Bundeswehr in Mali: Verletzte bei Angriff auf UN-Truppe
Angreifer haben Blauhelme der UN-Mission Minusma attackiert. Darunter sollen auch deutsche Bundeswehrsoldaten sein.
BERLIN dpa/rtr/afp | Bei einem Anschlag im westafrikanischen Mali sind am Freitag nach Angaben aus Sicherheitskreisen mehrere Bundeswehrsoldaten der UN-Truppe Minusma verletzt worden. Der Angriff erfolgte nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Freitag etwa 155 Kilometer nördlich von Gao, wo Bundeswehrsoldaten im Camp Castor stationiert sind. Nach lokalen Berichten wurde eine Autobombe gezündet.
Die UN-Mission Minusma in Mali hat einen Auftrag zur Stabilisierung des Landes. Der Großteil der Bundeswehrsoldaten ist im Camp Castor stationiert.
Die UN-Truppe Minusma erklärte via Twitter, der Anschlag habe sich nahe dem Dorf Ichagara ereignet. Minusma sprach zunächst von 15 verletzten Soldaten. Unter ihnen seien nach ersten Erkenntnissen zwölf Schwerverletzte, erfuhr die Nachrichtenagentur AFP aus Kreisen des Verteidigungsausschusses in Berlin. Die Luftwaffe sei zur Rettung der Verletzten nach Mali geschickt worden. Bis zum frühen Freitagnachmittag gab es teils widersprüchliche Berichte über die Anzahl der verletzten Soldaten.
Erst am Montag waren sechs Soldaten der französischen Anti-Terror-Einheit Barkhane bei einem Bombenanschlag verletzt worden. Bei dem Attentat nahe der zentralmalischen Stadt Gossi waren auch vier Zivilisten verletzt worden.
Die politische Situation in Mali ist seit 2012 von zunehmender Instabilität geprägt. Die meist islamistisch motivierte Gewalt hat in den vergangenen Jahren auch die benachbarten Länder in der Sahel-Zone erreicht. Tausende Soldaten und Zivilisten wurden in der Krisenregion getötet, Hunderttausende mussten aus ihrer Heimat fliehen.