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Boykott-Aufruf zum ESC in IsraelÜbliche Verdächtige

Viel antiisraelische Prominenz fordert den ESC 2019 in ein anderes Land zu verlegen. Leider auch bisher verehrte Künstler*innen.

Konfetti für die Königin Netta Barzilai aus Tel Aviv – am 12. Mai in Lissabon Foto: ap

War doch klar, dass eine solche Kampagne kommen würde: Eine, die fordert, im kommenden Jahr in Israel keinen Eurovision Song Contest stattfinden zu lassen. Aber spätestens in der Nacht, in der Netta Barzilai in Lissabon das Eurovisionsfestival gewann, sie obendrein noch in der Minute ihres Sieges mit dem Titel „Toy“ Jerusalem als Ort des 63. Eurovision Song Contest nannte, musste mit antiisraelischer Kritik an der Geschichte gerechnet werden.

Und seit Sonntag, mit einer Veröffentlichung in der britischen Zeitung Guardian wissen wir: Die Forderung nach einem Boykott des ESC im Mai 2019 wird von zentralen Figuren der sogenannten BDS-Bewegung getragen, etwa dem Pink-Floyd-Urgestein Roger Waters.

Der Aufruftext zum Boykott der größten europäischen TV-Popveranstaltung lebt von den üblichen Haltungen der BDS-Akteur*innen: Israel – im übrigen mit seinem Sender IBA Mitglied des öffentlich-rechtlichen TV- und Radionetzwerks EBU seit 1957; die EBU hat Mitglieder auch jenseits der zu Europa gehörenden Länder – unterdrücke die palästinensische Bevölkerung im Gazastreifen und in der Westbank, töte viele Menschen, ausgerechnet auch nach dem vierten ESC-Sieg Israel im Mai in Portugal.

Was an diesem Boykottaufruf verstört, ist nicht, dass er lanciert wurde, das war zu erwarten. Sondern, dass er viele Namen mit enthält von Personen, die man bislang nicht mit Protestnoten im politischen Bereich verband: Yann Martel, Musiker, die Regisseure Ari Kaurismäki, Mike Leigh und Ken Loach, auch Brian Eno, die Ikone der Caffe-Latte-Jet-Set-Musik ist dabei, ebenso der norwegische Jazzer Bugge Wesseltoft – von Brian Eno abgesehen keine lautstarken Barrikadenkämpfer im Politischen bislang.

Viele von ihnen gehören zu jenen, die immer dabei sind, wenn es gegen Israel geht. Auch die Filmschauspielerin Julie Christie ist nicht bekannt dafür, sich in puncto Solidarität die Dinge, mit denen sie sich einverstanden erklärt, lieber einmal mehr zu überlegen als zu wenig: Eventuell weiß sie nicht, dass Kritik an der Politik Benjamin Netanjahus in Israel selbst schärfstens und differenziert ausgetragen wird – und wollte sich deshalb für die Sache der Palästinenser verwenden.

Oberbescheidwisserinnen kann man nicht lieben

Verstörend ist eher, dass Musikerinnen wie Mari Boine, Mary Coughlan und Mary Black das Papier mittragen: Sie sind alle auf der persönlichen All-time-favourites-Playlist vieler Menschen – und auch auf der des Autors. Eher melancholisch gesinnte Frauen, allesamt kulturell eher im Liederklampferinnen-Sektor beheimatete Künstlerinnen. Und solche, die viel auf Echtheit und Wahrhaftigkeit setzen – und immer schon zu den Kritiker*innen von blankem Pop gehörten.

Sie haben alle noch nicht an einem ESC teilgenommen, sie wollten dies nicht, weil es ihrem Ruf bei ihren Fans geschadet hätte. Aber über Israel und die politischen Konfliktlagen jenseits der palästinensischen Propaganda wissen sie Bescheid: Das werden ihnen wenigstens einige Fans übelnehmen – und sie weder weiter empfehlen werden noch ihre Lieder spielen.

Sie haben sich als politische Naivlinge, bei allen eventuell guten Gründen, die sie anführen mögen, selbst disqualifiziert. Coughlan, Boine und Black fehlten jedenfalls als prominentere Proteststimmen, als der ESC 2009 in Moskau Station machte oder 2012 in Baku.

