Bennifer forever: Sehnsucht nach einem Happy End
Heimliche Trauung in Las Vegas: Jennifer Lopez und Ben Affleck haben geheiratet. Aber warum interessiert das eigentlich?
Es ist vielleicht die schönste Lovestory des noch nicht ganz so alten Jahrhunderts: Die wiedererblühte Liebe von Sängerin Jennifer Lopez und Schauspieler Ben Affleck. Nun haben Bennifer, wie sie von der Presse getauft wurden, endlich geheiratet. Für Promi-Verhältnisse sehr privat, klein und ganz heimlich vor der Presse.
Für all diejenigen, die weniger firm sind mit der Promigeschichte der vergangenen 22 Jahre, sich eher mit Profanitäten wie Klimakrisen, Kriegen und Pandemien beschäftigt haben, statt anderer Leute Privatleben, hier ein kleiner Exkurs in den Boulevard: Bereits Anfang der 2000er waren Lopez und Affleck an item. Kennengelernt hatten sich die Sängerin und der Schauspieler 2002 am Set des wenig erfolgreichen Films „Gigli – Liebe mit Risiko“, 2003 folgte die Verlobung.
Obwohl damals nicht lang zusammen, schien ihr Privatleben in aller Munde, den Boulevardmedien „sei Dank“. Im Video zu Lopez’ Song „Jenny from the Block“ (2002) thematisierte die Sängerin den Wirbel um die Beziehung der beiden sogar, zeigte anhand eigens gedrehtem Footage, wie voyeuristisch die Medien agierten. „Das um Ironie bemühte Video sollte damals signalisieren, dass Lopez ihre mediale Inszenierung am besten selbst beherrscht“, schrieb Spiegel Online vergangenes Jahr.
Da rührt sich was im Innern
Trotz allem hielt die Beziehung nicht, 2004 trennten sich Bennifer wieder. Je eine Ehe und einige Kinder (Lopez hat Zwillinge mit Sänger Marc Anthony, Affleck drei Kinder mit Schauspielerin Jennifer Garner) später, hat das Paar nun also wieder zueinander gefunden und ja, endlich auch geheiratet – in kleinem Rahmen, ganz ohne Paparazzi, in Las Vegas.
Wenn Sie bis hierher gelesen haben und sich immer noch fragen, was der ganze Zirkus soll, warum kleinere, wie größere Medien sich auf diese Meldung stürzen – ich weiß es nicht. Denn seien wir mal ehrlich: Weder Lopez noch Affleck sind für sich die größten Sympathieträger*innen, ihre Musik und Filme eher Mittelmaß. Sieht man sie aber zusammen, rührt sich da was im Innern. Ich schätze, es ist die Sehnsucht nach einem Happy End.
Gerade heute, wo die Welt und ihre Katastrophen so präsent wirken, ja gefühlt kein Tag ohne Schreckensmeldung vergeht, zaubern einem die privaten Fotos der beiden Stars, die sich nun nach 18 Jahren doch noch füreinander entschieden haben, ein Lächeln aufs Gesicht. Und ist das nicht schon was?
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Unterwanderung der Bauernproteste
Alles, was rechts ist
Rentner beleidigt Habeck
Beleidigung hat Grenzen
Urteil nach Tötung eines Geflüchteten
Gericht findet mal wieder keine Beweise für Rassismus
Aktienpaket-Vorschlag
Die CDU möchte allen Kindern ETFs zum Geburtstag schenken
Diskussion um US-Raketen
Entscheidung mit kleiner Reichweite