt.

    Dies bedeutet auch jeglichen Glauben anderer als ein Mittel diese welt verstehen zu wollen zu akzeptieren, sei es Christ, Atheist, Moslem, Jude, Buddhist, Hinduist, Taoist ... . Dies schließt aber deren Institutionen nicht ein.

  • P
    Patti

    Wie man sieht, ist die Tour jetzt schon ein voller Erfolg.

    wie man an den Reaktionen sieht, ist Religion ein Tabu-Thema in Deutschland.

    als Atheist (ich bin übrigens keiner, ich bin Ignostiker) scheint man ja nichtmal seine Meinung sagen zu dürfen, ohne dass man als werteloser Konsumist beleidigt, wenn nicht gleich mit dme Holocaust in Verbindung gebracht wird.

    dabei gibt es viele philosophische Richtungen, bspw den Humanismus, die eindeutig auch ein Wertesystem vermitteln, ohne sich auf ein höheres Wesen berufen zu müssen.

     

    politisch sollte man sich dann noch fragen, ob die sehr hohen Subventionen für die Kirchen gerechtfertigt sind. gläubige Christen sind ja eher in Unterzahl neben den Muslimen, Atheisten, Agnostiker etc. Die anderen Glaubensrichtungen kommen aber nicht in den Genuss der steuerlichen Förderung. Ich find das diskriminierend, entweder alle oder keiner.

  • J
    Jeanette

    Kann es sein, dass die Atheisten einfach nur nicht wissen, wovon sie reden?

    So wie Analphabeten auch schon mal Bücher zum Heizen verwenden...

    Mein Glaube ist für mich eine Quelle positiver Erfahrungen. Ich glaube der Glaube würde auch manchem Mitmenschen gut tun.

  • G
    Geraldine

    @ Christian Moerken / "... waren die größten Massenmörder des 20. Jhd. bekennende Atheisten.":

     

    Was du hier äußerst, habe ich vor kurzem als vom (nach seinen eigenen Worten) "entarteten" Joachim Meisner gepredigt hier in der taz gelesen.

     

    Es ist nur die übliche römisch-katholische Lügenpropaganda, denn die historischen Fakten sind diese:

     

    Hitler war von Herkunft typischer römischer Kathole, der erklärtermaßen immer an die "Vorsehung" geglaubt hat. Mussolini war Kathole. Mussolini und Hitler haben den römischen Katholen enorm viel Pfründen zugeschoben, wie massenhaft Bau von Katholentempeln, Ermächtigungsgesetz, Kirchsteuern und Staatsverträge zur Existenzsicherung des Vatikanstaates. Franco und Pinochet waren Katholen. Bei Stalin ist es zweifelhaft, was er dachte, jedenfalls stammt er von Christen ab und schien insofern an eine Gottheit zu glauben, als er sich selber für diese hielt.

  • M
    Makeze

    Die Buskampagne will ja keine menschen zum Atheismus bewegen. Es soll nur angeregt werden über seinen Glauben nachzudenken, und erinnern, dass es uns ja auch noch gibt. Das die Kirche das nicht gut findet, ist klar. Die fand eigenständiges Nachdenken noch nie gut.

    Was mir als Atheisten Angst macht, ist dass mir nicht die gleichen Rechte zukommen, wie einem Christen. Man wird als Atheist in deutschland diskriminiert. Und das ist das, wogegen man kämpfen muss.

     

    Das ist ja absolut schrecklich, dass die Kampagne von allen Stadtwerken abgelehnt wurde! In was für einem schizophrenem Land leben wir eigentlich? Auf jeden fall klagen! Sogar in Italien und Spanien durfte die Werbung gezeigt werden!

     

    Übrigens finde ich, dass die Diskussion darüber wer die Besseren Menschen sind, Gläubige oder Atheisten, jeglicher Grundlage entbehrt. Ich denke das Religion da überhaupt keinen Unterschied macht. Tausende Jahre lang, hat es unzählige Kriege im Namen Gottes gegeben. Hitler, Mao und Stalin haben den atheistischen Bodycount in lürzester Zeit ziemlich angeglichen... ohne Religion hätte sich die Menschheitsgeschichte wahrscheinlich sehr ähnlich abgespielt.

  • Y
    yato

    @Anne

     

    wer kritik an irgend etwas mit der nazizeit und der judenvernichtung gleichsetzt, dem geht die fantasie durch.

     

    ein "wenn du mich kritisierst und öffentlich anderer meinung, dann tötest du mich/dann ist das der erste schritt mich zu vergasen"

    ist schlicht ein lachhafter versuch kritik und dialog zu verhindern.

     

    ich fühle mich sehr gestört durch die öffentliche präsenz der religionen und ihrer unbewiesenen phantasien.

     

    warum soll meine meinung weniger das recht haben öffentlich zu werden, als die meinung der religiösen.

     

    meinungsfreiheit und demokratie ist keine einbahnstrasse und nicht eine diktatur der kirche!

     

    allen atheisten kann ich nur den boykott der deutschen verkehrsbetriebe empfehlen - fahrt lieber mit fahrrädern, die sollen pleite gehen und so leer wie die kirchen werden wenn sie ihre diskriminierung der nichtreligiösen nicht lassen!

  • R
    Rainer

    "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott".

     

    Wow. Soviel Ignoranz in einem Satz ist kaum zu toppen.

    Da hat jemand nicht nur das Konzept Religion nicht verstanden, was ja nicht weiter schlimm wäre.

    Nein, schlimm ist, dass dieserlei Aussagen nicht nur unwissenschaftlich, sondern geradezu antiwissenschaftlich sind.

     

    Auf was bitte bezieht sich denn die "Wahrscheinlichkeit", etwa auf Umfragen unter Möchtegern-Atheisten?

    Oder auf die Tatsache, dass das Hubble-Teleskop noch keinen alten Mann mit langem weißen Bart im Weltall gesichtet hat?

     

    Solche Borniertheit toppt sogar die der Kreationisten, welche die Bibel wortwörtlich nehmen.

    Während man diesen noch eine gewisse Naivität zugute halten kann, berufen sich jene selbsternannten Fundamentalatheisten auf eine Wissenschaftlichkeit, die es bei dem fraglichen Untersuchungsobjekt definitionsgemäß garnicht geben kann. Ersatzweise werden dann religiöse Aussagen oder Überzeugungen wortwörtlich, also als wissenschaftlich falsifizierbar, genommen, nur um sie dann bequem 'widerlegen' zu können.

     

    Übrigens: das englische Originalmotto: "There is probably no God" finde ich vollkommen akzeptabel. Die Aussage ist eine komplett andere als bei der deutschen Variante.

  • A
    Arthur

    @ Christian Moerken

     

    Ihre Argumentation ist abwegig. "Allah" ist einfach das arabische Wort für "Gott" und wird entsprechend auch von arabischen Christen und Juden benutzt. Die Behauptung, der Gott der Christen und der Gott der Muslime seien nicht derselbe, wird gerne von Christen vorgebracht, ist dadurch aber nicht richtiger. Beide Religionen beziehen sich auf den "einen Gott" von dem schon in der Tora geschrieben wurde. Nicht umsonst ist die Tora in nahezu jeder Bibelausgabe im Rahmen des Alten Testaments abgedruckt.

     

    Angesichts der Tatsache, dass die Christen in Deutschland die absolute Mehrheit unter den Gläubigen darstellen, finde ich ihre Kritik, die Kampagne richte sich nicht gegen Juden und Muslime, überaus fadenscheinig.

  • SD
    Simon de Montfort

    Bigotterie und Borniertheit gibt es nicht nur bei Religiösen. Die Aktion ist völlig sinnlos, zeigt mir als Agnostiker, daß sich die Atheisten ihrer Sache so sicher nicht sind. Wenn schon, dann gleiches Recht für alle, haben wir als nächstes Werbung für Mullah Omar, Scientologie oder die Raelianer zu erwarten?

  • FW
    Felix Welkmann

    Ich bin selber gläubig - finde aber die Knüppel, die dieser Aktion zwischen die Beinen geworfen werden - peinlich und beschämend.

    Wenn Gläubige dies Anfragen an den eigenen Glauben nicht ertragen können, spricht das ja nicht gerade für die Festigkeit ihres Glaubens!

     

    Ich übernehme Verantwortung aus Glauben - und finde das Religionsbild, das hinter der Aktion steht antiquiert. Als ob Glauben heißt, die Verantwortung an den "lieben Gott" abzugeben.

    Doch. Diese Frage ist eine Frage des öffentlichen Diskurses - und zu dem sind die Agnostiker-Busse ein Beitrag.

  • AL
    Alexander Lang

    Also was ich eher albern finde, ist doch die Tatsache dass da Fakten völlig verdreht werden. Wir haben in Deutschland eine ganz große Mehrheit gläubiger Menschen, jeglicher Religion - die Atheisten sind doch in der Minderheit. Warum werden da jetzt (wiedermal) die christlichen Kirchen angeschmiert? Und wo bittesehr haben die Kirchen einen zu großen Einfluß auf die Politik? Sie sind Meinungsvertreter wie andere Lobbyisten auch, da regen sich wenige auf, auch wenn sie vielleicht nur 5 % der Bevölkerung repräsentieren wie irgendwelche Ärztevertreter, da wird gleich gekuscht...

  • F
    Freudenträne

    Als gläubiger Mensch finde ich diese Kampagne höchst interessant! Zunächst einmal befeuert sie die Jahrtausendalte Diskussion über Religion was ich positiv finde.

    In noch höchstem Maße finde ich die Kapamgne allerdings lustig: während der Durchschnittsatheist sich meist über die Maßen über den Einfluß von Religion, Christen etc. ärgert, gibt es Gruppierungen die nun genau zu den gleichen Propagandamitteln greifen, wie dies meist nicht ernstzunehmende evangelikale / christliche Sekten tun (Zeugen Jehovas, Die heiligen der letzten Tage und wie sie alle heißen)tun.

    Nun lässt sich eine Atheistengruppe auf dieses ungemein platte Niveau herab, um für ihre ebenfalls nicht nachweisbaren Ziele zu werben!

     

    Normalerweise bezahle ich für solche Dinge teuren Eintritt, das heißt dann Komödie oder Kabarett... oder um es in einer Form zu sagen, die vielleicht von manchen Atheisten so zu hören wäre: alle Extremisten versuchen den Satan mit dem Beelzebub austreiben... Wie jeder aufgeklärte Mensch, der vor anderen (begründeten) Meinungen Respekt hat, lassen Fundamentalisten (Religiöse und Atheistische), die anderen ihre Meinung ungewollt aufzwingen mein Zwerchfell vor Lachen erbeben! Trottel aller Welt vereinigt euch! Ich hoffe ihr habt Spaß miteinander und die denkende Menschenheit kann weiter über euch Lachen!

  • F
    Freigeist

    Bitte um Aufklärung: Welcher Gott ist Gott?

  • J
    JanChris

    Auch wenn der Grund natürlich die Einladung zum Kirchen-Bashing ist, damit aufrechte Alt-68er und deren Nachfolger ihren (selbstgerechten) Aggressionsabbau betreiben können - so gibt es eben doch keine Tageszeitung, die mit ihrer Hassliebe christlichen Themen soviel Raum gibt. Danke dafür!

    Schön auch, dass die Leserkommentare mit verläßliche Regelmäßigkeit an die Kreuzzüge erinnern, die ja erst kürzlich beendet worden sind (meine Rüstung hängt übrigens neben mir); genauso niveauvoll aber auch die nicht belegten und wohl auch nicht belegbaren Gräuelbotschaften über die Christen allgemein.

    Irgendwie auch zum Schmunzeln.... Bitte, liebe CHRISTENFREUNDE - NICHT AUFHÖREN !

  • L
    liliput

    Frechheit sowas, sowas ist nur wieder die Gläubigen zu reizen, wenn der Bus hier in Hamburg ist und ich Ihn sehe, werde ich Steine werfen und Sie als Ketzer beschimpfen, dann kann man auch mal reizen.

    Wer nicht glaubt ist okay, aber man muss nicht sich daran hoch ziehen und andere zu ärgern, deswegen hohes Lob an die Busunternehmen, das die sowas nicht gemacht haben.

  • MB
    Michael B

    Zu glauben, dass ein kosmischer, von den Toten auferstandener Lebender, der (real) in den Himmel flog, dir ewiges Leben im Paradies verspricht, wenn du symbolisch sein Fleisch isst und sein Blut trinkst, ihm telephatisch mitteilst das er dein Meister ist, damit er eine Schuld von deiner Seele nimmt, die deshalb in der Menschheit existiert, weil eine Frau, gemacht aus einer Rippe auf eine sprechende Schlange hörte und von einem magischen Baum aß...

     

    Ja, das ist in sich schlüssig und logisch...

     

    People with imaginary friends should go and see a doctor!

  • T
    tom

    Ich glaube allein an Godwins Gesetz. (Mit herzlichen Dank an Anne.)

  • C
    cosinus

    Leute, probiert's mal Agnostizismus.

  • P
    Paradiesfrucht

    Meiner Meinung nach ist es wichtig zwischen Glaube und Religion zu unterscheiden.

    Der Glaube ist eher was spirituelles, der Glaube ist für viele etwas, was ihnen Kraft und Halt gibt und auch Mut nicht aufzugeben oder es anzugehen. Das schöne an dieser Geschichte ist für die meisten "Gläubigen", so glaube ich, das der Glaube individuell ist, nicht greifbar ist, und auch nicht durch Wissen, sei es auch interlektueller Natur, umzustürzen ist - und somit ein ewiger Partner und Lebensbegleiter sein kann.

    So glauben manche an eine höhere Kraft, sei es Gott, ich an das gute im Menschen, dass kann mir auch niemand, außer ich mir selber, nehmen.

     

    Religion indessen, steht dem Begriff Unterdrückung nichts nach. In der Religion gibt es, im Gegensatz zum Glauben, greifbare, autoritär bestimmte Regeln und Verhaltensnormen die zu befolgen sind, wenn man dem Abgrund der Hölle entgehen möchte. Religion macht somit das Leben zu einer Prüfung, die man bitte zu bestehen hat. Religion nutzt somit die Ängste der Menschen aus, gaukelt ihnen ein Weg aus dem Leiden vor, und zwingt sie so zur Knechtschaft. Das ist untragbar!

    Also ich würde einsteigen!

  • MA
    Moritz Apfelbaum

    die Assoziation "Kauft nicht bei Christen", wenn eine Atheismus-Debatte diskutiert wird, zeigt mir deutlich den Radikalismus der christlich-klerikalen Fraktion "in diesem unserem Lande" (Kohl).

     

    Als Agnostiker, sage ich: Jedem seinen Lieblingsgott (-göttin); und wenn es der Hamster oder Goldfisch Zuhause sei, wäre auch das in Ordnung - Glaube soll privat bleiben.

     

    Es ist ja hinlänglich bekannt, dass, je geringer eine Kultur entwickelt ist, desto höher der Stellenwert einer Religion in jenen Gesellschaften ist. Was dann natürlich die Frage provoziert, wozu in den "entwickelten" Kulturen die Religion Verwendung findet. "Wir sind Papst" pöbelte einst die BLÖD, als der Ratzinger zum Substituten geählt wurde; Diskussionen über Lehrinhalte an Schulen (Religions- oder Ethikunterricht)bringen regelmäßig das organisierte Religionistentum auf die Kampfmatte, und wenn dann Werbungsplaner bei Bus- und Bahnbetrieben Gotteslästerung bei der Anmietung von Fläche für einen atheistischen Slogan wittern und das Begehr ablehnen, sind wir wo? - In Deutschland sind wir!! In diesem Spassfreien Land, in dem ja auch gewisse Gremien nach konfessionellem (christlichem) Proporz besetzt werden.

     

    "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ist ohnehin das Spaghettimonster Erschafferin der Erdenscheibe.

     

    Ramen

  • P
    phönix-kb

    "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott" - "Aufklärung heißt, Verantwortung zu übernehmen".

     

    Diese vermeintlich negativen Aussagen enthalten sicher auch etwas Positives. Wirken sie doch irgendwie belebend, wie Anzahl und Inhalte der Kommentare deutlich zeigen.

     

    Ursache und Wirkung oder „was immer ihr sät, das werdet ihr ernten“ (NT). Und so produzierte nicht zuletzt die schlimme Kirchengeschichte der letzten fast 2000 Jahre und auch oft der unmögliche Inhalt der Lehren und Geschichtchen viele Atheisten. Ihr inneres Wesen ist entsprechend geprägt.

     

    Parapsychologische Forscher des 20. und 21. Jahrhunderts konnten jedoch auf wissenschaftlicher Basis die Existenz eines Energiekörpers im Menschen nachweisen, der des Nachts und nach dem Tode den Körper verlässt. Empfindungen und Gedanken sind die dominierenden Kräfte und formen uns und das Sein. Durch diese fordern wir an und es wird, so oder so.

     

    Die Existenz der Energiekörper (Seelen) sehe ich z. Z. als Naturgesetz an, so war es immer schon.

     

    Fazit: Tags ein „Äffchen“ und nachts ein „Göttchen“! „Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter“? (Joh. 10:34)

     

    Aufgrund vieler gemachter Erfahrungen nehme ich an, dass die Seelen sich wieder einverleiben. Also, eine gewisse Auferstehung so lange, bis sie einen anderen Wunsch haben.

     

    Wir stehen sicher erst am Anfang der Erkenntnis und so tendiere ich nach meinem jetzigen Forschungsstand mehr zu einer „großen Kraft“ oder zum „Großen Geist“, der in allem enthalten ist.

  • DE
    Der Erlöser

    "Bei einer Testfahrt gab es erste Empörung."

     

    Da können die Organisatoren noch froh sein, dass sie nicht propagieren, dass es wahrscheinlich keinen Allah gibt. Dann wäre Empörung ihr kleinstes Problem. Und die geplanten 29 anderen Städte nach Berlin bekämen den Bus auch nicht zu Besuch, es sei denn man schiebt das Wrack.

     

    Gegen Christen zu propagieren, ist dagegen einfach und gefahrlos und gehört wohl zum guten Ton. Genauso vor den bööösen Evangelikalen zu warnen, die angeblich auf dem Vormarsch sind. Dann aber gleichzeitig eine andere spezielle Religion beschützen und kräftig vorantreiben, ist mehr als bigott.

  • N
    Neidhart

    Ich glaube den Atheisten ihren Atheismus nicht. Da wird einfach zu kurz gedacht, die tiefen Gründe und Konsequenzen werden schlicht nicht verstanden.

    Nicht, dass es den Atheismus nicht gibt, es gab ja auch einige brillante Anhänger, wie Nietzsche z.B.

    Ein erfülltes Leben ohne Glauben ist jedenfalls schwer vorstellbar. Heutige Lifestyle-Atheisten sollten sich wirklich intensiver mit allen Dimensionen der Begriffe, Glauben und Gott, auseinandersetzen! Es gibt sonst nämlich keine fruchtbare Kontroverse sondern lediglich niveauloses Geschwätz.

  • O
    ole

    Man kann allerdings gespannt sein, ob die christlich-konservativen Politiker in die Falle tappen. In Zeiten des Wahlkampfes bietet eine solche Aktion ja genug Möglichkeiten für derartige Volksvertreter, sich vor ihrem Wählerklientel zu profilieren.

  • X
    xyz

    Mich wundert (und erschreckt) es sehr, daß gerade in Großstädten angeblich so viele Proteste gegen den Bus zu vernehmen waren. Dort ist der Atheistenanteil doch noch viel höher als im Bundesdurchschnitt, ich schätze mal 40%.

    Es geht mir als Atheisten auch schon lange auf die Nerven, wenn in den Medien das ganze Gedöns um Papst, Kirchentag, Moscheenbau & Co gemacht wird - das gute Drittel nichtgläubiger Bevölkerung wird hier chronisch ignoriert. Analog übrigens zu den Nichtwählern...

    Entweder man läßt überhaupt keine religiöse Werbung zu (was ich für Blödsinn halten würde), oder man gesteht jeder Seite ihren Teil zu. Alles andere ist verlogen und bigott - aber das wäre natürlich typisch 'christlich'...

    Vive la France - hier sind 90% katholisch und die Kirche hat trotzdem fast nix zu sagen. Ein Traum...

  • M
    M.Stahl

    Es wird Zeit mit diesem ganzen Gottesquatsch aufzuhören und diejenigen, die "im Namen Gottes" in Amt und Würden sind, wegzuschicken, gleich welcher Religion. Die Kirche und Moschee hat noch viel zu viel Einfluss! (Etwa auf angehende, konfessionslose Lehrer, denen bestimmte Schulen verwehrt bleiben, weil sie nicht gläubig sind. Das bedeutet weniger Bewerbungsmöglichkeiten. Wir sind ja nicht bei den Taliban, oder doch?)

     

    Mir hat die Kampagne gezeigt, dass es auch noch denkende Menschen gibt.

     

    Einen schönen, gottlosen Tag wünsche ich.

  • B
    brainstorms

    Liebe Gläubige, hört auf, bei jeder Kritik hysterisch aufzuschreien. Die gute Nachricht: Es gibt eine Menge TherapeutInnen, die euch bei eurem Problem helfen könnten. Vielleicht lernt ihr dabei sogar noch, Andersdenkenden, -lebenden und -liebenden mit dem Respekt zu begegnen, den ihr für euch selbst und eure abseitige Weltanschauung ständig einfordert.

  • H
    Hans

    Die Busaufschrift ist natuerlich doof aus Sicht eines Agnostikers. Dennoch finde ich das Busprojekt gut, denn in Deutschland werden die beiden grossen Kirchen immer noch deutlich bevorzugt, und Atheismus wird eine viel geringere Rolle beispielsweise in der Programmgestaltung der Oeffentlich-rechtlichen eingeraeumt. Die Provokation als politisches Mittel scheint mir hier sehr angebracht um eine ueberfaellige Diskussion ueber Religionsfreiheit bei der es nicht nur um den Dialog zwischen den grossen Buchreligionen geht anzustossen. Beispielsweise ist der Einzug der Kirchensteuer durch den Staat eine *Foerderung* von Religion, was ich nicht richtig finde. Der Staat hat sich da verdammt (sic) nochmal rauszuhalten, genauso wie die Verkehrsgesellschaften als oeffentliche Unternehmen.

     

    Trotzdem geht mir als lebenslangem Atheisten in den 30ern dieser neue populistische Atheismus auf den Keks.

  • F
    Flankengott

    quote *Ihr Gottgläubigen haben übrigens Recht, es gibt Gott.

     

    ICH bin euer Gott, der euch durch die Zuhilfenahme eines Menschen (in diesem Fall sogar eines Atheisten) schreibt.

     

    ... und falls ihr an meinen Worten zweifelt, so werdet ihr auf ewig in der Hölle braten.*

     

    Ja, Medium ist unser neuer Messias. Ich muss es wissen, denn ich bin schon zehn gefolgt.

  • A
    amigott

    Religion ist heilbar!

  • MP
    Martin Petersen

    Die Reaktion der ÖPNV-Betreiber ist ein schönes Beispiel, wie wenig man in Deutschland demokratisches Verhalten verinnerlicht hat, bzw. wie stark der Honoratiorenstammtisch aus Kaisers und aus Adolfs Zeiten heute noch nachwirkt.

    Kirche ist institutionalisiert. Kritik an der Kirche, gar an Religion überhaupt - also nö, ist das erlaubt? Da könnte ja jeder kommen. Das macht bestimmt irgenwie Ärger.

    In Sachen Religion herrscht in Deutschland keine Meinungsfreiheit.

  • V
    vic

    Was will man erwarten in einem Land, in dem die Kirchenzwangsabgabe gleich vom Staat eingezogen wird. Neben Steuern, Krankenkasse und Rentenversicherung.

    Eben musste ich wieder "Das Wort zum Tag" über mich ergehen lassen auf Deutschland Radio Kultur.

    Hach, ich fühle mich so verletzt durch Gotteswerbung.

    Schöne Aktion, Atheisten-Schwestern und Brüder.

    With Symphaty for the Devil :)

    vic

  • D
    Daniel

    Ich finde es schade, dass es so viel Widerstand gibt...ich denke einer der ersten Sätze des Artikels ist bezeichnend...Bedeutet Religionsfreiheit auch nicht zu glauben?

    Ich habe das Recht nicht an Gott zu glauben, aber trotzdem werden in der Werbung christliche Botschaften zugelassen, das "nicht-glauben" aber zu bewerben fällt anscheinend schwer....und Anne, es hat nichts zu tun mit "kauft nicht bei christen" das ist mit verlaub Bullshit...darum geht es nicht...es geht in dieser Kampagne, die ja nun nicht in Deutschland starte, darum einen Kontrapol zu christlicher Werbung zu setzten...und das sollte bei aller Meinungs- und auch Religionsfreiheit erlaubt sein.

    Ich selbst bezeichne mich nicht als Atheist...Agnostiker trifft es besser...aber trotzdem und vielleicht gerade deshalb unterstütze ich diese Kampagne!

     

    Daniel

  • D
    Dirk

    Ich finde die Idee mit den Bussen genial. Denn dise führt letztendlich doch zu einer Diskussion

    über die materialistische Weltanschauung und bringt sie den Leuten näher. Auch ist es so das wenn man sich genauer mit dem Atheismus auseinabndersetzt eben auch keine Leere entsteht,

    denn so etwas wie die Natur ( im Sommer blühen der Bäume und Zwitschern der Vögel) besteht natürlich vielmehr auch für Atheisten. Auch

    macht mich die Vorstellung das wir eigentlich Tiere sind (so steht es in der Ketzerbibel und Evolotionstheorie) glücklich, da sie eine tiefere Verbundenheit mit den nichtmenschlischen Tieren schafft. Den Konsumismus kann Mensch allerdings nur mit einem größeren Solidarität und Zusammengehörigkeitsgefühl aller Menschen bekämpfen. Denn der Mensch ist bekanntlich ein Herdentier (Karl Marx). Aus Frust über seine Einsamkeit schafft sich der Mensch Ersatzbefriedigung z.B. den Konsumismus.

    Dies ist unabhängig von seiner weltanschaulischen

    Ausrichtung. Daher bitte ich den Atheismus nicht mit Konsumismus und umweltzerstörung in Verbindung zu setzen , da es Umweltschützer aus allen weltanschaulischen Lagern gibt.

  • J
    Joba

    Was mich an dieser Kampagne stört ist, dass nicht zu einer Diskussion oder einer Versammlung eingeladen, sondern eine scheinaufklärerische Behauptung propagiert wird, die suggeriert, wer sie bestreitet, wäre unwissenschaftlich, unaufgeklärt und irrational. Gerade die scheinbare Einschränkung "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" besagt eben mehr, als sich wissenschaftlich in dieser Frage verantworten lässt. Vernünftige Bestreitbarkeit wird nahezu ausgeschlossen. Was aber ist wissenschaftlich, wo sind die unhintergehbaren Fundamente aller Erkenntnis? Kant beispielsweise hat in seinem Versuch , darauf eine Antwort zu finden,zwar die Unmöglichkeit der traditionellen Gottesbeweise aufgezeigt, ist darüber aber -ganz davon abgesehen, ob er den sog. "ontologischen" Gottesbeweis wirklich erfasst hat- keineswegs zum Atheisten geworden. Der Satz auf dem Bus krankt an allgemein anerkannten Kriterien für seine Verifizierung.

