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Aufklärung und GlaubenAktionstag gegen Religionsunterricht

SchülerInnen sind nicht zum Religionsunterricht verpflichtet. Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten informiert darüber bundesweit.

So viel ist klar: Niemand darf Kinder zur Suche nach Gott zwingen. Bild: ap

BERLIN taz | Eigentlich hatte sich Andreas Braun klar ausgedrückt. Dachte er. Seine Tochter soll nicht am Religionsunterricht teilnehmen, hatte der Vater bei der Einschulung angegeben. Dann kam seine Tochter heim und erzählte, dass sie in der Klasse die Schöpfungsgeschichte gemalt hätten. Braun war sauer: „Ich will nicht, dass meine Kinder mit diesem Kram indoktriniert werden.“ An der Schule verstand man seinen Ärger nicht.

Doch wie dem Vater aus Hessen gehe es vielen, die sich für ihre Kinder eine religionsfreie Erziehung in der Schule wünschen, sagt Rainer Ponitka, der für den Internationalen Bund der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) Eltern und Schüler berät. Am Samstag ruft die IBKA zum bundesweiten Aktionstag mit Infoständen in 13 Städten auf. Das Motto: „Reli adieu!“

„Die Information, dass niemand zum Religionsunterricht verpflichtet ist, wird von den meisten Schulen nicht offensiv verbreitet“, meint Ponitka. Oft zögen sie sogar Hürden hoch. Etwa indem sie Schüler, die sich abmelden möchte, zum Rapport beim Relilehrer oder Schulseelsorger zitieren.

Zum Beispiel die Elly-Heuss-Knapp-Berufsschule in Düsseldorf. Dort kursiert ein Schreiben, das der taz vorliegt: Bei „Bekanntwerden der Abmeldung“, heißt es, solle dem Schüler die „Bedeutung des Unterrichts für die persönliche Entwicklung, wie auch die spätere Berufswahl (besonders: kirchliche Einrichtungen im sozialen Bereich) deutlich gemacht werden“.

Der Religionsunterricht wird als einziges Schulfach im Grundgesetz erwähnt. Eigenständig abmelden dürfen sich Schüler in den meisten Bundesländern mit dem 14. Lebensjahr, weil sie ab diesem Zeitpunkt als religionsmündig gelten. Nicht so allerdings in Bayern: Dort regelt die Verfassung, dass ein Schüler sich erst mit der Volljährigkeit selbstständig vom Religionsunterricht abmelden kann. Auch darauf will der Atheistenbund mit seinem Aktionstag hinweisen.

Das bayerische Kultusministerium weist die Kritik zurück: In der Praxis habe es bisher nie Probleme gegeben, sagte eine Sprecherin.

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31 Kommentare

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  • Für diese Kampagne wird der Atheisten-Bund einen langen Atem brauchen. Denn die gängigen Medien und Politik beachten Religionskritik nur dann, wenn es sich um rassistische Ressentiments und Hass gegen Muslime handelt. Antimuslimische Rassisten und Hysteriker wie dieser Sarazin bekommen leider die Aufmerksamkeit, die sie nicht verdienen. Vernünftige Positionen wie die des Atheisten-Bundes werden hingegen tendenziell nicht breit debattiert. Die Hysterie vor einer Muselmann-Verschwörung scheint auf mehr Zustimmung zu stoßen als sachlich fundierte Kritik an Religion.

    • S
      serbmem
      @Rudeboy:

      Vernunft ist bei Atheisten, egal ob mit oder ohne Bund, genauso wenig zu finden wie bei anderen Leuten auch. Inclusive der Missionierungsbedürfnisse. Das sogenannte aufgeklärte Menschen immer die Vernunft für sich gepachtet haben, zeigt sehr deutlich woher der Wind weht. Wir sind die besseren und alle anderen stehen unter unserem Niveau und sind also nicht gesprächsfähig. Erwachsen ist das nicht!

  • H
    horst

    darf doch jeder an feen und einhörner glauben.

     

    nur wenn dieser jemand mir vorschreiben will wie ich zu leben habe, um dem "großen einhorn" zu gefallen, dann habe ich ein problem damit.

  • A
    Aha

    Der Internationale Bund der Konfessionslosen und Atheisten ist auch nur eine Glaubensgemeinschaft.

    • @Aha:

      Na und? Was wollen sie jetzt damit sagen und was hat es mit dem Thema zu tun?

