Berlin oder Brandenburg?: „Wir erleben eine Krise der Stadt“
Sabine Kroner lebt in Neukölln und in der Uckermark. Dass immer mehr Berliner aufs Land wollen, sieht sie auch als Chance für den ländlichen Raum.
taz: Frau Kroner, Sie arbeiten gerade im Homeoffice in Ihrem Haus in der Uckermark. Hat Sie schon wer auf Ihr Berliner Kennzeichen angesprochen?
Sabine Kroner: Direkt angesprochen nicht. Aber wir merken natürlich beim Einkaufen, dass es diese Blicke gibt. Einmal sagte jemand vor dem Dorfkonsum, die Berliner würden jetzt das Weite suchen und verlassen die Stadt.
Gab es diese Blicke vor der Coronakrise nicht?
Ich hab sie jedenfalls nicht wahrgenommen. Auch Bemerkungen wegen des Kennzeichens gab es nicht. In unserem Dorf leben viele Berlinerinnen und Berliner. Das war kein spruchreifes Thema.
Seit Corona ist von einer neuen Feindseligkeit den Berlinerinnen und Berlinern gegenüber die Rede. Der Landkreis Ostprignitz-Ruppin hat zeitweilig sogar die Grenzen dicht gemacht. Was würden Sie denn sagen, wenn Sie jemand fragt, was Sie hier machen: Ich lebe hier. Ich arbeite hier. Oder: Ich pendle zwischen Berlin und Battin in der Uckermark.
Im Moment würde ich sagen, dass ich mich an meinem Zweitwohnsitz aufhalte. Wir haben hier ein Zuhause, an dem wir uns seit Mitte März aufhalten. Ich arbeite und lebe im Moment also mit meiner Familie in der Uckermark. Und natürlich halten wir uns an sämtliche Auflagen wegen Corona.
Vor der Krise waren Sie im wesentlich Wochenend-Uckermärker.
Da sind wir meistens freitags raus und Sonntagabend wieder nach Berlin gefahren. Das hatte mit unserer Arbeit zu tun und mit unseren beiden Kindern, die in Berlin zur Schule gehen.
Wann kam denn bei Ihnen der Wunsch auf, aufs Land zu gehen?
Ich bin in Freiberg in Sachsen geboren, aber immer zwischen Stadt und Land aufgewachsen. Meine Mutter war alleinerziehend, sie hat immer voll gearbeitet. Als Kind war ich oft bei meinem Großvater in der Datsche außerhalb der Stadt. Da bin ich auch mit all den Garten- und Landthemen in Berührung gekommen. Auch mit Hasen und Hühnern, sein Garten versorgte die halbe Familie. Als Studentin war ich mit Freunden immer wieder im Mecklenburgischen und habe da Anschluss ans Landleben gefunden und auch Häuser von Bekannten gehütet.
Häuser gehütet?
Wenn die Besitzerinnen und Besitzer der Häuser in Urlaub fahren wollten, aber vier Schafe hatten, habe ich in diesen Wochen den Hof gehütet und gleichzeitig an irgendwelchen Arbeiten fürs Studium geschrieben. Da wurde wohl auch meine Kindheitserfahrung wiederbelebt.
Welche Bilder vom Landleben haben sich bei Ihnen eingeprägt?
Als Kind das Bild einer unglaublichen Freiheit. Stromern zu können, im Wasser zu spielen, Stöcke zu sammeln, mit Tieren zu sein. Aber auch das Säen und Ernten, also zu begreifen, was ein Gartenkreislauf ist. Dann noch von meinen Großeltern das Einkochen und Einwecken. Jetzt ist es immer noch so, dass ich gut den Kopf lüften kann, wenn ich etwas mit den Händen mache.
Der Mensch Sabine Kroner wurde 1978 in Freiberg (Sachsen) geboren. Mit ihre Familie lebt sie in Neukölln und in der Uckermark.
Das Studium Kroner studierte Politikwissenschaften, Ethnologie und Germanistik in Göttingen, an der Jagiellonen-Universität in Krakau und in Warschau. Ihre Promotion schrieb sie zum Thema: Migration und Migrationspolitik im Transformationsprozess seit 1989 – das Beispiel: Polen. Danach Lehrtätigkeit an der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt (Oder).
