Blutbad in Zentralafrika: Blauhelmsoldat läuft Amok
Ein UN-Soldat aus Ruanda schießt auf seine Kameraden in Bangui und wird selbst erschossen. Ruandas Armee spricht von „Terrorismus“.
Minusca-Sprecher Hamadoun Touré bestätigte den tödlichen Vorfall am späten Samstag. Die Gründe seien unklar. „Wir haben sofort eine Untersuchung eingeleitet, um die Umstände und das Motiv der Schießerei herauszufinden“, sagte er. „Es wird nicht einfach sein, da der Täter nicht mehr am Leben ist.“
Nachdem Ruandas Verteidigungsministerium zuerst erklärt hatte, der Täter habe sich selbst erschossen, korrigierte es am späten Samstag und sagte, er sei von seinen Kameraden getötet worden. Ruandas Armeesprecher Joseph Nzamabwita erklärte, die Schießerei sei möglicherweise ein Terroranschlag. „Die Untersuchungen deuten bislang auf Terrorismus als Grund für diesen bedauernswerten Vorfall“, sagte er.
Ruanda hat 850 Soldaten in die UN-Mission in der Zentralafrikanischen Republik (Minusca) entsandt, die insgesamt aus rund 10.800 Soldaten und Polizisten besteht, zumeist aus afrikanischen Ländern, und das Land nach dem Bürgerkrieg der letzten Jahre zu Wahlen noch dieses Jahr führen soll. Die UN-Mission löste 2014 eine afrikanische Eingreiftruppe ab, in der das Kontingent aus Ruanda als eines der effektivsten gegolten hatte. Die 850 ruandischen Soldaten waren unter anderem für den Schutz der zentralafrikanischen Präsidentin Catherine Samba-Panza zuständig.
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