In der russischen Haupstadt wurde während des ESC eine LGBTI*-Parade durch Milizen und Polizei zerschlagen, in der aserbaidschanischen Hauptstadt wurden immerhin Menschenrechtsfragen erörtert – aber die Politkarawane der „Israelfrage“-Crowd war das zu wenig, sie entzündet die eigene Leidenschaft am liebsten an geschätzt 1001 nahöstlichen Geschichten: Wahrscheinlich denkt Mari Boine bei Palästinensern, sie litten am gleichen Schicksal wie die von ihr besungenen Sami im Norden Skandinaviens. Und verkennt dabei, dass es im Hinblick auf demokratische Teilhabe und Meinungsfreiheit arabischstämmigen Bürger*innen Israel besser geht als in allen arabisch mehrheitlichen Staaten, etwa Syrien, Jordanien oder Ägypten.

ESC-Verantwortliche lassen sich nicht irritieren

Wer sich an Solidaritäten per Unterschriftsgabe beteiligt, muss mit Liebesentzügen rechnen. So wie dem US-Regisseur Elia Kazan Anfang der fünfziger Jahre das Schicksal ereilte, in Hollywood viele Jahre nicht mehr gelitten zu sein – er hatte vor dem McCarthy-Ausschuss im US-Kongress die Verschwörungsphantasien zur kommunistischen Unterwanderung des US-Filmgeschäfts und der USA überhaupt mit beteiligt: Für viele Liberale und Demokraten war Kazan fortan ein Regisseur, der, trotz aller ästhetischen Brillanz, eine Unperson geworden: Das Werk ist eben doch vom Autor nicht zu trennen. “Viva Zapata“ mit Marlon Brando bleibt dennoch ein großer Film.

Im Hinblick auf den ESC-Boykottwunsch erklärte der ESC-Verantwortliche der ARD Thomas Schreiber am Wochenende: „Heute beginnt das jüdische Neujahrsfest Rosch ha-Schana, es zählt zu den wichtigsten Feiertagen für Juden in aller Welt. Aus diesem Anlass zum Boykott des Eurovision Song Contest in Israel aufzurufen beziehungsweise die EBU aufzufordern, dem israelischen Rundfunksender Kan das Recht auf die Ausrichtung des ESC zu entziehen, ist durchschaubar. Der israelische Rundfunksender hat das Recht und die Pflicht zur Ausrichtung des Eurovision Song Contest mit dem Sieg Nettas in Lissabon übernommen. Wir freuen uns auf den ESC 2019 in Israel.“

Eine Entscheidung, in welcher israelischen Stadt der ESC 2019 steigen wird und an welchem Maiwochenende genau, wird in den nächsten Tagen erwartet. Die Entscheidung, dass der ESC in Israel organisiert wird, ist längt getroffen. Favorisierte Gastgeberstadt: Tel Aviv.

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51 Kommentare

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  • Ganz schlecht diese Überschrift "Übliche Verdächtige" ... außerdem auch nicht stimmig, denn es haben sich neue KünstlerInen BDS angeschlossen, sie können also nicht die "üblichen Verdächtigen" sein. Es wird auch nicht erklärt warum wer genau als "üblicher Verdächtiger" vom Autor angesehen wird. Es schafft ledigich eine Atmosphäre von Vorverurteilung - das ist sicherlich beabsichtigt und das ist verstörend.

    • Severin , Moderator*in
      @Martha:

      Hierzu eine Antwort des Autors Jan Feddersen:

      die „üblichen verdächtigen“ sind, mit roger waters an der spitze, das gros der künstler*innen, die den bds-initiierten boykottaufruf wider den esc in israel unterzeichneten.

      sprachlogisch aufgefächert: läse man von einem boykottaufruf wider israel als esc-gastgeberland, käme man automatisch auf roger water u.a. denn er hat meines wissens alle aktivitäten wider israel unterzeichnet, dies in vielen seiner konzerte deutlich unterstrichen.

      so weit, so überraschungsfrei.

      erstaunlich ist allenfalls, dass israel als land innerhalb der esc-community (der aktiven: das sind etwa 20.000) vollkommen unstrittig ist, ja, israel sogar seiner queeren artikulationen in sachen esc besonders gewertschätzt wird. die gleiche community unterstützt im übrigen, dass auch der libanon oder marokko (dieses tat es ja schon 1980) am esc teilnehmen, aber dieses wollen sie nur tun, wenn israel ausgeschlossen würde.

      nun ja: das ist gegen alle prinzipien der politischen und kulturellen inklusion.

      danke für ihre zeilen, möge ihnen meine haltung klarer geworden sein,

      herzlich, jan feddersen

  • Das ist mal wieder ein trauriges Beispiel, was in Israel falsch läuft, das aufgrund innerisraelischer Probleme der ESC verlegt wird.