Die Arbeit Seit 2015 leitet sie die aus dem Rat für die Künste hervorgegangene Berlin-Mondiale und baute sie zu einem stadtweiten, spartenübergreifenden Netzwerk der Urbanen Praxis im Kontext Migration, Asyl und Exil aus. Freiberuflich arbeitet sie auch als Fotografin.
Die Aktivistin Sie setzt sich für die Ausweitung des Milieuschutzes in Neukölln und das Vorkaufsrecht gegen spekulative Hausverkäufe ein. Mitgründerin des Dorfgemeinschaftsvereins Battin e. V. in der Uckermark. (wera)
2014 haben Sie sich Ihren Wunsch mit dem Land erfüllen können.
Wir waren zunächst in der Nähe von Neustrelitz und haben da was zwischengenutzt. Dann mussten wir da aber raus. Zwischenzeitlich hatten wir uns einen Zirkuswagen ausgebaut, hatten zwei kleine Kinder und waren auf der Suche nach einem neuen Grundstück. In der Landlust haben wir ein Inserat aufgegeben und überraschend viele Angebot bekommen. All die Angebote haben wir dann abgefahren. Davor haben wir aber mit dem Textmarker einen Kreis um Berlin gezogen.
Mit welchem Radius?
120 Kilometer. Der Radius endete genau vor dem Dorf, in dem wir jetzt gelandet sind. Als wir das Inserat gelesen haben, war das für uns absolutes Neuland. Ich bin vorher nie in der Uckermark gewesen.
Sie haben also nicht die Toskana des Prenzlauer Bergs gesucht?
Auch nicht die von Neukölln, wo wir in Berlin leben. Tatsächlich war die Uckermark in unserem Freundeskreis und auch in unserer Altersgruppe kein Thema. Erst nachdem wir dort waren, haben wir Leute kennengelernt, die da schon seit Mitte der Achtziger oder seit den Neunzigern sind. Auch aus dem Prenzlauer Berg. Aus den Bürgerrechtsbewegungen, die sich vor Ort dann auch kulturell oder gegen rechts engagiert haben.
Wie sieht Ihr Hof in Battin aus?
Eigentlich wollten wir nur einen Garten für unseren Zirkuswagen. Einen Sommer waren wir dann auf einer aufgelassenen Streuobstwiese. Da stellte sich heraus, dass ein älterer Herr seinen Hof verkaufen möchte. Es war ein altes Schnitterhaus, also ein Landarbeiterhaus, komplett aus Backstein, wo früher drei Familie gelebt haben. Dazu ein Garten und ein kleines Stallgebäude. Insgesamt 1.800 Quadratmeter. Riesig im Vergleich zu Berlin, klein im Vergleich zu den anderen Grundstücken im Dorf.
Wie viele Berlinerinnen und Berliner leben inzwischen in Battin?
Heute gibt es etwa 70 Menschen, die hier dauerhaft leben. Und noch mal so viele, die unterschiedlich oft im Dorf sind. Da ist der Schriftsteller, der auch mal drei Wochen am Stück hier ist, aber auch Leute wie wir, die vor allem an den Wochenenden da sind. Die Grenzen sind fließend. Aber es gibt auf jeden Fall viele, die auch eine Wohnung in Berlin haben.
Sie haben die Gründung eines Dorfvereins mitinitiiert. War das auch der Versuch, alte und neue Battiner zusammenzubringen?
Die Menschen im Dorf haben Wünsche. Aber ein Dorf bekommt im Jahr nur etwa 500 Euro an kommunalen Geldern, um diese Wünsche zu realisieren. Da kann eine Bank aufgestellt oder der Spielplatz erneuert werden. Wir haben uns mit Leuten unterhalten und gesagt, eigentlich brauchen wir einen Dorfverein, der auch Fördergelder einwerben kann. Also haben wir Battin e. V. gegründet.
Gleichzeitig stand eine Streuobstwiese zum Verkauf.
