■ Bilder eines Tages: Zehntausende Menschen versuchen, sich aus dem Kosovo zu retten. Via ARD und albanisches Fernsehen gelangen die Nachrichten nach Deutschland. Sie lösen Angst und Hoffnung aus
■ Brüssel: Luftangriffe können nicht so schnell erfolgreich sein. Bombardements jetzt „rund um die Uhr“. UNHCR: Vertreibungen waren lange geplant. EU-Kommissarin Bonino: „Das Dramatischste ist das, was man nicht sieht“
■ Von Moskau nach Belgrad nach Bonn: Der russische Premier Primakow ist derzeit der einzige, der einen dünnen Gesprächsfaden zwischen den Kriegsparteien spinnt. Die Nato verstärkt ihre Bombenangriffe auf Jugoslawien, die Vertreibung aus dem Kosovo geht ungehindert weiter
■ 4.000 Kosovo-Albaner pro Stunde flüchten vor serbischer Soldateska nach Albanien. Die EU ist ratlos, was mit den Menschen geschehen soll. Bundesinnenministerium: „Zur Zeit noch keine Flüchtlingswelle nach Europa erkennbar“
■ Flüchtlinge berichten von Terror und systematischer Vertreibung aus dem Kosovo. Zigtausende sind zu Fuß und auf Traktoren nach Makedonien und Albanien geflohen. An den Grenzen herrscht Chaos
■ Trotz massiver Luftangriffe der Nato sind im Kosovo wieder Zehntausende Menschen auf der Flucht. Das westliche Militärbündnis leitet „Phase zwei“ ein und will nun auch serbische Panzer und Truppenteile bombardieren
■ Für die Bevölkerung der südserbischen Provinz haben die Nato-Angriffe auf Jugoslawien keine Erleichterung gebracht: Unvermindert wird die Offensive Belgrads gegen die albanische Bevölkerung fortgesetzt, Tausende fliehen
■ Dem Kosovo droht die militärische Teilung durch die Serben, meint die Grünen-Politikerin Marieluise Beck. Jetzt müßten Deutschland und die EU großzügig Kriegsflüchtlinge aufnehmen
Die Einwohner Apuliens im Südosten Italiens fürchten Vergeltungschläge aus Serbien. Geichzeitig bereiten sie sich auf einen neuen Flüchtlingsstrom vor ■ Aus Martina Franca Werner Raith
In der Stadt Tetova sind bisher 3.800 Flüchtlinge aus dem Kosovo eingetroffen. Im ganzen Land sind es 15.000. Sie kommen bei albanischen Familien unter. Jenseits der Grenze wurden zahlreiche Dörfer zerstört ■ Aus Tetova Erich Rathfelder