    Jerusalem war einfach nicht möglich, weil die Charedi (ultraorthodoxen Juden) in Israel immer mehr Einfluss auf das öffentliche Leben nehmen. Die hätten den ESC am Schabbat in ein Desaster verwandelt und darum hat man es nicht gemacht.

    Es gab Ende August wieder mal ein ganz anschauliches Beispiel, es soll eine Brücke über die Ayalon-Schnellstraße gebaut werden, das ist die Straße von Tel-Aviv nach Haifa, eine der wichtigsten Verbindungsstraßen Israels. Nun sollten die Arbeiten dafür am Wochenende und am Schabbat stattfinden, was absolut sinnvoll ist, es ist eine stark befahrene Straße und am Wochenende und Schabbat ist wesentlich weniger Verkehr.

    Nun ist es Juden am Schabbat verboten zu arbeiten, die Arbeiter am Projekt waren aber größtenteils keine Juden oder den wenigen Arbeitern die es waren, war es egal.

    Nach leichtem Druck der Schas und des Vereinigten Thora-Judentums, das sind die beiden Parteien der Charedim in der Regierung, sagte Verkehrsminister Katz das Projekt erstmal ab, denn die Straße kann man auch nicht unter der Woche für 24 Stunden sperren, das führt in Tel Aviv zum Verkehrskollaps.

    Es gibt praktisch keine Ultraorthodoxen in Tel Aviv und nirgendwo im Judentum, wird Nichtjuden verboten am Schabbat zu arbeiten, einige Charedim haben sogar genau deswegen nichtjüdische Hausangestellte, weil die am Schabbat nicht mal das Licht an und aus machen. 1979 und 1999 konnte man den ESC auch in Jerusalem austragen, man hat auch Leute gefunden die Essen kochen, Busse fahren, etc.

    Das man jetzt vor denen einknickt und den ESC verlegt, ist ein Armutszeugnis!

    • @Sven Günther:

      Sind Sie sicher, dass die Verlegung nach Tel Aviv keine andere Gründe hatte? Dass man noch mehr Boykottaufrufe fürchtet, wenn der ESC in Jerusalem ausgetragen wird?

  • Ich finde jeder sollte alle boykottieren. Z.B. die Veganer Mari Boine, weil Sami Rentierfleisch essen, Datenschützer Brian Eno, weil der britische MI 5 den gesamten atlantischen Internetverkehr abhört und der Kinderschutzbund alle irischen KünstlerInnen wegen der jahrzehntelangen systematischen Misshandlung von Kindern durch Kirche und Staat. Alle sind schuldig, besonders die Anderen.

  • Der ESC ist eine Veranstaltung, die zwar kommerzieller Natur ist, aber viele Menschen/Künstler aus aller Herren Länder zusammenbringt, also eine interkulturelle Veranstaltung. Dagegen zu sein, nur weil sie (zum 3. Mal) in Israel stattfinden wird, und sie deshalb zu boykottieren, boykottiert somit das Überwinden von scheinbaren Gegensätzen. Erbärmlich und traurig, dass Künstler andere Künstler und Kunstveranstaltungen boykottieren und der Ansicht sind, politisch korrekt zu handeln. Der ESC ist keine "zionistisches" Musikprogramm, sondern ein Europäisches. Der Hass auf die Juden in Europa wird immer offensichtlicher.

  • Die ganze Menge englischer, britischer Interpreten verweist darauf, dass in der englischen und anglophonen Welt Israel als Kolonialprodukt gesehen wird, als wäre es nur durch die Balfour-Deklaration entstanden, rein äußerlich, und völlig unbewohnt.



    Es gab Zeiten, da konnten Trotzkisten die Entwicklung der linken Zionisten ab 1880 gut nachvollziehen...



    Würde ein ESC in Damaskus, Syrien auf Boykott stoßen?



    Kulturboykotte sind einfach scheiße.



    Und die Binationalen?