Das Paradies, ja, es ist zwei Kilometer vom Dorf entfernt im Randowtal und wurde in den zwanziger Jahren angelegt. Zur Blüte an Ostern sind die Leute hingelaufen, haben gemeinschaftlich geerntet und verbacken. Wirklich ein Paradies, aber niemand wollte es einzeln kaufen. Also haben wir gesagt, der Verein soll es kaufen, und zwar über die erste Crowdfunding-Kampagne in der Uckermark. So haben wir 18.000 Euro zusammenbekommen.
Solche gemeinsamen Projekte, das hört man immer, sind wichtig, wenn es um die Zukunftsfähigkeit der Dörfer geht. Statt der Streuobstwiese hätte das auch eine Initiative zur Neugründung eines Dorfladens sein können.
Der Kauf der Streuobstwiese und die Vereinsgründung waren ein Versuch, die Gemeinschaft im Dorf zu beleben und altes Wissen und neues Wissen zusammenzuführen. Inzwischen gibt es auch Leute, die sich um die alten Wege rund ums Dorf kümmern. Andere kommen aus dem Kulturbereich und laden zu Lesungen und Konzerten ein. Auch die Uckermärkischen Musikwochen machen in Battin Station. Jetzt heißt es manchmal, die Berlinerinnen und Berliner fahren nicht mehr nur auf ihr Grundstück, machen das Tor zu und verbringen die Zeit in ihren Gärten.
Klingt tatsächlich paradiesisch.
Das heißt nicht, dass es da nicht auch Brüche und Probleme gibt, die viel mit Diskussionskultur und Konfliktkultur zu tun haben.
Oder mit alten Konflikten, die nicht aufgearbeitet sind? Plötzlich werden alte Rechnungen beglichen. Keine Angst davor gehabt?
Im Moment der Vereinsgründung nicht. Da ging es eher darum, wer bereits Erfahrungen etwa im Vorstand eines Vereins hatte. Eine Skepsis gab und gibt es aber von den etablierten Machtstrukturen, die es nicht nur positiv sehen, wenn sich Zivilgesellschaft organisiert. Die das an Kritik an sich selbst betrachten.
Wenn Sie im Paradies Obst ernten, denken Sie da manchmal, jeder Vierte hier wählt die AfD?
Im Dorfverein ist es nicht jeder Vierte. Aber im Dorf selbst vielleicht schon eher. Teilweise ist das absurd, wenn Leute, denen es gut geht, sagen, dass das die einzigen sind, die man wählen kann. Dann muss ich erst mal schlucken und versuche dann, es mir von ihnen erklären zu lassen.
Ist es manchmal auch dieser Frust, der gar keine Ursache benennen kann?
Oft fehlen auch die Worte, ihn zu benennen. Oder eine Frage der Zugehörigkeit. Wo gehöre ich im Dorf hin? Da sind wir wieder bei den alten Machtstrukturen. Das sind über Jahre gewachsene Strukturen mit festgefahrenen Mechanismen, wo manche gehört werden und sichtbar sind und manche nicht. Da gibt es auch krasse soziale Ausschlussmechanismen. Wenn dann jemand von der AfD kommt und eine Hoffnung mitbringt, dann bilden sich da auch diese alten Unzufriedenheiten ab. Die kann jemand von außen mit einer Wahlanalyse gar nicht erfassen.
Sie hätten sich selbst auch zurücklehnen und es sich im Garten schön machen können. Was treibt Sie an, sich einzumischen?
Eine große Neugierde auf die Leute, ihre Geschichte. Auf die Geschichte des Dorfes und der Region. Mein Partner tickt da ähnlich.
Sie könnten auch in die Kommunalpolitik gehen.
Bei der letzten Kommunalwahl habe ich die Wählergruppe Aktives Brüssow unterstützt …
… Brüssow ist das Amt, zu dem Battin gehört.
Ja, ich hab deren Social-Media-Kanal gepflegt. Für mich ist persönlich aber die Entscheidung noch nicht gefallen, ob ich mich kommunalpolitisch auf dem Land oder in der Stadt engagieren will. Bisher ist es noch so, dass ich beide Welten in mir trage. Berlin und Brandenburg sind ja auch eng miteinander verknüpft, oft kann ich das gar nicht voneinander trennen. Im Idealfall ließe sich beides verbinden.
