Bundestag-Drehverbot für „heute-show“: Ganz schlechte Figur
Die „heute-show“ darf nicht mehr im Bundestag drehen. Moderator Welke will das nicht hinnehmen und ruft die Fans zum Protest auf.
Dass Politiker bei der Art von Satire, wie sie die „heute-show“ betreibt, nicht sehr gut wegkommen, liegt in der Sache selbst. Eine bessere Figur machen diejenigen, die auch mal mitspielen. Eine besonders schlechte immer die Leute, die sich mit Händen und Füßen wehren.
So geschehen vergangene Woche. Die „heute-show“ wollte in der Lobby des Bundestags drehen. Doch die Akkreditierungsstelle verweigerte dem Team die Drehgenehmigung. Bei der „heute-show“ handle es sich nicht um „politisch-parlamentarische“ Berichterstattung.
Diese Einladung nahm die Redaktion der „heute-show“ gerne an und schickte einen Reporter los, der versuchte, in die ihm verbotenen Räumlichkeiten einzudringen. Auf dem Weg quatschte er noch das ein oder andere Mitglied des Bundestags an, unter anderem Jürgen Trittin und Angela Merkel. Die Kanzlerin zuckte nicht mal mit der Wimper, als der Reporter sie bat, ihn mit reinzunehmen. Der Gag war perfekt.
Am Ende echauffierte sich Moderator Welke noch über den Pressesprecher, der die Drehgenehmigung ablehnte. Er forderte die Zuschauer auf, „Fan-Mail“ an den Herren zu schreiben und versprach, nicht aufzugeben: „Dieser Kampf ist noch nicht zu Ende“, drohte Welke.
Entgegen dem allgemeinen Eindruck dreht die „heute-show“ nicht sehr oft im Bundestag. Laut ZDF war es erst die zweite Anfrage, die das Team der „heute-show“ an den Bundestag stellte. Der Eindruck, man habe einen langfristigen Störenfried ausgesperrt, ist also eher Teil von Welkes Gag.
Ein Sprecher des Bundestages sagte der dpa, die Akkreditierung sei abgelehnt worden, weil das Team laut Antrag einen „Protagonisten“ auf der Pressetribüne drehen wollte. Das sei nicht mit den Regeln für Journalisten vereinbar, die von einer unmittelbaren politischen Berichterstattung ausgingen. „Wir haben eine eiserne Grundregel: Der Bundestag ist keine Location.“ Der Parlamentssprecher betonte: „Es liegt uns fern, inhaltliche Vorgaben zu machen. Das ist absurd.“
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