    Ich möchte unbedingt Free Jazz von Albert Beger und Assif Tsahar hier live hören und endlich die Batsheva Dance Company mit Ohad Naharin live erleben!



    So wie ich die klassisch-arabischen Sufi-Konzerte mit Broukar aus Syrien als Wohltat erleben konnte.

    • @nzuli sana:

      Es gibt bei der britischen Linken einen imperialen Schuldkomplex, vielleicht entfernt vergleichbar mit der NS-Obession der deutschen radikalen RAF. in beiden Fällen fungierte die Solidarisierung mit Palästinensern als Sühne und Distanzierung von den Schandtaten der Väter und mündete ironischerweisein in deren Antisemitismus - nur diesmal eben von links. Es geht nie gut, wenn man den eigenen Schlamassel auf andere projeziert.

  • Naja, wenn man so selbstgerecht wie unsereiner (Regierungsmässig gemeint), dann bleiben bald wirklich keine mehr übrig, die man nicht mit Sanktionen, Boykotten, oä belegen müsste. Mein Vorschlag wäre ja letztlich auch, die ganze Boykottiererei zu lassen - hat man ja in den 70ern mit Südafrika zB prima hingekriegt.



    Von daher sollte man auch solche Israel-Boykotte lassen, WENN man dann wenigstens hinter den Kulissen Klartext reden würde...

    • @dodolino:

      oh, das sollte eine Antwort an Rainer B. sein...

  • Mit Annektion von Krim und anderen russischen Aktivitäten hat Waters kein Problem, da tourt der fröhlich durch Russland. Aber sobald Juden im Spiel sind...

  • Also, mal ganz nüchtern formuliert: solange man Russland Völkerrechtsbruch vorwirft, und es deshalb boykottiert oder mit Sanktionen belegt, muss man es bei Israel genauso machen.



    Ist doch einfach und logisch, oder? Da ist doch nichts antisemitisches dabei: 1 Völkerrecht für 1 Planeten - Schluss mit Doppelmoral !!

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @dodolino:

      Ist denn Russland eine Demokratie? Oder haben wir nur einen lupenreinen Demokraten dort als Demokrator? Es ist schon etwas grundlegend anderes, ob selbsternannte Demokratien Menschenrechtsverletzungen begehen, noch dazu, wenn diese Teil unserer Staatsräson sind oder ob diese von Diktaturen begangen werden, mit welchen wir aus welchen Gründen auch immer meinen, einen Ausgleich finden zu müssen. Mir wäre auf jeden Fall tabula rasa lieber, aber dann müsste Deutschland sich auch selbst boykottieren.

      • @849 (Profil gelöscht):

        Für mich ist es pure Doppelmoral, die Taten des einen Landes so grundlegend anders zu Bewerten als die Taten eines anderen Landes, unabhängig von Staatsräson. Grade unter Freunden hat man doch die Pflicht, die harte und ungeschminkte Wahrheit zu sagen, oder?

        • 8G
          849 (Profil gelöscht)
          @dodolino:

          Ich sehe es auch so, dass man sich gerade unter Freunden die ungeschminkte Wahrheit sagen sollte. Denn dazu sind Freunde m.E. da, dass sie einen einnorden bzw. rückfüttern, was sie an einem für Fehler erkennen, wo sonst alle nur vordergründig am Rumjubeln sind und hinterrücks schlecht reden.

          Wenn wir uns da die deutsche Haltung zu Polen oder Ungarn ansehen, würde ich mir auch mehr Klarheit wünschen. Israel wird aber, von Ausnahmen wie der Reaktion von Mogherini neulich abgesehen, stets mit Glacéhandschuhen angefasst.

          Aber wie gesagt: Deutschland hat selbst so viel Dreck am Stecken, dass Doppelmoral geradezu ein Gebot der politischen Vernunft zu sein scheint. Israel und Deutschland wäre insofern auch weniger Freunde denn Komplizen zu nennen.

          • @849 (Profil gelöscht):

            "Israel und Deutschland wäre insofern auch weniger Freunde denn Komplizen zu nennen."

            Der Begriff Komplizenschaft ist in der deutschen Sprache negativ konnotiert und wird fast ausschließlich im kriminellen Kontext verwendet.



            In welchen kriminellen Machenschaften haben sich denn Deutschland und Israel zusammengetan? Dass die beiden Länder am ESC teilnehmen?

