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Buchhandel in DeutschlandFinden Sie Amazon auch so toll?

Verdi, Verlage, Leser: Alle schimpfen gerade auf den Onlinehändler. Und loben die kleine Buchhandlung. Nur nicht unser Autor.

Die kleine Buchhandlung um die Ecke. Hier: in München um die Ecke. Bild: dpa

Buchhandlungen werden behandelt wie Eisbärenbabys: Jeder findet sie süß und schützenswert, aber nur die Wenigsten tun etwas, um sie zu retten. Beide sind in ihrer Existenz bedroht – die einen durch das Internet, die anderen durch den Klimawandel.

Der Umgang mit Büchern und den Orten, an denen sie verkauft werden, hat hierzulande etwas komisch Moralisches. Die Literaturredakteurin der Zeit, Iris Radisch, hat im vergangenen Sommer einen Text über Amazon mit den Worten „Ich gestehe“ eröffnet und diese Entschuldigung angefügt: „Wer in einem Dorf wohnt, in dem nur zweimal am Tag ein Bus hält, bestellt schnell mal bei Amazon.“ Woher kommt diese Verdruckstheit? Warum ist es so schwer zuzugeben, dass man bei Amazon Bücher kauft?

Wie klingt, zum Vergleich, folgendes Geständnis? „Ich gestehe: Ich habe es auch getan. Sogar sehr oft. Wer in einem Dorf wohnt, in dem nur zweimal am Tag ein Bus hält, bestellt schnell mal bei Zalando Schuhe“. Klingt komisch, oder? Schuhe bei Zalando zu bestellen, wird für die Wenigsten ein Grund für ein Geständnis sein.

Warum eigentlich? Bei Zalando herrschen, wie bei Amazon, problematische Arbeitsbedingungen. Zalando bringt, wie auch Amazon, den Einzelhandel in Schwierigkeiten. Bei Zalando zeigen sich, wie bei Amazon, Symptome eines kranken Systems. Der Unterschied ist: Im einen Fall geht es um Bücher, im anderen um Schuhe. Und das Buch gilt in Deutschland als heiliges Kulturgut.

taz.am wochenende

Buchpaläste verschwinden aus der Innenstadt. Autorinnen haben künftig sieben Jobs gleichzeitig. Ein Kunde ist noch lange kein Kritiker. Und kleine Buchläden sind wie Eisbärenbabys. Was vier junge Schriftstellerinnen über Amazon denken, lesen Sie in der taz.am wochenende vom 20./21. Dezember 2014. Außerdem: Vögeln ist schön. Die Autorin des gleichnamigen Buches spricht mit Jan Feddersen über Verklemmtheit und das uneingelöste Versprechen der freien Liebe. Und: 2004 entvölkerte der Tsunami beinahe die indonesische Provinz Aceh. Wie findet man nach so einer Katastrophe wieder ins Leben? Am Kiosk, eKiosk oder gleich im praktischen Wochenendabo.

Der Buchhändler ist im kollektiven Bewusstsein als sympathische Figur verankert, er sieht aus wie Hugh Grant in „Notting Hill“: hinter sorgsam gestapelten Buchpyramiden wartend, charmantes Lachen, immer bereit für einen fachkundigen Tipp. Die Buchhandlung um die Ecke ist, wie der Italiener um die Ecke, ein hoffnungslos verkitschter Sehnsuchtsort.

„Ein Buchladen zum Verlieben“

Empfehlung am Rande: Wer mehr von diesem Kitsch will, sollte Katarina Bivalds Bestseller „Ein Buchladen zum Verlieben“ lesen. Die Handlung: Eine arbeitslose Schwedin gerät nach Iowa in die Einöde, eröffnet dort einen kleinen Buchladen und rettet die Einwohner des Kaffs „Broken Wheel“ vor deren Kultur- und Hoffnungslosgkeit. Wenn Sie Amazon und die USA eher kritisch sehen, dann werden Sie dieses Buch lieben.

Schon in den Schulen werden wir, mit moralischem Impetus, dazu gebracht, Bücher zu lesen, die wir nicht lesen wollen. Es ist doch verständlich, dass ein Siebzehnjähriger wenig mit Emilia Galotti anfangen kann. Und wenn er stattdessen die Serie „Homeland“ guckt, dann nicht, weil er lustlos ist. Sondern weil „Homeland“ besser unterhält als Gotthold Ephraim Lessing. Es ist bei Büchern wie bei Zeitungen: Wenn das Medium nicht überzeugt, dann ist das selten die Schuld des Lesers.

Wer keine Lust hat zu lesen, muss nicht lesen

Die Moral bringt weder jemanden dazu, ein Buch zu verschlingen, noch eine Buchhandlung zu betreten. Wer keine Lust hat zu lesen, muss nicht lesen. Wer online Bücher bestellen will, soll online bestellen. Es ist nicht verwerflicher, als sich Pizza bringen zu lassen oder einen Urlaub im Internet zu buchen.

Das, was uns Amazon bringen wird, ist für viele ein Segen.

Für Menschen zum Beispiel, die sich gerne zu Hause verstecken. Für alle, die Fußgängerzonen hassen. Es gibt Leser, die warten nur darauf, dass ihnen die Amazon-Drohne ins offene Fenster fliegt und ihnen das Buch bringt, für das sie sich, ohne Beratung und menschlichen Kontakt, in freier Entscheidung und spontaner Laune entschieden haben.

Geht es Ihnen wie unserem Autor? Oder lieben Sie Amazon aus anderen Gründen? Tun Sie gar nicht? Wenn jemand so positiv über diesen Konzern schreibt, regt Sie das auf?

Diskutieren Sie mit!

Die Titelgeschichte „Oh, Amazon“ lesen Sie in der taz.am wochenende vom 20./21. Dezember 2014.

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76 Kommentare

 / 
  • Ich gehe lieber in den Buchladen! Bei Amazon habe ich glücklicherweise noch nie etwas bestellt - warum auch. Ich kann mir alles auch in Läden besorgen, warum sollte ich also Amazon mein Geld hinterherschmeissen - bei den wirklich Arbeitenden in diesem Konzern kommt ja eh' kaum etwas an!

    Wenn die soziale Not nicht so gross wäre, würde wohl kaum einer bei Amazon arbeiten.

    (22122914,20:12)

  • Darf ich daran erinnern, dass Amazon seinen Mitarbeitern im Lager mehr bezahlt, als ein Verkäufer in einem "kleinen Buchladen" ?

