Armutsrisiko gestiegen: Alleinerziehend, Rentner, Frau
Das Statistische Bundesamt veröffentlicht neue Zahlen zur Lebensrealität der deutschen Bevölkerung. Eine wirkliche Überraschung ist nicht dabei.
BERLIN rtr | In Deutschland drohen immer mehr Menschen in die Armut abzurutschen. Dies traf 2011 auf rund 13 Millionen Bürger zu und damit auf fast jeden sechsten, wie das Statistische Bundesamt am Freitag mitteilte. Der Anteil an der Bevölkerung stieg auf 16,1 von 15,8 Prozent im Jahr davor.
Als armutsgefährdet gilt, wer weniger als 60 Prozent des mittleren Einkommens verdient. Dieser Schwellenwert lag für eine allein lebende Person bei 980 Euro im Monat (11.757 Euro im Jahr), für zwei Erwachsene mit zwei Kindern unter 14 Jahren bei 2.058 Euro im Monat (24.690 Euro im Jahr). Staatliche Sozialleistungen sind in den Einkommen enthalten, Steuern und Sozialabgaben sind abgezogen.
Wie in den Vorjahren hatten Frauen auch 2011 ein höheres Armutsrisiko als Männer. „Dies gilt ausnahmslos für alle Altersgruppen“, erklärte die Behörde. Zudem waren fast 40 Prozent der Personen betroffen, die in Haushalten von Alleinerziehenden leben. „Diese soziale Gruppe wies damit unter allen Haushaltstypen das höchste Armutsrisiko auf.“
Allein lebende Personen waren zu rund einem Drittel betroffen, Familien hingegen deutlich weniger. So lag der Wert für zwei Erwachsene mit einem Kind bei 10,6 Prozent und mit zwei Kindern bei 7,7 Prozent.
Eine Datenbank mit Werten aus ganz Europa ist in Arbeit. In der Datenbank des Statistischen Amts der Europäischen Gemeinschaften (Eurostat) werden die Ergebnisse aller an EU-SILC (European Union Statistics on Income and Living Conditions) teilnehmenden Länder erfasst.
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