        • @dodolino:

          Bei der Fußball WM habe ich alle qualifizierten europäischen Mannschaften gesehen, keiner von denen hat Russland boykottiert. Auch sind mir keine Kultur Veranstaltung bekannt, von denen wir Russland ausgeschlossen hätten.

          Die Russlandsanktionen sind wirtschaftlicher Art und gegen die führenden Köpfe der ehemaligen ukrainischen Regierung, die jetzt größtenteils in Russland sind, die Separatisten und führende zuständige Armeeangehörige und Politiker.

          Der ESC Boykott ist Äpfel mit Birnen vergleichen..

          • @Sven Günther:

            Und sollten Sie auf wirtschaftlicher Ebene meinen, wir boykottieren keine Waren aus der Föderation, außer sie sind von der Krim. Waren aus den Siedlungen, Ostjerusalem und dem Golan, also Israel in den Grenzen von 1967, gelten aber ebenfalls nicht als Waren aus Israel, profitieren darum auch nicht von der Zollfreiheit mit der EU und können nicht als made in Israel gekennzeichnet werden. Zumindest bei Waren an den Endverbraucher exportiert faktisch niemand Produkte die er mit "Siedlungsprodukte" label muss.

            Das ist übrigens schon seit 2010 so, da hat der Europäische Gerichtshof dies so entschieden.

            www.zeit.de/wirtsc.../israel-waren-zoll

    • @dodolino:

      Dem schließe ich mich uneingeschränkt an. Bin nur gespannt, welches Land am Ende noch übrig bleiben wird.

  • Der Antisemitismus, der sich in diesem Boykott zeigt, ist zum kotzen.

    • @siri nihil:

      Klar, Eyal Sivan, Yael Lerer, Michel Warschawski, Ilan Pappé sind Bürger Israels UND Antisemiten, alle Volksveräter, und deshalb in Israel kriminalisiert. Auch alle Mitglieder von Jewish Voice for Peace), Stephane Hessel und Naomi Klein '("Die beste Strategie, die zunehmend blutige Besetzung zu beneden, besteht für Israel darin, das Ziel einer Art globalen Bewegung zu werden, welche das Ende der Apartheid in Südafrika bewirkte" in: Enough, it's time for a boycott, The Guardian, 10.01.2009.

    • @siri nihil:

      In Jerusalem fand schon mal ein ESC statt, wennich nicht irre. Hat die "Israelkritiker" nicht gekümmert. Ist halt en vogue geworden, den Antisemiten zu geben.

      • @Nicky Arnstein:

        1979 und 1999 wurde der ESC in Jerusalem im International Convention Center ausgetragen.

        • @Sven Günther:

          Danke. Hat niemand damals interessiert, dass zu der Zeit das Westjordanland und Gaza besetzt waren. Gestern gab es in 3SAT einen sehr interessanten Bericht über den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland. Barry Kowsky hat aufschlussreiche Interviews geführt. Beängstigend vor allem der Antisemitismus, der in der deutschen bürgerlichen Gesellschaft auch nach 1945 latent vorhanden war und jetzt wieder unverblümt an die Oberfläche dringt. Teilweise die alten Ressentiments und jetzt vermischt mit Israelhass islamistischer Provenienz, linkem Antizionismus und rechten völkischen Rassismus (den man ja der israelischen Regierung auch nachsagt, den ich zwar auch nicht amüsant finde, aber anders bewerte).

  • Israel wäre eine prima Bühne für ein Lied, dass sich gegen die Herrschaft von Hass auf zwei Seiten richtet die sich bekriegen und zur Vereinigung einer Mehrheit aufruft, die das nicht mehr wollen und die Hasser ausgrenzen.



    Natürlich als schöne doppeldeutige Lyrik verpackt.



    Statt zu nörgeln sollten diese "Künstler" machen was echte Künstler ausmacht und kreativ sein und was draus machen.

  • "Viele von ihnen gehören zu jenen, die immer dabei sind, wenn es gegen Israel geht".

    Immer wieder diese Likud-Propaganda: es geht nicht gegen Israel, es geht gegen die kolonialistische, kriegerische, völkerrechtswidrige und unmenschliche Politik der heutigen israelistischen Regierungen, es geht um Besatzung, es geht um Frieden und um Krieg, wie es damals um Apartheid in Südafrika ging.