     

    Die sind nämlich nicht Tarifzahler!

  • @Badshah Khan

    Sehen Sie, genau das ist es worum es mir ging. Ich vertrete schlichtweg den Standpunkt, dass soziales Engagement kein Tamtam benötigt und offen gestanden sind mir Menschen die darum ebensolches Aufheben machen zuwider. Meine Philosophie ist - simplifiziert - dass eine Tat eine Tat bleibt, ungeachtet davon wer sie nun beobachten mag denn letztendlich muss ich mit niemandem abgesehen von mir selbst im Reinen sein. Das ist nur eben kein Vorwand daraufhin nichts zu tun, sondern vielmehr selbstlose Akte der Hilfe einfach des Helfen willens zu tun. Wenn das so schwierig nachzuvollziehen ist, ist die Lage offenbar noch schlimmer als ohnehin schon von mir angenommen. Sagen wir einfach.. es ist die Antithese zu Menschen wie beispielsweise Bono (U2). Ich bestreite keineswegs dessen soziales Engagement, ich halte die Form allerdings für widerlich und narzisstisch.

     

    Und damit Sie es nicht missverstehen: Nein, ich bezeichne Sie nicht als Narzisst. Darüber weiß ich zuwenig über Sie. Aber ich behalte mir die Option offen, so wie auch viele andere Optionen.

     

    Hier politische Färbungen einbringen zu wollen können Sie gern, ich enthalte mich dieser dann einfach weiterhin.

     

    Es ist ansonsten völlig korrekt was Sie denken, was ich unter einem Gutmenschen verstehe. Ich verstehe darunter in der Tat profilneurotische Blender. So wie diejenigen, die an Amazon alles schwarzmalen (weil sie sich danach endlich mal wieder moralisch erheben können) und das auch noch öffentlich tun. Das ist für mich genau das: profilneurotisches Blendertum. Ergo Gutmenschen.

     

    Sie haben das übrigens richtig vermutet - Beispiele für soziales Engagement benenne ich aus erläuterten Gründen nicht. Das überlass ich denen, die das fürs Ego und zur Moralonanie brauchen.

  • Im Falle von Amazon geht es mir nicht um die Diskussion, ob Bücher im Internet bestellt werden oder in der Buchhandlung gekauft werden sollten, sondern um die Ausrichtung des Konzerns an sich.

    Ich sehe einen Konzern wie Amazon deswegen problematisch, da er eine Marktmacht erreicht hat, die es Amazon ermöglicht, den Markt bis zu einem gewissen Grad zu kontrollieren, z.B. indem höhere Provisionen, die beim Verkauf an Amazon fließen, durchgesetzt werden. Hinzu kommt, dass Amazon ein internationaler Steuervermeidungskonzern ist, der seine Gewinne hin und her schiebt und letztlich kaum Steuern zahlen muss. Weiterhin ist der Umgang Amazons mit seinen Mitarbeiter_innen höchst problematisch. Ein Großteil der Mitarbeiter_innen arbeitet befristet, die Belastung ist hoch, alle Schritte der Mitarbeiter_innen werden kontrolliert, ... Ähnliche Zustände lassen sich auch bei einigen anderen Versandhändlern beobachten, z.B. Zalando, weshalb mensch sich meiner Meinung nach auch rechtfertigen sollte, wenn er_sie dort einkauft.

    Vielmehr Frage ich mich, welche Folgen die Martkmacht eines solchen Konzerns auf Dauer hat? Ich kenne viele Menschen, die alles bei Amazon bestellen. Sie verlieren den Blick darauf, dass es noch andere Mitbewerber gibt, die denselben Artikel eventuell auch im Sortiment haben. Ich kaufe schon länger nichts mehr bei Amazon, habe aber bei den letzten Einkäufen immer das Preis-/Leistungsverhältnis zwischen Amazon und anderen Händlern verglichen. Dabei ist mir aufgefallen, dass Artikel bei Amazon häufig sogar teurer sind als in anderen Shops und der Service bei vielen anderen Online-Shops ausgezeichnet ist. Daher glaube ich, dass die Bestellung bei Amazon häufig aus Gründen der Bequemlichkeit gewählt wird. Der Vergleich mit anderen Händlern am Markt entfällt dann bei einem Großteil der Kund_innen.

    Statt Amazon unterstütze ich lieber Projekte wie fairmondo.de, den Ecobookstore, Buch7 oder lokale Händler

  • ich hoffe nur, dass Herr B und seine Verdi Vorstände sich aktiv am Streik beteiligen und mit den anderen Kollegen am Tor stehen und protestieren oder wo ist er???

  • Mir geht dieses Amazon Bashing auf den Geist.Handel ist Wandel und wenn der stationäre Handel dies nicht erkannt,selbst schuld.Wenn internationale Konzerne die Steuer Schlupflöcher a la Luxemburg nutzen,dann wird es Zeit diese Schlupflöcher zu schließen

    Frohes Fest

    • @Volker Saar:

      wenn internationale Konzerne-vor einigen Jahren hat ein deutscher Manager eines deutschen Konzerns geprahlt, dass er kaum Steuern, für den Konzern, abführt, VW hat vor 2 Jahren durch einen Trick-1.000.000.000€uro gespart, das Finanzministerium in Hannover hätte wohl dagegen Einspruch erheben könne, unterliess es aber!

      • @Georg Schmidt:

        Wer Arbeitsplätze schafft, sollte durch niedrige Steuern belohnt werden.

        Eine Arbeit annehmen kann jeder, sie schaffen können nur Wenige!

  • seien wir Ehrlich-es geht nicht um die Beschäftigten-es geht darum in den Vorstand von A zu kommen, natürlich sind Unternehmen ohne Gewerkschaftsbeteiligung ( wobei der BR keine Rolle spielt) den Gewerkschaftsboss, hier Herr B , ein Dorn im Auge, diese soziale Karte wird halt immer ausgespielt, aber bitte ihre Gewerkschaftsbosse, legt doch erst mal Eure Lohn/Gehaltstabellen auf den Tisch !

  • Amazon hat mit Büchern angefangen. Heute Amazon darauf zu reduzieren, ist so in etwa, als wenn man sagt, bei Mercedes kauft man Reifen.

     

    Amazon ist das, was früher Quelle, Neckermann und Otto waren. Versandhändler. Nicht mehr, nicht weniger.

