Der Bericht über die "Integrationsindikatoren" ist eine gute Sache. Er zeigt, auf welchen Feldern die Bundesregierung handeln muss. Offensichtlich im öffentlichen Dienst.
Es ist richtig, dass die SPD die Debatte über den Doppelpass neu eröffnet. Der faule Kompromiss namens "Optionspflicht" war für Nicht-EU-Bürger von Anfang an ungerecht.
Die Saisonarbeiter und andere Einwanderer auf Zeit bieten eine Chance für das alternde Deutschland. Es spricht viel dafür, auch Menschen aus Afrika anzuwerben.
Die Qualität der Integrationskurse verschlechtert sich. Die Regierung schuf daher die Mär vom "Integrationsverweigerer". Doch die Muffel sitzen in der Regierung.
Das aktuelle Staatsbürgerschaftsrecht macht es vor allem den Türken schwer, sich zu integrieren. Sie müssen sich entscheiden, ob sie Deutsche oder Türken sein wollen.
Kaum eine andere Migrantengruppe ist besser integriert als die polnische. Die polnische Kultur in Deutschland blüht. Man sollte sich auch am Multikulti-Streit beteiligen.
Teurer Handel für die Union: Die FDP hat für ihre Zustimmung zur Warndatei den Verzicht auf die Internetsperren ausgehandelt. Dafür gebührt der FDP Respekt.
Sigmar Gabriel fordert scheinheilig eine Migrantenquote in der SPD. Über zwei Jahrzehnte hat seine Partei dieses Thema mit wurschtiger Volkspartei-Arroganz ignoriert.
Endlich hat die Bundesregierung ein Gesetz zur besseren Anerkennung von ausländischen Berufsabschlüssen vorgelegt – und betrachtet damit Einwanderung als gesellschaftliche Realität.
Erdogan hat eine Wahlkampfrede gehalten. Er verspricht den Türken eine doppelte Staatsbürgerschaft light. Die Bundesregierung hingegen macht keine Angebote.
Nach der Abschaffung der Wehrpflicht soll sich die Bundeswehr für Menschen ohne deutschen Pass öffnen. Das ist eine logische Konsequenz, aber eine ehrliche Debatte fehlt.