    Missionierung ist gar nicht das Problem. Wenn in Bussen zu Gottesdiensten eingeladen würde, bliebe jeder/m überlassen, ob er/ sie hingeht, oder nicht. Ebenso, wenn der Humanistische Verband zu Vorträgen einlüde.

    Wenn die Kampagne aber keine Missionierung Gläubiger zum Atheismus sein will, ist sie so etwas wie eine Predigt, die sich jedoch aufdrängt, der ich mich nicht entziehen kann, indem ich zu Hause bleibe. Genau das ist es, was mich daran aufregt. Kein Atheist ist gezwungen in die Kirche zu gehen, und ich möchte nicht mit einer Predigt zur atheistischen Erbauung belästigt werden. Auf sich aufmerksam machen und missionieren können Atheisten so viel sie wollen, ich gehe so wenig hin, wie sie in die Kirche. Verschont bleiben möchte ich hingegegen davon, zur Teilnahme an einer "atheistischen Liturgie" genötigt zu werden. Dass es Menschen gibt, die Gott bestreiten, weiß ich auch so. Sich ihrer selbst vergewissern sollen die Atheisten statt auf Bussen gefälligst unter sich, wie es Gläubige in Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempeln usw., tun.

  • N
    nene

    Ich finde die Aktion überflüssig. In England entstand sie als Antwort auf eine Anzeige in der U-Bahn, die sagte, dass nicht Gläubige in der Hölle landen würden. Da finde ich die Kampagne als Reaktion einfallsreich. Zum Glück habe ich solche Anzeigen bei uns nicht entdeckt (ausser natürlich die doofen Jesus loves you). Also was soll diese Aktion hier? Ist doch nur biedere deutsche Nachmacherei. Wer wird denn hier von Gläubigen angegriffen? Wenn ich mich recht entsinne, waren es die Kreuzritter, und nicht Gott, die nach Jerusalem zogen und eine Spur der Verwüstung nach sich zogen. Fällt hier etwas auf? Ja, richtig: es waren Menschen! Es kommt also letztendlich doch auf die Menschen an, was sie aus ihrem Glauben machen. Ob sie Atheisten, Muslime oder Christen sind. Und da finde ich einfach Bildung und Aufklärung wichtiger als alles andere.

    Im Übrigen verstehe ich nicht, warum die Verkehrsbetriebe die Plakate abgelehnt haben. Schließlich sind wir ein meinungsfreies Land - vielmehr sollten wir das sein. Ich finde die Kampagne nur persönlich überflüssig.

  • P
    phönix-kb

    "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott" - "Aufklärung heißt, Verantwortung zu übernehmen".

     

    Diese vermeintlich negativen Aussagen enthalten sicher auch etwas Positives. Wirken sie doch irgendwie belebend, wie Anzahl und Inhalte der Kommentare deutlich zeigen.

     

    Ursache und Wirkung oder „was immer ihr sät, das werdet ihr ernten“ (NT). Und so produzierte nicht zuletzt die schlimme Kirchengeschichte der letzten fast 2000 Jahre und auch oft der unmögliche Inhalt der Lehren und Geschichtchen viele Atheisten. Ihr inneres Wesen ist entsprechend geprägt.

     

    Parapsychologische Forscher des 20. und 21. Jahrhunderts konnten jedoch auf wissenschaftlicher Basis die Existenz eines Energiekörpers im Menschen nachweisen, der des Nachts und nach dem Tode den Körper verlässt. Empfindungen und Gedanken sind die dominierenden Kräfte und formen uns und das Sein. Durch diese fordern wir an und es wird, so oder so.

     

    Die Existenz der Energiekörper (Seelen) sehe ich z. Z. als Naturgesetz an, so war es immer schon.

     

    Fazit: Tags ein „Äffchen“ und nachts ein „Göttchen“! „Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter“? (Joh. 10:34)

     

    Aufgrund vieler gemachter Erfahrungen nehme ich an, dass die Seelen sich wieder einverleiben. Also, eine gewisse Auferstehung so lange, bis sie einen anderen Wunsch haben.

     

    Wir stehen sicher erst am Anfang der Erkenntnis und so tendiere ich nach meinem jetzigen Forschungsstand mehr zu einer „großen Kraft“ oder zum „Großen Geist“, der in allem enthalten ist.

  • G
    graubart

    So unspannend die Aktion ist, so wirr einige Reaktionen. Wie im Artikel gesagt wurde, Religionsfreiheit ist auch die Freiheit eben keine Religion zu haben. Und trotzdem ist der gesellschaftliche Druck, z.B. in der Schule auf Kinder die sich offen dazu bekennen nicht an "den Gott" zu glauben.

    Leider ist eine solche Aktion tatsächlich nötig. Wir brauchen ein ATEISTITEN-OUTING!!

  • F
    Fani

    @ Einfach Klasse: Atheisten denken nur an Konsum. Herrlich. Und es gibt den Weihnachtsmann. Kann man sich denn nicht endlich mal auf eine niveauvolle Diskussion einigen?

    Ein sehr glaeubiger Mensch hat mir mal gesagt, dass es eine Gottesbeleidigung per se nicht geben kann.

    Es ist schon merkwuerdig, wie viele "Verletzungen" diese harmlose Kampagne anrichtet.

  • F
    Frank

    Ach Gott, Atheisten lassen einen Bus mit langweiligen Parolen durch die Gegen fahren. Sie hätten besser im Vorfeld ihre Minderwertigkeitskomplexe beim Therapeuten behandeln lassen sollen und ansonsten das Geld für einen besseren Zweck gespendet.

  • PR
    Peter Rupp

    pol. korrekt müsste hinter Gott auch noch Allah

    stehen. Würde mich interessieren, wie weit der bus dann noch kommt.

  • O
    Olli

    Worüber aufrege?

     

    Im Religionsunterricht lernen unsere Kleinen, dass Jesus übers Wasser gelaufen ist. Im Physikunterricht lernen sie, dass das nicht stimmen kann.

  • J
    JanChris

    Das Geld, das diese Bustour kostet, für ein karitatives Projekt zu verwenden - Hertz IV - Empfänger unterstützen oder Odachlosen helfen - darauf scheint kein Atheist zu kommen.

     

    Schade.

  • S
    soeren

    ich freue mich sehr über diese kampagne, und muss noch einmal herausstellen:

     

    gott schuf nicht den menschen, der mensch schuf gott um seine unzulänglichkeit, nicht alles erklären zu können, zu verbergen.

    (geschichtlich betrachtet: der mensch hat das wasser nicht verstanden und schuf poseidon, er hat den donner nicht verstanden und schuf thor... als er nach und nach alles erklären konnte und ihm nur der sinn und das universum unerklärlich blieben reduzierte er alles auf einen gott.)

     

    fraglich ob die kirche in gewissen ausmaßen nicht dennoch positiv ist. sie ist aber nicht gottgeschaffen, sondern menschgeschaffen.

  • KK
    klaus keller

    gottlose anmerkungen:

    -ob sich jemand in seinen (religiösen)gefühlen verletzt fühlt kann nur der entscheiden der diesen satz ausspricht.der mögliche verursacher kann sagen ob er das möchte oder nicht.

    -ich denke gott höhrt in dem moment auf zu existieren in dem niemand mehr an ihn glaubt.

    -von der idee -gott- halte ich nichts mehr, man müßte ihn auch nicht erfinden wenn es diese erfindung noch nicht geben würde.die religionen hatten eine wichtige funktion die sie bei uns nicht mehr haben(mit einer ausnahme vielleicht).der jüdich/christlich/muslimische zb hat menschenopfer durch tieropfer oder andere formen des dienstes ersetzt und kann dem gläubigen die angst vor dem tot zu nehmen.die scharia zb ersetzt unter umständen stammeswillkürherrschaft und ist in somalia(?)vielleicht ein fortschritt.

    -die idee der wiedergeburt sehe ich symbolisch:

    das abendliche einschlafen als sterben/tot und das wieder aufwachen als wiedergeburt und solange man nichts grundsätzlich verändert wiederholt sich das immer gleiche leben. ein leben nach dem tatsächlichen tot gibt es nur in den dingen die wir hinterlassen.

    -die kirchen nehme ich wieder ernster wenn sie aufhöhren militärseelsorger zu den soldaten zu schicken um deren gewissensbisse zu beruhigen.

    traumatisierte soldaten und deren opfer(machchmal sind soldaten beides) sollten sich eher an psychologen/ärzte wenden.

    PS die aktion wirkt wohl so provokativ weil sie ungewohnt ist.

    klaus keller hanau

  • A
    armin

    Als Christ bin ich der Überzeugung, dass es nicht ohne religion geht.

     

    sobald der glaube an gott stirbt, wird er ersetzt durch eine ersatzreligion. ob man diese in einem unbestimmten schicksal, in der rationalität, im logos oder worin auch immer sucht - die sinnfindung vollzieht sich stehts aufs neue. beispielhaft dafür dürfte wohl jede kommunistische diktatur sein, in der die führer schnell zu göttern wurden.

     

    ich werde hier nicht versuchen, gott zu beweisen, und auch keine anmahnung zur bekehrung anbringen - hat auch ein vorredner bereits den missionsbefehl jesu in der bibel erwähnt. ich möchte nur darauf hinweisen, der mensch ohne religion nicht weit kommt.

     

    allein der versuch, eine moral abseits eines (göttlichen) naturrechts zu begründen, scheitert kläglich - moral rational zu begründen scheitert solange, wie reationalität im ermessen jedes individuums steht. wie sollen wir dann verbindlich handeln - so ganz ohne gott?

     

    also wie sähe eine welt aus, in der gott für uns alle tot ist? ich glaube es wäre eine triste welt, in der wir schnell feststellen müssten, dass wir zu weniger in der lage sind, als uns unser aufgeklärter verstand so gern weismachen möchte.

     

    immerhin: solange gott totgeschrieen wird, ist er present in unserem denken

  • J
    Jakob

    Mal eine zugegebenermaßen provokative Frage: Warum haben Verkehrsunternehmen Angst vor Religiösen, die eine atheistische Werbung anstößig finden könnten, offenbar nicht aber vor Atheisten, die eine religiöse Werbung anstößig finden könnten?

    Ich befinde mich diesbezüglich in einer ganz witzigen Zwischensituation. Ich bin nicht von der Existenz Gottes überzeugt, jedoch halte ich es für möglich, dass es eine(n) gibt. Das ist eine sehr angenehme Situation, denn so kann ich ganz entspannt andere Menschen glauben oder nicht glauben lassen, getreu dem Motto "Des Menschen Wille ist sein Himmelreich". Das Einzige, was mich auf die Palme bringt, ist, wenn anderen Menschen ihr Recht auf ihre Lebensart abgesprochen wird, oder wenn durch Angstparolen Druck erzeugt wird (medium hat das in seinem/ihren auf den Punkt gebracht) . Ich denke, wenn jemand mit seinem Glauben/Nichtglauben gut lebt und andere mit ihrem Glauben/Nichtglauben leben lassen kann, kann er/sie beim Anblick jeglicher Überzeugungsversuche -in welche Richtung auch immer- ganz entspannt lächeln. Oder, um es mit Lessing zu sagen, "Ich habe nie verlangt, dass allen Bäumen die gleiche Rinde wachse."

  • W
    Wolfram

    Ich glaube daran, dass morgen wieder die Sonne aufgeht, auch wenn man sie vielleicht hinter den Wolken nicht sieht.

  • S
    Speervogel

    Ist die Aktion nicht so gemeint, nehmt euch nicht mit eurem Glauben so wichtig? Spiel nicht allen, und vor allem nicht euch selbst, vor die Gläubigen einer Religionsgemeinschaft wären in der Mehrzahl. Zwingt keinem euren Gott auf. (nebenbei der Gott des alten Testaments ist der selbe für Juden Christen und Moslems, weil unten was anderes steht).

    Glaube ist Privatsache! Aber solange der Staat mit Eidformeln, Einzug der Kirchensteuer, Religionsunterricht usw am Glauben beteiligt stimmt was nicht.

    Ich finde einen Leichnam in das Klassenzimmer von Grundschülern zu hängen auch geschmacklos.

    Die Aktion ist richtig und wichtig, solange Werbung für irgendeinen nicht existierenden Gott im öffentlichen Raum gemacht wird.

    Ich bin 100% überzeugt, dass ich das was ich tue oder lasse selbst zu verantworten habe. Ich erhalte meine Umwelt oder zerstöre diese. Der Lohn oder die Strafe ist Gesetz von Menschen gemacht. Mehr nicht.

  • HA
    Haris Avarie

    Wir haben ein Problem!

  • DS
    Dr. Schreck

    Lieber Johann Mayer,

     

    es sind genau solche herablassenden Aussagen wie die Ihre, die mich von Interesse für das Christentum zu einer großen Abneigung dagegen bekehrt hat. Denken Sie mal auf Ihrem hohen Ross über ihre Beleidigungen und Ihre Arroganz nach. Solange es solche Aussagen gibt, muss man die Arroganz des Christentums angehen.

     

    Das gilt, liebe Anne, übrigens auch für alle anderen Religionen oder arroganten Weltanschauungen. Und wenn man sich die Reaktionen der Fahrbetriebe auf die Atheistenwerbung so anguckt, gilt momentan wohl eher "Werbt nicht für den Atheisten". Und außerdem: Christliche Aussagen wie die von Herrn Mayer sind auch sehr verletzend, aber damit hast Du wohl keine Schwierigkeiten, Gott und die Seinen darf das, gell.

     

    MfG, Dr. E. Schreck

  • H
    Holländer

    @Hauke P. Die Idee der Aktion ist nicht anderen zum Atheismus zu bekehren, sondern dafür aufzukommen, dass auch Atheisten einen Platz unter die Sonne bekommen. Nicht nur dieser Bus wird von vielen als Provokation behandelt, sondern auch wenn man gezwungen wird zu sagen, dass man nicht glaubt. Eine Umfrage in den Vereinigten Staaten hat mal ergeben, dass man lieber einen Farbigen oder Schwulen wählen wurde als einen Atheisten.

     

    Und bei ethischen Fragen gehen die Journalisten fast immer wieder nur zu den Vertretern der christlichen Kirchen mit ihren, vor allem von katholischer Seite, oft bedenklichen frauen- und schwulenfeindlichen „Ethik“.

  • S
    SCHPORTZFROINT

    Das grenzt ja an religiösen Fanatismus, den gesunden Atheismus nicht wenigstens zu tolerieren. Aber Toleranz war noch nie eine Stärke der Inquisitoren und Kreuzritter.

     

    Ich meine - wer an ÜBERNATÜRLICHE WESEN glaubt, braucht dringend Hilfe, von einem Arzt!

  • M
    medium

    Ihr Gottgläubigen haben übrigens Recht, es gibt Gott.

     

    ICH bin euer Gott, der euch durch die Zuhilfenahme eines Menschen (in diesem Fall sogar eines Atheisten) schreibt.

     

    ... und falls ihr an meinen Worten zweifelt, so werdet ihr auf ewig in der Hölle braten.

  • O
    ole

    @auf mich hört ja keiner

     

    Richtig.

     

    Das ist das typische und immer wieder auftauchende Argument, wenn der Kopf sonst leer ist.

  • O
    ole

    @Hauke P

     

    Das ist sicher nicht falsch, aber eben nur zum Teil.

     

    Man nimmt sich ja lediglich das Recht heraus, seine Meinung zu verkünden. Und das machen die Gläubigen ja nun auch seit einer Ewigkeit und mit einer deutlich größeren und zum Teil auch penetranten Intensivität auf allen Ebenen.

    Ein toleranter Christ sollte mit der Position ebenso leben können wie ein toleranter Atheist mit der der Gegenseite.

     

    Hier besteht kein Widerspruch.

     

    Und auch ihre andere These ist nicht vollkommen stimmig. Weshalb soll auf der einen Seite Atheismus eine Modeerscheinung sein, wenn auf der anderen Seite sich die "Jugend" zu den Kirchentagen versammelt, bei welchen man gelegentlich den Eindruck einer Fanmeile vermittelt bekommt? Und ich denke schon, daß sich auch viele Gläubige für recht gebildet halten bzw. es auch sind.

     

    ----

     

    @ Johann Mayer

     

    Was hat Glauben oder Nicht-Glauben mit Konsum zu tun? Bedingt Atheismus Konsum? Konsumieren Gläubige nicht?

    Und können Sie denn nachvollziehen wie es ist, nicht an Gott zu glauben? Wir müssen nun nicht alle möglichen Thematiken miteinander vermischen.

  • AM
    auf mich hört ja keiner

    Ich möchte mal eben den "Kauft nicht bei Christen"-Kommentar des Users "Anne" weiter unten anprangern:

    Dieser Holocaust-Vergleich ist nicht nur grundlegend danebengegriffen, er zeigt sogar auf ganz erschreckende Weise, dass dieser User nicht die geringste Ahnung hat, worum es sich beim Holocaust eigentlich handelt. Danke, deutsches Schulsystem.

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    "Gott ist tot!"

    Nietzsche

    *

    "Nietzsche ist tot!"

    Gott

  • JM
    Johann Mayer

    Ich kann nur sagen, Menschen die ein solches Projekt meinen machen zu müssen, tun mir leid. Es sind wirklich arme Menschen! Sie können es nicht nachvollziehen wie es ist an einen Gott zu glauben. Sie suchen nur Erfüllung im Konsum! Dieser Konsum braucht immer mehr und mehr und führt nicht zu einem tatsächlichen glücklichen Leben. Aber wahrscheinlich ist die Absicht eine ganz andere: Passt doch ganz gut zur Wirtschaftskrise - wir müssen mehr konsumieren!!!

    Wer ein zufriedenes Leben führt braucht diesen ganzen Firlefanz nicht! Dies ist aber schlecht für unser gesamtes System, weil dieses nur funktioniert wenn Wachstum generiert wird.

    Aber warum fühlen sich nur Christen angegriffen? Betrifft dies nicht alle Religionen?

    Gott steht über allen Konfessionen?

  • S
    Steffi

    Gibt es ein Leben vor dem Tod?

  • SS
    S. Sinsbeck

    Der Zusatz "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ist meiner Meinung nach das, was die Überlegenheit dieser Kampagne ausmacht. Denn diese rein wissenschaftliche Anschauung lässt damit offen, ob es einen Beweis für Gott gibt. Denn bisher ist ein solcher Beweis nicht gefunden worden und es ist sehr unwahrscheinlich, weil wissenschaftliche Erkenntnisse dagegen sprechen, dass es einen Gott gibt. Die Arbeit der Wissenschaft liegt aber auch darin ihre eigenen Thesen stets zu hinterfragen und Erkenntnisse, die auf falschen Annahmen beruhen, zu revidieren.

     

    Vielleicht gibt es irgendwann einen Beweis für Gott. Aber solange finde ich es falsch zu behaupten es gäbe einen. Jeder kann selber definieren an was er glaubt. Aber Glauben und Wissen ist nicht das Gleiche.

  • HP
    Hauke P.

    Vorab: Ich bin selbst Atheist.

     

    Dennoch bin ich voll und ganz gegen diese Aktion. Was unterscheidet denn einen Atheisten, der versucht Christen zu "bekehren", von missionierenden Christen?

     

    In einem der vorigen Kommentare erwähnte jemand, dass es Fanatismus auch bei Atheisten gebe. Diese Vermutung beschleicht mich auch immer mehr. Jeder sollte doch das Recht auf Religionsfreiheit haben, das sollten doch auch die "Aufklärer" des Atheismus so sehen.

    Wo liegt denn das Problem darin, dass es Menschen gibt, die an Gott glauben? Ich für meinen Teil fühle mich durch solche Menschen nicht belästigt und finde sogar, dass es sehr positive Seiten haben kann, auch wenn es mir nicht möglich ist, das selbe zu glauben. Gegen eine vernünftige Diskussion über den Glauben hat niemand etwas und es bringt beide Parteien sicherlich weiter, aber die Botschaft "Es gibt (...) keinen Gott" zu propagieren ist lachhaft. Natürlich fühlen sich gläubige Menschen dadurch angegriffen. Sie wissen ja nicht einmal, welche Argumente der "mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit" zu Grunde liegen. Ein Dialog wäre da weitaus hilfreicher.

     

    Außerdem möchte ich noch etwas anmerken, auch wenn ich mich damit vielleicht etwas weit aus dem Fenster lehne:

    Es scheint mir so, als wäre der Atheismus mittlerweile zur Modeerscheinung verkommen. Nahezu jeder, der sich für gebildet hält (oder auch gebildet ist) ist heutzutage bekennender Atheist. Ich glaube, dass es viele davon für nötig halten, das möglichst nach außen zu tragen und jedem mitzuteilen, dass man so freidenkend und aufgeklärt ist und sich von dem "Joch" der Kirche befreit hat. Diese Aktion mit der Busreklame bekräftigt mich noch weiter in meiner Meinung.

    Dabei verlieren die meisten Menschen aus den Augen, was es eigentlich bedeutet, Atheist zu sein. Man hat für sich beschlossen, dass es kein übernatürliches Wesen gibt und glaubt damit die "Wahrheit" gefunden zu haben. Das halte ich für gut und jeder Mensch sollte sich Gedanken darüber machen, warum er was glaubt. Aber warum die Atheisten meinen, ihren Glauben unbedingt unter das "ungebildete" Volk bringen zu müssen kann ich ganz und gar nich nachvollziehen. Natürlich gibt und gab es immer Christen, die versuchen Atheisten wieder "auf den richten Pfad" zu bringen. Aber als Atheist sollte man doch darüber stehen und akzeptieren, dass es den Christen quasi befohlen ist, ihren Glauben auf friedliche Weise zu verbreiten. Dass die Atheisten das auch tun, zeugt meiner Meinung nach nur davon, dass die Gottlosigkeit zu einer Religion geworden ist, die wie jede andere sich für die einzig wahre hält und keine andere akzeptiert. Dabei betet sie nicht, wie viele meinen, die Wissenschaft an, sondern eher ein "nichts", ein Vakuum sozusagen. Daher sind "Atheisten", die ihren "Glauben" unbedingt nach außen tragen müssen, nicht im eigentlichen Sinne ohne Gott.

     

    MfG

  • S
    steveO

    Wie geil ist das denn.? Ich würde den Bus auch gern durch meine Stadt fahren und mich auch gern mit den empörten Passanten auseinandersetzten.

     

    Wie kann man eigentlich so egoistisch sein und glauben das alles was es gibt nur dafür geschaffen wurde, damit der Mensch sein Seelenheil findet. Was wäre das für eine immense Energieverschwendung.

  • VO
    vlad ono do

    Als Dortmunder, der kürzlich Stadtwerke-Busse mit "Keine Sorge: es gibt Gott" durch die Stadt fahren sah, freue ich mich, dass die entsprechende Gegenkampagne auch Station in meiner Stadt macht. Ich lasse jedem gerne seinen Glauben, finde es aber falsch, dass in meinem Land (NRW) die "Ehrfurcht vor Gott" als Erziehungsziel in der Verfassung genannt wird.

     

    Es gibt schöne Bilder von der Kein-Gott-Buskampagne auf: buskampagne.de

     

    Imagine there is no heaven

    it's easy if you try.

  • R
    rainbowsailor

    angsichts dessen, was im zusammenhang oder im namen von religionen schon alles verbrochen wurde, kann ich das bedürfnis nach atheismus gut verstehen.

     

    i r r a t i o n a l ist die meinung trotzdem, (mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit) wissen zu können, ob es so etwas wie 'ein göttliches wesen', einen logos u.s.w. gibt oder nicht.

     

    übrigens haben auch stalinismus, maoismus, polpotismus u.s.w. weit über 70 millionen menschenleben auf dem gewissen, so dass in diesr frage zumindest offenbar eher irrelevant ist, ob eine art von theismus oder atheismus vertreten wird, es kommt v.a. darauf an w i e bzw. welche art davon jeweils konkret und von welchen charakteren mit welcher auslegung u.s.w.

  • R
    Rolf

    "Ich fühle mich verletzt durch diese Aussagen."

     

    Wie furchtbar. Wie viele Menschen werden durch Aussagen wie "Als Ungläubiger landest du in der Hölle!" verletzt?

  • M
    Maikäfer327

    Der Glaube, es gebe keinen Gott (oder Göttin!), ist natürlich auch ein Glaube und nicht bewiesen. Man kann auch nicht beweisen, dass morgen die Sonne aufgeht oder dass 1+1 = 2 ist. Die Anleger bei Lehman glaubten auch, ihr Geld werde dort satte Gewinne bringen.

     

    Erkenntnis ist geschichtsmächtig gewordene Interpretation, insofern auch eine Art von Glauben (nach Nietzsche).

  • BB
    Bodo Bender

    Anfang der 1960iger haben wir in der damals von Gerhard Szczesny gegründeten Humanistischen Union gegen den Einfluss der Kirchen "gekämpft". Die Kirchen sind inzwischen ziemlich impotent geworden. Die Bigotterie ist anscheinend geblieben. Aktion Pro Reli, keine "atheistische" Werbung auf Bussen. What's next? Mein Gott im Himmel: Wat ham die Leute für Sorjen!

  • Z
    zaka

    Ich würde jede Wette eingehen, dass wenn die Geldgeschenke zur Konfirmation abgeschaft werden und mensch sich mit 18 konformieren lässt die evangelische Kirche nach ein paar Jahren keine neuen Mitglieder mehr haben würde.

    Die ganzen Jungendlich machen das nur wegen dem Geld, ich dnke mal so 85%! Danach gewöhnen sie sich daran, gehen 1-3 Mal im Jahr in die Kirche und zahlen schön Kirchensteuern.

     

    Die Christlichen Kirchenverbände beziehen jährlich 14 Milliarden vom Staat! und die müssen anders als alle anderen ihre Ausgaben und Finanzen nicht einmal offenlegen!

     

    Im der Schule wird im Religionsunterricht ab der 9 Klasse kaum noch wirklich religiöse Themen behandelt weil die Schüler einfach keinen Bock darauf haben. Sie wollen über wirklich wichtige Themen reden, Themen wie Menschenrechte und Demokratie.

    Statt Religionsunterricht sollte es säkularen Unterricht geben in dem Platz ist über alltägliche Themen wie Krieg, Rassismus und Ausgrenzung zu reden! und zwar zusammen, und nicht getrennt in die verschiedenen Religionsgemeinschaften.

