Berlin muss weitere Millionen investieren: U-Bahn-Projekt wird noch teurer
Es sind nur gut zwei Kilometer Tunnel, aber die kosten: Die Verlängerung der U5 zur Kanzler-U-Bahn 55 wird laut Medienbericht 92 Millionen mehr kosten als geplant.
BERLIN afp/taz | Die Kosten für die in Bau befindliche Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 durch Berlins historische Mitte, dürften nach Informationen der Berliner Morgenpost um 92 Millionen Euro steigen. Neuerdings werde mit einem Gesamtvolumen von 525 Millionen Euro gerechnet, sagte die Vorstandsvorsitzende der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG), Sigrid Nikutta, der Zeitung. Bislang hatte die BVG für den Bau der gut zwei Kilometer langen Tunnelstrecke zwischen Alexanderplatz und Brandenburger Tor 433 Millionen Euro veranschlagt.
Am Brandenburger Tor soll die U5 dann mit der U55, der sogenannten Kanzler-U-Bahn, zusammentreffen und zur neuen U5 werden.
Die in der aktuellen Kostenschätzung errechneten Mehrkosten müssten der Bund und das Land Berlin als Auftraggeber für das Bauvorhaben tragen, erläuterte Nikutta. Verhandlungen über zusätzliche Finanzmittel habe es noch nicht gegeben. Es gebe dafür bislang keine Notwendigkeit. Denn das im Sommer 2012 gestartete Vorhaben liege noch innerhalb des Finanzrahmens.
Die Fertigstellung der aus zwei Tunnelröhren und drei neuen Bahnhöfen bestehenden Strecke ist derzeit für Herbst 2019 vorgesehen. Der bis dahin zu erwartende Anstieg der Baupreise sowie zusätzliche Aufwendungen etwa für Öffentlichkeitsarbeit und die juristische Begleitung des Projekts seien in der jetzt erfolgten Neukalkulation der Gesamtkosten berücksichtigt, sagte Nikutta.
Zudem seien zuvor nicht geplante Leistungen mit eingerechnet worden. Dazu gehöre zum Beispiel auch der drei Millionen Euro teure Bau eines Logistikhafens an der Spree, über den ein Großteil des durch den Tunnelbau entstehenden Erdaushubs abtransportiert wird.
Leser*innenkommentare
jast
Gast
issjamalwatjanzneuetswirdteurer hätticknichjedachtvöllichüberraschendesache det.
danke
Gast
Die U5 bitte bis u-Turmstraße verlängern.
Max
Gast
Lieber mehr Strassenbahnen bauen mit Vorrangschaltungen; kostet maximal 10% der U-Bahnbaukosten nicht nur bei der Errichtung.
noevil
Da könnte man sich schon aufregen - ausufernd! Allenthalben das Gleiche, besonders und bundesweit wiederkehrend bei kommunalen Großprojekten!
Wer sitzt eigentlich in diesen Planungsbüros? Haben die überhaupt eine Ahnung, was Planung ist? Können die denn rechnen und vernünftig kalkulieren? Wie schaut denn eine juristische Begleitung aus, die (anscheinend naive) Auftraggeber so schutzlos ungehemmtem Wildwuchs aussetzt? Weiss man dort nicht, was eine Preisbindung und eine vernünftige genaue Auf- und Vertragsgestaltung ist? Wir brauchen doch keine Ausschreibungen, die durchsichtige Niedrigstgebote wie ein Schnäppchen einfangen, dass keine solide Planung dahinter stecken kann, und bei denen sich die Auftragnehmer rasch vom treuherzig ehrlichen Unternehmen in Haie verwandeln, die sich sofort gierig und schamlos über öffentliche Finanztöpfe hermachen. Der hilflose Auftraggeber findet einfach den unter Datenschutz versteckten Verschlussdeckel nicht. Und wir zahlen nicht Steuern, damit diese dann umgehend über solche Praktiken auf die Konten skrupelloser Auftragnehmer im Dienste unseres Staates wandern. ..und das auch noch unter den Augen eines hilflos mit mahnenden Berichten wedelnden Bundesrechnungshofes!
Zweifel über Zweifel über die Kompetenz angesichts völlig unrealistischer Kalkulationen.(Sind die "geplanten" drei Mio Euro für den Logistikhafen an der Spree nicht am Ende nur für eine billige Teerdecke und sonst gar nichts ausreichend? Klingt verdächtig niedrig!!) Was sind das für Verträge, die die Kommunen dazu zwingen, exorbitante "überraschende" Kostensteigerungen so widerspruchslos zu schlucken? Ist das alles an Kompetenz, was unsere super Ausbildungsstätten zutage fördern? Traurig traurig...
Nein, das ist kein verbaler Amoklauf, sondern mir stehen hier nur langsam alle Haare zu Berge. Wenn es sonst an allen Ecken und Enden fehlt, wird noch der geduldigste Bürger am Ende zum Wutbürger.
zarzt
Gast
@noevil ich bin wutbuerger - und das ist auch gut so.