Bundesweite Warnstreiks am Montag: Auch die S-Bahn steht still
Wenig fährt mehr am Montag. Immerhin: Die Berliner BVG ist nicht betroffen. Was am BER abhebt, ist unklar.
Der Berliner Fahrgastverband IGEB appellierte an Reisende, möglichst auf die Angebote der BVG wie U-Bahn, Bus oder Tram umzusteigen. Besonders in Brandenburg habe der Ausfall der S-Bahn weitreichende Konsequenzen für zahlreiche Fahrgäste. „Wir sagen, dass das Streikrecht grundsätzlich dazu gehört, aber wir müssen auch ein minimales Angebot im Streik garantieren“, sagte Sprecher Jens Wieseke. „Dort sollte eine S-Bahn alle 20 Minuten so weit fahren, bis ein U-Bahnhof im Berliner Stadtgebiet erreicht ist.“
Verdi und EVG haben am Donnerstag zu bundesweiten Warnstreiks im Verkehrssektor für Montag aufgerufen. Der Fern- und Regionalverkehr dürfte im ganzen Land ebenso zum Erliegen kommen, wie der Luft- und Schifffahrtsverkehr. Auch die Autobahngesellschaft ist betroffen, weswegen mancherorts Tunnel gesperrt werden könnten.
Im Verdi-Organisationsbereich sind demnach die Beschäftigten an allen deutschen Verkehrsflughäfen außer Berlin zum Ausstand aufgerufen. Gleichwohl dürfte es auch am Hauptstadtflughafen BER zu Einschränkungen kommen, etwa weil Landungen und Starts wegen der Warnstreiks an anderen Flughäfen gestrichen werden müssen. Zu den konkreten Auswirkungen äußerte sich die Flughafengesellschaft am Nachmittag zunächst nicht. Verdi hatte aber betont, dass in Folge des Arbeitskampfes der Luftverkehr im gesamten Zeitraum eingeschränkt sein werde.
Die Warnstreiks an Flughäfen betreffen den Gewerkschaften zufolge einerseits die Verhandlungen für die Beschäftigten des öffentlichen Dienstes, zum anderen örtliche Verhandlungen für Beschäftigte der Bodenverkehrsdienste sowie die bundesweiten Verhandlungen für die Beschäftigten der Luftsicherheit.
10,5 Prozent mehr Lohn gefordert
Mit den Aktionen erhöht Verdi den Druck für die am Montag beginnende dritte Verhandlungsrunde mit Bund und Kommunen. Gemeinsam mit dem Beamtenbund dbb fordert die Gewerkschaft für den öffentlichen Dienst 10,5 Prozent und mindestens 500 Euro mehr Lohn. Bereits am Donnerstag kam es in Berlin zu einem Warnstreik mit mehr als 7.000 Beschäftigten der Stadtreinigung, Wasserbetriebe, Vivantes, der Charité, dem Jüdischen Krankenhaus sowie diversen Bundeseinrichtungen.
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