    Niedersachsen hängt da weit zurück...

     

     

    -Science flies you to the moon - Religion flies you into buildings

  • A
    Anne

    Ich fühle mich verletzt durch diese Aussagen. Sie dient offensichtlich nur dazu, Religionen anzuprangern. Das hatten wir in Deutschland schon mal. Sehr schade, dass es Befürworter gibt.

    Was kommt als nächstes? "Kauft nicht bei Christen?"

  • TH
    Theloneous Honk

    Kein foto von Steffi Graf dabei?

  • DS
    Dr. Schreck

    Ich kann mich Martin und Mainzer nur anschließen: Uns Nicht-an-Gott-Glaubenden, was ja nicht heißt, dass wir unmoralische, werte-freie Schlächter und Verächter sind, wird immer eben dies seitens der Gläubigen vorgeworfen: Dass wir sie provozieren und verletzen wollen, wenn wir das tun, was sie auch immer tun: Laut zu sagen, woran wir glauben oder nicht, und warum. Wenn ich auf NDR sehen muss, dass diese Kampagne vom Pressesprecher der VBN als "gottesverachtend" bezeichnet wird, frage ich mich: Wer beleidigt hier wen? Nur, weil ich nicht an Gott glaube und das mit der Vernunft begründe, "verachte" ich doch weder Gott noch die Christen. Verachten müsste ich sie höchstens, weil sie sich so aufführen, weil sie andere Meinungen, die auf dieselbe Art wie die ihre geäußert wird, als Provokation, Unverschämtheit und Verachtung auffassen. Da hört bei mir sogar fast der gute Humor auf.

    Ein Lob der Buskampagne, weiterhin Heiterkeit und Contenance, entreisst den Christen das Moralmonopol, denn ich finde Nächstenliebe, die sich nicht auf Gottesfurcht oder bibl. Gesetze stützt, sondern auf echte Liebe seinem Nächsten gegenüber, einfach so, wesentlich moralischer als dieses Folter- und Angstgetue um das Kreuz.

     

    MfG, Dr. E. Schreck

  • CM
    Christian Moerken

    Obwohl gläubiger Christ, begrüße ich die Entscheidung der Berliner Verkehrsbetriebe gar keine weltanschauliche Werbung mehr zu betreiben. Ich glaube nicht daran, dass ein "Gott liebt dich" auf einem Bus oder einer U-Bahn wirklich jemanden bekehren kann. Wenn mehr Christen in Deutschland nach den christlichen Geboten leben würden und so ein attraktives Vorbild abgeben würden, wäre mit Sicherheit mehr gewonnen.

     

    Die Motivation der Atheisten nun einen Bus durch Deutschland zu schicken, um sich gegen den Glauben zu wenden ist in dieser Form von einer leicht durchschaubaren Doppelmoral getragen. Geht es wirklich um Glauben im Allgemeinen - oder doch nur um den christlichen Glauben? Mit keinem Wort wird in dem Artikel der Islam, das Judentum, oder der Buddhismus erwähnt. Ist der Geisterglaube, oder die Erwartung des Nirwana der Buddhisten etwa "aufgeklärter"? - Wenden sich die Organisatoren auch an Muslime? Währe es dann nicht klüger zu schreiben: "Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott - und auch keinen Allah" - Schliesslich sind der Gott der Christen und Allah nicht identisch.

     

    Nein, diese Aktion scheint sich nur gegen Christen zu wenden. Schnell wird die Angst eines (gefühlt) erstarkenden Christentums verbreitet. Dabei waren die größten Massenmörder des 20. Jhd. bekennende Atheisten.

  • S
    stecher

    Als Christ kann ich nur sagen, dass mir die Aktion völlig egal ist.

    Aber was wäre eigentlich, wenn ein Bus durch die Gegend fahren würde mit der Aufschrift "Der christliche Gott ist der einzig wahre Gott"???

    Dann würde die taz bestimmt wieder anfangen zu hetzen.

  • N
    Norbert

    "Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott". Aha. Ein ziemlich dummer Satz, der keinen einzigen Gläubigen dazu bewegen wird, von seinem Glauben abzulassen.

     

    Zum Glück leben wir aber in einem freien Land, in dem Meinungsfreiheit nicht auf kluge Aussagen beschränkt ist. Warum diese Aktion so viel Aufmerksamkeit bekommt ist mir daher schleierhaft.

  • M
    Martin

    Die vorgebliche "Verletzung religiöser Gefühle" ist einfach lächerlich und nur eine leere Phrase. Wenn mir ein Vegetarier sagt "Fleisch ist ungesund", dann sind ja meine Schnitzelgefühle auch nicht verletzt. Ein Gläubiger, der sich durch "Es gibt keinen Gott" verletzt fühlt, hat entweder einen sehr labilen Glauben oder sollte zum Psychiater.

  • M
    Mainzer

    Zitat:

    "Ich bin gläubig und mich provoziert die Busaufschrift"

     

    Wenn in den Nachrichten Seitenweise (Oder Minutenfüllend) über Kirchentag, Papst und Konsorten berichtet wird, fühle ich mich ebenfalls provoziert.

    Ich habe kein Problem mit Menschen die an einen Gott glauben. Aber ich habe ein Problem damit, wenn sie versuchen mir ihre Religion anzudrehen.

     

    Dies sehe ich als Beleidigung meiner Gefühle mich als Homo Sapiens Sapiens zu definieren. Die Person die mich "bekehren" möchte geht davon aus, dass ich einen so geringen Verstand und Lebensbewältigungswillen besitze, dass ich es nötig hätte mich ihrer Religion zuzuordnen.

     

    So gesehen, fühle ich mich beleidigt und provoziert wenn religiöse Werbung in öffentlichen Medien zugelassen wird.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Den Gott-Herrschern, den Gottvollen, den Gotteskriegern, den Kirchen, die Theisten empfohlen: .. wie dem erst reichen, dann geprüften, dann geduldigen Hiob...:

    "Der Herr hat 's gegeben, der Herr hat's genommen." (Hiob 1,21)

     

    Oh, Gnade der Unergündlichkeit, dass der EINE Gott und alle Götter ihre Macht und Herrlichkeit und Unabweislichkeit den Kirchensteuer-Profunden und Gott-Besitzenden entzogen haben - und sie in ihrer menschlichen UnbeGottetheit hinterlassen haben, auf dass sie als Menschen ohne Gewalt und behauptete Herrlichkeit sich der evidenten Wahrhaftigkeit erweisen... - oh, gott-entrollendes Leben (per Bus, per Fahrrad, per pedes hominum)!

  • D
    Domas

    Die Welt wird immer blöder.

    Staat Zeit und Geld in eine vernünftige Aufklärung und sachlicher Werbung aufzuwarten, wird provoziert und damit die Gefühle der Menschen verletzt.

     

    Die Leute glauben ja nicht, aber unsere Doppelmoral macht es zu einem wichtigen Werkzeug zur Ausbeutung, die anderen Glauben zu machen, Gott spiele in ihrem Leben eine große Rolle.

  • M
    Mainzer

    Zitat:

    "Ich bin gläubig und mich provoziert die Busaufschrift"

     

    Wenn in den Nachrichten Seitenweise (Oder Minutenfüllend) über Kirchentag, Papst und Konsorten berichtet wird, fühle ich mich ebenfalls provoziert.

    Ich habe kein Problem mit Menschen die an einen Gott glauben. Aber ich habe ein Problem damit, wenn sie versuchen mir ihre Religion anzudrehen.

     

    Dies sehe ich als Beleidigung meiner Gefühle mich als Homo Sapiens Sapiens zu definieren. Die Person die mich "bekehren" möchte geht davon aus, dass ich einen so geringen Verstand und Lebensbewältigungswillen besitze, dass ich es nötig hätte mich ihrer Religion zuzuordnen.

     

    So gesehen, fühle ich mich beleidigt und provoziert wenn religiöse Werbung in öffentlichen Medien zugelassen wird.

  • EK
    Eckhardt Kiwitt

    Angesichts der vielen Göttinnen und Götter, die wir Menschen in unserer Kulturgeschichte erfunden haben, kann ich nur konstatieren, dass Götter Märchenfiguren sind, an die man natürlich "glauben" darf -- so wie man auch an Schneewittchen oder an den Weihnachtsmann glauben darf.

     

    Aus dem "Glauben" jedoch einen Beweis für die Existenz eines Gottes oder einer Göttin ableiten zu wollen, wäre jedoch absurd.

     

    Das gern vorgebrachte "Argument", dass sich die Nicht-Existenz Gottes aber auch nicht beweisen lasse, ist ebenso absurd, denn die Nicht-Existenz von was auch immer lässt sich logischerweise nicht beweisen.

    Wie auch, wenn es dieses "Etwas" gar nicht gibt.

     

    Soll mir doch mal jemand "beweisen", dass z.B. die von Kosmologen so genannte "Dunkle Materie", eine Rote, Grüne, Gelbe oder Blaue Materie nicht existiert !

     

    Eckhardt Kiwitt, Freising

  • EA
    Ein Administrator

    "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ist natürlich blöd. Der Mensch lebt eine lächerlich kurze Zeit, hat einige wenige Sinne, kennt drei (vier) Dimensionen und erfasst daher nur einen winzigen Bruchteil der Umwelt. Daraus abzuleiten, dass die aus den Beobachtungen gezogenen Schlüsse die einzig wahren sind, ist etwas kurzsichtig.

     

    Ansonsten ist die Aktion schon in Ordnung. Aber "mit in Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" geht mir persönlich zu weit in die entgegengesetzte Richtung.

    Besser wäre "Seid nett zu einander und achtet die Schöpfung - hierzu ist keine bestimmte Religion nötig". Religion an sich ist mir kein Dorn im Auge, sondern nur Fanatismus. Und Fanatismus gibt es auch bei Atheisten oder bei Rationalisten. Die größten Katastrophen des letzten Jahrhunderts wurden nicht durch Religiosität verursacht, sondern durch Fortschrittsglaube und fehlende Moral, daran sollte man auch denken.

     

    Leben ohne Religion ist nicht automatisch besser.

  • RS
    Rudolf Stolze

    Ich finde das Busprojekt gut. Warum dürfen nur die christlich orientierten Werbungen an öffentlichen Verkehrsmitteln kleben? Interessant wäre, wenn Muslime oder Juden Werbung machen wollten, wie da die Reaktionen ausfielen.

    Die Kirchen sollen sich grundsätzlich mehr zurücknehmen. Sie haben in der Vergangenheit oft genug gegen den ihrerseits so hochgelobten Wertekanon verstoßen. Soziale Umgangsformen haben gerade die Amtskirchen beigebracht bekommen müssen und sie haben noch nicht ausgelernt.

  • M
    MissFoucault

    Ich bin sehr froh, dass es die Buskampagne gibt! Es muss endlich Schluss sein mit medienwirksam betenden Politikern und organisierter Pädophilie. Als Atheisten wird einem wirklich jede Menge an Toleranz gegenüber weltanschaulichem Geschwurbel jeglicher Couleur abverlangt. Evangelikale Buswerbung ist davon noch das kleinste Übel. Atheismus ist Gott, wir werden siegen!

  • MM
    Mirko Maidel

    Zugegeben, anfangs hatte ich mit dem Slogan "Gottlos glücklich" meine Probleme, da es eigentlich mit "Gottfrei glücklich" positiver klingen würde.

     

    Ich finde, Deutschland ist viel zu "religionshörig": da kann ungestraft ein gewisser Walter Mixa in einer Rede die Atheisten verunglimpfen und sie zum Sündenbock machen, für Naziverbrechen etc. Gehts eigentlich noch? Wo ist da eine vernünftige Opposition?

     

    Und genau die Opposition ist nötig, auch wenn sie in Form eines roten Busses kommen muss um Flagge zu zeigen. Egal, ob die Slogans gut gewählt sind oder nicht.

     

    Meiner Meinung nach ist die "Gottlos glücklich" - Kampagne längst überüberüberfällig gewesen. Ich unterstütze sie, denn gerade diese Aktion trägt mit zur Glaubensfreiheit bei, die in Deutschland oft zu kurz kommt.

     

    Als Kind glaubte ich an den Osterhase, plötzlich war er eine Erfindung der Eltern. Mit Christkind gings mir ähnlich. Warum soll Gott dann existieren? Es gibt eben auch keinen Beweis...

     

    Gerade das sagt der Banner aus: "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott". Darüber nachdenken und diskutieren. Das ist der Weg der eingeschlagen werden muss. Die anderen Glaubensrichtungen dürfen dies nicht als Angriff missverstehen.

  • RG
    Regina Geißler

    Ihren Kommentar hier eingeben

    gott -los zu werden, haben schon viele versucht. Es geht genauso wenig, wie eine Blume nicht gegen den Gärtner oder eine Tonschüssel nicht gegen den Töpfer rebellieren kann. Wir werden Gott nicht los. Er ist überall!

  • DR
    Daniel Renz

    Deutschland ist nicht einfach ein "neutraler" Staat in Sachen Religiosität - diese Formulierung findet sich gar nicht im Grundgesetz (und so was wie "Neutralität" gibt es in dieser Sache auch gar nicht - das sollten sich insbesondere die Berliner Verkehrsbetriebe klarmachen...). Es herrscht Glaubens- und Gewissensfreiheit - und der Staat hat die Religionsfreiheit zu garantieren. Damit sind negative und positive Religionsfreiheit gemeint. Daher die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Staat und Religionsgemeinschaften.

     

    Das heißt: Für den christlichen (auch evangelikalen) Glauben darf und soll genauso geworben werden wie für den atheistischen Glauben. Ich selbst war mal Atheist, bin heute Christ und angehender Pfarrer (evangelikal geprägt :-)) - und begrüße die Bus-Kampagne sehr. Alles, was die Themen Gott und Glaube nicht verschämt tabuisiert und zur Privatsache erklärt (wie seit der Aufklärung allgemein üblich), sondern offen anspricht, kann uns doch nur weiterbringen. Und: Es ist doch alles andere als missionarisch, sich immer auf die angeblichen Grundfesten eines christlichen Abendlandes zu berufen, um Atheisten den Mund zu verbieten. Da finde ich es viel sympathischer, den atheistischen Bus christlich zu begleiten ;-) - und dann wirklich ins Gespräch zu kommen.

  • K
    Kiko

    Und was sage ich als Shintoist?

    Dass Götter keine Rachegefühle haben. So wie meine.

    Warum seid ihr so begierig, den Nicht-Glauben nicht zu zu lassen oder den Gott tot zu reden?

    Wenn es Gott, Götter und das Spagetti-Monster gibt, so freuen sie sich sicher über die Zuwendung ihrer Anhänger, aber ich glaube nicht dass Buddha, Gott, Allah und alle anderen auf uns hinab sehen und wollen, dass wir tun was wir tun: streiten und kämpfen.

    Lasst jeden leben wie er will, wenn euer persönlicher Glaube stark ist, dann lächelt und denkt euch den Teil den ihr sagen wollt. Böse Worte hat Gott doch sicher nicht gewollt, oder ihr Christen?

    Nächstenliebe heißt auch, denen zu vergeben, die nicht so sind wie man selbst.

    Du sollst doch nicht etwa deinen Nachbarn hassen, weil er nicht sonntags in die Kirche geht?

     

    Und Religion und Konsum sind für mich streng getrennt, genau wie Politik und Religion.

    Die Christen fahren bei uns die teuersten Autos und haben die größten Häuser. Die Atheisten leben wie sie wollen.

    Na und?

    Die Sonne scheint für uns alle, egal welcher Gott sie schuf, egal wer UNS schuf.

  • V
    vic

    @ Johanna Klee

     

    Ich bin Atheist und ganz deiner Meinung.

    Keine Werbung für oder gegen jedwede Religion.

    Das ist Privatsache.

    Die Bustour war jedoch nur eine Reaktion auf allgegenwärtige Christenwerbung, und als solche gerechtfertigt.

  • G
    gott

    Oh wei! Selbst die Tazleserschaft ist zu einem nicht zu vernachlässigendem Teil religiös verstrahlt.

     

    Oh Schreck! Wieder ein Abo weg!

  • G
    Gabi

    Ist man mit dem Bus denn auch durch Kreuzberg u.ä. Stadtteilen gefahren, oder wollte man nur Christen ärgern?

    Falls diese Stadtteile ausgespart wurden, dann ist das mE keinen Artikel wert.

  • ME
    Manou Enak

    Wenn es (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlickiet) keine Gott gibt, gibt es auch (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keine Menschenwürde.

     

    Das würde natürlich vieles einfacher machen.

  • JK
    Johanna Klee

    Ich bin gläubige Christin - und ich will weder Werbung für Atheismus, noch für den Islam, noch für das Christentum oder das Fliegende Spaghettimonster irgendwo im Öffentlichen Raum sehen.

  • BI
    Beppo Isenstamm

    Grossartige Kampagne, meinen herzlichen Glückwunsch !

    Es entspricht ganz meinem Lebensgefühl, die Rationalität und die Hinwendung an das Wissen zu akzentuieren - und nicht die geistige Selbstbeschränkung auf 2000 Jahre alte, verschwurbelte Stories. Die Erde ist nun mal keine Scheibe.

     

    Nur Atheisten haben eine Reflektionstiefe erreicht. Nur Atheisten entwickeln aus sich selbst heraus handlungsleitende innere Werte.

     

    Liebe KampagnenteilnehmerInnen, bitte bitte kommt unbedingt in den verflachten Norden Deutschlands. Hier sind grosse Chancen der geistigen Öffnung und Aufklärung, denn die Christianisierung war nur sehr lückenhaft und oberflächlich.

  • DH
    Dorothée Hahne

    Das Gottesbild, das von diesen Machern verworfen wird, ist ja auch nur das unhinterfragte Gottesbild der Institution Kirche. Das Problem aller sogenannter Atheisten...

  • W
    willy

    .... und schon wieder mal sind religiöse Gefühle verletzt.

    Was auch immer das auch sein mag.....

    Komisch, wieviele Monotheisten die taz lesen: wahrscheinlich nur um in ihren religiösen Gefühlen verletzt zu sein

  • B
    Burkhard

    Es gibt ein Leben nach dem Tod ?Nein,aber ...

    es gibt ein Leben vor dem Tod !!!

    Es gibt sogar ein Leben VOR DER RENTE !

    Glaubt ihr nicht ? --- Warum lebt ihr es nicht ?

    Hier und jetzt !--- Buttererbsen für alle !

  • U
    Ullrik

    Ich bin gläubig (zwar eher irgendwie destisch - wie auch immer) und mich provozieren diese Sprüche! Diese missionarisch-aufdringlichen findet-zu-jesus Aufkleber und Reklame in Bussen.. Das provoziert!

    Ich finde die Aktion ansich gut. Nur der Spruch ist meiner Meinung nach nicht gut gewählt. Ich bin auf das weitere Echo gespannt!

  • HH
    Hans-Josef Heck

    Der Slogan der Bustour ist eine Behauptung, die man nicht widerlegen kann und damit kein Wissen, sondern ebenfalls Glaube.

     

    Die Fähigkeit unserer Mitmenschen, unterscheiden zu können zwischen Wissen und Glauben, ist nicht sehr ausgeprägt: Solange unser Bildungssystem noch glaubt, dass es soetwas wie "Sinn-Suche" gäbe, werden wir nicht erwarten können, dass unsere Mitmenschen die Verantworung für ihr Handeln und für ihr Unterlassen übernehmen werden.

    Genau dies scheint aber wohl das Anliegen der Buskampgne zu sein.

     

    Wissen kann man nur schaffen, wenn man die Funktion, den Sinn, den das Wissen haben soll, *-setzt-*. Diese Einsicht fehlte bisher in der mehr als zweitausendjährigen Geschichte der Wissenschaftstheorie. Mit der Suche nach der Möglichkeit, die "Wahrheit" zu *-finden-* hat man etwas versucht, was denkunmöglich ist. Die Funktionale Theorie des Wissenschaffens und Handelns hat dies nicht nur deutlich herausgearbeitet, sondern auch

    aufgezeigt, dass Wissenschaffen immer mit Verantwortung verbunden ist.

     

    Die Hoffnung und den Glauben an eine absolute Wahrheit zu nähren, ist ein unverantwortliches Handeln, darauf gerichtet, den Gläubigen seiner

    Verantwortung zu entheben. Das Wissen um das Wissenschaffen, konkret, die Funktionale Theorie des Wissenschaffens und Handelns, ist eine

    Voraussetzung, unsere Mitmenschen mündig werden zu lassen. Denn:

     

    Vermutungen wie "Es gibt Gott." oder "Es gibt keinen Gott." kann man nicht widerlegen. Denn es ist nicht möglich Prüfkriterien und Prüffahren zu entwickeln, um eine solche Vermutung widerlegen zu können. Deshalb ist jeglicher Streit darüber funktionslos.

  • TA
    Thomas A.

    Persönlich finde ich die Bustour angemessen, auch wenn ich dem Atheismus wie anderen nicht individuellen Glaubensrichtungen nicht viel abgewinnen kann. Auch wenn sich die Tour durch ihre schleierhaften Spruch "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit; lol) keinen Gott" schon selbst entwaffnet sorgt sie doch für eine notwendige Debatte.

    In meinen Grenzen als Mensch (zu versuchen) soweit wie möglich offen meinen Beobachtungen gegenüber zutreten, führt mich in seiner Konsequenz zu einer agnostizistischen Weltanschauung. An was oder ob daneben noch glaube, ist mir hierin freigestellt.

    Dies bedeutet auch jeglichen Glauben anderer als ein Mittel diese welt verstehen zu wollen zu akzeptieren, sei es Christ, Atheist, Moslem, Jude, Buddhist, Hinduist, Taoist ... . Dies schließt aber deren Institutionen nicht ein.

  • P
    Patti

    Wie man sieht, ist die Tour jetzt schon ein voller Erfolg.

    wie man an den Reaktionen sieht, ist Religion ein Tabu-Thema in Deutschland.

    als Atheist (ich bin übrigens keiner, ich bin Ignostiker) scheint man ja nichtmal seine Meinung sagen zu dürfen, ohne dass man als werteloser Konsumist beleidigt, wenn nicht gleich mit dme Holocaust in Verbindung gebracht wird.

    dabei gibt es viele philosophische Richtungen, bspw den Humanismus, die eindeutig auch ein Wertesystem vermitteln, ohne sich auf ein höheres Wesen berufen zu müssen.

     

    politisch sollte man sich dann noch fragen, ob die sehr hohen Subventionen für die Kirchen gerechtfertigt sind. gläubige Christen sind ja eher in Unterzahl neben den Muslimen, Atheisten, Agnostiker etc. Die anderen Glaubensrichtungen kommen aber nicht in den Genuss der steuerlichen Förderung. Ich find das diskriminierend, entweder alle oder keiner.

  • J
    Jeanette

    Kann es sein, dass die Atheisten einfach nur nicht wissen, wovon sie reden?

    So wie Analphabeten auch schon mal Bücher zum Heizen verwenden...

    Mein Glaube ist für mich eine Quelle positiver Erfahrungen. Ich glaube der Glaube würde auch manchem Mitmenschen gut tun.

  • G
    Geraldine

    @ Christian Moerken / "... waren die größten Massenmörder des 20. Jhd. bekennende Atheisten.":

     

    Was du hier äußerst, habe ich vor kurzem als vom (nach seinen eigenen Worten) "entarteten" Joachim Meisner gepredigt hier in der taz gelesen.

     

    Es ist nur die übliche römisch-katholische Lügenpropaganda, denn die historischen Fakten sind diese:

     

    Hitler war von Herkunft typischer römischer Kathole, der erklärtermaßen immer an die "Vorsehung" geglaubt hat. Mussolini war Kathole. Mussolini und Hitler haben den römischen Katholen enorm viel Pfründen zugeschoben, wie massenhaft Bau von Katholentempeln, Ermächtigungsgesetz, Kirchsteuern und Staatsverträge zur Existenzsicherung des Vatikanstaates. Franco und Pinochet waren Katholen. Bei Stalin ist es zweifelhaft, was er dachte, jedenfalls stammt er von Christen ab und schien insofern an eine Gottheit zu glauben, als er sich selber für diese hielt.

  • M
    Makeze

    Die Buskampagne will ja keine menschen zum Atheismus bewegen. Es soll nur angeregt werden über seinen Glauben nachzudenken, und erinnern, dass es uns ja auch noch gibt. Das die Kirche das nicht gut findet, ist klar. Die fand eigenständiges Nachdenken noch nie gut.

    Was mir als Atheisten Angst macht, ist dass mir nicht die gleichen Rechte zukommen, wie einem Christen. Man wird als Atheist in deutschland diskriminiert. Und das ist das, wogegen man kämpfen muss.

     

    Das ist ja absolut schrecklich, dass die Kampagne von allen Stadtwerken abgelehnt wurde! In was für einem schizophrenem Land leben wir eigentlich? Auf jeden fall klagen! Sogar in Italien und Spanien durfte die Werbung gezeigt werden!

     

    Übrigens finde ich, dass die Diskussion darüber wer die Besseren Menschen sind, Gläubige oder Atheisten, jeglicher Grundlage entbehrt. Ich denke das Religion da überhaupt keinen Unterschied macht. Tausende Jahre lang, hat es unzählige Kriege im Namen Gottes gegeben. Hitler, Mao und Stalin haben den atheistischen Bodycount in lürzester Zeit ziemlich angeglichen... ohne Religion hätte sich die Menschheitsgeschichte wahrscheinlich sehr ähnlich abgespielt.

  • Y
    yato

    @Anne

     

    wer kritik an irgend etwas mit der nazizeit und der judenvernichtung gleichsetzt, dem geht die fantasie durch.

     

    ein "wenn du mich kritisierst und öffentlich anderer meinung, dann tötest du mich/dann ist das der erste schritt mich zu vergasen"

    ist schlicht ein lachhafter versuch kritik und dialog zu verhindern.

     

    ich fühle mich sehr gestört durch die öffentliche präsenz der religionen und ihrer unbewiesenen phantasien.

     

    warum soll meine meinung weniger das recht haben öffentlich zu werden, als die meinung der religiösen.

     

    meinungsfreiheit und demokratie ist keine einbahnstrasse und nicht eine diktatur der kirche!

     

    allen atheisten kann ich nur den boykott der deutschen verkehrsbetriebe empfehlen - fahrt lieber mit fahrrädern, die sollen pleite gehen und so leer wie die kirchen werden wenn sie ihre diskriminierung der nichtreligiösen nicht lassen!

  • R
    Rainer

    "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott".

     

    Wow. Soviel Ignoranz in einem Satz ist kaum zu toppen.

    Da hat jemand nicht nur das Konzept Religion nicht verstanden, was ja nicht weiter schlimm wäre.

    Nein, schlimm ist, dass dieserlei Aussagen nicht nur unwissenschaftlich, sondern geradezu antiwissenschaftlich sind.

