Bauern-Attacke auf Grünen-Aschermittwoch: Juristisches Nachspiel in Biberach
Nach der gewaltsamen Blockade des politischen Aschermittwoch der Grünen laufen über zehn Gerichtsverfahren. Es geht auch um Angriffe auf Polizist*innen.
![Protest der Landwirte in Biberach vor der Stadthalle: Sie haben Wahlplakate der Grünen mit dem Hinweis "Wahllügen" bearbeitet, die an eine Hecke lehnen Protest der Landwirte in Biberach vor der Stadthalle: Sie haben Wahlplakate der Grünen mit dem Hinweis "Wahllügen" bearbeitet, die an eine Hecke lehnen](https://taz.de/picture/6841195/14/34703396-1.jpeg)
Nun haben die teils gewaltsamen Proteste juristische Folgen. Innenminister Thomas Strobl (CDU) erklärte am Mittwoch vor dem Innenausschuss des Landtags, inzwischen hätten die Ermittlungsbehörden mehr als ein Dutzend Ermittlungsverfahren eröffnet. Ein Verfahren wegen des Verdachts des schweren Landfriedensbruchs, 8 Verfahren wegen tätlicher Angriffe auf Polizisten und andere Personen. 3-mal wird wegen Sachbeschädigung und 2-mal wegen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz ermittelt und gegen einen mutmaßlichen Verantwortlichen der Versammlung.
Darüber hinaus ermittelt die Polizei zu weiteren Straftaten, wie Nötigungen, Gefangenenbefreiung, gefährliche Körperverletzung, gefährliche Eingriffe in den Straßenverkehr und weitere Verkehrsdelikte. Die Vorgänge würden lückenlos aufgeklärt, versicherte Strobl. Der Innenminister bestätigte, dass bei den Protesten Personen aus der Querdenker- und Reichsbürgerszene identifiziert worden seien.
Der SPD-Abgeordnete Sascha Binder erklärte, Strobl trage die politische Verantwortung dafür, dass eine Partei ihre Versammlung nicht habe durchführen können.
Der grüne Ministerpräsident Winfried Kretschmann hatte alle Parteien zur Solidarität unter Demokraten aufgerufen. „Egal wen es im Einzelfall trifft – wenn das passiert, haben wir als freie Gesellschaft im Ganzen verloren“, sagte Kretschmann am Montag beim Neujahrsempfang der Landesregierung in Brüssel.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Migrantische AfD-Anhänger
„Ausländer für Deutschland“
Merkel kritisiert Merz erneut
Ex-Kanzlerin unterschreibt „Oma-gegen-Rechts“-taz
Beschluss des Bundesverfassungsgerichts
Später Erfolg für Maja T.
Pressesprecherin im Weißen Haus
Trump schönreden
Urteil des Bundesverfassungsgerichts
Jetzt erst recht – keine Auslieferungen nach Ungarn
Wahl-O-Mat vs. Real-O-Mat
Was soll ich bloß wählen?