  • FH
    Frau Hopp

    In kleinen Schulen ist manchmal nur ein einziges Kind pro Klasse vom Religionsunterricht befreit. Da die Religionsstunden oft mitten zwischen den anderen Stunden liegen, sind die Schulen zur Aufsicht verpflichtet und stecken die Kinder dann so lange in andere Klassen. Für Erstklässler/innen ist das nicht unbedingt angenehm, plötzlich im Rechenunterricht der dritten Klasse sitzen und sich langweilen zu müssen. Abgesehen von den Fragen und Hänseleien der Mitschüler/innen. Das schreckt dann doch viele Eltern und Kinder ab. Leider.

  • S
    Sabine

    Der Bund der Konfessionslosen möge bitte auf Sonntage und Feiertage als arbeitsfreie Tage verzichten und sein Weihnachtsgeld zurückzahlen.

    • @Sabine:

      Fest- und Feiertage gab es auch schon vor dem Christentum.

       

      Es müssen nicht immer religiöse Feste sein, um feiern zu können!

       

      Im Gegenteil: Die Christen haben viele Feiertage, zumeist jahreszeitliche, einfach in christliche umgemünzt, weil die Menschen an den Feiern und Bräuchen wie Wintersonnenwende etc. festhielten. Daraus ist dann z.B. "Weihnachten" geworden.

      • S
        Sabine
        @Hanne:

        Wir Chrsietn feiern mit dem Fest "Weihnachten" die Geburt Christi. Was Sie feiern, müssen Sie selbst wissen.

        Ich spreche von den hier kritisierten christlichen Feiertagen.

        Auch der Sonntag ist ein christlicher freier Tag. Nicht gewusst?

        • @Sabine:

          "Wir Christen" ist für mich beleidigend!

          Wenn mir jemand auch nur öffentlich indirekt unterstellen würde Ich könnte an Gott glauben, Ich würde Strafanzeige erstatten...

           

          Verlangen Sie doch mal von Juden dass sie an den "Christlichen Feiertagen" zu arbeiten haben...

          Ich glaube auch nicht, dass "Sabine" und die anderen "schlichten Menschen" die so denken alle "Christlichen Feiertage" so zelebrieren, wie es die Kirche, der Glaube fordert.

          Und nicht zu vergessen echtes Fasten und Freitags Fisch, jeden Sonntag in die Kirche etc...

        • @Sabine:

          Wäre schön, wenn sich Brauchtumschristen auch mal mit der Geschichte befassen würden:

           

          "Sicher auf vorchristliche Ursprünge zurück geht der heutige Termin des Festes. Die Germanen feierten damals ihr Mittwinterfest oder Julfest, das zugleich ein Toten- und Fruchtbarkeitsfest war. Im vorderasiatischen Mithraskult wurde an diesem Tag die Geburt des indischen Lichtgottes gefeiert. Bei den Ägyptern wurde mit dem Isiskult die Geburt des Horus auf diesen Tag gelegt. Die Römer begingen an diesem Tag feierlich ihre "Saturnalien" zu Ehren des Gottes Saturn, des unbesiegbaren Sonnengottes - im julianische Kalender fiel die Wintersonnenwende auf den 25. Dezember. Kaiser Aurelian (270 - 275) hatte den 25. Dezember als Geburtstag des "Sol Invictus", des "Unbesiegten Sonnengottes" feiern lassen. In der Zeit der längsten Nächste des Jahres hatten die Menschen das Gefühl, den dämonischen Mächten besonders ausgesetzt zu sein; deshalb wurde die Zeit nach der Wintersonnenwende, wenn die Tage wieder länger werden, zur besonderen Festzeit, in der der Sieg der Sonne des Lichtes über die Finsternis gefeiert wurde. Die Christenheit, die Jesus als "das Licht der Welt" (Johannesevangelium 8, 12) verkündigt, hat so die römische Tradition übernommen. Clemens von Alexandria sagte von Christus, er sei die "Sonne der Auferstehung".

           

          mehr unter:

          http://www.heiligenlexikon.de/BiographienN/Natal_Geburt_des_Herrn.htm

          • S
            Sabine
            @Hanne:

            In Ihrer Bezeichnung "Brauchtumschristen" sehe ich die Ablehnung den christlichen Kirchen gegenüber.

            Ich bin nicht nur aus Überzeugung katholische Christin und Kirchgängern, sondern auch Volkskundlerin, daher tragen Sie Eulen nach Athen, wenn Sie meinen, mich über christliche und nichtchristliche bzw. vorchristliche Feiertage aufklären zu müssen.

            Ich schreiben Atheisten nicht vor, welchen Tag sie in welcher Form zu feiern haben, aber Atheisten wollen mir vorschreiben, wie ich zu christlichen Feiertagen stehen soll.