     

    Auf was bitte bezieht sich denn die "Wahrscheinlichkeit", etwa auf Umfragen unter Möchtegern-Atheisten?

    Oder auf die Tatsache, dass das Hubble-Teleskop noch keinen alten Mann mit langem weißen Bart im Weltall gesichtet hat?

     

    Solche Borniertheit toppt sogar die der Kreationisten, welche die Bibel wortwörtlich nehmen.

    Während man diesen noch eine gewisse Naivität zugute halten kann, berufen sich jene selbsternannten Fundamentalatheisten auf eine Wissenschaftlichkeit, die es bei dem fraglichen Untersuchungsobjekt definitionsgemäß garnicht geben kann. Ersatzweise werden dann religiöse Aussagen oder Überzeugungen wortwörtlich, also als wissenschaftlich falsifizierbar, genommen, nur um sie dann bequem 'widerlegen' zu können.

     

    Übrigens: das englische Originalmotto: "There is probably no God" finde ich vollkommen akzeptabel. Die Aussage ist eine komplett andere als bei der deutschen Variante.

  • A
    Arthur

    @ Christian Moerken

     

    Ihre Argumentation ist abwegig. "Allah" ist einfach das arabische Wort für "Gott" und wird entsprechend auch von arabischen Christen und Juden benutzt. Die Behauptung, der Gott der Christen und der Gott der Muslime seien nicht derselbe, wird gerne von Christen vorgebracht, ist dadurch aber nicht richtiger. Beide Religionen beziehen sich auf den "einen Gott" von dem schon in der Tora geschrieben wurde. Nicht umsonst ist die Tora in nahezu jeder Bibelausgabe im Rahmen des Alten Testaments abgedruckt.

     

    Angesichts der Tatsache, dass die Christen in Deutschland die absolute Mehrheit unter den Gläubigen darstellen, finde ich ihre Kritik, die Kampagne richte sich nicht gegen Juden und Muslime, überaus fadenscheinig.

  • SD
    Simon de Montfort

    Bigotterie und Borniertheit gibt es nicht nur bei Religiösen. Die Aktion ist völlig sinnlos, zeigt mir als Agnostiker, daß sich die Atheisten ihrer Sache so sicher nicht sind. Wenn schon, dann gleiches Recht für alle, haben wir als nächstes Werbung für Mullah Omar, Scientologie oder die Raelianer zu erwarten?

  • FW
    Felix Welkmann

    Ich bin selber gläubig - finde aber die Knüppel, die dieser Aktion zwischen die Beinen geworfen werden - peinlich und beschämend.

    Wenn Gläubige dies Anfragen an den eigenen Glauben nicht ertragen können, spricht das ja nicht gerade für die Festigkeit ihres Glaubens!

     

    Ich übernehme Verantwortung aus Glauben - und finde das Religionsbild, das hinter der Aktion steht antiquiert. Als ob Glauben heißt, die Verantwortung an den "lieben Gott" abzugeben.

    Doch. Diese Frage ist eine Frage des öffentlichen Diskurses - und zu dem sind die Agnostiker-Busse ein Beitrag.

  • AL
    Alexander Lang

    Also was ich eher albern finde, ist doch die Tatsache dass da Fakten völlig verdreht werden. Wir haben in Deutschland eine ganz große Mehrheit gläubiger Menschen, jeglicher Religion - die Atheisten sind doch in der Minderheit. Warum werden da jetzt (wiedermal) die christlichen Kirchen angeschmiert? Und wo bittesehr haben die Kirchen einen zu großen Einfluß auf die Politik? Sie sind Meinungsvertreter wie andere Lobbyisten auch, da regen sich wenige auf, auch wenn sie vielleicht nur 5 % der Bevölkerung repräsentieren wie irgendwelche Ärztevertreter, da wird gleich gekuscht...

  • F
    Freudenträne

    Als gläubiger Mensch finde ich diese Kampagne höchst interessant! Zunächst einmal befeuert sie die Jahrtausendalte Diskussion über Religion was ich positiv finde.

    In noch höchstem Maße finde ich die Kapamgne allerdings lustig: während der Durchschnittsatheist sich meist über die Maßen über den Einfluß von Religion, Christen etc. ärgert, gibt es Gruppierungen die nun genau zu den gleichen Propagandamitteln greifen, wie dies meist nicht ernstzunehmende evangelikale / christliche Sekten tun (Zeugen Jehovas, Die heiligen der letzten Tage und wie sie alle heißen)tun.

    Nun lässt sich eine Atheistengruppe auf dieses ungemein platte Niveau herab, um für ihre ebenfalls nicht nachweisbaren Ziele zu werben!

     

    Normalerweise bezahle ich für solche Dinge teuren Eintritt, das heißt dann Komödie oder Kabarett... oder um es in einer Form zu sagen, die vielleicht von manchen Atheisten so zu hören wäre: alle Extremisten versuchen den Satan mit dem Beelzebub austreiben... Wie jeder aufgeklärte Mensch, der vor anderen (begründeten) Meinungen Respekt hat, lassen Fundamentalisten (Religiöse und Atheistische), die anderen ihre Meinung ungewollt aufzwingen mein Zwerchfell vor Lachen erbeben! Trottel aller Welt vereinigt euch! Ich hoffe ihr habt Spaß miteinander und die denkende Menschenheit kann weiter über euch Lachen!

  • F
    Freigeist

    Bitte um Aufklärung: Welcher Gott ist Gott?

  • J
    JanChris

    Auch wenn der Grund natürlich die Einladung zum Kirchen-Bashing ist, damit aufrechte Alt-68er und deren Nachfolger ihren (selbstgerechten) Aggressionsabbau betreiben können - so gibt es eben doch keine Tageszeitung, die mit ihrer Hassliebe christlichen Themen soviel Raum gibt. Danke dafür!

    Schön auch, dass die Leserkommentare mit verläßliche Regelmäßigkeit an die Kreuzzüge erinnern, die ja erst kürzlich beendet worden sind (meine Rüstung hängt übrigens neben mir); genauso niveauvoll aber auch die nicht belegten und wohl auch nicht belegbaren Gräuelbotschaften über die Christen allgemein.

    Irgendwie auch zum Schmunzeln.... Bitte, liebe CHRISTENFREUNDE - NICHT AUFHÖREN !

  • L
    liliput

    Frechheit sowas, sowas ist nur wieder die Gläubigen zu reizen, wenn der Bus hier in Hamburg ist und ich Ihn sehe, werde ich Steine werfen und Sie als Ketzer beschimpfen, dann kann man auch mal reizen.

    Wer nicht glaubt ist okay, aber man muss nicht sich daran hoch ziehen und andere zu ärgern, deswegen hohes Lob an die Busunternehmen, das die sowas nicht gemacht haben.

  • MB
    Michael B

    Zu glauben, dass ein kosmischer, von den Toten auferstandener Lebender, der (real) in den Himmel flog, dir ewiges Leben im Paradies verspricht, wenn du symbolisch sein Fleisch isst und sein Blut trinkst, ihm telephatisch mitteilst das er dein Meister ist, damit er eine Schuld von deiner Seele nimmt, die deshalb in der Menschheit existiert, weil eine Frau, gemacht aus einer Rippe auf eine sprechende Schlange hörte und von einem magischen Baum aß...

     

    Ja, das ist in sich schlüssig und logisch...

     

    People with imaginary friends should go and see a doctor!

  • T
    tom

    Ich glaube allein an Godwins Gesetz. (Mit herzlichen Dank an Anne.)

  • C
    cosinus

    Leute, probiert's mal Agnostizismus.

  • P
    Paradiesfrucht

    Meiner Meinung nach ist es wichtig zwischen Glaube und Religion zu unterscheiden.

    Der Glaube ist eher was spirituelles, der Glaube ist für viele etwas, was ihnen Kraft und Halt gibt und auch Mut nicht aufzugeben oder es anzugehen. Das schöne an dieser Geschichte ist für die meisten "Gläubigen", so glaube ich, das der Glaube individuell ist, nicht greifbar ist, und auch nicht durch Wissen, sei es auch interlektueller Natur, umzustürzen ist - und somit ein ewiger Partner und Lebensbegleiter sein kann.

    So glauben manche an eine höhere Kraft, sei es Gott, ich an das gute im Menschen, dass kann mir auch niemand, außer ich mir selber, nehmen.

     

    Religion indessen, steht dem Begriff Unterdrückung nichts nach. In der Religion gibt es, im Gegensatz zum Glauben, greifbare, autoritär bestimmte Regeln und Verhaltensnormen die zu befolgen sind, wenn man dem Abgrund der Hölle entgehen möchte. Religion macht somit das Leben zu einer Prüfung, die man bitte zu bestehen hat. Religion nutzt somit die Ängste der Menschen aus, gaukelt ihnen ein Weg aus dem Leiden vor, und zwingt sie so zur Knechtschaft. Das ist untragbar!

    Also ich würde einsteigen!

  • MA
    Moritz Apfelbaum

    die Assoziation "Kauft nicht bei Christen", wenn eine Atheismus-Debatte diskutiert wird, zeigt mir deutlich den Radikalismus der christlich-klerikalen Fraktion "in diesem unserem Lande" (Kohl).

     

    Als Agnostiker, sage ich: Jedem seinen Lieblingsgott (-göttin); und wenn es der Hamster oder Goldfisch Zuhause sei, wäre auch das in Ordnung - Glaube soll privat bleiben.

     

    Es ist ja hinlänglich bekannt, dass, je geringer eine Kultur entwickelt ist, desto höher der Stellenwert einer Religion in jenen Gesellschaften ist. Was dann natürlich die Frage provoziert, wozu in den "entwickelten" Kulturen die Religion Verwendung findet. "Wir sind Papst" pöbelte einst die BLÖD, als der Ratzinger zum Substituten geählt wurde; Diskussionen über Lehrinhalte an Schulen (Religions- oder Ethikunterricht)bringen regelmäßig das organisierte Religionistentum auf die Kampfmatte, und wenn dann Werbungsplaner bei Bus- und Bahnbetrieben Gotteslästerung bei der Anmietung von Fläche für einen atheistischen Slogan wittern und das Begehr ablehnen, sind wir wo? - In Deutschland sind wir!! In diesem Spassfreien Land, in dem ja auch gewisse Gremien nach konfessionellem (christlichem) Proporz besetzt werden.

     

    "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ist ohnehin das Spaghettimonster Erschafferin der Erdenscheibe.

     

    Ramen

  • P
    phönix-kb

    "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott" - "Aufklärung heißt, Verantwortung zu übernehmen".

     

    Diese vermeintlich negativen Aussagen enthalten sicher auch etwas Positives. Wirken sie doch irgendwie belebend, wie Anzahl und Inhalte der Kommentare deutlich zeigen.

     

    Ursache und Wirkung oder „was immer ihr sät, das werdet ihr ernten“ (NT). Und so produzierte nicht zuletzt die schlimme Kirchengeschichte der letzten fast 2000 Jahre und auch oft der unmögliche Inhalt der Lehren und Geschichtchen viele Atheisten. Ihr inneres Wesen ist entsprechend geprägt.

     

    Parapsychologische Forscher des 20. und 21. Jahrhunderts konnten jedoch auf wissenschaftlicher Basis die Existenz eines Energiekörpers im Menschen nachweisen, der des Nachts und nach dem Tode den Körper verlässt. Empfindungen und Gedanken sind die dominierenden Kräfte und formen uns und das Sein. Durch diese fordern wir an und es wird, so oder so.

     

    Die Existenz der Energiekörper (Seelen) sehe ich z. Z. als Naturgesetz an, so war es immer schon.

     

    Fazit: Tags ein „Äffchen“ und nachts ein „Göttchen“! „Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter“? (Joh. 10:34)

     

    Aufgrund vieler gemachter Erfahrungen nehme ich an, dass die Seelen sich wieder einverleiben. Also, eine gewisse Auferstehung so lange, bis sie einen anderen Wunsch haben.

     

    Wir stehen sicher erst am Anfang der Erkenntnis und so tendiere ich nach meinem jetzigen Forschungsstand mehr zu einer „großen Kraft“ oder zum „Großen Geist“, der in allem enthalten ist.

  • DE
    Der Erlöser

    "Bei einer Testfahrt gab es erste Empörung."

     

    Da können die Organisatoren noch froh sein, dass sie nicht propagieren, dass es wahrscheinlich keinen Allah gibt. Dann wäre Empörung ihr kleinstes Problem. Und die geplanten 29 anderen Städte nach Berlin bekämen den Bus auch nicht zu Besuch, es sei denn man schiebt das Wrack.

     

    Gegen Christen zu propagieren, ist dagegen einfach und gefahrlos und gehört wohl zum guten Ton. Genauso vor den bööösen Evangelikalen zu warnen, die angeblich auf dem Vormarsch sind. Dann aber gleichzeitig eine andere spezielle Religion beschützen und kräftig vorantreiben, ist mehr als bigott.

  • N
    Neidhart

    Ich glaube den Atheisten ihren Atheismus nicht. Da wird einfach zu kurz gedacht, die tiefen Gründe und Konsequenzen werden schlicht nicht verstanden.

    Nicht, dass es den Atheismus nicht gibt, es gab ja auch einige brillante Anhänger, wie Nietzsche z.B.

    Ein erfülltes Leben ohne Glauben ist jedenfalls schwer vorstellbar. Heutige Lifestyle-Atheisten sollten sich wirklich intensiver mit allen Dimensionen der Begriffe, Glauben und Gott, auseinandersetzen! Es gibt sonst nämlich keine fruchtbare Kontroverse sondern lediglich niveauloses Geschwätz.

  • O
    ole

    Man kann allerdings gespannt sein, ob die christlich-konservativen Politiker in die Falle tappen. In Zeiten des Wahlkampfes bietet eine solche Aktion ja genug Möglichkeiten für derartige Volksvertreter, sich vor ihrem Wählerklientel zu profilieren.

  • X
    xyz

    Mich wundert (und erschreckt) es sehr, daß gerade in Großstädten angeblich so viele Proteste gegen den Bus zu vernehmen waren. Dort ist der Atheistenanteil doch noch viel höher als im Bundesdurchschnitt, ich schätze mal 40%.

    Es geht mir als Atheisten auch schon lange auf die Nerven, wenn in den Medien das ganze Gedöns um Papst, Kirchentag, Moscheenbau & Co gemacht wird - das gute Drittel nichtgläubiger Bevölkerung wird hier chronisch ignoriert. Analog übrigens zu den Nichtwählern...

    Entweder man läßt überhaupt keine religiöse Werbung zu (was ich für Blödsinn halten würde), oder man gesteht jeder Seite ihren Teil zu. Alles andere ist verlogen und bigott - aber das wäre natürlich typisch 'christlich'...

    Vive la France - hier sind 90% katholisch und die Kirche hat trotzdem fast nix zu sagen. Ein Traum...

  • M
    M.Stahl

    Es wird Zeit mit diesem ganzen Gottesquatsch aufzuhören und diejenigen, die "im Namen Gottes" in Amt und Würden sind, wegzuschicken, gleich welcher Religion. Die Kirche und Moschee hat noch viel zu viel Einfluss! (Etwa auf angehende, konfessionslose Lehrer, denen bestimmte Schulen verwehrt bleiben, weil sie nicht gläubig sind. Das bedeutet weniger Bewerbungsmöglichkeiten. Wir sind ja nicht bei den Taliban, oder doch?)

     

    Mir hat die Kampagne gezeigt, dass es auch noch denkende Menschen gibt.

     

    Einen schönen, gottlosen Tag wünsche ich.

  • B
    brainstorms

    Liebe Gläubige, hört auf, bei jeder Kritik hysterisch aufzuschreien. Die gute Nachricht: Es gibt eine Menge TherapeutInnen, die euch bei eurem Problem helfen könnten. Vielleicht lernt ihr dabei sogar noch, Andersdenkenden, -lebenden und -liebenden mit dem Respekt zu begegnen, den ihr für euch selbst und eure abseitige Weltanschauung ständig einfordert.

  • H
    Hans

    Die Busaufschrift ist natuerlich doof aus Sicht eines Agnostikers. Dennoch finde ich das Busprojekt gut, denn in Deutschland werden die beiden grossen Kirchen immer noch deutlich bevorzugt, und Atheismus wird eine viel geringere Rolle beispielsweise in der Programmgestaltung der Oeffentlich-rechtlichen eingeraeumt. Die Provokation als politisches Mittel scheint mir hier sehr angebracht um eine ueberfaellige Diskussion ueber Religionsfreiheit bei der es nicht nur um den Dialog zwischen den grossen Buchreligionen geht anzustossen. Beispielsweise ist der Einzug der Kirchensteuer durch den Staat eine *Foerderung* von Religion, was ich nicht richtig finde. Der Staat hat sich da verdammt (sic) nochmal rauszuhalten, genauso wie die Verkehrsgesellschaften als oeffentliche Unternehmen.

     

    Trotzdem geht mir als lebenslangem Atheisten in den 30ern dieser neue populistische Atheismus auf den Keks.

  • F
    Flankengott

    quote *Ihr Gottgläubigen haben übrigens Recht, es gibt Gott.

     

    ICH bin euer Gott, der euch durch die Zuhilfenahme eines Menschen (in diesem Fall sogar eines Atheisten) schreibt.

     

    ... und falls ihr an meinen Worten zweifelt, so werdet ihr auf ewig in der Hölle braten.*

     

    Ja, Medium ist unser neuer Messias. Ich muss es wissen, denn ich bin schon zehn gefolgt.

  • A
    amigott

    Religion ist heilbar!

  • MP
    Martin Petersen

    Die Reaktion der ÖPNV-Betreiber ist ein schönes Beispiel, wie wenig man in Deutschland demokratisches Verhalten verinnerlicht hat, bzw. wie stark der Honoratiorenstammtisch aus Kaisers und aus Adolfs Zeiten heute noch nachwirkt.

    Kirche ist institutionalisiert. Kritik an der Kirche, gar an Religion überhaupt - also nö, ist das erlaubt? Da könnte ja jeder kommen. Das macht bestimmt irgenwie Ärger.

    In Sachen Religion herrscht in Deutschland keine Meinungsfreiheit.

  • V
    vic

    Was will man erwarten in einem Land, in dem die Kirchenzwangsabgabe gleich vom Staat eingezogen wird. Neben Steuern, Krankenkasse und Rentenversicherung.

    Eben musste ich wieder "Das Wort zum Tag" über mich ergehen lassen auf Deutschland Radio Kultur.

    Hach, ich fühle mich so verletzt durch Gotteswerbung.

    Schöne Aktion, Atheisten-Schwestern und Brüder.

    With Symphaty for the Devil :)

    vic

  • D
    Daniel

    Ich finde es schade, dass es so viel Widerstand gibt...ich denke einer der ersten Sätze des Artikels ist bezeichnend...Bedeutet Religionsfreiheit auch nicht zu glauben?

    Ich habe das Recht nicht an Gott zu glauben, aber trotzdem werden in der Werbung christliche Botschaften zugelassen, das "nicht-glauben" aber zu bewerben fällt anscheinend schwer....und Anne, es hat nichts zu tun mit "kauft nicht bei christen" das ist mit verlaub Bullshit...darum geht es nicht...es geht in dieser Kampagne, die ja nun nicht in Deutschland starte, darum einen Kontrapol zu christlicher Werbung zu setzten...und das sollte bei aller Meinungs- und auch Religionsfreiheit erlaubt sein.

    Ich selbst bezeichne mich nicht als Atheist...Agnostiker trifft es besser...aber trotzdem und vielleicht gerade deshalb unterstütze ich diese Kampagne!

     

    Daniel

  • D
    Dirk

    Ich finde die Idee mit den Bussen genial. Denn dise führt letztendlich doch zu einer Diskussion

    über die materialistische Weltanschauung und bringt sie den Leuten näher. Auch ist es so das wenn man sich genauer mit dem Atheismus auseinabndersetzt eben auch keine Leere entsteht,

    denn so etwas wie die Natur ( im Sommer blühen der Bäume und Zwitschern der Vögel) besteht natürlich vielmehr auch für Atheisten. Auch

    macht mich die Vorstellung das wir eigentlich Tiere sind (so steht es in der Ketzerbibel und Evolotionstheorie) glücklich, da sie eine tiefere Verbundenheit mit den nichtmenschlischen Tieren schafft. Den Konsumismus kann Mensch allerdings nur mit einem größeren Solidarität und Zusammengehörigkeitsgefühl aller Menschen bekämpfen. Denn der Mensch ist bekanntlich ein Herdentier (Karl Marx). Aus Frust über seine Einsamkeit schafft sich der Mensch Ersatzbefriedigung z.B. den Konsumismus.

    Dies ist unabhängig von seiner weltanschaulischen

    Ausrichtung. Daher bitte ich den Atheismus nicht mit Konsumismus und umweltzerstörung in Verbindung zu setzen , da es Umweltschützer aus allen weltanschaulischen Lagern gibt.

  • J
    Joba

    Was mich an dieser Kampagne stört ist, dass nicht zu einer Diskussion oder einer Versammlung eingeladen, sondern eine scheinaufklärerische Behauptung propagiert wird, die suggeriert, wer sie bestreitet, wäre unwissenschaftlich, unaufgeklärt und irrational. Gerade die scheinbare Einschränkung "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" besagt eben mehr, als sich wissenschaftlich in dieser Frage verantworten lässt. Vernünftige Bestreitbarkeit wird nahezu ausgeschlossen. Was aber ist wissenschaftlich, wo sind die unhintergehbaren Fundamente aller Erkenntnis? Kant beispielsweise hat in seinem Versuch , darauf eine Antwort zu finden,zwar die Unmöglichkeit der traditionellen Gottesbeweise aufgezeigt, ist darüber aber -ganz davon abgesehen, ob er den sog. "ontologischen" Gottesbeweis wirklich erfasst hat- keineswegs zum Atheisten geworden. Der Satz auf dem Bus krankt an allgemein anerkannten Kriterien für seine Verifizierung.

    Missionierung ist gar nicht das Problem. Wenn in Bussen zu Gottesdiensten eingeladen würde, bliebe jeder/m überlassen, ob er/ sie hingeht, oder nicht. Ebenso, wenn der Humanistische Verband zu Vorträgen einlüde.

    Wenn die Kampagne aber keine Missionierung Gläubiger zum Atheismus sein will, ist sie so etwas wie eine Predigt, die sich jedoch aufdrängt, der ich mich nicht entziehen kann, indem ich zu Hause bleibe. Genau das ist es, was mich daran aufregt. Kein Atheist ist gezwungen in die Kirche zu gehen, und ich möchte nicht mit einer Predigt zur atheistischen Erbauung belästigt werden. Auf sich aufmerksam machen und missionieren können Atheisten so viel sie wollen, ich gehe so wenig hin, wie sie in die Kirche. Verschont bleiben möchte ich hingegegen davon, zur Teilnahme an einer "atheistischen Liturgie" genötigt zu werden. Dass es Menschen gibt, die Gott bestreiten, weiß ich auch so. Sich ihrer selbst vergewissern sollen die Atheisten statt auf Bussen gefälligst unter sich, wie es Gläubige in Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempeln usw., tun.

  • N
    nene

    Ich finde die Aktion überflüssig. In England entstand sie als Antwort auf eine Anzeige in der U-Bahn, die sagte, dass nicht Gläubige in der Hölle landen würden. Da finde ich die Kampagne als Reaktion einfallsreich. Zum Glück habe ich solche Anzeigen bei uns nicht entdeckt (ausser natürlich die doofen Jesus loves you). Also was soll diese Aktion hier? Ist doch nur biedere deutsche Nachmacherei. Wer wird denn hier von Gläubigen angegriffen? Wenn ich mich recht entsinne, waren es die Kreuzritter, und nicht Gott, die nach Jerusalem zogen und eine Spur der Verwüstung nach sich zogen. Fällt hier etwas auf? Ja, richtig: es waren Menschen! Es kommt also letztendlich doch auf die Menschen an, was sie aus ihrem Glauben machen. Ob sie Atheisten, Muslime oder Christen sind. Und da finde ich einfach Bildung und Aufklärung wichtiger als alles andere.

    Im Übrigen verstehe ich nicht, warum die Verkehrsbetriebe die Plakate abgelehnt haben. Schließlich sind wir ein meinungsfreies Land - vielmehr sollten wir das sein. Ich finde die Kampagne nur persönlich überflüssig.

  • P
    phönix-kb

    "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott" - "Aufklärung heißt, Verantwortung zu übernehmen".

     

    Diese vermeintlich negativen Aussagen enthalten sicher auch etwas Positives. Wirken sie doch irgendwie belebend, wie Anzahl und Inhalte der Kommentare deutlich zeigen.

     

    Ursache und Wirkung oder „was immer ihr sät, das werdet ihr ernten“ (NT). Und so produzierte nicht zuletzt die schlimme Kirchengeschichte der letzten fast 2000 Jahre und auch oft der unmögliche Inhalt der Lehren und Geschichtchen viele Atheisten. Ihr inneres Wesen ist entsprechend geprägt.

     

    Parapsychologische Forscher des 20. und 21. Jahrhunderts konnten jedoch auf wissenschaftlicher Basis die Existenz eines Energiekörpers im Menschen nachweisen, der des Nachts und nach dem Tode den Körper verlässt. Empfindungen und Gedanken sind die dominierenden Kräfte und formen uns und das Sein. Durch diese fordern wir an und es wird, so oder so.

     

    Die Existenz der Energiekörper (Seelen) sehe ich z. Z. als Naturgesetz an, so war es immer schon.

     

    Fazit: Tags ein „Äffchen“ und nachts ein „Göttchen“! „Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter“? (Joh. 10:34)

     

    Aufgrund vieler gemachter Erfahrungen nehme ich an, dass die Seelen sich wieder einverleiben. Also, eine gewisse Auferstehung so lange, bis sie einen anderen Wunsch haben.

     

    Wir stehen sicher erst am Anfang der Erkenntnis und so tendiere ich nach meinem jetzigen Forschungsstand mehr zu einer „großen Kraft“ oder zum „Großen Geist“, der in allem enthalten ist.

  • G
    graubart

    So unspannend die Aktion ist, so wirr einige Reaktionen. Wie im Artikel gesagt wurde, Religionsfreiheit ist auch die Freiheit eben keine Religion zu haben. Und trotzdem ist der gesellschaftliche Druck, z.B. in der Schule auf Kinder die sich offen dazu bekennen nicht an "den Gott" zu glauben.

    Leider ist eine solche Aktion tatsächlich nötig. Wir brauchen ein ATEISTITEN-OUTING!!

  • F
    Fani

    @ Einfach Klasse: Atheisten denken nur an Konsum. Herrlich. Und es gibt den Weihnachtsmann. Kann man sich denn nicht endlich mal auf eine niveauvolle Diskussion einigen?

    Ein sehr glaeubiger Mensch hat mir mal gesagt, dass es eine Gottesbeleidigung per se nicht geben kann.

