Astrophysiker warnt vor Weltuntergang: Hawking misstraut dem Fortschritt
Eindringlich warnt Stephen Hawking vor den tödlichen Gefahren des Fortschritts – ob künstliche Intelligenz oder Gentechnik. Und nennt sich trotzdem Optimist.
Das Risiko einer Katastrophe auf der Erde in einem bestimmten Jahr sei zwar gering, aber für die nächsten 1.000 oder 10.000 Jahre „beinahe Gewissheit“, sagt Hawking. Seine Botschaft: „Bis dahin sollten wir uns ins All ausgebreitet haben und zu anderen Sternen, so dass ein Desaster auf der Erde nicht das Ende der Menschheit bedeuten würde.“ Da man in den kommenden 100 Jahren aber noch nicht so weit sein werde, müssten die Erdbewohner in dieser Zeit „sehr vorsichtig“ sein.
Den Einfluss des Menschen auf seine Umwelt schätzen manche Forscher als so gewaltig ein, dass sie ein eigenes erdgeschichtliches Menschen-Zeitalter ausrufen wollen. Abgeleitet vom griechischen Wort ánthropos für Mensch prägte der Chemie-Nobelpreisträger Paul Crutzen den Begriff Anthropozän. Offiziell ist die Bezeichnung – noch – nicht.
Auch vor den Gefahren künstlicher Intelligenz hat Hawkings bereits mehrmals gewarnt. Vom Menschen geschaffene Maschinen könnten eines Tages klüger werden als ihre Schöpfer – und eine Gefahr für den Fortbestand der Menschheit darstellen.
Die Ironie dabei: Mit seinen Forschungen auf dem Gebiet der Astrophysik, etwa zu Schwarzen Löchern, hat Hawking einen gewaltigen Beitrag zum wissenschaftlichen Fortschritt geleistet. Zudem wäre er ohne modernste Medizin und Technik wohl nicht mehr am Leben – jedenfalls nicht in der Lage, Vorträge zu halten.
Die Nervenkrankheit ALS hat ihn fast komplett gelähmt. Er verständigt sich über einen Sprachcomputer, den er mit den Augen steuert. „Ich bin ein Optimist“, versichert er seinen Zuhörern. Er glaube, dass die Menschheit die Gefahren erkennen und in den Griff kriegen könne.
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