BUNDESWEHR Der Verteidigungsminister hat den Bombenangriff in Kundus falsch bewertet, kritisieren Verteidigungsexperten. Ein Untersuchungsausschuss soll jetzt aufklären
Aus der katastrophalen Kommunikation nach dem tödlichen Luftangriff von Kundus hat Jung die Konsequenzen gezogen: Er stellt sein Amt als Arbeitsminister zur Verfügung.
BOMBENANGRIFF Verteidigungsminister Guttenberg feuert Bundeswehrchef Schneiderhan und Staatssekretär Wichert, weil sie Informationen über zivile Opfer beim Angriff auf Tanklaster in Afghanistan vertuscht haben. Exverteidigungs-minister Jung erkennt keine Fehler und bleibt im Amt
Die Bundeswehr-Einsatzführung wusste schon nach dem Luftangriff in Afghanistan von zivilen Opfern. Doch Ex-Verteidigungsminister Jung will Arbeitsminister bleiben.
Im Fall des Bundeswehr-Angriffs in Afghanistan liegt die Vermutung nahe, es könnten noch andere als der Staatssekretär damit befasst gewesen sein, die Öffentlichkeit bis zur Wahl ruhigzustellen.
Karl-Theodor zu Guttenberg ist ein Verteidigungsminister mit Anspruch. Er will offen über den Afghanistaneinsatz reden, doch dabei steht er genauso ratlos da wie sein Vorgänger Jung.
Außenminister Frank-Walter Steinmeier fordert überraschend einen Fahrplan für den Abzug aus Afghanistan. Bereits 2011 soll der erste Bundeswehrstandort aufgelöst sein.
Minister Franz Josef Jung räumt erstmals die Möglichkeit ziviler Opfer ein. Wie viele Tote es beim Luftangriff am Fluss Kundus gab, ist weiterhin unklar.
AFGHANISTAN Vermutlich starben etwa 125 Menschen durch den Nato-Luftangriff bei Kundus, darunter viele zivile Opfer. Verteidigungsminis- ter Jung stellt sich hinter Bundeswehr
AFGHANISTAN Die Bundeswehr kämpft bei der Bodenoffensive gegen die Taliban mit Mörsergeschützen und Panzern – zum ersten Mal in ihrer Geschichte. Jung will trotzdem nicht von „Krieg“ sprechen
Verteidigungsminister Jung will nicht über den größten Kampfeinsatz der Bundeswehr reden. Das fehlende politische Gespür fördert aber weder Vertrauen noch Verständnis.