     

    Das ganze Palaver um Amazon ist nur typisch deutsches Palaver. Sicher bezahlen die nicht gut. Das tut aber kein Logistiker. Da ist Amazon nicht böser als Dachser, Kühne&Nagel oder Fiege. Wenn es den Gewerkschaften um mehr als nur Populismus ginge, würden sie die ganze Logistikbranche angreifen. Der Unterschied zwischen Amazon und den anderen genannten ist nur, dass die anderen als Kontraktlogistiker selten namentlich erscheinen.

    • @John Doe:

      "…, dass die anderen als Kontraktlogistiker selten namentlich erscheinen."

       

      Als Sohn eines Großhändlers

      &aus einer Stadt,

      in der solche

      wie u.a. Kühne&Nagel etc

      ihren Ausgang nahmen

      sach ich mal -

       

      Kontraktlogistiker -

       

      könnte auch darin der Grund liegen!

       

      Lohndumping in tyskland allerwegen- get it!

      Aber sorry - wär schön - wenn die

      Gewerkschaften da mal endlich

      nen Arsch in der Hose hätten -

      &Aus dem Quark kämen - Stimmt;

      Sodrum wird ein Schuh draus!

      Sozialpartnerschaft - Prusst;)

      War immer eine Lüge -

      Aber postWende - ganz sicher

      Sowas von MEGAOUT!

  • Für uns Musikmachende ist seit dem Internet nichts mehr wie es war und Geld zu verdienen ist deutlich schwieriger geworden. Wenn wir das laut sagen, wirft man uns vor, wir klammern uns zu sehr an die Idee der Copyrights, für uns soll es irgendwie okay sein, wenn unser Beruf nur noch ein lukratives Hobby ist.

    Bei Buchhändlern und anderen kleinen Geschäften ist das der Untergang des Abendlandes - diese Bewertung finde ich auch komisch.

    Ich mag kleine Läden und ich mag ausgefallene Musik.

    Das Internet verändert, wie viele Erfindungen vor ihm, die Welt, und wir werden Wege finden, damit klar zu kommen.

    • @Maike Lala:

      Wir Musikmachenden sind aber nicht alle dieselben. Ja nu: Wer will nicht lieber musizieren als arbeiten? Der Markt wird monatlich überschwemmt von zigtausend Neuveröffentlichungen und denne wird sich aufgeregt über den ganzen Nachwuchs, weil doch heute jede Kellerkrachkapelle ne rumplige CD raushaut. Aber seh´n mer´s doch mal annersrum: Die ganzen Profimusiker, denen eine Band nicht reicht zum Lebenserwerb - macht man halt 2 weitere Bands und 5 Nebenprojekte dazu und eines klingt wie das annere. M.E. muß sich der Musikmarkt gesundschrumpfen, aber von Oben her: Ich brauch keine 10 neuen Scheiben im Jahr mit Steven Wilson-Beteiligung und der innovative Schub kommt sowieso seit jeher aus dem Untergrund. Deshalb: besser gesundschrumpfen und damit weniger von dem professionellen Profi-Einheitsgedudel (da geht´s ja eher nur um´s Familie ernähren und Rechnungen bezahlen, also letztlich auch nur um´s Geld, statt um die Kunst) - des schafft Luft & Licht für die jugen Wilden aus der Krachgarage.

      • @Dudel Karl:

        Da schau her -

         

        Dudel Karl

        auf der Höhe des Schalles -

        kann einem auch glatt die

        schlechte Laune verderben;)

         

        Korrekt -

        multiphonics all over the world;

        Schlafen könnt ihr - wenn ihr tot seid!

        (Avanti Deletanti*~* thanks a lot!)

    • @Maike Lala:

      Zum Glück ist das Geldverdienen als talentierter Musiker heute einfacher als noch vor einigen wenigen Jahren, Youtube und Co. sei Dank. Wo sonst fände ich wohl all die gute Musik auch aus eher kleineren Genres, wenn nicht dort? ;) Zum Millionär mags nicht reichen (sofern man nicht exorbitante View-Zahlen hat) aber darüber lässt sich ein Zubrot verdienen und auch Merchandise unterbringen...

      • @Concise:

        Als auch talentierter Musiker&Vizeimpresario;)

        sach ich mal mit H.R. -

         

        Sagen was man denkt - ja fein

        &Vorher was gedacht haben;

        Schön wärs*~*

         

        ps - War da nicht irgendwo angekündigt-

        den Bettel hinschmeißen zu wollen¿

        Da war wohl auch nur der Wunsch -

        Vater des Gedankens!

        Schade eigentlich;(

        Aber nur zu - das wird.

        • @Lowandorder:

          @Lowandorder

           

          Da Sie

          sich wie ge

          wohnt der

          tyskländischen SchreibWeise

          fair-wehren

          tu ichs ebenso und

          such das Weite zu

          mal meiner Au-im-Sinne-des-Schmerzlautes-gen dieser

          Style abzugehen vermag.

          • @Concise:

            Tränen lügen nicht -

             

            Im Fernen Osten

            gibt es die Figur des Meisters

            Der Steine schmeißt -

            so seine Schüler weit das Weite suchen;

            Prost;)

  • Wie jeder Onlineshop ist Amazon aus Kundensicht sicherlich praktisch. Der Einzelhandel hat aber immer mehr zu kämpfen seit sich das Onlinegeschäft so durchsetzte - eben auch der Buchhandel... Leider hat die breite Masse auch keine Vorstellung davon wie kostenintensiv ein Ladengeschäft sein kann und der Endkundenpreis bei weitem nicht den Einnahmen entspricht, die Einkaufskonditionen für den Laden entscheident sind (Abnahme der Menge). Kleine können da eh nicht mehr mithalten. Und der Kunde geht gerne in den Laden mit dem Smartphone, setzt den Verkäufer unter Druck "im Internet billiger" und zeigt Unverständndnis wenn der Laden sagt "kann ich nicht billiger machen". Der Buchhandel ist von den großen Ketten beherrscht, wie Thalia und Amazon drückt da zusätzlich auf die Tube. Wobei ich Amazon eher mit einem virtuellen Kaufhaus vergleichen würde (wie Karstadt in echt). Die Entwicklung ist nicht mehr aufzuhalten. Kleine Buchhändler können sind ja auch in Verbünden organisiert da sie es anders nicht mehr schaffen. Anderseits können viele kleine Händler über Amazon ihre Bücher vertreiben und drücken eine Provision an Amazon ab. Die Software von Amazon ist eben sehr effektiv in Punkto Bündelung. Ich mach es dann wenigstens so, dass ich direkt beim Drittanbieter ordere und nicht über Amazon. Vielen zu unpraktisch, da man sich ja auf jedem Onlineshop registrieren muss => das Praktische an Amazon... Deutsche Unternehmen haben das verschlafen. Das nächste ist wohl die verstärkte Entwicklung zu e-books und somit Downloads was den Buchhändlern weiter zu schaffen machen könnte. Ich hoffe das echte Bücher noch lang erhalten bleiben. Und naja über http://relentless.com kommt man auch auf Amazon und das sagt viel aus über die Unnachgiebigkeit...