Im Sommer 2019 wurde eine Studie des Berlininstituts für Bevölkerung und Entwicklung und des Vereins Neuland 21 über sogenannte urbane Dörfer vorgestellt. Bei denen geht es nicht nur um Wochenendbrandenburger, sondern um Leute, die ihre Arbeit mitbringen aufs Land. Ist Battin in dem Sinne nicht auch ein urbanes Dorf?
Eher nein. Von der Altersstruktur der Berliner würde ich nicht sagen, dass das digitale Nomaden sind, oft ist da eher eine Skepsis zu spüren. Die meisten sind zehn oder 15 Jahre älter als wir und nicht so Coworking-affin. Die arbeiten vielleicht in kreativen Berufen oder schreiben, aber kommen nicht aus dieser Projektszene.
Positiv gesehen könnte man sagen: Da ist nicht gleich die ganze Blase von der Stadt aufs Land gekommen.
Deswegen finde ich diese urbanen Dörfer auch nicht ganz unproblematisch. Das kann nur gelingen, wenn die digitale Boheme Bedürfnisse und Bedarfe umsetzen kann, die schon vor Ort da sind. In der Krise funktioniert das gerade sehr gut, dass über Plattformen sichtbar gemacht wird, wen man unterstützen und wo man einkaufen kann.
Bei der Vorstellung der Studie hieß es, das sei die Gegenbewegung zur Abwanderung aus dem ländlichen Raum? Aber profitieren da nicht nur die, die aufs Land gehen?
Die finden Freiräume, das stimmt. Aber natürlich ist die Frage entscheidend, ob sich das verzahnen kann mit dem, was es vor Ort an Bedarfen gibt. In unserer Nachbargemeinde Wallmow sind in den neunziger Jahren junge Leute ins Dorf gekommen, haben eine Schule gegründet und eine Kita. Dort waren zeitweise 80 Kinder, sie haben einen Dorfladen. Die haben es geschafft, als Gemeinde zukunftsfähig zu werden. Und es ist nach Kleinmachnow die grünste Gemeinde in Brandenburg.
Begreifen die lokale Politik und Verwaltung diese Chance? In Battin war es die Zivilgesellschaft, die einen Verein gründen musste, um Fördergelder akquirieren zu können.
Dorfvereine, die Fördergelder beantragen, sind meines Wissens eher die Ausnahme. Auf der anderen Seite ist es nicht selten, dass die Förderprogramme, die es von der EU oder vom Land gibt, von den Ämtern nicht abgerufen werden. Oft auch, weil die Ressourcen fehlen. Vielleicht wäre es gut, wenn man da eine Art Landagentur implementieren könnte, die die Tuchfühlung zur Basis hat und aber auch mit dem politischen Raum vernetzt ist. Für die Leader-Förderung gibt es diese Struktur in Form der Leader-Büros. Vielleicht kann es ja noch kleinere und flexiblere Strukturen als Ergänzung geben, auch auf der Ebene von Dorfverbünden.
Stadt und Land, das ist inzwischen ein richtiges Modethema. Juli Zehs Verfilmung von „Unterleuten“ hatte beachtliche Quoten, und 60 Prozent der jungen Städter können es sich vorstellen, aufs Land zu ziehen. Gibt es eine neue Stadtflucht?
Die Grünsehnsucht ist durch die Wohnungsfrage in Berlin noch einmal angefeuert worden. Aber auch auf dem Land wird es teurer. In Templin oder Angermünde zum Beispiel gibt es plötzlich einen Wohnungsmangel. Die sind dicht. Templin weist Neubaugebiete aus, Eberswalde auch, dabei waren das einmal die Städte jenseits des Speckgürtels mit einer Pendeldauer von einer Stunde.
Das war die sogenannte zweite Reihe. Sie aber sind noch hinter dieser Linie.