    Es ist schon merkwuerdig, wie viele "Verletzungen" diese harmlose Kampagne anrichtet.

  • F
    Frank

    Ach Gott, Atheisten lassen einen Bus mit langweiligen Parolen durch die Gegen fahren. Sie hätten besser im Vorfeld ihre Minderwertigkeitskomplexe beim Therapeuten behandeln lassen sollen und ansonsten das Geld für einen besseren Zweck gespendet.

  • PR
    Peter Rupp

    pol. korrekt müsste hinter Gott auch noch Allah

    stehen. Würde mich interessieren, wie weit der bus dann noch kommt.

  • O
    Olli

    Worüber aufrege?

     

    Im Religionsunterricht lernen unsere Kleinen, dass Jesus übers Wasser gelaufen ist. Im Physikunterricht lernen sie, dass das nicht stimmen kann.

  • J
    JanChris

    Das Geld, das diese Bustour kostet, für ein karitatives Projekt zu verwenden - Hertz IV - Empfänger unterstützen oder Odachlosen helfen - darauf scheint kein Atheist zu kommen.

     

    Schade.

  • S
    soeren

    ich freue mich sehr über diese kampagne, und muss noch einmal herausstellen:

     

    gott schuf nicht den menschen, der mensch schuf gott um seine unzulänglichkeit, nicht alles erklären zu können, zu verbergen.

    (geschichtlich betrachtet: der mensch hat das wasser nicht verstanden und schuf poseidon, er hat den donner nicht verstanden und schuf thor... als er nach und nach alles erklären konnte und ihm nur der sinn und das universum unerklärlich blieben reduzierte er alles auf einen gott.)

     

    fraglich ob die kirche in gewissen ausmaßen nicht dennoch positiv ist. sie ist aber nicht gottgeschaffen, sondern menschgeschaffen.

  • KK
    klaus keller

    gottlose anmerkungen:

    -ob sich jemand in seinen (religiösen)gefühlen verletzt fühlt kann nur der entscheiden der diesen satz ausspricht.der mögliche verursacher kann sagen ob er das möchte oder nicht.

    -ich denke gott höhrt in dem moment auf zu existieren in dem niemand mehr an ihn glaubt.

    -von der idee -gott- halte ich nichts mehr, man müßte ihn auch nicht erfinden wenn es diese erfindung noch nicht geben würde.die religionen hatten eine wichtige funktion die sie bei uns nicht mehr haben(mit einer ausnahme vielleicht).der jüdich/christlich/muslimische zb hat menschenopfer durch tieropfer oder andere formen des dienstes ersetzt und kann dem gläubigen die angst vor dem tot zu nehmen.die scharia zb ersetzt unter umständen stammeswillkürherrschaft und ist in somalia(?)vielleicht ein fortschritt.

    -die idee der wiedergeburt sehe ich symbolisch:

    das abendliche einschlafen als sterben/tot und das wieder aufwachen als wiedergeburt und solange man nichts grundsätzlich verändert wiederholt sich das immer gleiche leben. ein leben nach dem tatsächlichen tot gibt es nur in den dingen die wir hinterlassen.

    -die kirchen nehme ich wieder ernster wenn sie aufhöhren militärseelsorger zu den soldaten zu schicken um deren gewissensbisse zu beruhigen.

    traumatisierte soldaten und deren opfer(machchmal sind soldaten beides) sollten sich eher an psychologen/ärzte wenden.

    PS die aktion wirkt wohl so provokativ weil sie ungewohnt ist.

    klaus keller hanau

  • A
    armin

    Als Christ bin ich der Überzeugung, dass es nicht ohne religion geht.

     

    sobald der glaube an gott stirbt, wird er ersetzt durch eine ersatzreligion. ob man diese in einem unbestimmten schicksal, in der rationalität, im logos oder worin auch immer sucht - die sinnfindung vollzieht sich stehts aufs neue. beispielhaft dafür dürfte wohl jede kommunistische diktatur sein, in der die führer schnell zu göttern wurden.

     

    ich werde hier nicht versuchen, gott zu beweisen, und auch keine anmahnung zur bekehrung anbringen - hat auch ein vorredner bereits den missionsbefehl jesu in der bibel erwähnt. ich möchte nur darauf hinweisen, der mensch ohne religion nicht weit kommt.

     

    allein der versuch, eine moral abseits eines (göttlichen) naturrechts zu begründen, scheitert kläglich - moral rational zu begründen scheitert solange, wie reationalität im ermessen jedes individuums steht. wie sollen wir dann verbindlich handeln - so ganz ohne gott?

     

    also wie sähe eine welt aus, in der gott für uns alle tot ist? ich glaube es wäre eine triste welt, in der wir schnell feststellen müssten, dass wir zu weniger in der lage sind, als uns unser aufgeklärter verstand so gern weismachen möchte.

     

    immerhin: solange gott totgeschrieen wird, ist er present in unserem denken

  • J
    Jakob

    Mal eine zugegebenermaßen provokative Frage: Warum haben Verkehrsunternehmen Angst vor Religiösen, die eine atheistische Werbung anstößig finden könnten, offenbar nicht aber vor Atheisten, die eine religiöse Werbung anstößig finden könnten?

    Ich befinde mich diesbezüglich in einer ganz witzigen Zwischensituation. Ich bin nicht von der Existenz Gottes überzeugt, jedoch halte ich es für möglich, dass es eine(n) gibt. Das ist eine sehr angenehme Situation, denn so kann ich ganz entspannt andere Menschen glauben oder nicht glauben lassen, getreu dem Motto "Des Menschen Wille ist sein Himmelreich". Das Einzige, was mich auf die Palme bringt, ist, wenn anderen Menschen ihr Recht auf ihre Lebensart abgesprochen wird, oder wenn durch Angstparolen Druck erzeugt wird (medium hat das in seinem/ihren auf den Punkt gebracht) . Ich denke, wenn jemand mit seinem Glauben/Nichtglauben gut lebt und andere mit ihrem Glauben/Nichtglauben leben lassen kann, kann er/sie beim Anblick jeglicher Überzeugungsversuche -in welche Richtung auch immer- ganz entspannt lächeln. Oder, um es mit Lessing zu sagen, "Ich habe nie verlangt, dass allen Bäumen die gleiche Rinde wachse."

  • W
    Wolfram

    Ich glaube daran, dass morgen wieder die Sonne aufgeht, auch wenn man sie vielleicht hinter den Wolken nicht sieht.

  • S
    Speervogel

    Ist die Aktion nicht so gemeint, nehmt euch nicht mit eurem Glauben so wichtig? Spiel nicht allen, und vor allem nicht euch selbst, vor die Gläubigen einer Religionsgemeinschaft wären in der Mehrzahl. Zwingt keinem euren Gott auf. (nebenbei der Gott des alten Testaments ist der selbe für Juden Christen und Moslems, weil unten was anderes steht).

    Glaube ist Privatsache! Aber solange der Staat mit Eidformeln, Einzug der Kirchensteuer, Religionsunterricht usw am Glauben beteiligt stimmt was nicht.

    Ich finde einen Leichnam in das Klassenzimmer von Grundschülern zu hängen auch geschmacklos.

    Die Aktion ist richtig und wichtig, solange Werbung für irgendeinen nicht existierenden Gott im öffentlichen Raum gemacht wird.

    Ich bin 100% überzeugt, dass ich das was ich tue oder lasse selbst zu verantworten habe. Ich erhalte meine Umwelt oder zerstöre diese. Der Lohn oder die Strafe ist Gesetz von Menschen gemacht. Mehr nicht.

  • HA
    Haris Avarie

    Wir haben ein Problem!

  • DS
    Dr. Schreck

    Lieber Johann Mayer,

     

    es sind genau solche herablassenden Aussagen wie die Ihre, die mich von Interesse für das Christentum zu einer großen Abneigung dagegen bekehrt hat. Denken Sie mal auf Ihrem hohen Ross über ihre Beleidigungen und Ihre Arroganz nach. Solange es solche Aussagen gibt, muss man die Arroganz des Christentums angehen.

     

    Das gilt, liebe Anne, übrigens auch für alle anderen Religionen oder arroganten Weltanschauungen. Und wenn man sich die Reaktionen der Fahrbetriebe auf die Atheistenwerbung so anguckt, gilt momentan wohl eher "Werbt nicht für den Atheisten". Und außerdem: Christliche Aussagen wie die von Herrn Mayer sind auch sehr verletzend, aber damit hast Du wohl keine Schwierigkeiten, Gott und die Seinen darf das, gell.

     

    MfG, Dr. E. Schreck

  • H
    Holländer

    @Hauke P. Die Idee der Aktion ist nicht anderen zum Atheismus zu bekehren, sondern dafür aufzukommen, dass auch Atheisten einen Platz unter die Sonne bekommen. Nicht nur dieser Bus wird von vielen als Provokation behandelt, sondern auch wenn man gezwungen wird zu sagen, dass man nicht glaubt. Eine Umfrage in den Vereinigten Staaten hat mal ergeben, dass man lieber einen Farbigen oder Schwulen wählen wurde als einen Atheisten.

     

    Und bei ethischen Fragen gehen die Journalisten fast immer wieder nur zu den Vertretern der christlichen Kirchen mit ihren, vor allem von katholischer Seite, oft bedenklichen frauen- und schwulenfeindlichen „Ethik“.

  • S
    SCHPORTZFROINT

    Das grenzt ja an religiösen Fanatismus, den gesunden Atheismus nicht wenigstens zu tolerieren. Aber Toleranz war noch nie eine Stärke der Inquisitoren und Kreuzritter.

     

    Ich meine - wer an ÜBERNATÜRLICHE WESEN glaubt, braucht dringend Hilfe, von einem Arzt!

  • M
    medium

    Ihr Gottgläubigen haben übrigens Recht, es gibt Gott.

     

    ICH bin euer Gott, der euch durch die Zuhilfenahme eines Menschen (in diesem Fall sogar eines Atheisten) schreibt.

     

    ... und falls ihr an meinen Worten zweifelt, so werdet ihr auf ewig in der Hölle braten.

  • O
    ole

    @auf mich hört ja keiner

     

    Richtig.

     

    Das ist das typische und immer wieder auftauchende Argument, wenn der Kopf sonst leer ist.

  • O
    ole

    @Hauke P

     

    Das ist sicher nicht falsch, aber eben nur zum Teil.

     

    Man nimmt sich ja lediglich das Recht heraus, seine Meinung zu verkünden. Und das machen die Gläubigen ja nun auch seit einer Ewigkeit und mit einer deutlich größeren und zum Teil auch penetranten Intensivität auf allen Ebenen.

    Ein toleranter Christ sollte mit der Position ebenso leben können wie ein toleranter Atheist mit der der Gegenseite.

     

    Hier besteht kein Widerspruch.

     

    Und auch ihre andere These ist nicht vollkommen stimmig. Weshalb soll auf der einen Seite Atheismus eine Modeerscheinung sein, wenn auf der anderen Seite sich die "Jugend" zu den Kirchentagen versammelt, bei welchen man gelegentlich den Eindruck einer Fanmeile vermittelt bekommt? Und ich denke schon, daß sich auch viele Gläubige für recht gebildet halten bzw. es auch sind.

     

    ----

     

    @ Johann Mayer

     

    Was hat Glauben oder Nicht-Glauben mit Konsum zu tun? Bedingt Atheismus Konsum? Konsumieren Gläubige nicht?

    Und können Sie denn nachvollziehen wie es ist, nicht an Gott zu glauben? Wir müssen nun nicht alle möglichen Thematiken miteinander vermischen.

  • AM
    auf mich hört ja keiner

    Ich möchte mal eben den "Kauft nicht bei Christen"-Kommentar des Users "Anne" weiter unten anprangern:

    Dieser Holocaust-Vergleich ist nicht nur grundlegend danebengegriffen, er zeigt sogar auf ganz erschreckende Weise, dass dieser User nicht die geringste Ahnung hat, worum es sich beim Holocaust eigentlich handelt. Danke, deutsches Schulsystem.

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    "Gott ist tot!"

    Nietzsche

    *

    "Nietzsche ist tot!"

    Gott

  • JM
    Johann Mayer

    Ich kann nur sagen, Menschen die ein solches Projekt meinen machen zu müssen, tun mir leid. Es sind wirklich arme Menschen! Sie können es nicht nachvollziehen wie es ist an einen Gott zu glauben. Sie suchen nur Erfüllung im Konsum! Dieser Konsum braucht immer mehr und mehr und führt nicht zu einem tatsächlichen glücklichen Leben. Aber wahrscheinlich ist die Absicht eine ganz andere: Passt doch ganz gut zur Wirtschaftskrise - wir müssen mehr konsumieren!!!

    Wer ein zufriedenes Leben führt braucht diesen ganzen Firlefanz nicht! Dies ist aber schlecht für unser gesamtes System, weil dieses nur funktioniert wenn Wachstum generiert wird.

    Aber warum fühlen sich nur Christen angegriffen? Betrifft dies nicht alle Religionen?

    Gott steht über allen Konfessionen?

  • S
    Steffi

    Gibt es ein Leben vor dem Tod?

  • SS
    S. Sinsbeck

    Der Zusatz "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ist meiner Meinung nach das, was die Überlegenheit dieser Kampagne ausmacht. Denn diese rein wissenschaftliche Anschauung lässt damit offen, ob es einen Beweis für Gott gibt. Denn bisher ist ein solcher Beweis nicht gefunden worden und es ist sehr unwahrscheinlich, weil wissenschaftliche Erkenntnisse dagegen sprechen, dass es einen Gott gibt. Die Arbeit der Wissenschaft liegt aber auch darin ihre eigenen Thesen stets zu hinterfragen und Erkenntnisse, die auf falschen Annahmen beruhen, zu revidieren.

     

    Vielleicht gibt es irgendwann einen Beweis für Gott. Aber solange finde ich es falsch zu behaupten es gäbe einen. Jeder kann selber definieren an was er glaubt. Aber Glauben und Wissen ist nicht das Gleiche.

  • HP
    Hauke P.

    Vorab: Ich bin selbst Atheist.

     

    Dennoch bin ich voll und ganz gegen diese Aktion. Was unterscheidet denn einen Atheisten, der versucht Christen zu "bekehren", von missionierenden Christen?

     

    In einem der vorigen Kommentare erwähnte jemand, dass es Fanatismus auch bei Atheisten gebe. Diese Vermutung beschleicht mich auch immer mehr. Jeder sollte doch das Recht auf Religionsfreiheit haben, das sollten doch auch die "Aufklärer" des Atheismus so sehen.

    Wo liegt denn das Problem darin, dass es Menschen gibt, die an Gott glauben? Ich für meinen Teil fühle mich durch solche Menschen nicht belästigt und finde sogar, dass es sehr positive Seiten haben kann, auch wenn es mir nicht möglich ist, das selbe zu glauben. Gegen eine vernünftige Diskussion über den Glauben hat niemand etwas und es bringt beide Parteien sicherlich weiter, aber die Botschaft "Es gibt (...) keinen Gott" zu propagieren ist lachhaft. Natürlich fühlen sich gläubige Menschen dadurch angegriffen. Sie wissen ja nicht einmal, welche Argumente der "mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit" zu Grunde liegen. Ein Dialog wäre da weitaus hilfreicher.

     

    Außerdem möchte ich noch etwas anmerken, auch wenn ich mich damit vielleicht etwas weit aus dem Fenster lehne:

    Es scheint mir so, als wäre der Atheismus mittlerweile zur Modeerscheinung verkommen. Nahezu jeder, der sich für gebildet hält (oder auch gebildet ist) ist heutzutage bekennender Atheist. Ich glaube, dass es viele davon für nötig halten, das möglichst nach außen zu tragen und jedem mitzuteilen, dass man so freidenkend und aufgeklärt ist und sich von dem "Joch" der Kirche befreit hat. Diese Aktion mit der Busreklame bekräftigt mich noch weiter in meiner Meinung.

    Dabei verlieren die meisten Menschen aus den Augen, was es eigentlich bedeutet, Atheist zu sein. Man hat für sich beschlossen, dass es kein übernatürliches Wesen gibt und glaubt damit die "Wahrheit" gefunden zu haben. Das halte ich für gut und jeder Mensch sollte sich Gedanken darüber machen, warum er was glaubt. Aber warum die Atheisten meinen, ihren Glauben unbedingt unter das "ungebildete" Volk bringen zu müssen kann ich ganz und gar nich nachvollziehen. Natürlich gibt und gab es immer Christen, die versuchen Atheisten wieder "auf den richten Pfad" zu bringen. Aber als Atheist sollte man doch darüber stehen und akzeptieren, dass es den Christen quasi befohlen ist, ihren Glauben auf friedliche Weise zu verbreiten. Dass die Atheisten das auch tun, zeugt meiner Meinung nach nur davon, dass die Gottlosigkeit zu einer Religion geworden ist, die wie jede andere sich für die einzig wahre hält und keine andere akzeptiert. Dabei betet sie nicht, wie viele meinen, die Wissenschaft an, sondern eher ein "nichts", ein Vakuum sozusagen. Daher sind "Atheisten", die ihren "Glauben" unbedingt nach außen tragen müssen, nicht im eigentlichen Sinne ohne Gott.

     

    MfG

  • S
    steveO

    Wie geil ist das denn.? Ich würde den Bus auch gern durch meine Stadt fahren und mich auch gern mit den empörten Passanten auseinandersetzten.

     

    Wie kann man eigentlich so egoistisch sein und glauben das alles was es gibt nur dafür geschaffen wurde, damit der Mensch sein Seelenheil findet. Was wäre das für eine immense Energieverschwendung.

  • VO
    vlad ono do

    Als Dortmunder, der kürzlich Stadtwerke-Busse mit "Keine Sorge: es gibt Gott" durch die Stadt fahren sah, freue ich mich, dass die entsprechende Gegenkampagne auch Station in meiner Stadt macht. Ich lasse jedem gerne seinen Glauben, finde es aber falsch, dass in meinem Land (NRW) die "Ehrfurcht vor Gott" als Erziehungsziel in der Verfassung genannt wird.

     

    Es gibt schöne Bilder von der Kein-Gott-Buskampagne auf: buskampagne.de

     

    Imagine there is no heaven

    it's easy if you try.

  • R
    rainbowsailor

    angsichts dessen, was im zusammenhang oder im namen von religionen schon alles verbrochen wurde, kann ich das bedürfnis nach atheismus gut verstehen.

     

    i r r a t i o n a l ist die meinung trotzdem, (mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit) wissen zu können, ob es so etwas wie 'ein göttliches wesen', einen logos u.s.w. gibt oder nicht.

     

    übrigens haben auch stalinismus, maoismus, polpotismus u.s.w. weit über 70 millionen menschenleben auf dem gewissen, so dass in diesr frage zumindest offenbar eher irrelevant ist, ob eine art von theismus oder atheismus vertreten wird, es kommt v.a. darauf an w i e bzw. welche art davon jeweils konkret und von welchen charakteren mit welcher auslegung u.s.w.

  • R
    Rolf

    "Ich fühle mich verletzt durch diese Aussagen."

     

    Wie furchtbar. Wie viele Menschen werden durch Aussagen wie "Als Ungläubiger landest du in der Hölle!" verletzt?

  • M
    Maikäfer327

    Der Glaube, es gebe keinen Gott (oder Göttin!), ist natürlich auch ein Glaube und nicht bewiesen. Man kann auch nicht beweisen, dass morgen die Sonne aufgeht oder dass 1+1 = 2 ist. Die Anleger bei Lehman glaubten auch, ihr Geld werde dort satte Gewinne bringen.

     

    Erkenntnis ist geschichtsmächtig gewordene Interpretation, insofern auch eine Art von Glauben (nach Nietzsche).

  • BB
    Bodo Bender

    Anfang der 1960iger haben wir in der damals von Gerhard Szczesny gegründeten Humanistischen Union gegen den Einfluss der Kirchen "gekämpft". Die Kirchen sind inzwischen ziemlich impotent geworden. Die Bigotterie ist anscheinend geblieben. Aktion Pro Reli, keine "atheistische" Werbung auf Bussen. What's next? Mein Gott im Himmel: Wat ham die Leute für Sorjen!

  • Z
    zaka

    Ich würde jede Wette eingehen, dass wenn die Geldgeschenke zur Konfirmation abgeschaft werden und mensch sich mit 18 konformieren lässt die evangelische Kirche nach ein paar Jahren keine neuen Mitglieder mehr haben würde.

    Die ganzen Jungendlich machen das nur wegen dem Geld, ich dnke mal so 85%! Danach gewöhnen sie sich daran, gehen 1-3 Mal im Jahr in die Kirche und zahlen schön Kirchensteuern.

     

    Die Christlichen Kirchenverbände beziehen jährlich 14 Milliarden vom Staat! und die müssen anders als alle anderen ihre Ausgaben und Finanzen nicht einmal offenlegen!

     

    Im der Schule wird im Religionsunterricht ab der 9 Klasse kaum noch wirklich religiöse Themen behandelt weil die Schüler einfach keinen Bock darauf haben. Sie wollen über wirklich wichtige Themen reden, Themen wie Menschenrechte und Demokratie.

    Statt Religionsunterricht sollte es säkularen Unterricht geben in dem Platz ist über alltägliche Themen wie Krieg, Rassismus und Ausgrenzung zu reden! und zwar zusammen, und nicht getrennt in die verschiedenen Religionsgemeinschaften.

    Niedersachsen hängt da weit zurück...

     

     

    -Science flies you to the moon - Religion flies you into buildings

  • A
    Anne

    Ich fühle mich verletzt durch diese Aussagen. Sie dient offensichtlich nur dazu, Religionen anzuprangern. Das hatten wir in Deutschland schon mal. Sehr schade, dass es Befürworter gibt.

    Was kommt als nächstes? "Kauft nicht bei Christen?"

  • TH
    Theloneous Honk

    Kein foto von Steffi Graf dabei?

  • DS
    Dr. Schreck

    Ich kann mich Martin und Mainzer nur anschließen: Uns Nicht-an-Gott-Glaubenden, was ja nicht heißt, dass wir unmoralische, werte-freie Schlächter und Verächter sind, wird immer eben dies seitens der Gläubigen vorgeworfen: Dass wir sie provozieren und verletzen wollen, wenn wir das tun, was sie auch immer tun: Laut zu sagen, woran wir glauben oder nicht, und warum. Wenn ich auf NDR sehen muss, dass diese Kampagne vom Pressesprecher der VBN als "gottesverachtend" bezeichnet wird, frage ich mich: Wer beleidigt hier wen? Nur, weil ich nicht an Gott glaube und das mit der Vernunft begründe, "verachte" ich doch weder Gott noch die Christen. Verachten müsste ich sie höchstens, weil sie sich so aufführen, weil sie andere Meinungen, die auf dieselbe Art wie die ihre geäußert wird, als Provokation, Unverschämtheit und Verachtung auffassen. Da hört bei mir sogar fast der gute Humor auf.

    Ein Lob der Buskampagne, weiterhin Heiterkeit und Contenance, entreisst den Christen das Moralmonopol, denn ich finde Nächstenliebe, die sich nicht auf Gottesfurcht oder bibl. Gesetze stützt, sondern auf echte Liebe seinem Nächsten gegenüber, einfach so, wesentlich moralischer als dieses Folter- und Angstgetue um das Kreuz.

     

    MfG, Dr. E. Schreck

  • CM
    Christian Moerken

    Obwohl gläubiger Christ, begrüße ich die Entscheidung der Berliner Verkehrsbetriebe gar keine weltanschauliche Werbung mehr zu betreiben. Ich glaube nicht daran, dass ein "Gott liebt dich" auf einem Bus oder einer U-Bahn wirklich jemanden bekehren kann. Wenn mehr Christen in Deutschland nach den christlichen Geboten leben würden und so ein attraktives Vorbild abgeben würden, wäre mit Sicherheit mehr gewonnen.

     

    Die Motivation der Atheisten nun einen Bus durch Deutschland zu schicken, um sich gegen den Glauben zu wenden ist in dieser Form von einer leicht durchschaubaren Doppelmoral getragen. Geht es wirklich um Glauben im Allgemeinen - oder doch nur um den christlichen Glauben? Mit keinem Wort wird in dem Artikel der Islam, das Judentum, oder der Buddhismus erwähnt. Ist der Geisterglaube, oder die Erwartung des Nirwana der Buddhisten etwa "aufgeklärter"? - Wenden sich die Organisatoren auch an Muslime? Währe es dann nicht klüger zu schreiben: "Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott - und auch keinen Allah" - Schliesslich sind der Gott der Christen und Allah nicht identisch.

     

    Nein, diese Aktion scheint sich nur gegen Christen zu wenden. Schnell wird die Angst eines (gefühlt) erstarkenden Christentums verbreitet. Dabei waren die größten Massenmörder des 20. Jhd. bekennende Atheisten.

  • S
    stecher

    Als Christ kann ich nur sagen, dass mir die Aktion völlig egal ist.

    Aber was wäre eigentlich, wenn ein Bus durch die Gegend fahren würde mit der Aufschrift "Der christliche Gott ist der einzig wahre Gott"???

    Dann würde die taz bestimmt wieder anfangen zu hetzen.

  • N
    Norbert

    "Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott". Aha. Ein ziemlich dummer Satz, der keinen einzigen Gläubigen dazu bewegen wird, von seinem Glauben abzulassen.

     

    Zum Glück leben wir aber in einem freien Land, in dem Meinungsfreiheit nicht auf kluge Aussagen beschränkt ist. Warum diese Aktion so viel Aufmerksamkeit bekommt ist mir daher schleierhaft.

  • M
    Martin

    Die vorgebliche "Verletzung religiöser Gefühle" ist einfach lächerlich und nur eine leere Phrase. Wenn mir ein Vegetarier sagt "Fleisch ist ungesund", dann sind ja meine Schnitzelgefühle auch nicht verletzt. Ein Gläubiger, der sich durch "Es gibt keinen Gott" verletzt fühlt, hat entweder einen sehr labilen Glauben oder sollte zum Psychiater.

  • M
    Mainzer

    Zitat:

    "Ich bin gläubig und mich provoziert die Busaufschrift"

     

    Wenn in den Nachrichten Seitenweise (Oder Minutenfüllend) über Kirchentag, Papst und Konsorten berichtet wird, fühle ich mich ebenfalls provoziert.

    Ich habe kein Problem mit Menschen die an einen Gott glauben. Aber ich habe ein Problem damit, wenn sie versuchen mir ihre Religion anzudrehen.

     

    Dies sehe ich als Beleidigung meiner Gefühle mich als Homo Sapiens Sapiens zu definieren. Die Person die mich "bekehren" möchte geht davon aus, dass ich einen so geringen Verstand und Lebensbewältigungswillen besitze, dass ich es nötig hätte mich ihrer Religion zuzuordnen.