    • @fornax [alias flex/alias flux]:

      Da ich Bücher immer versuche gebraucht zu kaufen (da kann ja nicht viel kaputt gehen), wende ich mich auch immer direkt an angeschlossene Anbieter.

      So gesehen ist das eine Win-Win Situation für beide Unternehmen.

    • @fornax [alias flex/alias flux]:

      !!! + ****

  • Vielleicht sagen wir halt grundsätzlich nicht gerne das wir aktiv daran arbeiten die Mittelschicht noch weiter auszudünnen und die paar Reichen die Aktien besitzen noch reicher zu machen.

     

    Bei kleinen Bücherläden kann sich das jeder noch vorstellen, da man diese Läden aus dem Stadtbild noch kennt. Schwieriger ist es Amazon gegen Thalia abzuwägen.

     

    Schuhe kommen in meiner Wahrnehmung nur noch aus den Läden von Verkaufsketten. Da heißt es dann nicht mehr der kleine Schuhladen gegen Zalando sondern Deichmann gegen Zalando.

  • Oh, ich liebe Buchläden, in denen ich stöbern kann und vielleicht sogar den Luxus eines Kaffees dabei habe.

     

    Das Problem ist nur: die wenigsten Buchläden sind rollstuhlgerecht. Der nächste hat drei Stufen, nix mit Stöbern!

     

    Aber rollstuhlgerecht heisst ja nicht nur stufenlos, sondern auch genügend Platz im Laden. Wenn ich permanent zwischen den Büchertischen zum "Korken" mutiere, so dass andere KundInnen nicht mehr an mir vorbeikommen, oder ich regelmässig rückwärts wieder aus "Einbahnstrassen" herausfahren muss, während ich mich permanent bei den KundInnen hinter mir entschudligen muss, dass sie jetzt leider weichen müssen, bedeutet das puren Stress! Gemütliches Stöbern oder Freude am Einkauf kommen damit nicht infrage. Das ist für mich in der Zwischenzeit der Grund, meine Bücher online zu bestellen.

     

    Und ja: mir fehlen Buchläden sehr!

  • „ Lassen Sie mich raten - Sozialwissenschaftler? Pädagoge? :)..“

     

    Nein, selbständiger Unternehmer, der Bücher gern via Internet bestellt, allerdings nicht bei amazon. Ein nicht mehr ganz junger Mann, der auch gern im Buchladen stöbert, der von führenden Pädagogen und Sozial- und Neurowissenschaftlern, sowie aus eigener Erfahrung gelernt hat, wie wichtig das Haptische für das Synaptische ist.

     

    Da Sie sich offensichtlich für einen Ausbund der Fortschrittlichkeit halten, noch ein Zitat von Ihnen mit Kommentar von mir: „vermutlich [in zehn Jahren; Verdeutlichung von mir] haben bis dahin sogar Banken entdeckt dass Filialen in der Mehrzahl überflüssig sind...“ Das haben Banken längst erkannt. Es ist ausschließlich das Ergebnis des Abwägens zwischen betriebswirtschaftlicher Sinnhaftigkeit bzw. Notwendigkeit und der Kundenakzeptanz, welches im Management zu Entscheidungen führt, welche Filiale als nächste geschlossen (oder auf vollen Automatenbetrieb) umgestellt wird.

    • @lichtgestalt:

      Nach dieser gehaltvolleren Antwort revanchier ich mich gern mit einer ebensolchen.

       

      Natürlich ist das Haptische mir nicht unwichtig. Doch das Buch ist für mich soviel wert wie sein Inhalt und diesen kann ich auf alle nur erdenklichen Arten und Weisen genießen - von der Lesung über Hardcover über Taschenbuch bis hin zum Ebook. Dabei ist aber doch die Bezugsquelle als solche hintergründig in meinen Augen. Ich sprach ja bereits davon, dass ich keine Empfehlungen von Buchhändlern wünsche, ich lehn sie sogar rigoros ab. Empfehlungen lasse ich mir gerne geben - von Menschen deren Meinung ich schätze und die ich einschätzen kann. Mir sind meine Ressourcen (Zeit + Geld) zu wichtig als sie mit belanglosen Büchern zu verplempern die mir am Ende nicht zusagen.

       

      Ich halte mich übrigens mitnichten für einen Ausbund der Fortschrittlichkeit, ich habe nur einfach nicht das Geringste für Buchläden übrig weil es für sie keinen logisch nachvollziehbaren Grund zum Einen gibt (aus meiner Warte wohlgemerkt) noch mich irgendetwas dahin zieht.

       

      Mir sind die Beweggründe im Management (leider) nur zu sehr vertraut aber das muss nicht bedeuten, dass sie korrekt sind. Es haben sich viele etablierte Branchen verschätzt mit dem Kundenwunsch und auch viele große Unternehmer ("Ich glaube, dass es auf der Welt einen Bedarf von vielleicht fünf Computern geben wird").

       

      Ich für meinen Teil wäre mit einem Bankensystem ohne Fillialnetz absolut zufrieden, womöglich auch deshalb weil ich von meiner Bank nicht mehr erwarte als den Schutz von Vermögen, ich hab an Anlagen kein Interesse und bin daher der Kundentyp der autonom agiert. Wenn ich mich wirklich interessierte, so würde ich ohnehin selbst recherchieren da ich permanent Lug und Betrug erwarte, insbesondere von einem kriminellen Umfeld wie der Bankenbranche (vergleiche http://www.forbes.com/sites/fayeflam/2014/11/19/bankers-cheat-in-experiment-but-only-after-being-reminded-they-are-bankers/ ).