            Ich meine halt, dass die Menschen, die die christlichen Sonn- und Feiertage ablehnen, auch nicht die Vorteile derselben genießen sollten. Das wäre doch nur konseqeunt. Also: Heute ist Sonntag, also gehen Sie arbeiten!

            • @Sabine:

              Es gibt z.B. Studiengänge für "Volkskunde/Europäische Ethnologie", an der Uni Münster... An welcher Universität haben Sie das gelernt?

              Ein "Verein" in Klein-Plunzendorf zählt nicht.

               

              "Volkskundlerin" auf dem Niveau, das hat was von "Astrologin", "Chakren-Massage", "Society-Expertin" etc..

            • @Sabine:

              "Ich meine halt, dass die Menschen, die die christlichen Sonn- und Feiertage ablehnen, auch nicht die Vorteile derselben genießen sollten. Das wäre doch nur konseqeunt. Also: Heute ist Sonntag, also gehen Sie arbeiten!"

               

              Dann stellen Sie sich bitte auch mit Schild vor eine Synagoge und fordern dies... Was, das trauen sie sich nicht?

              Käme nicht gut an, sie würden zu Recht in ein braunes Licht gerückt?

              Nichts anderes ist es mit Atheisten...

               

              Oder verzichten Sie für die Christlichen Feiertage auf ihren Lohn...

               

              Genau so wenig der "Sonntag", den gab es schon VOR dem Christentum...

               

              Es heißt, "2041" sollen die Religionen rechnerisch an Bedeutung verloren haben.

              Falls in 500 Jahren die BRD noch existiert, es gibt keinen Grund warum sicher sein sollte, dass es dann auch noch all diese christlichen Feiertage gibt...

              Bzw. es gibt eine Regelung nach der es zwar die Feuertage kalendarisch noch gibt, aber sie jeder für sich ändern kann.

              Das sind quasi zusätzliche Urlaubstage, die nur dann auf diesen Tagen liegen, wenn man sie nicht verlegt...

               

              Und wenn Christen ein "Anrecht" auf diese Feiertage hätten/haben, dann hat auch jeder Muslim und Jude das Anrecht auf seine Feiertage.

              Und wenn Atheisten Tage brauchen an denen Sie ihren Nichtglauben mit Festen pflegen wollen, auch diese.

               

              So glauben z.B. Buddhisten auch nicht an Gott oder Götter, sondern an reale Menschen. Das ist nicht mein Ding, aber wenn die ihre Feiertage wollen...

              Sie können ja die Geburt Buddhas etc. feiern wollen wie die Christen die von Yeshua ben Yosef.

               

              Mit welchem Recht sollten Christen mehr Geld bekommen, als Atheisten?

              Evtl. auch noch in einer Firma deren Chef ein Atheist ist.

              Also akzeptiert dass es "Christliche Feiertage" gibt, und er die Arbeiter trotz fernbleiben für den Tag bezahlen muss...

               

              Und Ich vermute auch noch, dass Sie glauben mit ihrer Meinung auf der Seite der Gerechtigkeit zu stehen.

            • @Sabine:

              Liebe (selbsternannte) Volkskundlerin, was hat ihr Geschreibsel denn eigentlich mit der berechtigten Kritik an Schulen zu tun, die mit Methode gegen das Grundrecht auf Glaubens- und Bekenntnisfreiheit verstossen?

               

              Ach ja. Gar nichts.

              • S
                Sabine
                @Fred Ferington Frost:

                Selbst ernannt? Na, Sie müssen es ja wissen, denn wir kennen uns persönlich.

                Geschreibsel? Wenn Sie aus meinem Kommentar keinen geistigen Nährwert ziehen können, sprciht das nicht automatisch gegen meinen Kommentar.

  • S
    serbmem

    Es wäre schon viel gewonnen, wenn die Atheisten ihren Kindern nicht nur billige Toleranz sondern echtes Verstehen wollen der Menschen mit denen sie zu tun haben beibrächten. Davon merkt man leider nichts. Eher bemerkt man den gleichen religiösen Eifern im bekämpfen einer anderen Weltsicht, hier der Religionen. Verstehen wollen gibts bei Atheisten nicht. Wie sonst kommen die auf die Idee, dass der Religionsunterricht freiwillig. Das Gegenteil trifft zu.

    @NOX: Weil gerade diese ihre Haltung die Menschen trennt und nicht dazu angetan ist, Verständnis zu üben. Gut wäre es wenn Atheisten den besten z.B. katholischen Religionsunterricht geben würden. Erwachsene sollten so was können.

    • @serbmem:

      OK, der Religionsunterricht soll nicht freiwillig sondern verpflichtend sein?

