Befristete Lösung: Zomia in die Schanze

Bauwagenplatz Zomia zieht nun doch auf das Brammergelände an der Max-Brauer-Allee. Grüne setzen sich damit gegen den SPD-Koalitionspartner durch.

Zieht nun doch auf das Brammergelände an der Max-Brauer-Allee: Die Bauwagengruppe Zomia. Bild: dpa

Der Bauwagenplatz Zomia zieht in die Schanze. Am Donnerstagabend bringt die SPD-GAL-Koalition einen Antrag in die Bezirksversammlung Altona ein, der Zomia-Gruppe einen Teil des so genannte "Brammergeländes" an der Max-Brauer-Allee zwischen Schulterblatt und Lippmannstraße zur Zwischennutzung als Bauwagenplatz zur Verfügung zu stellen.

"Wir haben uns damit im Koalitionsausschuss durchsetzen können", sagt GAL-Fraktionschefin Gesche Boehlich der taz. "Es müssen noch die Rahmenbedingungen ausgehandelt werden, denn viele Details sind noch offen", sagt eine Zomia-Sprecherin.

Die Nutzung ist befristet bis die Änderung eines neuen Bebauungsplan, wodurch sozialer Wohnungsbau auf der Gewerbefläche ermöglicht werden soll, halbwegs vollzogen ist. Diese Zwischennutzung dauert längstens zwei Jahre, so der jetzige Stand.

Ursprünglich hatte sich die SPD-Fraktion in Altona offiziell gegen diese Lösung - die momentan einzige in Betracht kommende Fläche als Alternative zu dem Behelfsplatz am Holstenkamp - heftig gewehrt. Viele Genossen befürchten, Zomia könnten sich so nahe an der Roten Flora langfrist festsetzen wollen.

Dagegen hatte die Mediatorin Antje Möller von der GAL-Bürgerschaftsfraktion den Platz favorisiert. "Technisch und formell" spreche nichts gegen den Platz: "Es ist überhaupt kein Baubeginn in Sicht", sagt Möller. "Und es gibt ein Umfeld, das einen Bauwagenplatz akzeptiert." Und selbst der baupolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Mark Classen, äußerte sich in der taz positiv zu dieser Lösung "Ich habe kein Problem mit der Fläche und teile die Bedenken nicht".

Der Vorsitzende des Bauausschusses und der Chef der Linksfraktion in Altona Robert Jarowoy hatte sogar der GAL-Fraktion einen unorthodoxen Pakt angeboten, das Zomia-Projekt auf der Brammerfläche notfalls zusammen mit der CDU und GAL durchzubringen.

"Es kann sein, dass nun sogar zu einem interfraktionellen Antrag kommt", sagt Boehlich und hofft, dass alle Fraktionen dem Umzug Zomias zustimmen und damit für die Bauwagengruppe eine dreimonatiger Hängepartie am Holstenkamp in Bahrenfeld vorerst zu Ende geht.

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