       

      So long ;)

      • @Concise:

        eigentlich is ja noch nich Ostern;

        die Weihnachtsmänner grad erst in der Umschmelze - aber mach was;)

         

        Dasschan Ei -

         

        "…Ich halte mich übrigens mitnichten für einen Ausbund der Fortschrittlichkeit, …"

         

        Ok - Alder - you're the winner baby -

        You made my day*~*

    • @lichtgestalt:

      &das haptische Geld -

       

      zugunsten Plaste&Elaste abgeschafft wird.

       

      (Schweden z.B. läßt grüßen -

      & die Kiddies werden ins e-book quengeln -

      " Was macht der Onkel Dagobert

      da bloß?"~*

      • @Lowandorder:

        Das wird noch weitergehen. Selbst Zahlen per Smartphone wird bald überholt sein. Auf Sicht wird der RFID-Chip ausgelesen, den man uns unter die Haut pflanzt und wir werden mit Fingerprint bestätigen.

         

        Oder "Du unterzeichnest Dich mit einem Tröpfchen Blut..."

        • @lichtgestalt:

          klar - bin ja auch was älter;)

           

          Angesagte Clubs - chipsimplanti -

          &concerns amiland - alles freiwillig klar

          (wie social freezing;) - sind längst vorne.

           

          Aber es gibt ja noch Entenhausener;

          deren Kids via geplünderte Regale

          Dagobert Duck kennen. - dacht ich¿;)

           

          (Obwohl obwohl - grad in Zurch noch -

          stellen im Unterdorf

          the rich&modern few -

          Ganze Bibliotheken auf die Straße

          "Zum Mitnehmen"

          Kein Scheiß;((

    • @lichtgestalt:

      Sorry, "antworten"-Link vergessen; @Concise

      • @lichtgestalt:

        Der alte Stöberfuchs -

         

        hat natürlich - des Rätselns Lösung -

        Erich Kästner Der 35. Mai

        als Endzeitskulptur …öh

        ok - auf der Latte*~*

  • Neue Bücher kauf ich mir eh seltenst. Wartste ein Jährchen, kriegst se oft schon aufem Flohmarkt für ein, zwei Euro.

     

    Die Buchhandlung, ja, wer´s will, soll´s haben. Unsere örtliche Buchhandlung, geführt von einem Grünen, ist für mich NO GO-Land, seit dort auch Sarrazin verbreitet wird. Bloß keine politischen Berührungsängste, wenn´s ums Gschäftle geht, gell?

     

    Und die von Kollege Lawandorder gepriesene Stadtluft - naja, ist meist eher geschwängert von Streß & Hektik der Konsummenschenströme, denn von Freiheit.

     

    Homeland statt Literatur für die Kids? Bitteschön. Warum sollte man denen Gehaltvolles servieren? Strengt doch nur unnötig an. Schlage vor, künftig den deutschen Schüler jeden Morgen selber entscheiden zu lassen, ob er heute aufstehen und in die Penne will.

    • @Dudel Karl:

      "…Und die von Kollege Lawandorder gepriesene Stadtluft …"

       

      Ja wie ? keine Ahnung - was der

      so verbreitet -

      Aber wennse in Kölle -

      auch immer auffe Touriline

      unterwegs sind -

       

      Sorry - not my cup of tea -

      Der Rest is mehr als beschaulich;

       

      Von den einschlägigen Veedels -

      erst gar nicht zu reden -

      Alles hösch *~*

      • @Lowandorder:

        &nochens

         

        "… Schlage vor, künftig den deutschen Schüler jeden Morgen selber entscheiden zu lassen, ob er heute aufstehen und in die Penne will."

         

        Das - my dear friend - is LAW -

        Penne meint ja unter uns Pastorentöchtern -

        Jenseits der Schulpflicht - Gesetz -

        get it¿

         

        &Eben das meint -

        Die Freiheit eines Christenmenschen;)

        (Sach ich mal als Agnostiker -

        Gewiß - Khalil Gibran hat das

        unvergleichlich schöner gesagt*~*

        Einfach mal den Schaum vom…

        Is ja auch Sonntag&Advent -

        Auch bei Preißens in Balin, wa;=

        "Na - da hammer aver inne

        Arme Verwandtschaft injeheiert!;)

        Op jot kölsch.)

        • @Lowandorder:

          Nee, hab nix begriffen. Ich mein halt nur:

           

          Holzköppe gibt´s überall,

          in Buchladen wie Bauernstall

          und ins Café der Literaten

          ist auch schon mancher Depp geraten.

           

          Doch dem Pennäler schadet nicht

          ein kleines bißchen Lesepflicht:

          Der Appetit wird doch mitunter

          erst beim Essen richtig munter.

          • @Dudel Karl:

            Na - warum steht Musiker um sechs auf …¿ - klar steinalt

             

            Ich hoffe aber - "Lesepflicht"-

            Sie haben nicht etwa wie mein erster

            Schwiegervater* im Praxisflur hängen

            "Ich träumte das Leben sei Freude -

            Ich erwachte - das Leben war Pflicht"

            (Tagore)

            Balin & Steusandbüchse schmeckt/riecht

            so muffelig nach den xProthesen

            (… außer Thesen nix gewesen…R.G.);

            Einfach mal - abseits Touriline -

            Weißer Holunder - in Kölle

            "Sind wir froh, daß wir nicht evangelisch sind …" mitschmettern; Pfaff an den Tasten - aber Hallo

            & die postEdelweißpiratenBündischen stonn dor

            & The piano has been drinking op Kölsch och -

            (ever de Tiefgang Wolldecken - ehneet;)

             

            (ps *er war ein begnadeter Landarzt)

            • @Lowandorder:

              Kannitverstahn?

               

              Mäht nix - aller Laster Anfang!

              "Sie kommen durch euch -

              aber nicht von euch" (K.G.) - meinte ich;)

              Solches&ähnliches versucht u.a.

              auch sone fitte Kappe wie Traumatänzer all along the watchtower auszustreuen;

              Als feine Bojen im Meer der Dreibastigkeiten;

               

              Wenn Sie aber darauf aus sind

              den Pädagogischen Zeigefinger

              in SchwarzGold zu gewinnen;

              das sei Ihnen unbenommen;

               

              Nur - wir etwas älteren Säcke -

              haben für solches Unterfangen

              qua handfester Erfahrungen ein feines Näschen&gern dieses -

              Wir wünschen Ihnen alles Schlechte;)

               

              (Ps:TT merkte mal zum

              so klugen Gedicht Der Globus - an,

              weil etwas eiernd:

              "… aus der Hand - merkt man!"