     

    So gesehen, fühle ich mich beleidigt und provoziert wenn religiöse Werbung in öffentlichen Medien zugelassen wird.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Den Gott-Herrschern, den Gottvollen, den Gotteskriegern, den Kirchen, die Theisten empfohlen: .. wie dem erst reichen, dann geprüften, dann geduldigen Hiob...:

    "Der Herr hat 's gegeben, der Herr hat's genommen." (Hiob 1,21)

     

    Oh, Gnade der Unergündlichkeit, dass der EINE Gott und alle Götter ihre Macht und Herrlichkeit und Unabweislichkeit den Kirchensteuer-Profunden und Gott-Besitzenden entzogen haben - und sie in ihrer menschlichen UnbeGottetheit hinterlassen haben, auf dass sie als Menschen ohne Gewalt und behauptete Herrlichkeit sich der evidenten Wahrhaftigkeit erweisen... - oh, gott-entrollendes Leben (per Bus, per Fahrrad, per pedes hominum)!

  • D
    Domas

    Die Welt wird immer blöder.

    Staat Zeit und Geld in eine vernünftige Aufklärung und sachlicher Werbung aufzuwarten, wird provoziert und damit die Gefühle der Menschen verletzt.

     

    Die Leute glauben ja nicht, aber unsere Doppelmoral macht es zu einem wichtigen Werkzeug zur Ausbeutung, die anderen Glauben zu machen, Gott spiele in ihrem Leben eine große Rolle.

  • M
    Mainzer

    Zitat:

    "Ich bin gläubig und mich provoziert die Busaufschrift"

     

    Wenn in den Nachrichten Seitenweise (Oder Minutenfüllend) über Kirchentag, Papst und Konsorten berichtet wird, fühle ich mich ebenfalls provoziert.

    Ich habe kein Problem mit Menschen die an einen Gott glauben. Aber ich habe ein Problem damit, wenn sie versuchen mir ihre Religion anzudrehen.

     

    Dies sehe ich als Beleidigung meiner Gefühle mich als Homo Sapiens Sapiens zu definieren. Die Person die mich "bekehren" möchte geht davon aus, dass ich einen so geringen Verstand und Lebensbewältigungswillen besitze, dass ich es nötig hätte mich ihrer Religion zuzuordnen.

     

    So gesehen, fühle ich mich beleidigt und provoziert wenn religiöse Werbung in öffentlichen Medien zugelassen wird.

  • EK
    Eckhardt Kiwitt

    Angesichts der vielen Göttinnen und Götter, die wir Menschen in unserer Kulturgeschichte erfunden haben, kann ich nur konstatieren, dass Götter Märchenfiguren sind, an die man natürlich "glauben" darf -- so wie man auch an Schneewittchen oder an den Weihnachtsmann glauben darf.

     

    Aus dem "Glauben" jedoch einen Beweis für die Existenz eines Gottes oder einer Göttin ableiten zu wollen, wäre jedoch absurd.

     

    Das gern vorgebrachte "Argument", dass sich die Nicht-Existenz Gottes aber auch nicht beweisen lasse, ist ebenso absurd, denn die Nicht-Existenz von was auch immer lässt sich logischerweise nicht beweisen.

    Wie auch, wenn es dieses "Etwas" gar nicht gibt.

     

    Soll mir doch mal jemand "beweisen", dass z.B. die von Kosmologen so genannte "Dunkle Materie", eine Rote, Grüne, Gelbe oder Blaue Materie nicht existiert !

     

    Eckhardt Kiwitt, Freising

  • EA
    Ein Administrator

    "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ist natürlich blöd. Der Mensch lebt eine lächerlich kurze Zeit, hat einige wenige Sinne, kennt drei (vier) Dimensionen und erfasst daher nur einen winzigen Bruchteil der Umwelt. Daraus abzuleiten, dass die aus den Beobachtungen gezogenen Schlüsse die einzig wahren sind, ist etwas kurzsichtig.

     

    Ansonsten ist die Aktion schon in Ordnung. Aber "mit in Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" geht mir persönlich zu weit in die entgegengesetzte Richtung.

    Besser wäre "Seid nett zu einander und achtet die Schöpfung - hierzu ist keine bestimmte Religion nötig". Religion an sich ist mir kein Dorn im Auge, sondern nur Fanatismus. Und Fanatismus gibt es auch bei Atheisten oder bei Rationalisten. Die größten Katastrophen des letzten Jahrhunderts wurden nicht durch Religiosität verursacht, sondern durch Fortschrittsglaube und fehlende Moral, daran sollte man auch denken.

     

    Leben ohne Religion ist nicht automatisch besser.

  • RS
    Rudolf Stolze

    Ich finde das Busprojekt gut. Warum dürfen nur die christlich orientierten Werbungen an öffentlichen Verkehrsmitteln kleben? Interessant wäre, wenn Muslime oder Juden Werbung machen wollten, wie da die Reaktionen ausfielen.

    Die Kirchen sollen sich grundsätzlich mehr zurücknehmen. Sie haben in der Vergangenheit oft genug gegen den ihrerseits so hochgelobten Wertekanon verstoßen. Soziale Umgangsformen haben gerade die Amtskirchen beigebracht bekommen müssen und sie haben noch nicht ausgelernt.

  • M
    MissFoucault

    Ich bin sehr froh, dass es die Buskampagne gibt! Es muss endlich Schluss sein mit medienwirksam betenden Politikern und organisierter Pädophilie. Als Atheisten wird einem wirklich jede Menge an Toleranz gegenüber weltanschaulichem Geschwurbel jeglicher Couleur abverlangt. Evangelikale Buswerbung ist davon noch das kleinste Übel. Atheismus ist Gott, wir werden siegen!

  • MM
    Mirko Maidel

    Zugegeben, anfangs hatte ich mit dem Slogan "Gottlos glücklich" meine Probleme, da es eigentlich mit "Gottfrei glücklich" positiver klingen würde.

     

    Ich finde, Deutschland ist viel zu "religionshörig": da kann ungestraft ein gewisser Walter Mixa in einer Rede die Atheisten verunglimpfen und sie zum Sündenbock machen, für Naziverbrechen etc. Gehts eigentlich noch? Wo ist da eine vernünftige Opposition?

     

    Und genau die Opposition ist nötig, auch wenn sie in Form eines roten Busses kommen muss um Flagge zu zeigen. Egal, ob die Slogans gut gewählt sind oder nicht.

     

    Meiner Meinung nach ist die "Gottlos glücklich" - Kampagne längst überüberüberfällig gewesen. Ich unterstütze sie, denn gerade diese Aktion trägt mit zur Glaubensfreiheit bei, die in Deutschland oft zu kurz kommt.

     

    Als Kind glaubte ich an den Osterhase, plötzlich war er eine Erfindung der Eltern. Mit Christkind gings mir ähnlich. Warum soll Gott dann existieren? Es gibt eben auch keinen Beweis...

     

    Gerade das sagt der Banner aus: "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott". Darüber nachdenken und diskutieren. Das ist der Weg der eingeschlagen werden muss. Die anderen Glaubensrichtungen dürfen dies nicht als Angriff missverstehen.

  • RG
    Regina Geißler

    Ihren Kommentar hier eingeben

    gott -los zu werden, haben schon viele versucht. Es geht genauso wenig, wie eine Blume nicht gegen den Gärtner oder eine Tonschüssel nicht gegen den Töpfer rebellieren kann. Wir werden Gott nicht los. Er ist überall!

  • DR
    Daniel Renz

    Deutschland ist nicht einfach ein "neutraler" Staat in Sachen Religiosität - diese Formulierung findet sich gar nicht im Grundgesetz (und so was wie "Neutralität" gibt es in dieser Sache auch gar nicht - das sollten sich insbesondere die Berliner Verkehrsbetriebe klarmachen...). Es herrscht Glaubens- und Gewissensfreiheit - und der Staat hat die Religionsfreiheit zu garantieren. Damit sind negative und positive Religionsfreiheit gemeint. Daher die partnerschaftliche Zusammenarbeit von Staat und Religionsgemeinschaften.

     

    Das heißt: Für den christlichen (auch evangelikalen) Glauben darf und soll genauso geworben werden wie für den atheistischen Glauben. Ich selbst war mal Atheist, bin heute Christ und angehender Pfarrer (evangelikal geprägt :-)) - und begrüße die Bus-Kampagne sehr. Alles, was die Themen Gott und Glaube nicht verschämt tabuisiert und zur Privatsache erklärt (wie seit der Aufklärung allgemein üblich), sondern offen anspricht, kann uns doch nur weiterbringen. Und: Es ist doch alles andere als missionarisch, sich immer auf die angeblichen Grundfesten eines christlichen Abendlandes zu berufen, um Atheisten den Mund zu verbieten. Da finde ich es viel sympathischer, den atheistischen Bus christlich zu begleiten ;-) - und dann wirklich ins Gespräch zu kommen.

  • K
    Kiko

    Und was sage ich als Shintoist?

    Dass Götter keine Rachegefühle haben. So wie meine.

    Warum seid ihr so begierig, den Nicht-Glauben nicht zu zu lassen oder den Gott tot zu reden?

    Wenn es Gott, Götter und das Spagetti-Monster gibt, so freuen sie sich sicher über die Zuwendung ihrer Anhänger, aber ich glaube nicht dass Buddha, Gott, Allah und alle anderen auf uns hinab sehen und wollen, dass wir tun was wir tun: streiten und kämpfen.

    Lasst jeden leben wie er will, wenn euer persönlicher Glaube stark ist, dann lächelt und denkt euch den Teil den ihr sagen wollt. Böse Worte hat Gott doch sicher nicht gewollt, oder ihr Christen?

    Nächstenliebe heißt auch, denen zu vergeben, die nicht so sind wie man selbst.

    Du sollst doch nicht etwa deinen Nachbarn hassen, weil er nicht sonntags in die Kirche geht?

     

    Und Religion und Konsum sind für mich streng getrennt, genau wie Politik und Religion.

    Die Christen fahren bei uns die teuersten Autos und haben die größten Häuser. Die Atheisten leben wie sie wollen.

    Na und?

    Die Sonne scheint für uns alle, egal welcher Gott sie schuf, egal wer UNS schuf.

  • V
    vic

    @ Johanna Klee

     

    Ich bin Atheist und ganz deiner Meinung.

    Keine Werbung für oder gegen jedwede Religion.

    Das ist Privatsache.

    Die Bustour war jedoch nur eine Reaktion auf allgegenwärtige Christenwerbung, und als solche gerechtfertigt.

  • G
    gott

    Oh wei! Selbst die Tazleserschaft ist zu einem nicht zu vernachlässigendem Teil religiös verstrahlt.

     

    Oh Schreck! Wieder ein Abo weg!

  • G
    Gabi

    Ist man mit dem Bus denn auch durch Kreuzberg u.ä. Stadtteilen gefahren, oder wollte man nur Christen ärgern?

    Falls diese Stadtteile ausgespart wurden, dann ist das mE keinen Artikel wert.

  • ME
    Manou Enak

    Wenn es (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlickiet) keine Gott gibt, gibt es auch (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keine Menschenwürde.

     

    Das würde natürlich vieles einfacher machen.

  • JK
    Johanna Klee

    Ich bin gläubige Christin - und ich will weder Werbung für Atheismus, noch für den Islam, noch für das Christentum oder das Fliegende Spaghettimonster irgendwo im Öffentlichen Raum sehen.

  • BI
    Beppo Isenstamm

    Grossartige Kampagne, meinen herzlichen Glückwunsch !

    Es entspricht ganz meinem Lebensgefühl, die Rationalität und die Hinwendung an das Wissen zu akzentuieren - und nicht die geistige Selbstbeschränkung auf 2000 Jahre alte, verschwurbelte Stories. Die Erde ist nun mal keine Scheibe.

     

    Nur Atheisten haben eine Reflektionstiefe erreicht. Nur Atheisten entwickeln aus sich selbst heraus handlungsleitende innere Werte.

     

    Liebe KampagnenteilnehmerInnen, bitte bitte kommt unbedingt in den verflachten Norden Deutschlands. Hier sind grosse Chancen der geistigen Öffnung und Aufklärung, denn die Christianisierung war nur sehr lückenhaft und oberflächlich.

  • DH
    Dorothée Hahne

    Das Gottesbild, das von diesen Machern verworfen wird, ist ja auch nur das unhinterfragte Gottesbild der Institution Kirche. Das Problem aller sogenannter Atheisten...

  • W
    willy

    .... und schon wieder mal sind religiöse Gefühle verletzt.

    Was auch immer das auch sein mag.....

    Komisch, wieviele Monotheisten die taz lesen: wahrscheinlich nur um in ihren religiösen Gefühlen verletzt zu sein

  • B
    Burkhard

    Es gibt ein Leben nach dem Tod ?Nein,aber ...

    es gibt ein Leben vor dem Tod !!!

    Es gibt sogar ein Leben VOR DER RENTE !

    Glaubt ihr nicht ? --- Warum lebt ihr es nicht ?

    Hier und jetzt !--- Buttererbsen für alle !

  • U
    Ullrik

    Ich bin gläubig (zwar eher irgendwie destisch - wie auch immer) und mich provozieren diese Sprüche! Diese missionarisch-aufdringlichen findet-zu-jesus Aufkleber und Reklame in Bussen.. Das provoziert!

    Ich finde die Aktion ansich gut. Nur der Spruch ist meiner Meinung nach nicht gut gewählt. Ich bin auf das weitere Echo gespannt!

  • HH
    Hans-Josef Heck

    Der Slogan der Bustour ist eine Behauptung, die man nicht widerlegen kann und damit kein Wissen, sondern ebenfalls Glaube.

     

    Die Fähigkeit unserer Mitmenschen, unterscheiden zu können zwischen Wissen und Glauben, ist nicht sehr ausgeprägt: Solange unser Bildungssystem noch glaubt, dass es soetwas wie "Sinn-Suche" gäbe, werden wir nicht erwarten können, dass unsere Mitmenschen die Verantworung für ihr Handeln und für ihr Unterlassen übernehmen werden.

    Genau dies scheint aber wohl das Anliegen der Buskampgne zu sein.

     

    Wissen kann man nur schaffen, wenn man die Funktion, den Sinn, den das Wissen haben soll, *-setzt-*. Diese Einsicht fehlte bisher in der mehr als zweitausendjährigen Geschichte der Wissenschaftstheorie. Mit der Suche nach der Möglichkeit, die "Wahrheit" zu *-finden-* hat man etwas versucht, was denkunmöglich ist. Die Funktionale Theorie des Wissenschaffens und Handelns hat dies nicht nur deutlich herausgearbeitet, sondern auch

    aufgezeigt, dass Wissenschaffen immer mit Verantwortung verbunden ist.

     

    Die Hoffnung und den Glauben an eine absolute Wahrheit zu nähren, ist ein unverantwortliches Handeln, darauf gerichtet, den Gläubigen seiner

    Verantwortung zu entheben. Das Wissen um das Wissenschaffen, konkret, die Funktionale Theorie des Wissenschaffens und Handelns, ist eine

    Voraussetzung, unsere Mitmenschen mündig werden zu lassen. Denn:

     

    Vermutungen wie "Es gibt Gott." oder "Es gibt keinen Gott." kann man nicht widerlegen. Denn es ist nicht möglich Prüfkriterien und Prüffahren zu entwickeln, um eine solche Vermutung widerlegen zu können. Deshalb ist jeglicher Streit darüber funktionslos.

  • TA
    Thomas A.

    Persönlich finde ich die Bustour angemessen, auch wenn ich dem Atheismus wie anderen nicht individuellen Glaubensrichtungen nicht viel abgewinnen kann. Auch wenn sich die Tour durch ihre schleierhaften Spruch "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit; lol) keinen Gott" schon selbst entwaffnet sorgt sie doch für eine notwendige Debatte.

    In meinen Grenzen als Mensch (zu versuchen) soweit wie möglich offen meinen Beobachtungen gegenüber zutreten, führt mich in seiner Konsequenz zu einer agnostizistischen Weltanschauung. An was oder ob daneben noch glaube, ist mir hierin freigestellt.

    Dies bedeutet auch jeglichen Glauben anderer als ein Mittel diese welt verstehen zu wollen zu akzeptieren, sei es Christ, Atheist, Moslem, Jude, Buddhist, Hinduist, Taoist ... . Dies schließt aber deren Institutionen nicht ein.

  • P
    Patti

    Wie man sieht, ist die Tour jetzt schon ein voller Erfolg.

    wie man an den Reaktionen sieht, ist Religion ein Tabu-Thema in Deutschland.

    als Atheist (ich bin übrigens keiner, ich bin Ignostiker) scheint man ja nichtmal seine Meinung sagen zu dürfen, ohne dass man als werteloser Konsumist beleidigt, wenn nicht gleich mit dme Holocaust in Verbindung gebracht wird.

    dabei gibt es viele philosophische Richtungen, bspw den Humanismus, die eindeutig auch ein Wertesystem vermitteln, ohne sich auf ein höheres Wesen berufen zu müssen.

     

    politisch sollte man sich dann noch fragen, ob die sehr hohen Subventionen für die Kirchen gerechtfertigt sind. gläubige Christen sind ja eher in Unterzahl neben den Muslimen, Atheisten, Agnostiker etc. Die anderen Glaubensrichtungen kommen aber nicht in den Genuss der steuerlichen Förderung. Ich find das diskriminierend, entweder alle oder keiner.

  • J
    Jeanette

    Kann es sein, dass die Atheisten einfach nur nicht wissen, wovon sie reden?

    So wie Analphabeten auch schon mal Bücher zum Heizen verwenden...

    Mein Glaube ist für mich eine Quelle positiver Erfahrungen. Ich glaube der Glaube würde auch manchem Mitmenschen gut tun.

  • G
    Geraldine

    @ Christian Moerken / "... waren die größten Massenmörder des 20. Jhd. bekennende Atheisten.":

     

    Was du hier äußerst, habe ich vor kurzem als vom (nach seinen eigenen Worten) "entarteten" Joachim Meisner gepredigt hier in der taz gelesen.

     

    Es ist nur die übliche römisch-katholische Lügenpropaganda, denn die historischen Fakten sind diese:

     

    Hitler war von Herkunft typischer römischer Kathole, der erklärtermaßen immer an die "Vorsehung" geglaubt hat. Mussolini war Kathole. Mussolini und Hitler haben den römischen Katholen enorm viel Pfründen zugeschoben, wie massenhaft Bau von Katholentempeln, Ermächtigungsgesetz, Kirchsteuern und Staatsverträge zur Existenzsicherung des Vatikanstaates. Franco und Pinochet waren Katholen. Bei Stalin ist es zweifelhaft, was er dachte, jedenfalls stammt er von Christen ab und schien insofern an eine Gottheit zu glauben, als er sich selber für diese hielt.

  • M
    Makeze

    Die Buskampagne will ja keine menschen zum Atheismus bewegen. Es soll nur angeregt werden über seinen Glauben nachzudenken, und erinnern, dass es uns ja auch noch gibt. Das die Kirche das nicht gut findet, ist klar. Die fand eigenständiges Nachdenken noch nie gut.

    Was mir als Atheisten Angst macht, ist dass mir nicht die gleichen Rechte zukommen, wie einem Christen. Man wird als Atheist in deutschland diskriminiert. Und das ist das, wogegen man kämpfen muss.

     

    Das ist ja absolut schrecklich, dass die Kampagne von allen Stadtwerken abgelehnt wurde! In was für einem schizophrenem Land leben wir eigentlich? Auf jeden fall klagen! Sogar in Italien und Spanien durfte die Werbung gezeigt werden!

     

    Übrigens finde ich, dass die Diskussion darüber wer die Besseren Menschen sind, Gläubige oder Atheisten, jeglicher Grundlage entbehrt. Ich denke das Religion da überhaupt keinen Unterschied macht. Tausende Jahre lang, hat es unzählige Kriege im Namen Gottes gegeben. Hitler, Mao und Stalin haben den atheistischen Bodycount in lürzester Zeit ziemlich angeglichen... ohne Religion hätte sich die Menschheitsgeschichte wahrscheinlich sehr ähnlich abgespielt.

  • Y
    yato

    @Anne

     

    wer kritik an irgend etwas mit der nazizeit und der judenvernichtung gleichsetzt, dem geht die fantasie durch.

     

    ein "wenn du mich kritisierst und öffentlich anderer meinung, dann tötest du mich/dann ist das der erste schritt mich zu vergasen"

    ist schlicht ein lachhafter versuch kritik und dialog zu verhindern.

     

    ich fühle mich sehr gestört durch die öffentliche präsenz der religionen und ihrer unbewiesenen phantasien.

     

    warum soll meine meinung weniger das recht haben öffentlich zu werden, als die meinung der religiösen.

     

    meinungsfreiheit und demokratie ist keine einbahnstrasse und nicht eine diktatur der kirche!

     

    allen atheisten kann ich nur den boykott der deutschen verkehrsbetriebe empfehlen - fahrt lieber mit fahrrädern, die sollen pleite gehen und so leer wie die kirchen werden wenn sie ihre diskriminierung der nichtreligiösen nicht lassen!

  • R
    Rainer

    "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott".

     

    Wow. Soviel Ignoranz in einem Satz ist kaum zu toppen.

    Da hat jemand nicht nur das Konzept Religion nicht verstanden, was ja nicht weiter schlimm wäre.

    Nein, schlimm ist, dass dieserlei Aussagen nicht nur unwissenschaftlich, sondern geradezu antiwissenschaftlich sind.

     

    Auf was bitte bezieht sich denn die "Wahrscheinlichkeit", etwa auf Umfragen unter Möchtegern-Atheisten?

    Oder auf die Tatsache, dass das Hubble-Teleskop noch keinen alten Mann mit langem weißen Bart im Weltall gesichtet hat?

     

    Solche Borniertheit toppt sogar die der Kreationisten, welche die Bibel wortwörtlich nehmen.

    Während man diesen noch eine gewisse Naivität zugute halten kann, berufen sich jene selbsternannten Fundamentalatheisten auf eine Wissenschaftlichkeit, die es bei dem fraglichen Untersuchungsobjekt definitionsgemäß garnicht geben kann. Ersatzweise werden dann religiöse Aussagen oder Überzeugungen wortwörtlich, also als wissenschaftlich falsifizierbar, genommen, nur um sie dann bequem 'widerlegen' zu können.

     

    Übrigens: das englische Originalmotto: "There is probably no God" finde ich vollkommen akzeptabel. Die Aussage ist eine komplett andere als bei der deutschen Variante.

  • A
    Arthur

    @ Christian Moerken

     

    Ihre Argumentation ist abwegig. "Allah" ist einfach das arabische Wort für "Gott" und wird entsprechend auch von arabischen Christen und Juden benutzt. Die Behauptung, der Gott der Christen und der Gott der Muslime seien nicht derselbe, wird gerne von Christen vorgebracht, ist dadurch aber nicht richtiger. Beide Religionen beziehen sich auf den "einen Gott" von dem schon in der Tora geschrieben wurde. Nicht umsonst ist die Tora in nahezu jeder Bibelausgabe im Rahmen des Alten Testaments abgedruckt.

     

    Angesichts der Tatsache, dass die Christen in Deutschland die absolute Mehrheit unter den Gläubigen darstellen, finde ich ihre Kritik, die Kampagne richte sich nicht gegen Juden und Muslime, überaus fadenscheinig.

  • SD
    Simon de Montfort

    Bigotterie und Borniertheit gibt es nicht nur bei Religiösen. Die Aktion ist völlig sinnlos, zeigt mir als Agnostiker, daß sich die Atheisten ihrer Sache so sicher nicht sind. Wenn schon, dann gleiches Recht für alle, haben wir als nächstes Werbung für Mullah Omar, Scientologie oder die Raelianer zu erwarten?

  • FW
    Felix Welkmann

    Ich bin selber gläubig - finde aber die Knüppel, die dieser Aktion zwischen die Beinen geworfen werden - peinlich und beschämend.

    Wenn Gläubige dies Anfragen an den eigenen Glauben nicht ertragen können, spricht das ja nicht gerade für die Festigkeit ihres Glaubens!

     

    Ich übernehme Verantwortung aus Glauben - und finde das Religionsbild, das hinter der Aktion steht antiquiert. Als ob Glauben heißt, die Verantwortung an den "lieben Gott" abzugeben.

    Doch. Diese Frage ist eine Frage des öffentlichen Diskurses - und zu dem sind die Agnostiker-Busse ein Beitrag.

  • AL
    Alexander Lang

    Also was ich eher albern finde, ist doch die Tatsache dass da Fakten völlig verdreht werden. Wir haben in Deutschland eine ganz große Mehrheit gläubiger Menschen, jeglicher Religion - die Atheisten sind doch in der Minderheit. Warum werden da jetzt (wiedermal) die christlichen Kirchen angeschmiert? Und wo bittesehr haben die Kirchen einen zu großen Einfluß auf die Politik? Sie sind Meinungsvertreter wie andere Lobbyisten auch, da regen sich wenige auf, auch wenn sie vielleicht nur 5 % der Bevölkerung repräsentieren wie irgendwelche Ärztevertreter, da wird gleich gekuscht...

  • F
    Freudenträne

    Als gläubiger Mensch finde ich diese Kampagne höchst interessant! Zunächst einmal befeuert sie die Jahrtausendalte Diskussion über Religion was ich positiv finde.

    In noch höchstem Maße finde ich die Kapamgne allerdings lustig: während der Durchschnittsatheist sich meist über die Maßen über den Einfluß von Religion, Christen etc. ärgert, gibt es Gruppierungen die nun genau zu den gleichen Propagandamitteln greifen, wie dies meist nicht ernstzunehmende evangelikale / christliche Sekten tun (Zeugen Jehovas, Die heiligen der letzten Tage und wie sie alle heißen)tun.

    Nun lässt sich eine Atheistengruppe auf dieses ungemein platte Niveau herab, um für ihre ebenfalls nicht nachweisbaren Ziele zu werben!

     

    Normalerweise bezahle ich für solche Dinge teuren Eintritt, das heißt dann Komödie oder Kabarett... oder um es in einer Form zu sagen, die vielleicht von manchen Atheisten so zu hören wäre: alle Extremisten versuchen den Satan mit dem Beelzebub austreiben... Wie jeder aufgeklärte Mensch, der vor anderen (begründeten) Meinungen Respekt hat, lassen Fundamentalisten (Religiöse und Atheistische), die anderen ihre Meinung ungewollt aufzwingen mein Zwerchfell vor Lachen erbeben! Trottel aller Welt vereinigt euch! Ich hoffe ihr habt Spaß miteinander und die denkende Menschenheit kann weiter über euch Lachen!

  • F
    Freigeist

    Bitte um Aufklärung: Welcher Gott ist Gott?