Auch bei uns – wir sind anderthalb Stunden weg – merken wir das. Als wir kamen, was das ein absolut weißer Fleck auf der Karte. Gerswalde hat sich früher rauskristallisiert, aber wir waren eine halbe Stunde weiter. Und jetzt merken wir auch, dass die Immobilienpreise anziehen, ohne dass an den Häusern was neu gemacht wurde.
Noch vor ein paar Jahren war von der Renaissance der Innenstadt die Rede. Ist die jetzt zu Ende?
In die Stadt gehen die, die sich die Stadt noch leisten können. Die Bewegung aufs Land ist dagegen fast eine Panikreaktion. Vielleicht gibt es ja eher eine Renaissance der kleinen Mittelstädte. Bei uns ist das Brüssow mit 3.500 Einwohnern, da ist alles, was man braucht. Noch ist Brüssow noch etwas im Dornröschenschlaf, aber ich bin gespannt, was dort in den nächsten Jahren stattfindet.
Viele Feuilletonisten verfassen angesichts der Coronakrise gerade regelrechte Abgesänge auf das Großstadtleben. Ist da was dran?
Das ist insofern was dran, als wir uns gerade fragen müssen, in welcher Stadt wir leben wollen. Da müssen wir Forderungen formulieren, die wir nach der Coronakrise in die politische Diskussion tragen. Was brauchen wir, wenn wir in eine Krise geraten? Und was brauchen wir nicht? Insofern ist die Coronakrise auch eine Krise der Stadt. Ich hoffe für die Stadt, dass sie das ganz wach und kreativ nutzen kann. Zum Beispiel in der Diskussion um das Tempelhofer Feld. Gerade Corona hat ja gezeigt, wie wichtig öffentliche Räume und Freiräume sind.
Und wenn das nicht gelingt, steht eine noch viel stärkere Welle der Stadtflucht bevor? Und dem Land eine Gentrifizierungswelle?
Ich bin schon gespannt, welche Effekte das Eingeschlossensein in der Stadt auf das Land hat. Wir wurden natürlich auch von Freunden gefragt, ob sie uns in der jetzigen Situation nicht länger besuchen können. Aber für uns hier gelten die Auflagen natürlich auch. Da können wir uns nicht einfach drüber hinwegsetzen. Daran merkt man aber, dass es nicht mehr nur die Landsehnsucht ist, die die Leute nach draußen treibt, sondern auch der Katastrophenfall.
Wie bewerten Sie das?
Ich würde mir für den ländlichen Raum wünschen, dass noch mehr Leute sagen, ich hab die Nase voll von der Stadt, ich kann mir auch vorstellen, auf dem Land zu leben. Dafür müssen dann aber auch die Rahmenbedingungen stimmen. Ich kann nicht von jungen Menschen erwarten, dass sie in ein Funkloch ziehen.
Würde das die Spannungen zwischen Alteingesessenen und Neuen nicht noch verschärfen?
Vielleicht gibt es ja in Zukunft auch mehr gemeinsames Denken von Brandenburg und Berlin. Vielleicht muss man auch schauen, ob der Landesentwicklungsplan nicht noch etwas flexibler sein kann, was den Wohnungsneubau und vor allem den kreativen Umgang mit Leerstand in Brandenburg angeht. Tatsache ist, dass viele Landkreise auf Zuzug angewiesen sind, da muss man vor Ort einfach mehr ins Gespräch kommen. Wenn man sich die Dorfromane anschaut von „Unterleuten“ über „Nenn mich November“ bis „Machandel“, ist da viel von Schweigen die Rede, von „unsichtbar sein“ und „nicht gehört werden“. Da würde ich mir wünschen, dass es mehr Austausch gibt.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Israel, Nan Goldin und die Linke
Politische Spiritualität?
Matheleistungen an Grundschulen
Ein Viertel kann nicht richtig rechnen
Nikotinbeutel Snus
Wie ein Pflaster – aber mit Style
Innenminister zur Migrationspolitik
Härter, immer härter
Prozess gegen Letzte Generation
Wie die Hoffnung auf Klimaschutz stirbt
Börsen-Rekordhoch
Der DAX ist nicht alles