              In der Tat - dank bäuchlings Busch et al

              Mein Kopp spuckt sie 50 Jahre später immer noch locker aus -

              Nur die via Penne ausdrücklich gelernten - da hakts*~*

               

              Das entspricht zwar moderner Lerntheorie -

              Aber wer will das denn wirklich wissen?

              Sie offensichtlich leider auch nicht.

              • @Lowandorder:

                Seien Sie doch nicht so empfindlich. Moderne Lehrpläne: Mehr wirtschaftlich nutzbarer Krempel - bereitet mal bis nächsten Montag ne Präsentation vor - dafür weniger Grundlagen... nicht, daß am Ende noch ein wissender & denkender Mensch rauskommt, der zwei und zwei zusammenzählen kann. Also, das kann nicht in Ihrem Sinne sein, da müßte ich mich schon schwer getäuscht haben.

                • @Dudel Karl:

                  Seien Sie doch nicht so empfindlich. Moderne Lehrpläne…

                  Also, das kann nicht in Ihrem Sinne sein, da müßte ich mich schon schwer getäuscht haben.

                   

                  Hammse nich;)

                  Alles klar? - Nö wieso?

                  • @Lowandorder:

                    Seien Sie doch nicht so empfindlich.

                     

                    Kenn ich.

                    "Er ist ja auch noch so zart" -

                    Frau Klüse - 1.Klasse DDR

                    "Lassen Sie sich mal durch die zarten Handgelenke dieses Herrn nicht täuschen!"

                     

                    &Dann könnten Sie ahnen,

                    was ming Mouder mit -

                    "Mimose auf Kameldorn"

                    über ihren Jüngsten gemeint hat.

  • Buchhandlungen sind was für Leute, die Zeit haben. Die meisten Bücher, vom Mainstream mal abgesehen, muß auch der Buchladen erst bestellen. Und da lasse ich es mir lieber gleich nach Hause kommen.

  • @Gnoll: amazon bezahlt nach Tarif (Logistiker), die Alleinerziehenden werden mit flexiblen Arbeitszeiten unterstützt, es gibt Mutti-Tage...

    Falls die Arbeitsbedingungen bei amazon so schrecklich sind, wieso streiken dann nur ca. 30% der Belegschaft?

  • neckermann-ottoversand-quelle-nie bestreikt

  • Jaja, der süße kleine Buchladen um die Ecke (DKBUDE), wo die Vekäuferinnen sich als Intellektuelle geben und die Besitzer gerne das Geld der Trivialliteratur-Konsmenten nehmen, aber ansonsten auf selbige mehr oder weniger offen herabsehen.

    DKBUDE ist Teil einer Verwertungskette, in der die Gelder durch die Buchpreisbindung -am Grad der Bildung und oft auch am Verdienst

    gemessen- von unten nach oben verteilt werden.

    Die 30. Werkausgabe von XXX im liebevoll gebunden, numerieten Einband mit Goldrand und aus Biohanf handgeflochtenen Lesebändchen ist doch nur finanzierbar, weil 300.000 Menschen die Memoiren von Dieter Bohlen zu einem überteuerten Preis kaufen. Das Spießer-Bildungsbürgertum, das sich über die m.E. nicht so schlechten Bedingungen bei Amazon aufregt, hatkein Problem damit, eben diesen Beschäftigten das Geld im KBUDE aus der Tasche zu ziehen.

  • Als ob man Bücher online nur bei diesem extrem-kapitalistischen Ausbeuter namens Amazon kaufen könnte. Seis drum. Wer da kauft, dem geht die Zukunft dieses Planeten am Arsch vorbei und mit diesen Leuten will ich nichts zu tun haben.

  • O tempora, o mores. Es ist kaum zu glauben aber Dinge ändern sich. Ohgott, schnell! Das wird das Weltenende sein das da an unsere Ikearegale klopft. Oder sind die aus Massivholz und selbst geschreinert? Alles Andere wäre doch viel zu modern nehm ich an.

     

    Erfolg schafft eben Neider und heutzutage gibt es einfach leider viel mehr Möglichkeiten seine Meinung kund zu tun, ergo ist subjektiv das Geheule und Genöle über erfolgreiche moderne Unternehmen entsprechend groß.

     

    Es ist nicht alles gut im Lande Amazon, aber das ist es nirgendwo. Dafür erfüllt Amazon alle meine Bedürfnisse beim Buchkauf mit Ausnahme der Empfehlung - und die hol ich mir garantiert ebensowenig vom Buchhändler im antiquierten Buchladen.

     

    Wenns nach mir ginge wären Buchladen längst Vergangenheit, so aber wirds wohl noch zehn Jahre dauern. Mal schauen worüber die Leute dann jammern werden, vermutlich haben bis dahin sogar Banken entdeckt dass Filialen in der Mehrzahl überflüssig sind...

    • @Concise:

      "Es ist nicht alles gut im Lande Amazon, aber das ist es nirgendwo..."

       

      Dann is ja gut.

      • @lichtgestalt:

        Einfach pauschal die Gesamtaussage meines Beitrages völlig ignorieren und nur einen Teil hervorzerren, aus dem Kontext reißen und dann auch noch falsch interpretieren. Lassen Sie michr aten - Sozialwissenschaftler? Pädagoge? :)

        • @Concise:

          "Es ist nicht alles gut im Lande Amazon, aber das ist es nirgendwo..."

           

          Was für eine beknackte Aussage! Beruhigen Sie so Ihr schlechtes Gewissen, wenn Sie bei Amazon einkaufen?! Ich finde dieses Zitat im Übrigen paradigmatisch für Ihren gesamten Text - ignoriert mE die Gesamtaussage nicht und ist auch nicht aus dem Kontext gerissen.

           

          " Lassen Sie michr aten - Sozialwissenschaftler? Pädagoge? :)"

          Und Sie? Öffentlicher Dienst? Bwl-Student?

          • @Badshah Khan:

            Was für ein schlechtes Gewissen?! Weshalb? Wofür? Wieso sollte ich? Das wärs ja noch. Als ob ich dabei ein schlechtes Gewissen hätte - da könnt ich ja gleich eins bei Fleischkonsum oder dem Nichtspenden für vermeintliche "Obdachlose" haben. Nö.