  • J
    JanChris

    Auch wenn der Grund natürlich die Einladung zum Kirchen-Bashing ist, damit aufrechte Alt-68er und deren Nachfolger ihren (selbstgerechten) Aggressionsabbau betreiben können - so gibt es eben doch keine Tageszeitung, die mit ihrer Hassliebe christlichen Themen soviel Raum gibt. Danke dafür!

    Schön auch, dass die Leserkommentare mit verläßliche Regelmäßigkeit an die Kreuzzüge erinnern, die ja erst kürzlich beendet worden sind (meine Rüstung hängt übrigens neben mir); genauso niveauvoll aber auch die nicht belegten und wohl auch nicht belegbaren Gräuelbotschaften über die Christen allgemein.

    Irgendwie auch zum Schmunzeln.... Bitte, liebe CHRISTENFREUNDE - NICHT AUFHÖREN !

  • L
    liliput

    Frechheit sowas, sowas ist nur wieder die Gläubigen zu reizen, wenn der Bus hier in Hamburg ist und ich Ihn sehe, werde ich Steine werfen und Sie als Ketzer beschimpfen, dann kann man auch mal reizen.

    Wer nicht glaubt ist okay, aber man muss nicht sich daran hoch ziehen und andere zu ärgern, deswegen hohes Lob an die Busunternehmen, das die sowas nicht gemacht haben.

  • MB
    Michael B

    Zu glauben, dass ein kosmischer, von den Toten auferstandener Lebender, der (real) in den Himmel flog, dir ewiges Leben im Paradies verspricht, wenn du symbolisch sein Fleisch isst und sein Blut trinkst, ihm telephatisch mitteilst das er dein Meister ist, damit er eine Schuld von deiner Seele nimmt, die deshalb in der Menschheit existiert, weil eine Frau, gemacht aus einer Rippe auf eine sprechende Schlange hörte und von einem magischen Baum aß...

     

    Ja, das ist in sich schlüssig und logisch...

     

    People with imaginary friends should go and see a doctor!

  • T
    tom

    Ich glaube allein an Godwins Gesetz. (Mit herzlichen Dank an Anne.)

  • C
    cosinus

    Leute, probiert's mal Agnostizismus.

  • P
    Paradiesfrucht

    Meiner Meinung nach ist es wichtig zwischen Glaube und Religion zu unterscheiden.

    Der Glaube ist eher was spirituelles, der Glaube ist für viele etwas, was ihnen Kraft und Halt gibt und auch Mut nicht aufzugeben oder es anzugehen. Das schöne an dieser Geschichte ist für die meisten "Gläubigen", so glaube ich, das der Glaube individuell ist, nicht greifbar ist, und auch nicht durch Wissen, sei es auch interlektueller Natur, umzustürzen ist - und somit ein ewiger Partner und Lebensbegleiter sein kann.

    So glauben manche an eine höhere Kraft, sei es Gott, ich an das gute im Menschen, dass kann mir auch niemand, außer ich mir selber, nehmen.

     

    Religion indessen, steht dem Begriff Unterdrückung nichts nach. In der Religion gibt es, im Gegensatz zum Glauben, greifbare, autoritär bestimmte Regeln und Verhaltensnormen die zu befolgen sind, wenn man dem Abgrund der Hölle entgehen möchte. Religion macht somit das Leben zu einer Prüfung, die man bitte zu bestehen hat. Religion nutzt somit die Ängste der Menschen aus, gaukelt ihnen ein Weg aus dem Leiden vor, und zwingt sie so zur Knechtschaft. Das ist untragbar!

    Also ich würde einsteigen!

  • MA
    Moritz Apfelbaum

    die Assoziation "Kauft nicht bei Christen", wenn eine Atheismus-Debatte diskutiert wird, zeigt mir deutlich den Radikalismus der christlich-klerikalen Fraktion "in diesem unserem Lande" (Kohl).

     

    Als Agnostiker, sage ich: Jedem seinen Lieblingsgott (-göttin); und wenn es der Hamster oder Goldfisch Zuhause sei, wäre auch das in Ordnung - Glaube soll privat bleiben.

     

    Es ist ja hinlänglich bekannt, dass, je geringer eine Kultur entwickelt ist, desto höher der Stellenwert einer Religion in jenen Gesellschaften ist. Was dann natürlich die Frage provoziert, wozu in den "entwickelten" Kulturen die Religion Verwendung findet. "Wir sind Papst" pöbelte einst die BLÖD, als der Ratzinger zum Substituten geählt wurde; Diskussionen über Lehrinhalte an Schulen (Religions- oder Ethikunterricht)bringen regelmäßig das organisierte Religionistentum auf die Kampfmatte, und wenn dann Werbungsplaner bei Bus- und Bahnbetrieben Gotteslästerung bei der Anmietung von Fläche für einen atheistischen Slogan wittern und das Begehr ablehnen, sind wir wo? - In Deutschland sind wir!! In diesem Spassfreien Land, in dem ja auch gewisse Gremien nach konfessionellem (christlichem) Proporz besetzt werden.

     

    "Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ist ohnehin das Spaghettimonster Erschafferin der Erdenscheibe.

     

    Ramen

  • P
    phönix-kb

    "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott" - "Aufklärung heißt, Verantwortung zu übernehmen".

     

    Diese vermeintlich negativen Aussagen enthalten sicher auch etwas Positives. Wirken sie doch irgendwie belebend, wie Anzahl und Inhalte der Kommentare deutlich zeigen.

     

    Ursache und Wirkung oder „was immer ihr sät, das werdet ihr ernten“ (NT). Und so produzierte nicht zuletzt die schlimme Kirchengeschichte der letzten fast 2000 Jahre und auch oft der unmögliche Inhalt der Lehren und Geschichtchen viele Atheisten. Ihr inneres Wesen ist entsprechend geprägt.

     

    Parapsychologische Forscher des 20. und 21. Jahrhunderts konnten jedoch auf wissenschaftlicher Basis die Existenz eines Energiekörpers im Menschen nachweisen, der des Nachts und nach dem Tode den Körper verlässt. Empfindungen und Gedanken sind die dominierenden Kräfte und formen uns und das Sein. Durch diese fordern wir an und es wird, so oder so.

     

    Die Existenz der Energiekörper (Seelen) sehe ich z. Z. als Naturgesetz an, so war es immer schon.

     

    Fazit: Tags ein „Äffchen“ und nachts ein „Göttchen“! „Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter“? (Joh. 10:34)

     

    Aufgrund vieler gemachter Erfahrungen nehme ich an, dass die Seelen sich wieder einverleiben. Also, eine gewisse Auferstehung so lange, bis sie einen anderen Wunsch haben.

     

    Wir stehen sicher erst am Anfang der Erkenntnis und so tendiere ich nach meinem jetzigen Forschungsstand mehr zu einer „großen Kraft“ oder zum „Großen Geist“, der in allem enthalten ist.

  • DE
    Der Erlöser

    "Bei einer Testfahrt gab es erste Empörung."

     

    Da können die Organisatoren noch froh sein, dass sie nicht propagieren, dass es wahrscheinlich keinen Allah gibt. Dann wäre Empörung ihr kleinstes Problem. Und die geplanten 29 anderen Städte nach Berlin bekämen den Bus auch nicht zu Besuch, es sei denn man schiebt das Wrack.

     

    Gegen Christen zu propagieren, ist dagegen einfach und gefahrlos und gehört wohl zum guten Ton. Genauso vor den bööösen Evangelikalen zu warnen, die angeblich auf dem Vormarsch sind. Dann aber gleichzeitig eine andere spezielle Religion beschützen und kräftig vorantreiben, ist mehr als bigott.

  • N
    Neidhart

    Ich glaube den Atheisten ihren Atheismus nicht. Da wird einfach zu kurz gedacht, die tiefen Gründe und Konsequenzen werden schlicht nicht verstanden.

    Nicht, dass es den Atheismus nicht gibt, es gab ja auch einige brillante Anhänger, wie Nietzsche z.B.

    Ein erfülltes Leben ohne Glauben ist jedenfalls schwer vorstellbar. Heutige Lifestyle-Atheisten sollten sich wirklich intensiver mit allen Dimensionen der Begriffe, Glauben und Gott, auseinandersetzen! Es gibt sonst nämlich keine fruchtbare Kontroverse sondern lediglich niveauloses Geschwätz.

  • O
    ole

    Man kann allerdings gespannt sein, ob die christlich-konservativen Politiker in die Falle tappen. In Zeiten des Wahlkampfes bietet eine solche Aktion ja genug Möglichkeiten für derartige Volksvertreter, sich vor ihrem Wählerklientel zu profilieren.

  • X
    xyz

    Mich wundert (und erschreckt) es sehr, daß gerade in Großstädten angeblich so viele Proteste gegen den Bus zu vernehmen waren. Dort ist der Atheistenanteil doch noch viel höher als im Bundesdurchschnitt, ich schätze mal 40%.

    Es geht mir als Atheisten auch schon lange auf die Nerven, wenn in den Medien das ganze Gedöns um Papst, Kirchentag, Moscheenbau & Co gemacht wird - das gute Drittel nichtgläubiger Bevölkerung wird hier chronisch ignoriert. Analog übrigens zu den Nichtwählern...

    Entweder man läßt überhaupt keine religiöse Werbung zu (was ich für Blödsinn halten würde), oder man gesteht jeder Seite ihren Teil zu. Alles andere ist verlogen und bigott - aber das wäre natürlich typisch 'christlich'...

    Vive la France - hier sind 90% katholisch und die Kirche hat trotzdem fast nix zu sagen. Ein Traum...

  • M
    M.Stahl

    Es wird Zeit mit diesem ganzen Gottesquatsch aufzuhören und diejenigen, die "im Namen Gottes" in Amt und Würden sind, wegzuschicken, gleich welcher Religion. Die Kirche und Moschee hat noch viel zu viel Einfluss! (Etwa auf angehende, konfessionslose Lehrer, denen bestimmte Schulen verwehrt bleiben, weil sie nicht gläubig sind. Das bedeutet weniger Bewerbungsmöglichkeiten. Wir sind ja nicht bei den Taliban, oder doch?)

     

    Mir hat die Kampagne gezeigt, dass es auch noch denkende Menschen gibt.

     

    Einen schönen, gottlosen Tag wünsche ich.

  • B
    brainstorms

    Liebe Gläubige, hört auf, bei jeder Kritik hysterisch aufzuschreien. Die gute Nachricht: Es gibt eine Menge TherapeutInnen, die euch bei eurem Problem helfen könnten. Vielleicht lernt ihr dabei sogar noch, Andersdenkenden, -lebenden und -liebenden mit dem Respekt zu begegnen, den ihr für euch selbst und eure abseitige Weltanschauung ständig einfordert.

  • H
    Hans

    Die Busaufschrift ist natuerlich doof aus Sicht eines Agnostikers. Dennoch finde ich das Busprojekt gut, denn in Deutschland werden die beiden grossen Kirchen immer noch deutlich bevorzugt, und Atheismus wird eine viel geringere Rolle beispielsweise in der Programmgestaltung der Oeffentlich-rechtlichen eingeraeumt. Die Provokation als politisches Mittel scheint mir hier sehr angebracht um eine ueberfaellige Diskussion ueber Religionsfreiheit bei der es nicht nur um den Dialog zwischen den grossen Buchreligionen geht anzustossen. Beispielsweise ist der Einzug der Kirchensteuer durch den Staat eine *Foerderung* von Religion, was ich nicht richtig finde. Der Staat hat sich da verdammt (sic) nochmal rauszuhalten, genauso wie die Verkehrsgesellschaften als oeffentliche Unternehmen.

     

    Trotzdem geht mir als lebenslangem Atheisten in den 30ern dieser neue populistische Atheismus auf den Keks.

  • F
    Flankengott

    quote *Ihr Gottgläubigen haben übrigens Recht, es gibt Gott.

     

    ICH bin euer Gott, der euch durch die Zuhilfenahme eines Menschen (in diesem Fall sogar eines Atheisten) schreibt.

     

    ... und falls ihr an meinen Worten zweifelt, so werdet ihr auf ewig in der Hölle braten.*

     

    Ja, Medium ist unser neuer Messias. Ich muss es wissen, denn ich bin schon zehn gefolgt.

  • A
    amigott

    Religion ist heilbar!

  • MP
    Martin Petersen

    Die Reaktion der ÖPNV-Betreiber ist ein schönes Beispiel, wie wenig man in Deutschland demokratisches Verhalten verinnerlicht hat, bzw. wie stark der Honoratiorenstammtisch aus Kaisers und aus Adolfs Zeiten heute noch nachwirkt.

    Kirche ist institutionalisiert. Kritik an der Kirche, gar an Religion überhaupt - also nö, ist das erlaubt? Da könnte ja jeder kommen. Das macht bestimmt irgenwie Ärger.

    In Sachen Religion herrscht in Deutschland keine Meinungsfreiheit.

  • V
    vic

    Was will man erwarten in einem Land, in dem die Kirchenzwangsabgabe gleich vom Staat eingezogen wird. Neben Steuern, Krankenkasse und Rentenversicherung.

    Eben musste ich wieder "Das Wort zum Tag" über mich ergehen lassen auf Deutschland Radio Kultur.

    Hach, ich fühle mich so verletzt durch Gotteswerbung.

    Schöne Aktion, Atheisten-Schwestern und Brüder.

    With Symphaty for the Devil :)

    vic

  • D
    Daniel

    Ich finde es schade, dass es so viel Widerstand gibt...ich denke einer der ersten Sätze des Artikels ist bezeichnend...Bedeutet Religionsfreiheit auch nicht zu glauben?

    Ich habe das Recht nicht an Gott zu glauben, aber trotzdem werden in der Werbung christliche Botschaften zugelassen, das "nicht-glauben" aber zu bewerben fällt anscheinend schwer....und Anne, es hat nichts zu tun mit "kauft nicht bei christen" das ist mit verlaub Bullshit...darum geht es nicht...es geht in dieser Kampagne, die ja nun nicht in Deutschland starte, darum einen Kontrapol zu christlicher Werbung zu setzten...und das sollte bei aller Meinungs- und auch Religionsfreiheit erlaubt sein.

    Ich selbst bezeichne mich nicht als Atheist...Agnostiker trifft es besser...aber trotzdem und vielleicht gerade deshalb unterstütze ich diese Kampagne!

     

    Daniel

  • D
    Dirk

    Ich finde die Idee mit den Bussen genial. Denn dise führt letztendlich doch zu einer Diskussion

    über die materialistische Weltanschauung und bringt sie den Leuten näher. Auch ist es so das wenn man sich genauer mit dem Atheismus auseinabndersetzt eben auch keine Leere entsteht,

    denn so etwas wie die Natur ( im Sommer blühen der Bäume und Zwitschern der Vögel) besteht natürlich vielmehr auch für Atheisten. Auch

    macht mich die Vorstellung das wir eigentlich Tiere sind (so steht es in der Ketzerbibel und Evolotionstheorie) glücklich, da sie eine tiefere Verbundenheit mit den nichtmenschlischen Tieren schafft. Den Konsumismus kann Mensch allerdings nur mit einem größeren Solidarität und Zusammengehörigkeitsgefühl aller Menschen bekämpfen. Denn der Mensch ist bekanntlich ein Herdentier (Karl Marx). Aus Frust über seine Einsamkeit schafft sich der Mensch Ersatzbefriedigung z.B. den Konsumismus.

    Dies ist unabhängig von seiner weltanschaulischen

    Ausrichtung. Daher bitte ich den Atheismus nicht mit Konsumismus und umweltzerstörung in Verbindung zu setzen , da es Umweltschützer aus allen weltanschaulischen Lagern gibt.

  • J
    Joba

    Was mich an dieser Kampagne stört ist, dass nicht zu einer Diskussion oder einer Versammlung eingeladen, sondern eine scheinaufklärerische Behauptung propagiert wird, die suggeriert, wer sie bestreitet, wäre unwissenschaftlich, unaufgeklärt und irrational. Gerade die scheinbare Einschränkung "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" besagt eben mehr, als sich wissenschaftlich in dieser Frage verantworten lässt. Vernünftige Bestreitbarkeit wird nahezu ausgeschlossen. Was aber ist wissenschaftlich, wo sind die unhintergehbaren Fundamente aller Erkenntnis? Kant beispielsweise hat in seinem Versuch , darauf eine Antwort zu finden,zwar die Unmöglichkeit der traditionellen Gottesbeweise aufgezeigt, ist darüber aber -ganz davon abgesehen, ob er den sog. "ontologischen" Gottesbeweis wirklich erfasst hat- keineswegs zum Atheisten geworden. Der Satz auf dem Bus krankt an allgemein anerkannten Kriterien für seine Verifizierung.

    Missionierung ist gar nicht das Problem. Wenn in Bussen zu Gottesdiensten eingeladen würde, bliebe jeder/m überlassen, ob er/ sie hingeht, oder nicht. Ebenso, wenn der Humanistische Verband zu Vorträgen einlüde.

    Wenn die Kampagne aber keine Missionierung Gläubiger zum Atheismus sein will, ist sie so etwas wie eine Predigt, die sich jedoch aufdrängt, der ich mich nicht entziehen kann, indem ich zu Hause bleibe. Genau das ist es, was mich daran aufregt. Kein Atheist ist gezwungen in die Kirche zu gehen, und ich möchte nicht mit einer Predigt zur atheistischen Erbauung belästigt werden. Auf sich aufmerksam machen und missionieren können Atheisten so viel sie wollen, ich gehe so wenig hin, wie sie in die Kirche. Verschont bleiben möchte ich hingegegen davon, zur Teilnahme an einer "atheistischen Liturgie" genötigt zu werden. Dass es Menschen gibt, die Gott bestreiten, weiß ich auch so. Sich ihrer selbst vergewissern sollen die Atheisten statt auf Bussen gefälligst unter sich, wie es Gläubige in Kirchen, Moscheen, Synagogen, Tempeln usw., tun.

  • N
    nene

    Ich finde die Aktion überflüssig. In England entstand sie als Antwort auf eine Anzeige in der U-Bahn, die sagte, dass nicht Gläubige in der Hölle landen würden. Da finde ich die Kampagne als Reaktion einfallsreich. Zum Glück habe ich solche Anzeigen bei uns nicht entdeckt (ausser natürlich die doofen Jesus loves you). Also was soll diese Aktion hier? Ist doch nur biedere deutsche Nachmacherei. Wer wird denn hier von Gläubigen angegriffen? Wenn ich mich recht entsinne, waren es die Kreuzritter, und nicht Gott, die nach Jerusalem zogen und eine Spur der Verwüstung nach sich zogen. Fällt hier etwas auf? Ja, richtig: es waren Menschen! Es kommt also letztendlich doch auf die Menschen an, was sie aus ihrem Glauben machen. Ob sie Atheisten, Muslime oder Christen sind. Und da finde ich einfach Bildung und Aufklärung wichtiger als alles andere.

    Im Übrigen verstehe ich nicht, warum die Verkehrsbetriebe die Plakate abgelehnt haben. Schließlich sind wir ein meinungsfreies Land - vielmehr sollten wir das sein. Ich finde die Kampagne nur persönlich überflüssig.

  • P
    phönix-kb

    "Es gibt (mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit) keinen Gott" - "Aufklärung heißt, Verantwortung zu übernehmen".

     

    Diese vermeintlich negativen Aussagen enthalten sicher auch etwas Positives. Wirken sie doch irgendwie belebend, wie Anzahl und Inhalte der Kommentare deutlich zeigen.

     

    Ursache und Wirkung oder „was immer ihr sät, das werdet ihr ernten“ (NT). Und so produzierte nicht zuletzt die schlimme Kirchengeschichte der letzten fast 2000 Jahre und auch oft der unmögliche Inhalt der Lehren und Geschichtchen viele Atheisten. Ihr inneres Wesen ist entsprechend geprägt.

     

    Parapsychologische Forscher des 20. und 21. Jahrhunderts konnten jedoch auf wissenschaftlicher Basis die Existenz eines Energiekörpers im Menschen nachweisen, der des Nachts und nach dem Tode den Körper verlässt. Empfindungen und Gedanken sind die dominierenden Kräfte und formen uns und das Sein. Durch diese fordern wir an und es wird, so oder so.

     

    Die Existenz der Energiekörper (Seelen) sehe ich z. Z. als Naturgesetz an, so war es immer schon.

     

    Fazit: Tags ein „Äffchen“ und nachts ein „Göttchen“! „Jesus antwortete ihnen: Steht nicht in eurem Gesetz geschrieben: „Ich habe gesagt: Ihr seid Götter“? (Joh. 10:34)

     

    Aufgrund vieler gemachter Erfahrungen nehme ich an, dass die Seelen sich wieder einverleiben. Also, eine gewisse Auferstehung so lange, bis sie einen anderen Wunsch haben.

     

    Wir stehen sicher erst am Anfang der Erkenntnis und so tendiere ich nach meinem jetzigen Forschungsstand mehr zu einer „großen Kraft“ oder zum „Großen Geist“, der in allem enthalten ist.

  • G
    graubart

    So unspannend die Aktion ist, so wirr einige Reaktionen. Wie im Artikel gesagt wurde, Religionsfreiheit ist auch die Freiheit eben keine Religion zu haben. Und trotzdem ist der gesellschaftliche Druck, z.B. in der Schule auf Kinder die sich offen dazu bekennen nicht an "den Gott" zu glauben.

    Leider ist eine solche Aktion tatsächlich nötig. Wir brauchen ein ATEISTITEN-OUTING!!

  • F
    Fani

    @ Einfach Klasse: Atheisten denken nur an Konsum. Herrlich. Und es gibt den Weihnachtsmann. Kann man sich denn nicht endlich mal auf eine niveauvolle Diskussion einigen?

    Ein sehr glaeubiger Mensch hat mir mal gesagt, dass es eine Gottesbeleidigung per se nicht geben kann.

    Es ist schon merkwuerdig, wie viele "Verletzungen" diese harmlose Kampagne anrichtet.

  • F
    Frank

    Ach Gott, Atheisten lassen einen Bus mit langweiligen Parolen durch die Gegen fahren. Sie hätten besser im Vorfeld ihre Minderwertigkeitskomplexe beim Therapeuten behandeln lassen sollen und ansonsten das Geld für einen besseren Zweck gespendet.

  • PR
    Peter Rupp

    pol. korrekt müsste hinter Gott auch noch Allah

    stehen. Würde mich interessieren, wie weit der bus dann noch kommt.

  • O
    Olli

    Worüber aufrege?

     

    Im Religionsunterricht lernen unsere Kleinen, dass Jesus übers Wasser gelaufen ist. Im Physikunterricht lernen sie, dass das nicht stimmen kann.

  • J
    JanChris

    Das Geld, das diese Bustour kostet, für ein karitatives Projekt zu verwenden - Hertz IV - Empfänger unterstützen oder Odachlosen helfen - darauf scheint kein Atheist zu kommen.

     

    Schade.

  • S
    soeren

    ich freue mich sehr über diese kampagne, und muss noch einmal herausstellen:

     

    gott schuf nicht den menschen, der mensch schuf gott um seine unzulänglichkeit, nicht alles erklären zu können, zu verbergen.

    (geschichtlich betrachtet: der mensch hat das wasser nicht verstanden und schuf poseidon, er hat den donner nicht verstanden und schuf thor... als er nach und nach alles erklären konnte und ihm nur der sinn und das universum unerklärlich blieben reduzierte er alles auf einen gott.)

     

    fraglich ob die kirche in gewissen ausmaßen nicht dennoch positiv ist. sie ist aber nicht gottgeschaffen, sondern menschgeschaffen.

  • KK
    klaus keller

    gottlose anmerkungen:

    -ob sich jemand in seinen (religiösen)gefühlen verletzt fühlt kann nur der entscheiden der diesen satz ausspricht.der mögliche verursacher kann sagen ob er das möchte oder nicht.

    -ich denke gott höhrt in dem moment auf zu existieren in dem niemand mehr an ihn glaubt.

    -von der idee -gott- halte ich nichts mehr, man müßte ihn auch nicht erfinden wenn es diese erfindung noch nicht geben würde.die religionen hatten eine wichtige funktion die sie bei uns nicht mehr haben(mit einer ausnahme vielleicht).der jüdich/christlich/muslimische zb hat menschenopfer durch tieropfer oder andere formen des dienstes ersetzt und kann dem gläubigen die angst vor dem tot zu nehmen.die scharia zb ersetzt unter umständen stammeswillkürherrschaft und ist in somalia(?)vielleicht ein fortschritt.

    -die idee der wiedergeburt sehe ich symbolisch:

    das abendliche einschlafen als sterben/tot und das wieder aufwachen als wiedergeburt und solange man nichts grundsätzlich verändert wiederholt sich das immer gleiche leben. ein leben nach dem tatsächlichen tot gibt es nur in den dingen die wir hinterlassen.

    -die kirchen nehme ich wieder ernster wenn sie aufhöhren militärseelsorger zu den soldaten zu schicken um deren gewissensbisse zu beruhigen.

    traumatisierte soldaten und deren opfer(machchmal sind soldaten beides) sollten sich eher an psychologen/ärzte wenden.

    PS die aktion wirkt wohl so provokativ weil sie ungewohnt ist.

    klaus keller hanau

  • A
    armin

    Als Christ bin ich der Überzeugung, dass es nicht ohne religion geht.

     

    sobald der glaube an gott stirbt, wird er ersetzt durch eine ersatzreligion. ob man diese in einem unbestimmten schicksal, in der rationalität, im logos oder worin auch immer sucht - die sinnfindung vollzieht sich stehts aufs neue. beispielhaft dafür dürfte wohl jede kommunistische diktatur sein, in der die führer schnell zu göttern wurden.

     

    ich werde hier nicht versuchen, gott zu beweisen, und auch keine anmahnung zur bekehrung anbringen - hat auch ein vorredner bereits den missionsbefehl jesu in der bibel erwähnt. ich möchte nur darauf hinweisen, der mensch ohne religion nicht weit kommt.

     

    allein der versuch, eine moral abseits eines (göttlichen) naturrechts zu begründen, scheitert kläglich - moral rational zu begründen scheitert solange, wie reationalität im ermessen jedes individuums steht. wie sollen wir dann verbindlich handeln - so ganz ohne gott?

     

    also wie sähe eine welt aus, in der gott für uns alle tot ist? ich glaube es wäre eine triste welt, in der wir schnell feststellen müssten, dass wir zu weniger in der lage sind, als uns unser aufgeklärter verstand so gern weismachen möchte.

     

    immerhin: solange gott totgeschrieen wird, ist er present in unserem denken

  • J
    Jakob

    Mal eine zugegebenermaßen provokative Frage: Warum haben Verkehrsunternehmen Angst vor Religiösen, die eine atheistische Werbung anstößig finden könnten, offenbar nicht aber vor Atheisten, die eine religiöse Werbung anstößig finden könnten?

