Benzinpreise bald im Netz vergleichbar : Billiger tanken dank Internetseite
Der Autofahrerclub ADAC fordert die Veröffentlichung von Benzinpreisen im Netz in Echtzeit. Ziel ist es, den Wettbewerb der Tankstellen zu forcieren.
BERLIN taz | Der Autofahrerclub ADAC fordert staatlich unterstützte Internetplattformen, auf denen sich Verbraucher in Echtzeit über die Kraftstoffpreise an den Tankstellen informieren können.
Die von der Bundesregierung geplante Markttransparenzstelle müsse zu einer Onlineplattform ausgebaut werden, sagte ADAC-Chef Peter Meyer am Dienstag in Berlin. Ziel ist, die hohen und stark schwankenden Benzinpreise durch mehr Wettbewerb zu drücken. Die Idee: Wenn Autofahrer auf ihren Rechnern, Mobiltelefonen oder Navigationsgeräten Preise vergleichen könnten, würden sie günstige Tankstellen aufsuchen.
Nach Ansicht des ADAC ist dies bitter nötig. „Ein Oligopol aus fünf großen Unternehmen sorgt für eine Benachteiligung der Verbraucher“, so Meyer. Die hohen Spritpreise im Frühjahr seien nicht gerechtfertigt gewesen. Aber auch die Autofahrer müssten dazulernen; über 40 Prozent verglichen nie oder nur selten die Preise an den Tankstellen.
Dies hat eine repräsentative Umfrage ergeben, die die Universität Düsseldorf im Auftrag des ADAC durchgeführt hat. Die Düsseldorfer Forscher haben auch Preisregulierungsmodelle wie in Österreich oder Australien untersucht. Ergebnis: Dadurch können zwar Preisschwankungen verringert werden, aber nicht die Preise.
Schauen, welches Modell geht
Das Bundesland Thüringen hatte zuletzt eine Länderinitiative angeregt, um die Einführung von Preisregulierungsmodellen zu prüfen. „Wir müssen genau schauen, welches Modell tragfähig ist“, sagte Thüringens Verkehrsminister Christian Carius (CDU). Die Preise sollten sich am Markt bilden, aber fraglich sei, ob der Markt funktioniere. Allerdings sei klar, dass die Kraftstoffpreise tendenziell stiegen. Dafür sorge der wachsende Energiebedarf in der Welt bei einem sich verringernden Angebot.
Zurückhaltend auf die Veröffentlichungsforderungen reagierte dagegen Wirtschaftsstaatssekretär Bernhard Heitzer (FDP). „Ich glaube, das ist nichts Sinnvolles“, sagte Heitzer. Es gebe im Internet bereits Spritpreis-Portale, und die Bundesregierung wolle diesen Markt nicht zerstören.
Leser*innenkommentare
lyoner
Gast
zum Artikel:
warum denn in die Ferne schweifen___ Australien?? sonst noch was?
Schaut doch mal in unser Nachbarland:
http://www.prix-carburants.economie.gouv.fr/
da funktioniert das schon lange
ein durchschaubares Marktangebot ist nicht unbedingt das, was unsere Regierung anstrebt, in allen Branchen.
und dem Herrn Mirwalt sei gesagt:
Zeigen sie lieber Dankbarkeit für ihre Lebensumstände als Verachtung für Menschen wie mich. Ich fahre ebenfalls täglich mit dem Rad zu meinem Renten-Aufstock-Job (5,5 km einf.). Vor der Rente hatte ich 6 Schichten: 5h, 11h, 13h, 17h, 21h, 23h in wöchentlichem Wechsel und öfter, 43 km einf. im Mittelgebirge. Nicht mit dem Rad.
broxx
Gast
@St Mirwalt
Schon mal drüber nachgedacht das dich jemand mit ner Schubkarre ins Krankenhaus fahren muß bei ner schweren Krankheit. Wie Hunger haste da auch? Wird erst morgen geliefert, die Pferde sind müde. Ach, Betäubungsmittel sind erst nächste Woche da. Und Stütze gibts auch nicht mehr, unsere Wirtschaft ist gerade zusammen gebrochen.
Selten dämlicher Kommentar
Axel Arend
Gast
"... und empfinde gegenüber den Autofahrern nichts als Verachtung."
Na wenn das nicht eine hervorragende Grundlage für ein sicheres und rücksichtsvolles Miteinander auf der Straße ist. Herr Mirwalt, Sie tun mir echt leid.
enzo aduro
Gast
Dann ändern sich die Benzinpreise noch häufiger, weil alles schneller geht: Das nachziehen bei der Preissenkung und das nachziehen bei der Preiserhöhung. Wenn die Tankstellen dann noch programme ranklemmen, dann ändern sich die Preise alle halbe Stunde.
Der Punkt ist: Tankstellen verdienen mit dem Zeugs kein Geld. Auch nicht die Raffenerie. Benzin ist einfach teuer im Preis und steigend, und hoch besteuert.
Der Staat hat außerdem wenig von den steigenden Preisen: Das was durch die preisveränderung an Mwst mehr reinkommt, fällt durch die Mengenreduktion (leute tanken immer weniger, wegen besseren Autos und weniger fahren) bei Kraftstoffsteuern (und auch mwst,wenn man es nicht saldiert) weg.
isomatte
Gast
@Stephan Mirwalt
Genau so sieht's aus. Notfalls muss militärisch gegen Autofahrer vorgegangen werden da die momentan wohl in der Mehrheit sind. Ich hätte auch kein Probleme wenn man die Autofahrer dann ins Gefängnis stecken würde
Kuhlmann
Gast
siehe: clever-tanken.de
Stephan Mirwalt
Gast
Der deutsche Spießer kann auch einfach auf sein Auto verzichten. Es ist aber nicht zu erwarten, daß er es freiwillig macht, daher muß man ihm das Autofahren verbieten.
Ich fahre auch nur mit dem Fahrrad und empfinde gegenüber den Autofahrern nichts als Verachtung.