             

            Ich kann dieses Gutmenschentum nicht ausstehen, mir sind solche Menschen aus tiefster Seele zuwider - und das nicht weil ich nicht selbst eine soziale Ader hätte oder mich nicht auch für Themen engagiere. Ich hab lediglich nicht das chronische Bedürfnis das ins Licht zu rücken oder darüber zu schwafeln was für ein geiler Kerl ich bin und wieviel besser ich bin als Andere. Das ist nur eines: widerlich.

             

            Ich finde nunmal nichts dabei wenn ich bei Amazon bestelle, ich empfinde Buchläden als antiquiert und überflüssig, genauso wie Kirchen, Moscheen etc. (man könnte genausogut eine Multifunktionsanlage bauen in der jeder beliebigen Religion gehuldigt werden könnte). Und nu? Bin ich dadurch ein ganz böser Schlechtmensch, ja? Mensch ist mir das schnuppe :)

             

            Dieses verbohrte Festhalten am Gestrigen ohne Sinn und Verstand ist aus meiner Warte völliger Realitätsverlust. Gäbe es gute Gründe für soetwas, ich wär dabei. Mir fällt nur partout keiner ein ausgenommen Tradition und auf die? Auf die pfeif ich.

            • 9G
              970 (Profil gelöscht)
              @Concise:

              "Gutmensch" - mir wär's ganz recht, wenn so viele Menschen wie nur irgend möglich GUT wären!

            • @Concise:

              "Ich kann dieses Gutmenschentum nicht ausstehen, mir sind solche Menschen aus tiefster Seele zuwider - und das nicht weil ich nicht selbst eine soziale Ader hätte oder mich nicht auch für Themen engagiere. Ich hab lediglich nicht das chronische Bedürfnis das ins Licht zu rücken oder darüber zu schwafeln was für ein geiler Kerl ich bin und wieviel besser ich bin als Andere. Das ist nur eines: widerlich."

               

              Wenn ich das Wort "Gutmensch" lese, dreht sich mir schon der Magen um. Wer dieses Unwort in einer Diskussion verwendet, disqualifiziert sich mE selbst. Meiner Erfahrung verwenden es Personen, die öfter als Nazis bezeichnet worden sind. Daraus ergibt sich dann diese - von beiden seiten ausgeübte unsägliche - sonderbare Reflex ("Gutmensch"-"Nazi"-"Nazi"-"Gutmensch"...ad infinitum). Um damit Sie es nicht missverstehen: Nein, ich bezeichne Sie nicht als Nazi.

               

              Interessant ist zudem, was Sie offenbar unter Gutmensch verstehen: Einen profilneurotischen Blender.

               

              "weil ich nicht selbst eine soziale Ader hätte oder mich nicht auch für Themen engagiere."

              Können Sie dafür mal ein paar Beispiele nennen?! Oder haben Sie dann Angst sich als "Gutmenschen" qua ihrer sonderbaren Definition zu gerieren?

  • Ich finde, es geht nichts über das stöbern im Buchladen! Hab dort noch nicht erlebt, dass mir jemand "was andrehen will", wie hier oft behauptet wird.

    • @Ute Krakowski:

      Korrekt -

       

      Unerreicht - Roppel Marburg -

      unter drei Stunden kamste da -

      reich beschenkt - nicht wieder raus -

      Konnste dir schon rein zeitlich

      nur einmal die Woche - öh leisten;

      Dort - &nur dort wurde auch nicht

      geklaut - Ehrensache;)

  • 7G
    738 (Profil gelöscht)

    Ich mag Amazon, durch die Empfehlungsalgorithmen bin ich schon auf so manchen Bücherschatz gestoßen, den der Buchhändler um die Ecke nicht gefunden hat. Trotzdem kaufe ich auch dort ein, es gilt ja kein entweder - oder.

  • Hui, die Kommentare sagen wieder nix aus....ich glaube es ist DUMM bei Amazon zu kaufen! Es ist generell DUMM bei großen Ketten, Onlinehändlern zu kaufen! Wir alle zahlen dadurch immer mehr Steuern! Kleine Städte sterben z.B. nur, weil die Gemeinden nicht mehr genügend Steuerein. haben und so nichts für die Struktur machen können. nee, wer so einkauft beraubt unseren Staat, unsere Kinder etc. Think Global, buy local!

  • mein Frau möchte zu Weihnachten Spritzgebäck machen, dazu braucht Sie so ein Spritzgerät , sag ich mal, also beim allgemeinen Einkauf geschaut, ein paar Diner enddeckt, taugen alle nix, die Plastil, der Stoff reisst ( Teig nach Rezept gemacht) also, ok, jetzt bei Amazon nachgelesen und sone Presse gefunden, kostet 11 euro und war einen Tag später da, also, die Gesamtkosten für die untauglichen Teile, der Suchaufwand, Geld waren höher wie die Bestellung bei Amazon und die Kosten bei Amazon!

  • Leben heißt auswählen

     

    Wenn ein Buch gegen einen Kopf stößt

    und es klingt hohl,

    muß nicht am Kopf liegen.

     

    Na¿ - genau Kurt Tucholsky;

    (statt Homeland - TV kam bei uns

    nicht ins Haus*~*)

     

    Emilia Galotti?&17 Jahr - blondes Haar…

    "X !! - haben Sie das Buch überhaupt gelesen!!?"

    Lispelndes Stakkato unserer

    WeißerStaubmantel SchwarzerSchalElvisTolle.……korrekt!

    Ein Ort, Ein Tag …klassisch -

    &klassisch - Ich wußt es schlicht nicht, weil…ja

    Stimmt auch -

    Volle Kanne lesen - kam später

    & accelerando lungo*

    • @Lowandorder:

      Geschreddert? 2.0

       

      Amazon -

      Mein Buchsalon is schneller, netter - umme Eck;plus…taz-kultur…ja…kurz -

      Stadtluft macht frei - auch heute noch;

      Auch dafür;)

      • @Lowandorder:

        Stadtluft macht frei - das empfinden auch viele Menschen so die auf dem Land leben und nur gelegentlich in die Stadt kommen können - und zu einer Stadt, auch wenn sie klein ist, gehört ein Buchladen und der sollte wo es geht unterstützt werden!

