BVGler streiken am Samstag: 15 Stunden Stillstand

Alle Busse stehen still, und die Bahnen auch. Droht das Chaos, wenn die BVG bestreikt wird? Die taz gibt Antworten.

BVG-frei, Spaß dabei? Wohl eher nicht. Bild: dpa

Wann wird gestreikt?

Die BVG-Fahrer haben ihren Warnstreik für 4 bis 19 Uhr angekündigt. Der Zeitraum, in dem keine U-Bahnen, Straßenbahnen und Busse fahren, wird aber noch länger dauern. Denn schon bis zu zwei Stunden zuvor müssen die Busse und Bahnen so langsam ins Depot. Ebenso lange dürfte es dauern, bis nach Streikende alles wieder nach Fahrplan läuft. Zum Chaos trägt bei, dass die S-Bahn ausgerechnet für Samstag Bauarbeiten am Ostkreuz plant. Diese könnten auch nicht mehr abgesagt werden, hieß es. Zwischen den Stationen Friedrichstraße und Ostkreuz kommt es deshalb zu massiven Einschränkungen. Zwischen Ostkreuz und Lichtenberg fahren gar keine Bahnen. Die S-Bahn verspricht, ansonsten "alle verfügbaren Fahrzeuge und Personale" einzusetzen.

Fährt wenigstens noch ein Bus zum Flughafen?

Ja, das ist eine der wenigen Ausnahmen. Sechs Busse sollen die gesamte Zeit im Pendelverkehr von der S-Bahn-Haltestelle Jungfernheide nach Tegel fahren. Maximal fünf Minuten muss man auf den nächsten Bus warten, verspricht eine BVG-Sprecherin. Auch einige Buslinien am Stadtrand sind nicht vom Streik betroffen, weil sie grundsätzlich von Privatfirmen betrieben werden. Besonders Touristen bieten sich als Alternative die privaten Stadtrundfahrt-Busse an.

Wie komme ich am Samstag zu meiner Lieblingsmannschaft?

Das Bundesligaspiel Hertha gegen Dortmund am Samstagnachmittag ist mit Sicherheit eine der größten Herausforderungen für den Stadtverkehr: 74.000 Fans müssen irgendwie ins ausverkaufte Olympiastadion kommen. Die S-Bahn bietet den üblichen Sonderverkehr zum Spiel an, fünf Züge fahren innerhalb von 20 Minuten zum Stadion. Hertha richtet einen Shuttleservice vom Messegelände zum Südtor des Stadions ein. Auf dem Parkplatz des Messegeländes stehen 1.500 Stellplätze kostenlos zur Verfügung, teilte der Verein mit. Von dort aus fahren ab 13.30 Uhr die Busse zum Stadion und nach dem Spiel wieder zurück. Für die Anreise zum Spiel von Alba Berlin am Abend erwartet der Vereinssprecher hingegen nur wenig Probleme, da die Mehrzweckhalle am Ostbahnhof gut an die S-Bahn angeschlossen ist. Zudem sollten auch Busse und U-Bahnen wieder fahren, wenn das Spiel zu Ende ist.

Inwiefern sind die Berlinale-Besucher vom Streik betroffen?

Während manche Spielstätten wie etwa der Berlinale Palast am Potsdamer Platz auch mit S-Bahn und Regionalzügen gut zu erreichen sind, sieht es für andere schlecht aus: Zum Haus der Berliner Festspiele etwa braucht man vom nächstgelegenen S-Bahnhof Savignyplatz rund 20 Minuten zu Fuß. Cineasten sollten am Samstag also darauf achten, ihr Tagesprogramm nicht zu eng zu planen.

Ansonsten machen die Taxifahrer das große Geschäft?

Davon ist auszugehen. Die meisten der mehr als 7.000 Berliner Taxen werden unterwegs sein. Zudem werden viele der selbstständigen Taxifahrer Überstunden einlegen, vermutet Dietmar Schmidt, Chef von Funktaxi Berlin, der zweitgrößten Taxizentrale.

Wenn mir das Taxi zu teuer ist, bleibt mir also nur das Fahrrad?

Prinzipiell ist das natürlich eine gute Idee, die allerdings durch die Wettervorhersage etwas getrübt wird. Denn in der Nacht zu Samstag kann es glatt werden auf den Straßen Berlins - heimradelnde Clubgänger sollten also vorsichtig fahren. Und tagsüber ist dann eher ungemütliches Wetter angesagt, mit Temperaturen um 4 Grad und Regen.

Comments

[Verdi-geisel]

Was bildet sich die überkandidelten Verdis eigentlich ein?? Wohernehmen sie das Recht die Bürger einer Stadt zu ihren Geisel zumachen???

1. Ich besitze eine Jahreskarte, die Fahrten sind also bezahlt. Das Geld hat man genommen, die Beförderungsleistung erbringt man nicht. Ich nenne dies Betrug!

2. Man solle mit der S-Bahn fahren, diesem Chaosverein. Der nächste S-Bahnhof ist 25 Minuten entfernt, zu Fuß. Ich fahre aber Rollstuhl, also verstößt Verdi auch mal schnell gegen das Grundgesetz, wo es ja heißt das keiner auf Grund einer Behinderung benachteiligt werden darf.

Man sollte langsam über Verdiverbot nachdenken. Ich betrachte dies nicht als Streik, sondern als Arbeitsverweigerung. Die Verdibosse sollten mal mit einer Behindertenrente Das Überleben trainieren!!

[kotsch]

am wochenende streiken macht sinn.