Bund-Länder-Konferenz zur Coronakrise: Spielen und Beten erlaubt

In kleinen Schritten wird gelockert: Spielplätze und Gotteshäuser sollen wieder öffnen dürfen. Schüler müssen aber noch warten.

Ein Klettergerüst auf einem Spielplatz

Große Erleichterung für Familien: Bald können Kinder wieder an der frischen Luft toben Foto: dpa

BERLIN dpa/afp | Für Eltern von Kleinkindern und Gläubige soll das Leben in der Coronakrise etwas leichter werden. Am Donnerstag einigten sich Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder bei Beratungen auf eine Wiedereröffnung von Spielplätzen unter Auflagen. Einen einheitlichen Zeitpunkt für die Öffnung legte die Runde zunächst nicht fest. Auch Museen, Zoos und Ausstellungen sollen in allen Bundesländern unter Auflagen wieder öffnen dürfen.

Nach den Spitzenberatungen verkündete Merkel die weiteren Öffnungsschritte in einer Pressekonferenz. Unter Auflagen dürften Spielplätze, Kultureinrichtungen und Gotteshäuser nun wieder öffnen. Gemeinschaftliche Gottesdienste sollen demnach ebenfalls wieder erlaubt werden – allerdings müssen Abstands- und Hygieneregeln eingehalten werden. Besondere religiöse Feste wie Taufen, Beschneidungen oder Hochzeiten sowie Trauergottesdienste sollen in kleinem Kreis möglich sein. Vorgeschrieben ist dabei unter anderem ein Mindestabstand von 1,5 Metern zwischen den Teilnehmern.

Über eine gemeinsame Öffnungsstrategie für Schulen, Kitas und Sporteinrichtungen solle erst kommende Woche entschieden werden. Die Gefahr durch die Corona-Pandemie sei noch lange nicht gebannt, mahnte Merkel. „Deshalb bleibt Vorsicht das Gebot.“

Jede Lockerung der strengen Corona-Auflagen führe „natürlich dazu, dass Menschen sich wieder mehr in der Öffentlichkeit bewegen“, sagte Merkel. Deswegen müsse bei jeder Maßnahme genau geprüft werden, wie sie sich auf das Infektionsgeschehen auswirke. „Es bleibt unbedingt notwendig, dass wir diszipliniert bleiben“, sagte die Kanzlerin.

„Ein Zwischenschritt“

Merkel dankte Branchen und Verbänden dafür, dass sie „mit Liebe zum Detail“ Konzepte für die langsame Rückkehr zur Normalität ausgearbeitet hätten. „Sie sind ein Beispiel dafür, wie der zukünftige Alltag unter den Bedingungen der Pandemie gestaltet wird.“ Das Ziel der Regierung sei nach wie vor, die Ausbreitung des Virus so zu verlangsamen, dass das Gesundheitssystem nicht überlastet wird. „Sollte die Kurve der Infektionen wieder steigen, müssen wir reagieren können.“

Die Kanzlerin betonte, dass es wegen der föderalen Struktur „regionale Abweichungen“ bei den Öffnungsschritten geben könne. Es sei aber „wichtig, dass es eine Strategie gibt und eine Zielsetzung“.

Die Beschlüsse vom Donnerstag bezeichnete Merkel als „Zwischenschritt“. Am 6. Mai wolle sie mit den Länder-Regierungschefs dann ein „weiter gehendes Paket“ zu den Öffnungen vereinbaren. Ein Konzept für mögliche Öffnungen in der Gastronomie und in der Tourismusbranche werde aber erst bei den übernächsten Bund-Länder-Beratungen eine Rolle spielen.

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