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Batteriefabrik in Schleswig-Holstein„Der Standort ist und bleibt gut“

Bund und Land hatten einen Kredit für Pleite-Batteriehersteller Northvolt abgesichert und bangen um ihr Geld. Dennoch herrscht nicht nur Pessimismus.

Drohnenaufnahme der Baustelle in Heide für die geplante Northvolt Drei Gigafactory Foto: Christian Charisius/dpa

Rendsburg taz | Die Insolvenz des schwedischen Batterieherstellers Northvolt schlägt vermutlich Löcher in die Finanzplanung des Bundes und des Landes Schleswig-Holstein. Es geht um eine Bürgschaft für einen Kredit bei der staatlichen Förderbank KfW von über 600 Millionen Euro, die Northvolt für den Bau einer Fabrik im Kreis Dithmarschen erhalten hat. Dort laufen die Arbeiten weiter. In Berlin ruft die CSU nach einem Untersuchungsausschuss.

Von „betrüblichen Nachrichten“ sprach Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU). Das Land hatte sich mit 300 Millionen Euro an einer Ausfallbürgschaft des Bundes beteiligt. „Wir gehen davon aus, dass wir diesen Betrag jetzt kurzfristig vonseiten des Bundes in Rechnung gestellt bekommen“, sagte Günther. Neben der Bürgschaft will das Land den Bau mit weiteren 137 Millionen Euro fördern. Diese Summe ist aber bisher nicht ausgezahlt. Northvolt kündigte an, das Geld zunächst nicht zu beantragen.

Trotz der drohenden Zahlung bleibt die schwarz-grüne Landesregierung vorsichtig optimistisch. So könnte am Ende des Insolvenzverfahrens eine geringere Summe für die Bürgschaft stehen, vielleicht zahlt Northvolt einen Teil oder sogar alles zurück. Zudem ist die Fabrik bei Heide, „Northvolt 3“, eine Tochterfirma, die von der Insolvenz nur indirekt betroffen ist.

Dirk Schrödter (CDU), Leiter der Kieler Staatskanzlei und zuständig für die Northvolt-Ansiedlung, sagte der Lokalzeitung Nordschleswiger, das Land sehe „nach wie vor die dringende Notwendigkeit für den Aufbau einer souveränen Batteriezellproduktion für Deutschland und Europa“. Northvolt war mit dem Versprechen angetreten, die ökologisch saubersten E-Auto-Batterien der Welt zu produzieren. Dazu sollen im Kreis Dithmarschen rund 3.000 Arbeitsplätze entstehen.

Kanzler verteidigt Förderung von Batteriefabrik

In Berlin richten sich die Vorwürfe der Opposition vor allem gegen Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne), der aus Schleswig-Holstein stammt und sich für die Ansiedlung der Giga-Fabrik starkgemacht hatte. Dessen „grün infizierte Wirtschaftspolitik“ sei krachend gescheitert, so CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt.

Bundeskanzler Olaf Scholz sagte am Mittwoch, es sei grundsätzlich richtig, dass der Bund den Bau von Batteriefabriken fördere, denn strategische Komponenten müssten in Europa hergestellt werden. „Das werden wir auch weitermachen“, sagte er.

Im Kreis Dithmarschen herrscht jedenfalls Gelassenheit. „Auf dem Bauplatz wird gearbeitet“, sagt eine Sprecherin des Kreises. Daher rechne auch der Kreis zurzeit weiter mit der Fabrik und plane den Ausbau von Wohnraum, Kitas und Schulen für den Zuzug Tausender Arbeitskräfte. „Wir sind nicht so eng mit North­volt, dass die uns in ihre Herzen und Kasse gucken lassen, daher warten wir einfach mal ab“, sagt Kai Henning Tange (SPD), Bürgermeister von Lohe-Rickelshof, einer der beiden kleinen Gemeinden, in denen die 110 Hektar der Fabrik liegen.

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4 Kommentare

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  • Ich kenne kein Tochterunternehmen eines Konzerns, dass die



    Insolvenz der Muttergesellschaft überlebt hätte. Aber bei der wirtschaftlichen Kompetenz unserer politischen Entscheider scheint



    ja alles möglich, da ja auch im Märchen (hier der märchenhaften



    Wachstumsstory) am Ende alles gut wird. Nebenbei -der Andy (Scheuer) hat nur 250 Mio versenkt.

  • In Schleswig Holstein gibt's soviel erneuerbaren Strom dass die Windkraftwerke oft stillstehn weil zuviel Strom im Netz ist .mit diesem Strom lassen sich jede Menge Batterien herstellen.endlich passiert mal was um die Abhängigkeit von den Chinesen abzuschütteln .2023 wurden rund 786 000 Pkw mit Elektromotor aus Deutschland exportiert das sind 58% mehr als 2023.destatis

  • Die Wähler von dem Dobrindt werden sich noch freuen, dass es in absehbarer Zukunft eine echte europäische Batterieproduktion geben wird. Wäre natürlich schöner gewesen, wenn sich die bayerischen Autobauer nicht um des kurzfristigen Profits Willen temporär zurückgezogen hätten, aber da muss man halt jetzt durch.

    • @vieldenker:

      BMW hätte doch einfach die mangelhaften Batterien in ihre



      Autos einbauen können - meinen Sie.