       

      Dann kann das aber auch für Stunden in muslimischer, Jüdischer etc. Religion gelten.

      Und keineswegs nach Konfession in irgend einem Register.

      Also ab mit ihren Kindern in den muslimischen Religionsunterricht.

      UND in den Atheistisch geführten Weltanschauungsunterricht.

      Warum sollte irgendeine beliebige Weltanschauung/Glauben ein Recht haben in Schulen Kinder und Jugendliche zu indoktrinieren?!?

      Und dann auch noch "Respekt" erwarten?

      Die gezwungenen Schüler sollten in blasphemisch bedruckter Kleidung erscheinen, sich ein umgedrehtes Kreuz und/oder Pentagram umhängen und entsprechende Sprüche abzulassen.

       

      Mit welchem Recht sollten "Sie" (stellvertretend für diesen gestörten Schulleiter etc.) Menschen mit etwas beeinflussen dürfen, dass keinerlei praktischen Wert für das Leben hat?

      Dann sollte man eher in gleicher Stundenzahl wie Deutsch und Mathe ab der Grundschule Informatik lernen.

      Speziell Programmieren, nicht "wie bediene Ich Word, Excel etc.", denn das zielt nur auf eine abhängig beschäftigte Bürodrohne ab.

      Mit Programmierkenntnissen kann man IMMER etwas anfangen, jederzeit auch ohne Chef eigene Ideen umsetzen.

      Evtl. macht man damit keine Milliarde wie Zuckerberg, aber auch weniger oder auch die Möglichkeit die eigenen Ideen ohne Gewinnerzielungsabsicht umzusetzen...

       

      Ich stehe ja schon dem Geschichtsunterricht kritisch gegenüber, aber "Religion", das gehört auf den Müll der Geschichte.

      Wenn Schulen das anbieten wollen, dann müsste es neben der aktuellen Freiwilligkeit IMMER in die letzten Stunden gelegt werden müssen.

       

      Ich nehme an "Sabine" ist gegen Suizid.

      Was habe Ich im Fach "Religion" erlebt?

      Der Lehrer erzählte davon wie er Sterbehilfe gibt. Mit dem Gift zu den Sterbewilligen geht...

      Auch das kann Teil des Fachs "Religion" sein...

    • @serbmem:

      Toleranz in Form der Ignoranz ist schon das Höchste dass ungefährliche Geistesgestörte ("Freud: Der Glaube an Gott ist eine infantile Neurose mit Vaterkomplex) verlangen können.

      Aber sobald sie andere auch nur belästigen, oder wie hier nötigen ist es aus mit der Toleranz.

      Dann sind sie "zum Abschuss frei gegeben"...

       

      Menschen die sich aufgrund einer Religionszugehörigkeit Vorteile gegenüber anderen rausnehmen wollen, dafür auch noch bezahlt werden wollen...

      Schon mal ins Grundgesetz geschaut?

       

      Artikel 3, Absatz 3:

      Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.

       

      Und wenn Sie fordern dass Ungläubige, sowie Juden und Muslime etc. am Sonntag zu arbeiten haben, während Sie den Tag bezahlt frei haben verstößt das Beispielhaft gegen dieses Gesetz.

    • @serbmem:

      Wie Atheisten darauf kommen, dass die Teilnahme am Religionsunterricht freiwillig ist?

       

      Grundgesetz Artikel 7 (2) Die Erziehungsberechtigten haben das Recht, über die Teilnahme des Kindes am Religionsunterricht zu bestimmen.

       

      (mit 14 Jahren können Jugendliche auch selbst entscheiden. Siehe Religionsmündigkeit.)

       

      Es wäre schon viel mehr gewonnen, wenn Sie mal das Grundgesetz lesen würden, "Serbmem".

  • N
    nox

    Vielleicht würde es ja helfen, wenn den Ethikunterricht ausschließlich Lehrer erteilen würden, die sich selbst zum Atheismus bekennen. Schließlich werden katholische Kinder auch nicht von muslimischen Lehrern in katholischer Religionslehre unterrichtet.

    • @nox:

      Ethikunterricht ist meines Wissens nach nicht automatisch mit Atheismusunterricht gleich zu setzen.

       

      Atheisten sind in ihrer Besessenheit auch oft nicht besser als stark religiöse Menschen.

       

      Allerdings würde ich mir auch sehr wünschen, dass meine Kinder im Ethikunterricht nicht von Religionslehrern unterrichtet würden. Das muss irgendwie neu sein.

       

      Bei uns gaben die Reli-Lehrer keinen Ethik-Unterricht.