    Ich befinde mich diesbezüglich in einer ganz witzigen Zwischensituation. Ich bin nicht von der Existenz Gottes überzeugt, jedoch halte ich es für möglich, dass es eine(n) gibt. Das ist eine sehr angenehme Situation, denn so kann ich ganz entspannt andere Menschen glauben oder nicht glauben lassen, getreu dem Motto "Des Menschen Wille ist sein Himmelreich". Das Einzige, was mich auf die Palme bringt, ist, wenn anderen Menschen ihr Recht auf ihre Lebensart abgesprochen wird, oder wenn durch Angstparolen Druck erzeugt wird (medium hat das in seinem/ihren auf den Punkt gebracht) . Ich denke, wenn jemand mit seinem Glauben/Nichtglauben gut lebt und andere mit ihrem Glauben/Nichtglauben leben lassen kann, kann er/sie beim Anblick jeglicher Überzeugungsversuche -in welche Richtung auch immer- ganz entspannt lächeln. Oder, um es mit Lessing zu sagen, "Ich habe nie verlangt, dass allen Bäumen die gleiche Rinde wachse."

  • W
    Wolfram

    Ich glaube daran, dass morgen wieder die Sonne aufgeht, auch wenn man sie vielleicht hinter den Wolken nicht sieht.

  • S
    Speervogel

    Ist die Aktion nicht so gemeint, nehmt euch nicht mit eurem Glauben so wichtig? Spiel nicht allen, und vor allem nicht euch selbst, vor die Gläubigen einer Religionsgemeinschaft wären in der Mehrzahl. Zwingt keinem euren Gott auf. (nebenbei der Gott des alten Testaments ist der selbe für Juden Christen und Moslems, weil unten was anderes steht).

    Glaube ist Privatsache! Aber solange der Staat mit Eidformeln, Einzug der Kirchensteuer, Religionsunterricht usw am Glauben beteiligt stimmt was nicht.

    Ich finde einen Leichnam in das Klassenzimmer von Grundschülern zu hängen auch geschmacklos.

    Die Aktion ist richtig und wichtig, solange Werbung für irgendeinen nicht existierenden Gott im öffentlichen Raum gemacht wird.

    Ich bin 100% überzeugt, dass ich das was ich tue oder lasse selbst zu verantworten habe. Ich erhalte meine Umwelt oder zerstöre diese. Der Lohn oder die Strafe ist Gesetz von Menschen gemacht. Mehr nicht.

  • HA
    Haris Avarie

    Wir haben ein Problem!

  • DS
    Dr. Schreck

    Lieber Johann Mayer,

     

    es sind genau solche herablassenden Aussagen wie die Ihre, die mich von Interesse für das Christentum zu einer großen Abneigung dagegen bekehrt hat. Denken Sie mal auf Ihrem hohen Ross über ihre Beleidigungen und Ihre Arroganz nach. Solange es solche Aussagen gibt, muss man die Arroganz des Christentums angehen.

     

    Das gilt, liebe Anne, übrigens auch für alle anderen Religionen oder arroganten Weltanschauungen. Und wenn man sich die Reaktionen der Fahrbetriebe auf die Atheistenwerbung so anguckt, gilt momentan wohl eher "Werbt nicht für den Atheisten". Und außerdem: Christliche Aussagen wie die von Herrn Mayer sind auch sehr verletzend, aber damit hast Du wohl keine Schwierigkeiten, Gott und die Seinen darf das, gell.

     

    MfG, Dr. E. Schreck

  • H
    Holländer

    @Hauke P. Die Idee der Aktion ist nicht anderen zum Atheismus zu bekehren, sondern dafür aufzukommen, dass auch Atheisten einen Platz unter die Sonne bekommen. Nicht nur dieser Bus wird von vielen als Provokation behandelt, sondern auch wenn man gezwungen wird zu sagen, dass man nicht glaubt. Eine Umfrage in den Vereinigten Staaten hat mal ergeben, dass man lieber einen Farbigen oder Schwulen wählen wurde als einen Atheisten.

     

    Und bei ethischen Fragen gehen die Journalisten fast immer wieder nur zu den Vertretern der christlichen Kirchen mit ihren, vor allem von katholischer Seite, oft bedenklichen frauen- und schwulenfeindlichen „Ethik“.

  • S
    SCHPORTZFROINT

    Das grenzt ja an religiösen Fanatismus, den gesunden Atheismus nicht wenigstens zu tolerieren. Aber Toleranz war noch nie eine Stärke der Inquisitoren und Kreuzritter.

     

    Ich meine - wer an ÜBERNATÜRLICHE WESEN glaubt, braucht dringend Hilfe, von einem Arzt!

  • M
    medium

    Ihr Gottgläubigen haben übrigens Recht, es gibt Gott.

     

    ICH bin euer Gott, der euch durch die Zuhilfenahme eines Menschen (in diesem Fall sogar eines Atheisten) schreibt.

     

    ... und falls ihr an meinen Worten zweifelt, so werdet ihr auf ewig in der Hölle braten.

  • O
    ole

    @auf mich hört ja keiner

     

    Richtig.

     

    Das ist das typische und immer wieder auftauchende Argument, wenn der Kopf sonst leer ist.

  • O
    ole

    @Hauke P

     

    Das ist sicher nicht falsch, aber eben nur zum Teil.

     

    Man nimmt sich ja lediglich das Recht heraus, seine Meinung zu verkünden. Und das machen die Gläubigen ja nun auch seit einer Ewigkeit und mit einer deutlich größeren und zum Teil auch penetranten Intensivität auf allen Ebenen.

    Ein toleranter Christ sollte mit der Position ebenso leben können wie ein toleranter Atheist mit der der Gegenseite.

     

    Hier besteht kein Widerspruch.

     

    Und auch ihre andere These ist nicht vollkommen stimmig. Weshalb soll auf der einen Seite Atheismus eine Modeerscheinung sein, wenn auf der anderen Seite sich die "Jugend" zu den Kirchentagen versammelt, bei welchen man gelegentlich den Eindruck einer Fanmeile vermittelt bekommt? Und ich denke schon, daß sich auch viele Gläubige für recht gebildet halten bzw. es auch sind.

     

    ----

     

    @ Johann Mayer

     

    Was hat Glauben oder Nicht-Glauben mit Konsum zu tun? Bedingt Atheismus Konsum? Konsumieren Gläubige nicht?

    Und können Sie denn nachvollziehen wie es ist, nicht an Gott zu glauben? Wir müssen nun nicht alle möglichen Thematiken miteinander vermischen.

  • AM
    auf mich hört ja keiner

    Ich möchte mal eben den "Kauft nicht bei Christen"-Kommentar des Users "Anne" weiter unten anprangern:

    Dieser Holocaust-Vergleich ist nicht nur grundlegend danebengegriffen, er zeigt sogar auf ganz erschreckende Weise, dass dieser User nicht die geringste Ahnung hat, worum es sich beim Holocaust eigentlich handelt. Danke, deutsches Schulsystem.

  • WL
    Werner Lorenzen-Pranger

    "Gott ist tot!"

    Nietzsche

    *

    "Nietzsche ist tot!"

    Gott

  • JM
    Johann Mayer

    Ich kann nur sagen, Menschen die ein solches Projekt meinen machen zu müssen, tun mir leid. Es sind wirklich arme Menschen! Sie können es nicht nachvollziehen wie es ist an einen Gott zu glauben. Sie suchen nur Erfüllung im Konsum! Dieser Konsum braucht immer mehr und mehr und führt nicht zu einem tatsächlichen glücklichen Leben. Aber wahrscheinlich ist die Absicht eine ganz andere: Passt doch ganz gut zur Wirtschaftskrise - wir müssen mehr konsumieren!!!

    Wer ein zufriedenes Leben führt braucht diesen ganzen Firlefanz nicht! Dies ist aber schlecht für unser gesamtes System, weil dieses nur funktioniert wenn Wachstum generiert wird.

    Aber warum fühlen sich nur Christen angegriffen? Betrifft dies nicht alle Religionen?

    Gott steht über allen Konfessionen?

  • S
    Steffi

    Gibt es ein Leben vor dem Tod?

  • SS
    S. Sinsbeck

    Der Zusatz "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ist meiner Meinung nach das, was die Überlegenheit dieser Kampagne ausmacht. Denn diese rein wissenschaftliche Anschauung lässt damit offen, ob es einen Beweis für Gott gibt. Denn bisher ist ein solcher Beweis nicht gefunden worden und es ist sehr unwahrscheinlich, weil wissenschaftliche Erkenntnisse dagegen sprechen, dass es einen Gott gibt. Die Arbeit der Wissenschaft liegt aber auch darin ihre eigenen Thesen stets zu hinterfragen und Erkenntnisse, die auf falschen Annahmen beruhen, zu revidieren.

     

    Vielleicht gibt es irgendwann einen Beweis für Gott. Aber solange finde ich es falsch zu behaupten es gäbe einen. Jeder kann selber definieren an was er glaubt. Aber Glauben und Wissen ist nicht das Gleiche.

  • HP
    Hauke P.

    Vorab: Ich bin selbst Atheist.

     

    Dennoch bin ich voll und ganz gegen diese Aktion. Was unterscheidet denn einen Atheisten, der versucht Christen zu "bekehren", von missionierenden Christen?

     

    In einem der vorigen Kommentare erwähnte jemand, dass es Fanatismus auch bei Atheisten gebe. Diese Vermutung beschleicht mich auch immer mehr. Jeder sollte doch das Recht auf Religionsfreiheit haben, das sollten doch auch die "Aufklärer" des Atheismus so sehen.

    Wo liegt denn das Problem darin, dass es Menschen gibt, die an Gott glauben? Ich für meinen Teil fühle mich durch solche Menschen nicht belästigt und finde sogar, dass es sehr positive Seiten haben kann, auch wenn es mir nicht möglich ist, das selbe zu glauben. Gegen eine vernünftige Diskussion über den Glauben hat niemand etwas und es bringt beide Parteien sicherlich weiter, aber die Botschaft "Es gibt (...) keinen Gott" zu propagieren ist lachhaft. Natürlich fühlen sich gläubige Menschen dadurch angegriffen. Sie wissen ja nicht einmal, welche Argumente der "mit an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit" zu Grunde liegen. Ein Dialog wäre da weitaus hilfreicher.

     

    Außerdem möchte ich noch etwas anmerken, auch wenn ich mich damit vielleicht etwas weit aus dem Fenster lehne:

    Es scheint mir so, als wäre der Atheismus mittlerweile zur Modeerscheinung verkommen. Nahezu jeder, der sich für gebildet hält (oder auch gebildet ist) ist heutzutage bekennender Atheist. Ich glaube, dass es viele davon für nötig halten, das möglichst nach außen zu tragen und jedem mitzuteilen, dass man so freidenkend und aufgeklärt ist und sich von dem "Joch" der Kirche befreit hat. Diese Aktion mit der Busreklame bekräftigt mich noch weiter in meiner Meinung.

    Dabei verlieren die meisten Menschen aus den Augen, was es eigentlich bedeutet, Atheist zu sein. Man hat für sich beschlossen, dass es kein übernatürliches Wesen gibt und glaubt damit die "Wahrheit" gefunden zu haben. Das halte ich für gut und jeder Mensch sollte sich Gedanken darüber machen, warum er was glaubt. Aber warum die Atheisten meinen, ihren Glauben unbedingt unter das "ungebildete" Volk bringen zu müssen kann ich ganz und gar nich nachvollziehen. Natürlich gibt und gab es immer Christen, die versuchen Atheisten wieder "auf den richten Pfad" zu bringen. Aber als Atheist sollte man doch darüber stehen und akzeptieren, dass es den Christen quasi befohlen ist, ihren Glauben auf friedliche Weise zu verbreiten. Dass die Atheisten das auch tun, zeugt meiner Meinung nach nur davon, dass die Gottlosigkeit zu einer Religion geworden ist, die wie jede andere sich für die einzig wahre hält und keine andere akzeptiert. Dabei betet sie nicht, wie viele meinen, die Wissenschaft an, sondern eher ein "nichts", ein Vakuum sozusagen. Daher sind "Atheisten", die ihren "Glauben" unbedingt nach außen tragen müssen, nicht im eigentlichen Sinne ohne Gott.

     

    MfG

  • S
    steveO

    Wie geil ist das denn.? Ich würde den Bus auch gern durch meine Stadt fahren und mich auch gern mit den empörten Passanten auseinandersetzten.

     

    Wie kann man eigentlich so egoistisch sein und glauben das alles was es gibt nur dafür geschaffen wurde, damit der Mensch sein Seelenheil findet. Was wäre das für eine immense Energieverschwendung.

  • VO
    vlad ono do

    Als Dortmunder, der kürzlich Stadtwerke-Busse mit "Keine Sorge: es gibt Gott" durch die Stadt fahren sah, freue ich mich, dass die entsprechende Gegenkampagne auch Station in meiner Stadt macht. Ich lasse jedem gerne seinen Glauben, finde es aber falsch, dass in meinem Land (NRW) die "Ehrfurcht vor Gott" als Erziehungsziel in der Verfassung genannt wird.

     

    Es gibt schöne Bilder von der Kein-Gott-Buskampagne auf: buskampagne.de

     

    Imagine there is no heaven

    it's easy if you try.

  • R
    rainbowsailor

    angsichts dessen, was im zusammenhang oder im namen von religionen schon alles verbrochen wurde, kann ich das bedürfnis nach atheismus gut verstehen.

     

    i r r a t i o n a l ist die meinung trotzdem, (mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit) wissen zu können, ob es so etwas wie 'ein göttliches wesen', einen logos u.s.w. gibt oder nicht.

     

    übrigens haben auch stalinismus, maoismus, polpotismus u.s.w. weit über 70 millionen menschenleben auf dem gewissen, so dass in diesr frage zumindest offenbar eher irrelevant ist, ob eine art von theismus oder atheismus vertreten wird, es kommt v.a. darauf an w i e bzw. welche art davon jeweils konkret und von welchen charakteren mit welcher auslegung u.s.w.

  • R
    Rolf

    "Ich fühle mich verletzt durch diese Aussagen."

     

    Wie furchtbar. Wie viele Menschen werden durch Aussagen wie "Als Ungläubiger landest du in der Hölle!" verletzt?

  • M
    Maikäfer327

    Der Glaube, es gebe keinen Gott (oder Göttin!), ist natürlich auch ein Glaube und nicht bewiesen. Man kann auch nicht beweisen, dass morgen die Sonne aufgeht oder dass 1+1 = 2 ist. Die Anleger bei Lehman glaubten auch, ihr Geld werde dort satte Gewinne bringen.

     

    Erkenntnis ist geschichtsmächtig gewordene Interpretation, insofern auch eine Art von Glauben (nach Nietzsche).

  • BB
    Bodo Bender

    Anfang der 1960iger haben wir in der damals von Gerhard Szczesny gegründeten Humanistischen Union gegen den Einfluss der Kirchen "gekämpft". Die Kirchen sind inzwischen ziemlich impotent geworden. Die Bigotterie ist anscheinend geblieben. Aktion Pro Reli, keine "atheistische" Werbung auf Bussen. What's next? Mein Gott im Himmel: Wat ham die Leute für Sorjen!

  • Z
    zaka

    Ich würde jede Wette eingehen, dass wenn die Geldgeschenke zur Konfirmation abgeschaft werden und mensch sich mit 18 konformieren lässt die evangelische Kirche nach ein paar Jahren keine neuen Mitglieder mehr haben würde.

    Die ganzen Jungendlich machen das nur wegen dem Geld, ich dnke mal so 85%! Danach gewöhnen sie sich daran, gehen 1-3 Mal im Jahr in die Kirche und zahlen schön Kirchensteuern.

     

    Die Christlichen Kirchenverbände beziehen jährlich 14 Milliarden vom Staat! und die müssen anders als alle anderen ihre Ausgaben und Finanzen nicht einmal offenlegen!

     

    Im der Schule wird im Religionsunterricht ab der 9 Klasse kaum noch wirklich religiöse Themen behandelt weil die Schüler einfach keinen Bock darauf haben. Sie wollen über wirklich wichtige Themen reden, Themen wie Menschenrechte und Demokratie.

    Statt Religionsunterricht sollte es säkularen Unterricht geben in dem Platz ist über alltägliche Themen wie Krieg, Rassismus und Ausgrenzung zu reden! und zwar zusammen, und nicht getrennt in die verschiedenen Religionsgemeinschaften.

    Niedersachsen hängt da weit zurück...

     

     

    -Science flies you to the moon - Religion flies you into buildings

  • A
    Anne

    Ich fühle mich verletzt durch diese Aussagen. Sie dient offensichtlich nur dazu, Religionen anzuprangern. Das hatten wir in Deutschland schon mal. Sehr schade, dass es Befürworter gibt.

    Was kommt als nächstes? "Kauft nicht bei Christen?"

  • TH
    Theloneous Honk

    Kein foto von Steffi Graf dabei?

  • DS
    Dr. Schreck

    Ich kann mich Martin und Mainzer nur anschließen: Uns Nicht-an-Gott-Glaubenden, was ja nicht heißt, dass wir unmoralische, werte-freie Schlächter und Verächter sind, wird immer eben dies seitens der Gläubigen vorgeworfen: Dass wir sie provozieren und verletzen wollen, wenn wir das tun, was sie auch immer tun: Laut zu sagen, woran wir glauben oder nicht, und warum. Wenn ich auf NDR sehen muss, dass diese Kampagne vom Pressesprecher der VBN als "gottesverachtend" bezeichnet wird, frage ich mich: Wer beleidigt hier wen? Nur, weil ich nicht an Gott glaube und das mit der Vernunft begründe, "verachte" ich doch weder Gott noch die Christen. Verachten müsste ich sie höchstens, weil sie sich so aufführen, weil sie andere Meinungen, die auf dieselbe Art wie die ihre geäußert wird, als Provokation, Unverschämtheit und Verachtung auffassen. Da hört bei mir sogar fast der gute Humor auf.

    Ein Lob der Buskampagne, weiterhin Heiterkeit und Contenance, entreisst den Christen das Moralmonopol, denn ich finde Nächstenliebe, die sich nicht auf Gottesfurcht oder bibl. Gesetze stützt, sondern auf echte Liebe seinem Nächsten gegenüber, einfach so, wesentlich moralischer als dieses Folter- und Angstgetue um das Kreuz.

     

    MfG, Dr. E. Schreck

  • CM
    Christian Moerken

    Obwohl gläubiger Christ, begrüße ich die Entscheidung der Berliner Verkehrsbetriebe gar keine weltanschauliche Werbung mehr zu betreiben. Ich glaube nicht daran, dass ein "Gott liebt dich" auf einem Bus oder einer U-Bahn wirklich jemanden bekehren kann. Wenn mehr Christen in Deutschland nach den christlichen Geboten leben würden und so ein attraktives Vorbild abgeben würden, wäre mit Sicherheit mehr gewonnen.

     

    Die Motivation der Atheisten nun einen Bus durch Deutschland zu schicken, um sich gegen den Glauben zu wenden ist in dieser Form von einer leicht durchschaubaren Doppelmoral getragen. Geht es wirklich um Glauben im Allgemeinen - oder doch nur um den christlichen Glauben? Mit keinem Wort wird in dem Artikel der Islam, das Judentum, oder der Buddhismus erwähnt. Ist der Geisterglaube, oder die Erwartung des Nirwana der Buddhisten etwa "aufgeklärter"? - Wenden sich die Organisatoren auch an Muslime? Währe es dann nicht klüger zu schreiben: "Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott - und auch keinen Allah" - Schliesslich sind der Gott der Christen und Allah nicht identisch.

     

    Nein, diese Aktion scheint sich nur gegen Christen zu wenden. Schnell wird die Angst eines (gefühlt) erstarkenden Christentums verbreitet. Dabei waren die größten Massenmörder des 20. Jhd. bekennende Atheisten.

  • S
    stecher

    Als Christ kann ich nur sagen, dass mir die Aktion völlig egal ist.

    Aber was wäre eigentlich, wenn ein Bus durch die Gegend fahren würde mit der Aufschrift "Der christliche Gott ist der einzig wahre Gott"???

    Dann würde die taz bestimmt wieder anfangen zu hetzen.

  • N
    Norbert

    "Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit keinen Gott". Aha. Ein ziemlich dummer Satz, der keinen einzigen Gläubigen dazu bewegen wird, von seinem Glauben abzulassen.

     

    Zum Glück leben wir aber in einem freien Land, in dem Meinungsfreiheit nicht auf kluge Aussagen beschränkt ist. Warum diese Aktion so viel Aufmerksamkeit bekommt ist mir daher schleierhaft.

  • M
    Martin

    Die vorgebliche "Verletzung religiöser Gefühle" ist einfach lächerlich und nur eine leere Phrase. Wenn mir ein Vegetarier sagt "Fleisch ist ungesund", dann sind ja meine Schnitzelgefühle auch nicht verletzt. Ein Gläubiger, der sich durch "Es gibt keinen Gott" verletzt fühlt, hat entweder einen sehr labilen Glauben oder sollte zum Psychiater.

  • M
    Mainzer

    Zitat:

    "Ich bin gläubig und mich provoziert die Busaufschrift"

     

    Wenn in den Nachrichten Seitenweise (Oder Minutenfüllend) über Kirchentag, Papst und Konsorten berichtet wird, fühle ich mich ebenfalls provoziert.

    Ich habe kein Problem mit Menschen die an einen Gott glauben. Aber ich habe ein Problem damit, wenn sie versuchen mir ihre Religion anzudrehen.

     

    Dies sehe ich als Beleidigung meiner Gefühle mich als Homo Sapiens Sapiens zu definieren. Die Person die mich "bekehren" möchte geht davon aus, dass ich einen so geringen Verstand und Lebensbewältigungswillen besitze, dass ich es nötig hätte mich ihrer Religion zuzuordnen.

     

    So gesehen, fühle ich mich beleidigt und provoziert wenn religiöse Werbung in öffentlichen Medien zugelassen wird.

  • AR
    A.S. Reyntjes

    Den Gott-Herrschern, den Gottvollen, den Gotteskriegern, den Kirchen, die Theisten empfohlen: .. wie dem erst reichen, dann geprüften, dann geduldigen Hiob...:

    "Der Herr hat 's gegeben, der Herr hat's genommen." (Hiob 1,21)

     

    Oh, Gnade der Unergündlichkeit, dass der EINE Gott und alle Götter ihre Macht und Herrlichkeit und Unabweislichkeit den Kirchensteuer-Profunden und Gott-Besitzenden entzogen haben - und sie in ihrer menschlichen UnbeGottetheit hinterlassen haben, auf dass sie als Menschen ohne Gewalt und behauptete Herrlichkeit sich der evidenten Wahrhaftigkeit erweisen... - oh, gott-entrollendes Leben (per Bus, per Fahrrad, per pedes hominum)!

  • D
    Domas

    Die Welt wird immer blöder.

    Staat Zeit und Geld in eine vernünftige Aufklärung und sachlicher Werbung aufzuwarten, wird provoziert und damit die Gefühle der Menschen verletzt.

     

    Die Leute glauben ja nicht, aber unsere Doppelmoral macht es zu einem wichtigen Werkzeug zur Ausbeutung, die anderen Glauben zu machen, Gott spiele in ihrem Leben eine große Rolle.

  • M
    Mainzer

    Zitat:

    "Ich bin gläubig und mich provoziert die Busaufschrift"

     

    Wenn in den Nachrichten Seitenweise (Oder Minutenfüllend) über Kirchentag, Papst und Konsorten berichtet wird, fühle ich mich ebenfalls provoziert.

    Ich habe kein Problem mit Menschen die an einen Gott glauben. Aber ich habe ein Problem damit, wenn sie versuchen mir ihre Religion anzudrehen.

     

    Dies sehe ich als Beleidigung meiner Gefühle mich als Homo Sapiens Sapiens zu definieren. Die Person die mich "bekehren" möchte geht davon aus, dass ich einen so geringen Verstand und Lebensbewältigungswillen besitze, dass ich es nötig hätte mich ihrer Religion zuzuordnen.

     

    So gesehen, fühle ich mich beleidigt und provoziert wenn religiöse Werbung in öffentlichen Medien zugelassen wird.

  • EK
    Eckhardt Kiwitt

    Angesichts der vielen Göttinnen und Götter, die wir Menschen in unserer Kulturgeschichte erfunden haben, kann ich nur konstatieren, dass Götter Märchenfiguren sind, an die man natürlich "glauben" darf -- so wie man auch an Schneewittchen oder an den Weihnachtsmann glauben darf.

     

    Aus dem "Glauben" jedoch einen Beweis für die Existenz eines Gottes oder einer Göttin ableiten zu wollen, wäre jedoch absurd.

     

    Das gern vorgebrachte "Argument", dass sich die Nicht-Existenz Gottes aber auch nicht beweisen lasse, ist ebenso absurd, denn die Nicht-Existenz von was auch immer lässt sich logischerweise nicht beweisen.

    Wie auch, wenn es dieses "Etwas" gar nicht gibt.

     

    Soll mir doch mal jemand "beweisen", dass z.B. die von Kosmologen so genannte "Dunkle Materie", eine Rote, Grüne, Gelbe oder Blaue Materie nicht existiert !

     

    Eckhardt Kiwitt, Freising

  • EA
    Ein Administrator

    "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" ist natürlich blöd. Der Mensch lebt eine lächerlich kurze Zeit, hat einige wenige Sinne, kennt drei (vier) Dimensionen und erfasst daher nur einen winzigen Bruchteil der Umwelt. Daraus abzuleiten, dass die aus den Beobachtungen gezogenen Schlüsse die einzig wahren sind, ist etwas kurzsichtig.

     

    Ansonsten ist die Aktion schon in Ordnung. Aber "mit in Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" geht mir persönlich zu weit in die entgegengesetzte Richtung.

    Besser wäre "Seid nett zu einander und achtet die Schöpfung - hierzu ist keine bestimmte Religion nötig". Religion an sich ist mir kein Dorn im Auge, sondern nur Fanatismus. Und Fanatismus gibt es auch bei Atheisten oder bei Rationalisten. Die größten Katastrophen des letzten Jahrhunderts wurden nicht durch Religiosität verursacht, sondern durch Fortschrittsglaube und fehlende Moral, daran sollte man auch denken.

     

    Leben ohne Religion ist nicht automatisch besser.

  • RS
    Rudolf Stolze

    Ich finde das Busprojekt gut. Warum dürfen nur die christlich orientierten Werbungen an öffentlichen Verkehrsmitteln kleben? Interessant wäre, wenn Muslime oder Juden Werbung machen wollten, wie da die Reaktionen ausfielen.

    Die Kirchen sollen sich grundsätzlich mehr zurücknehmen. Sie haben in der Vergangenheit oft genug gegen den ihrerseits so hochgelobten Wertekanon verstoßen. Soziale Umgangsformen haben gerade die Amtskirchen beigebracht bekommen müssen und sie haben noch nicht ausgelernt.