Autobahnen in Berlin blockiert: Auf die Straße für Lebensmittel
Markanter Protest: Erneut haben Aktivist*innen mehrere Autobahnen blockiert. Sie fordern ein Essen-Retten-Gesetz.
epd | Zum wiederholten Mal haben Demonstranten in Berlin am Freitag mit der Forderung nach einem Essen-Retten-Gesetz zeitweise Hauptverkehrsadern blockiert. Die Autobahnen A100, A114 und A111 seien blockiert worden, um von der Bundesregierung eine enkeltaugliche Agrarwende bis 2030 zu erreichen, teilte die Initiative „Letzte Generation“ zur Kampagne „Essen Retten – Leben Retten“ mit. Bereits in den Vortagen war es zu Blockadeaktionen gekommen.
Kleinere Personengruppen mit bis zu zehn Teilnehmern befanden sich am Freitag an insgesamt drei Orten im Stadtgebiet auf der Fahrbahn, wie eine Polizeisprecherin auf Anfrage mitteilte. Mehrere Demonstranten hätten sich auf Fahrbahnen festgeklebt und hätten abgelöst werden müssen. Eine Blockade betraf demnach eine Brücke am Ende der meist befahrenden deutschen Autobahn A100.
Ohne die Einführung eines Essen-Retten-Gesetzes und eine Agrarwende drohten Hungerkrisen, hieß es zur Begründung der Proteste. „Wie kann eine SPD-geführte Regierung weiter wegschauen, wenn 1,6 Millionen Menschen in diesem Land auf die Hilfe der Tafeln angewiesen sind?“, sagte Sonja Manderbach, eine Teilnehmerin der Blockaden laut Veranstalter: „Wie lange will Olaf Scholz noch tolerieren, dass jährlich 18 Millionen Tonnen Lebensmittel in diesem Land weggeworfen werden?“
Das Essen-Retten-Gesetz würde nicht nur dazu beitragen, Hungersnöte zu verhindern, sondern auch Emissionen reduzieren, sagte die Sprecherin der Kampagne, Carla Hinrichs. Die Aktionen würden so lange fortgesetzt, bis die Bundesregierung ernsthafte Schritte zur Einführung eines Essen-Retten-Gesetzes einleite.
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