  • A
    Antichrist

    Würde mal wer auch diese ganzen Kreuze an den Wänden der Klassenzimmer angehen?

    • @Antichrist:

      Wieso, der Atheist ist doch tolerant und steht dank überlegenen Wissens voll darüber, d.h. es beeindruckt ihn nicht?

       

      Es ist außerdem überlegen solidarisch und rücksichtsvoll, und gönnt anderen ihren Spaß.

       

      Außerdem trennt er seinen Müll und hält andere Gebote penibel ein und erwartet das auch von anderen.

       

      Schließlich achtet er andere Kulturen und freut sich, wenn in der Nachbarschaft eine Moschee errichtet wird, weil das ja eine Bereicherung ist.

      • @Claudia Cometh:

        Dann sollte es aber auch keine Folgen haben, wenn ein Schüler in den Raum kommt, und erst mal dem Kreuz den Mittelfinger zeigt.

         

        So wie Religiöse Christen sich da erst mal bekreuzigen.

        Beides sind nur Gesten...

         

        Mir sind Moscheen etc. egal, egal wo.

        Solange man mich nicht mit Glockengeläut oder Gejaule (die Juden sind da wenigstens leise) nervt...

  • M
    Mir

    Es fängt ja schon bei den Kreuzen im Unterrichtsraum an...

     

    Die kreationistische Denke ist auch in Deutschland weit verbreitet - Glauben anstatt Wissen & Logik.

     

    @ JABLONSKI STEFAN

    Warum sich ein Schüler mit Nathan oder Faust auseinandersetzten sollte, ist nicht ganz logisch. Etwa nur weil diese Klassiker, von sich selbst als "intellektuelle" bezeichneten Personen, als besonders wertvoll und wichtig für die pers. Entwicklung angesehen werden... da kann man ja auch gleich zur Bibel greifen.

  • Naja, dafür gibt es aber das Fach Ethik, darin sollte es um verschieden Religionen gehen und eben um Ethik.

     

    Ein bisschen was sollte man über Religion wissen, aber man sollte nicht zum Religionsunterricht gezwungen werden.

    • @HalleSev:

      Was wird eigentlich in diesem Fach "Ethik" "gelehrt".

      Ernst gemeinte Frage.

      Denn Ich habe den Verdacht es gibt da mitunter Dinge die als "richtig" und "falsch" dargestellt werden.

      Nehmen wir Human Genetical Engeneering, auch Designerbabys oder Gendoping genannt.

      Ist NICHT automatisch "falsch".

       

      Oder IQ/Lebenserwartung-Eugenik.

      Das ist auch NICHT "falsch".

      Aber "Lehrertypen" traue Ich zu, dass sie das wie ein Religöser Mensch in "Richtig" und "Falsch" einstufen.

       

      Und das genannte ist auch keineswegs "grau".

  • D
    D.J.

    @Jablonski Stefan,

     

    als Historiker und Theologe, mittlerweile Atheist, habe ich überhaupt nichts gegen fundierte Religionskenntnis - ganz im Gegenteil. Wenn dies der Religionsunterricht leisten würde... Statt Faktenkenntnis großteils Apologetik. Zuweilen wenigstens im christl. Religionsunterricht etwas kritische Beleuchtung der Kirchengeschichte (ähnliches im kommenden Islamunterricht zu erwarten, wäre wohl naiv).

    Vernünftige, sachliche (ohne Schaum vor dem Mund, auch positive Aspekte betonend) Kenntnis der Religionen, deren Fundamente und Geschichte sind die Geschwister des Atheismus. Dies wünsche ich mir statt konfessionellen, trennenden Religionsunterrichts.

  • Der "Vater aus Hessen" erinnert mich an jene Fundamentalchristen, die ihre Kinder aus den bösen staatlichen Schulen nehmen wollen, aus Angst vor Sexualkunde und ähnlichem gottlosen Zeug. Etwas Enspanntheit wäre wohl geboten. Da musste das Kind doch wirklich ein Bildchen malen und hatte womöglich auch noch Spaß dran. Da ist der Weg zur heiligen Inquisition wirklich nicht mehr weit...

     

    Etwas ordentliches Wissen über Religionen schadet auch keinem Atheisten und dient der kulturellen Teilhabe. Sonst dürfen wir uns nicht wundern, wenn die Schüler weder den Nathan noch den Faust verstehen und sich fragen, welchem wichtigen Mann wohl das Haus mit dem hohen Turm da drüben gehören mag.

    • D
      _done_
      @Jablonski Stefan:

      Das der Wunsch bzw. die Wahl der Eltern schlichtweg mißachtet wurde fällt anscheinend nicht so ins Gewicht?