Blutbad in Zentralafrika: Blauhelmsoldat läuft Amok

Ein UN-Soldat aus Ruanda schießt auf seine Kameraden in Bangui und wird selbst erschossen. Ruandas Armee spricht von „Terrorismus“.

Vor den UN-Truppen war eine afrikanische Eingreiftruppe in Bangui (Archivbild 2014). Foto: reuters

BERLIN taz | Ein UN-Soldat aus Ruanda hat in der Zentralafrikanischen Republik ein Blutbad angerichtet. In der Basis des ruandischen Kontingents der UN-Blauhelmmission Minusca in der zentralafrikanischen Hauptstadt Bangui eröffnete er nach UN-Angaben am Samstagmorgen das Feuer auf seine ruandischen Kameraden. Er tötete vier und verwundete acht, bis er seinerseits erschossen wurde.

Minusca-Sprecher Hamadoun Touré bestätigte den tödlichen Vorfall am späten Samstag. Die Gründe seien unklar. „Wir haben sofort eine Untersuchung eingeleitet, um die Umstände und das Motiv der Schießerei herauszufinden“, sagte er. „Es wird nicht einfach sein, da der Täter nicht mehr am Leben ist.“

Nachdem Ruandas Verteidigungsministerium zuerst erklärt hatte, der Täter habe sich selbst erschossen, korrigierte es am späten Samstag und sagte, er sei von seinen Kameraden getötet worden. Ruandas Armeesprecher Joseph Nzamabwita erklärte, die Schießerei sei möglicherweise ein Terroranschlag. „Die Untersuchungen deuten bislang auf Terrorismus als Grund für diesen bedauernswerten Vorfall“, sagte er.

Ruanda hat 850 Soldaten in die UN-Mission in der Zentralafrikanischen Republik (Minusca) entsandt, die insgesamt aus rund 10.800 Soldaten und Polizisten besteht, zumeist aus afrikanischen Ländern, und das Land nach dem Bürgerkrieg der letzten Jahre zu Wahlen noch dieses Jahr führen soll. Die UN-Mission löste 2014 eine afrikanische Eingreiftruppe ab, in der das Kontingent aus Ruanda als eines der effektivsten gegolten hatte. Die 850 ruandischen Soldaten waren unter anderem für den Schutz der zentralafrikanischen Präsidentin Catherine Samba-Panza zuständig.

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