BVG präsentiert neue Sounds: Di-di-damm in Bus und Tram

Die BVG hat ihre gesamte „Klanglandschaft“ auf der Basis eines neuen Jingles vereinheitlicht. Der Aufwand war nicht unbeträchtlich.

Wartende auf U-Bahnhof

Mit neuem Sound noch urbaner: Berlins U-Bahn Foto: dpa

„Di-di-damm.“ So etwa klingt er, der nagelneue, äh: Gong? in cool-urbanem Moll, den die BVG am Mittwoch released hat. In Bussen, Trams und U-Bahnen ertönen die drei Noten – ein Ganztonschritt nach oben, dann eine Quart nach unten – vor jeder Stationsansage.

Für besondere Mitteilungen und Informationen auf Bahnhöfen gibt es leicht abgewandelte Versionen, aber zur neuen „Klanglandschaft“ (O-Ton BVG) gehören auch ein „Sound-Logo“, ein Handy-Klingelton sowie eine „Brand Music“, die künftig Werbespots sowie das Warten in der Servicetelefonschleife musikalisch untermalen dürfte.

So etwas kommt natürlich nicht von ungefähr. Wie der BVG-Abteilungsleiter für Fahrgastinformation, Timo Kerßenfischer, erklärt, hätten die unterschiedlichen alten Signalklänge „nicht mehr zueinander gepasst“. Jetzt löst sie ein stadtweit einheitlicher Sounds ab, „so wie unsere Busse und Bahnen einheitlich gelb sind“. Denn: „Aufmerksamkeitstöne haben eine große Bedeutung für die Orientierung, gerade auch in Hinsicht auf Barrierefreiheit.“ Und Fördermittel vom Bund gab es auch noch dafür.

Der Aufwand, der für den „Markenklang aus einem Guss“ betrieben wurde, war alles andere als unbeträchtlich: Laut BVG entwickelte ihn die Berliner Audio-Branding-Agentur “why do birds“ unter Beteiligung von „BVG-Fachleuten aus zahlreichen Abteilungen, Ex­per­t*in­nen für Akustik und Interessenvertretungen bis hin zum BVG-Kundenrat“. Fahrgäste seien befragt, Hinweise von Menschen mit vermindertem Seh- und Hörvermögen gesammelt und potenzielle Sounds immer wieder vor Ort getestet worden.

Einzigartige Stimme

Das Di-di-damm ergänzt die schon vor zwei Jahren durch die Synchronsprecherin Philippa Jarke neu eingesprochenen Stationsnamen und sonstigen Hinweise. Die BVG lobt ihre Stimme als „einzigartig“, manche mögen sie als etwas barsch empfinden. Was zu Berlin ja immerhin passt.

Ob ein neuer, gefälligerer Sound wirklich notwendig war und die ollen Gongs wirklich dringend des Ersatzes bedurften, das mag beantworten, wer will. So ist es halt in der Welt des Brandings: Was gestern normal war, ist heute verstaubt, und was heute knorke scheint, ist morgen auch schon wieder so was von durch. Die Welt muss sich halt weiterdrehen. Bitte aussteigen!

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Jahrgang 1969, lebt seit 1991 in Berlin. Seit 2001 arbeitet er mit Unterbrechungen bei der taz Berlin, mittlerweile als Redakteur für die Themen Umwelt, Mobilität, Natur- und Klimaschutz.

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