piwik no script img

Bei der Deutschen BahnMitarbeiter mit Bodycam

Getestet hat die Bahn sie schon länger, nun sollen die Körperkameras bei der Bahn bundesweit kommen. Das Unternehmen will Angriffe auf Mitarbeiter verhindern.

Die Kameras sollen der Bahn zufolge auf Knopfdruck aktiviert werden können Foto: dpa

Berlin dpa | Bei Einsätzen auf großen Bahnhöfen und zu Sport- und Großveranstaltungen soll das Sicherheitspersonal der Bahn künftig Körperkameras tragen. Die Kameras werden ab dem Spätsommer in ganz Deutschland zum Einsatz kommen, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn am Donnerstag in Berlin erklärte. Darüber hatte der RBB berichtet. Datenschützer haben Bedenken.

Die Bahn hatte den Einsatz von Videokameras am Körper bereits getestet. Die sogenannten Bodycams kamen etwa in Berliner Bahnhöfen und in Köln zum Einsatz und wurden auch in Zügen ausprobiert. Hintergrund der Aktion sind die zunehmenden Angriffe auf Bahn-Mitarbeiter.

„Bodycams sichern Beweismaterial und schützen vor Angriffen“, erklärte der Infrastrukturchef der Bahn, Ronald Pofalla. Sicherheitsteams mit Bodycams seien kein einziges Mal angegriffen worden. Ein eingebauter Monitor, auf dem Angreifer ihr eigenes Verhalten sehen können, habe einen präventiven Effekt.

Die Kameras sollen der Bahn zufolge auf Knopfdruck aktiviert werden können. Die Aufzeichnungen werden demnach verschlüsselt gespeichert. Nur die Bundespolizei könne im Rahmen strafrechtlicher Ermittlungen darauf zugreifen, heißt es.

Lars Klingbeil, netzpolitischer Sprecher der SPD, befürchtet aber Probleme mit dem Datenschutz beim Einsatz der Körperkameras. „Wir haben vor kurzem erst erlebt, dass die Bahn auch gehackt wurde, dass dort Daten abgeflossen wird, und so ein Videomaterial kann natürlich auch missbraucht werden“, sagte der Politiker im ARD-„Morgenmagazin“ am Donnerstag. Der Schutz der Mitarbeiter sei zwar ein berechtigtes Anliegen – allerdings bedürfe es Klarheit darüber, was mit dem Material passiert.

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!