    • @Eulenspiegel:

      Die Politik der israelischen Regierung ist das Ergebnis des Kampfes der Araber den Staat Israel zu vernichten. Ursache und Wirkung. Der Kampf begann lange vor der Gründung Israels. Er begann mit der Einwanderung von Juden Ende des 19. Jahrhunderts.

    • @Eulenspiegel:

      „es geht nicht gegen Israel, es geht gegen die kolonialistische, kriegerische, völkerrechtswidrige und unmenschliche Politik der heutigen israelistischen Regierungen …“

      Aber BDS ruft zum Boykott fast jeder Kulturveranstaltung auf, an der Künstler aus Israel teilnehmen.

      „… es geht um Besatzung, es geht um Frieden und um Krieg, wie es damals um Apartheid in Südafrika ging.“

      Besonders die internationale Ächtung von Hugh Masekela, Nadine Gordimer und Breyten Breytenbach hat das Apartheidregime ins Mark getroffen.

    • @Eulenspiegel:

      Die heutige israelische Regierung ist allgemein anerkannt. Wer sie kritisiert, lehnt den jüdischen Staat Israel ab. Der ist Nachfolger des britischen Völkerbundsmandats. Alle haben das gleiche Wahlrecht, es gibt arabischstämmige Abgeordnete. Die tatsächliche Benachteiligung von Palästinensern ist Folge des fortwährenden Terrorismus. In den deutschen Medien geht unter, dass die Hamas EU-Gelder veruntreut, um Tunnel und Raketen zu bauen.

      • 8G
        83191 (Profil gelöscht)
        @mdarge:

        Bitte was? Wer eine Regierung kritisiert, lehnt den zugehörigen Staat ab? Haben Sie ein unbehandeltes Problem, oder wie kommen Sie auf solch einen Unsinn?

        Die UN Vollversammlung hat den Israelischen Staat für die letzten Konflikte mit Todesfolge an der Grenze zum Gaza-Streifen kritisiert.

        • @83191 (Profil gelöscht):

          Im ersten Absatz sagen Sie, es sei legitim "eine Regierung" zu kritisieren. Das stimmt.

          Im 2. Absatz meinen Sie, dass die UN Vollversammlung zu recht "DEN ISRAELISCHEN STAAT" kritisiert.

          Erkennen Sie den Widerspruch in Ihren Aussagen?

        • @83191 (Profil gelöscht):

          Die UN-Vollversammlung hat Israelkritik inzwischen als festen Programmpunkt, der bei jeder Sitzung abgearbeitet wird. Das ist kein Scherz. Und das zeigt die Einseitigkeit zu Gunsten der Muslime der UN, die inzwischen von muslimischen Staaten dominiert wird.

    • @Eulenspiegel:

      Ja sicher, nur darum geht es.

      Aber elegant die Kernfrage ignoriert, Russland und Aserbaidschan waren einem egal, aber Israel, das muss man boykottieren.

      Nennt sich Doppelmoral...

    • 8G
      88181 (Profil gelöscht)
      @Eulenspiegel:

      Klar, wer nicht gegen Israel ist, betreibt "Likud-Propaganda".

      Warum nicht gleich Hasbara.

      Was soll Israel denn tun, außer keinen ESC zu veranstalten? Fällt ihnen außer ihren billigen Schlagwörtern noch etwas anderes dazu ein?

      • 9G
        99710 (Profil gelöscht)
        @88181 (Profil gelöscht):

        Ihnen jedenfalls fallen ausschliesslich die immer gleichen billigen Schlagwörter ein, und das mit einer Ausdauer, daß Zweifel erlaubt sind, Sie gingen noch einer anderen Beschäftigung nach.

        • 8G
          88181 (Profil gelöscht)
          @99710 (Profil gelöscht):

          Ich habe lediglich eine Frage gestellt. Falls Sie das nicht wussen, Sätze die mit "?" enden, das sind Fragen.

  • Feddersen und Kritik an Aserbaidschan 2012?



    Eher andersrum: Da arbeitete er sich eher über "Menschenrechtisten" ab...



    www.taz.de/!5093548/

    • 8G
      849 (Profil gelöscht)
      @Linksman:

      Wenn der ein wenig LGBTI-Folklore vorgespielt bekommt, geht die Sonne auf.