    • @Lowandorder:

      Jugend …laßt sie doch ihren

      Weichfraß fressen (¿ - klar;)

       

      ~>Pontilist -

      ~>Kanoniker aller Couleur &

      aller Gebiete sind mir verhaßt -

      Vorneweg den knarzenden

      Telefonbuchbesprecher*~*

       

      Variatio delectat …

      ( ? - Nee - die ollen Römer)

  • Beim Buchhändler ums Eck kaufen schließt Couch-Shopping nicht aus. Sehr viele haben einen online-Auftritt mit ähnlichem Service wie Amazon, das funktioniert prima. Einfach mal die Suchmaschinen befragen...

  • 5G
    5393 (Profil gelöscht)

    Als das Taschenbuch eingeführt wurde, stand der bürgerliche Weltuntergang bevor, ich erinnere mich an Buchhändler, die mir aus dem Keller die gebundenen Ausgaben andrehen wollten. Buchhändler taxieren Kunden viel effektiver als Algorithmen. amazon bedeutet Freiheit, nach Brand Eins war amazon 2012 noch der Topbrand in Deutschland mit den höchsten Beliebtheitswerten (nachlesbar bei Brand Eins usw), das macht Neid, ergo der Skandal, der da hochgehypt wird ist Neid und nicht Moral. Randomhouse/Bertelsmann fördern aktiv durch deren Stiftungen etc. neoliberale Politik und Ansätze, es redet da keiner über Boykott, da wird mehr umgesetzt als bei amazon. Keine Buchhandlung boykottiert Randomhouse, im Gegenteil, verdächtig dann sehr wohl, wo geschwiegen wird. Demonstrativ Jungautorinnen befragen hat übrigens auch was von Eisbärbabies - die schärfsten Kritiker der Elche... - Amazon ist ein Konversationsthema von allen, die s besser wissen müssten.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @5393 (Profil gelöscht):

      Wenn Sie einmal in München sind: In der Tucholsky-Buchhandlung werden Sie kaum ein Random House Buch finden.

  • Ich liebe Amazon. Ich suche mir dort etwas aus und kaufe es dann beim Buchhändler ums Eck. Der ist nämlich genauso schnell und meist billiger. Außerdem kann ich dort ein bisschen tratschen, denn ich bin kein humanophober Psychopath. Auch ich hasse Einkaufsstraßen, aber ich rede gerne mit Menschen - nicht mit Drohnen.

    • @Jakob Bauer:

      Und da wundert man sich hierzulande wenn ich immer weniger Kontakt zu den Mitmenschen draußen suche wenn die sich so borniert und etepetete-ich-bin-aber-besser geben...

       

      Dann bin ich doch liebend gern weiter "humanophober Psychopath" - was auch immer das sein soll, klingt so'n bisschen nach "Ich bau mir mal 'nen Ausdruck". Da könnt man glatt Misanthrop werden.

      • @Concise:

        Das ist das schöne an der deutschen Sprache, dass man sich Ausdrücke bauen kann. Wen meinen Sie eigentlich mit borniert? Mich? Weil ich mich nicht auch noch in Friedenszeiten bedrohnt fühlen möchte?

  • Da ich Buchläden gut finde kaufe ich dort auch die meistern Bücher.

     

    Was ich brauch haben die zwar nur selten aber man kann ja auch bestellen und die Bücher hole ich dann ab wenn ich das nächste mal wieder im Städtchen bin.

    Der Buchladen ist somit mein Postlager und damit spare ich mir einen Teil der nervigen Päckchenattacke. Neulich abgeholt: Jonathan Franzen, Freiheit

     

    Bei Amazon oder ebay kaufe ich vor allem wenn ich vergriffene Bücher brauche die es nur noch antiquarisch gibt z.B. zuletzt Dwinger, Zwischen Weiss und Rot

  • Ich bin mit Amazon sehr zufrieden, da ich kleine, muffige Läden, mit Verkäufern, die einen "beraten"" wollen, im Zeitalter des Internets nur noch lächerlich finde.

     

    Was das Gehalt angeht, wurde leider nichts drüber geschrieben.

    Mit Sicherheit zahlt Amazon besser, aber das sollte man besser nicht erwähnen, denn es geht ja eigentlich um was ganz anderes.

     

    Um was eigentlich?

    • @Frank Mustermann:

      So ein quatsch....

      Die Mitarbeiter bei Amazon bekommen weniger, du musst ne Menge Steuern für Amazo nmitbezahlen und ich kenne keine muffigen Läden.....und deine Kundendaten werden nicht von einem Computer zur Ermittlung deiner Einkäufe ermittelt, sondern Verkäufer/innen merken sich dein Gesicht und deinen Namen und können auf dich eingehen...

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @Frank Mustermann:

      Hauptsache ASCII-Zeichen in die Welt schicken.

      "Was das Gehalt angeht, wurde leider nichts drüber geschrieben." Jaaaaaa...

      "Mit Sicherheit zahlt Amazon besser," als weeeeeeer?

      "aber das sollte man besser nicht erwähnen," neiiiiiiiiiiiiiiiin

      "denn es geht ja eigentlich um was ganz anderes." Ja?

      • @65572 (Profil gelöscht):

        Als Student habe ich selber gelegentlich in solchen Katschemmen gearbeitet, weniger zahlt weder Amazon, noch McDonalds.

      • @65572 (Profil gelöscht):

        tja, wer? gehen Sie blind durch dei Welt? ich wette, Sie wissen nicht was Amazon bezahlt, oder was dei Putzfrau in Ihrem Büro , oder der Busfahrer, oder der sankafahrer oder die Verkäuferin in Ihrem Supermarkt verdient, würde Verdi keine Welle machen, wäre das Thema für Sie garnicht intressanT!

      • @65572 (Profil gelöscht):

        ja!

  • Solange Amazon keine vernünftigen Tarifverträge unterschreibt,Streiks durch Streikbrecher begegnet, und keine vernünftigen Löhne bezahlt kaufe ich nicht bei Amazon.

    • @Gnoll:

      gut dann dürfen Sie auch nicht wonaders bestellen, oder einmal ins Altersheim/Pflegeheim gehen, oder sich von den Sanitätern fahren lassen und Sie dürfen auch nicht im Supermarkt einkaufen, warum erkundigen Sie sich nicht, bei der Verkäufer, wenn Sie sich wieder ein Frühstücksbrötchen holen, die morgens um 6Uhr hinter der Ladentheke steht und auf Kunden, wie Sie warten!?