Ausbau der Windenergie: Erneuerbare Energien kommen voran
In Deutschland wurden bis September mehr Windräder gebaut als im gesamten Vorjahr. Spitzenreiter beim Ausbau ist Schleswig-Holstein, Bayern schneidet schlecht ab.
Spitzenreiter war Schleswig-Holstein, dort erfolgte seit Jahresanfang über ein Drittel des sogenannten Brutto-Zubaus. Auf den Plätzen zwei und drei im Länderranking folgen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Den einzigen “Wermutstropfen“ bildet laut Fachagentur die Südregion. Dort seien lediglich sieben Prozent der diesjährigen Neuanlagenleistung installiert worden. So gingen seit Jahresanfang in Bayern nur sechs neue Windräder ans Netz, in Baden-Württemberg waren es 13.
Bundesweit wurden seit Januar 316 Altanlagen stillgelegt. Damit lag der sogenannte Netto-Zubau bei 202 Windrädern. Windräder, die neu in Betrieb gehen, sind leistungsstärker als alte.
Deutlich erhöht hat sich die Zahl der neu genehmigten Windräder durch Behörden. In den ersten neun Monaten wurden bundesweit 976 neue Windräder mit einer Gesamtleistung von 5,2 Gigawatt neu zugelassen – bezogen auf die Leistung ein Plus von 77 Prozent. Noch nie sei von Januar bis September so viel Windenergieleistung genehmigt wie in diesem Jahr, hieß es von der Fachagentur. Besonders herausragend zeige sich die Situation in Nordrhein-Westfalen und in Schleswig-Holstein, wo bis Ende September jeweils mehr als 1,1 Gigawatt genehmigt worden sei. Dagegen betrage der Anteil der Südregion nur knapp acht Prozent.
Einfachere Genehmigungsverfahren
Die Genehmigung eines Windrads gilt als entscheidende Hürde. Danach gibt es eine Ausschreibung, danach den Bau eines Windrads, das kann noch viele Monate dauern.
Die Bundesregierung hatte vor allem im vergangenen Jahr umfangreiche Maßnahmen beschlossen, um den Ausbau der erneuerbaren Energien aus Wind und Sonne zu beschleunigen. Dies spielt eine Schlüsselrolle für das Erreichen von Klimaschutzzielen und die Entkopplung von fossilen Energien wie Kohle und Gas. Das Ziel: 80 Prozent des verbrauchten Stroms soll 2030 aus erneuerbaren Quellen kommen, derzeit ist es etwas mehr als die Hälfte. Die Branche sieht Windräder an Land als das „Zugpferd“ der Energiewende, also dem Ersatz fossiler Energien aus Kohle, Gas und Öl.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
BSW in Koalitionen
Bald an der Macht – aber mit Risiko
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Dieter Bohlen als CDU-Berater
Cheri, Cheri Friedrich
Kinderbetreuung in der DDR
„Alle haben funktioniert“
Selbstzerstörung der FDP
Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn
Stellenabbau bei Thyssenkrupp
Kommen jetzt die stahlharten Zeiten?