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Argentiniens Präsident Javier MileiSchnell zum Italiener gemacht

Seine Großeltern waren vergangenes Jahrhundert ausgewandert. Jetzt stattet die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ihren Gast mit der Staatsbürgerschaft aus. Die Opposition ist wenig begeistert.

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Rom dpa | Argentiniens Präsident Javier Milei ist jetzt auch Italiener. Anlässlich eines Besuchs in Rom bekam der 54-Jährige von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni die italienische Staatsbürgerschaft verliehen, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Zuvor hatten sich die rechte Regierungschefin und der ultraliberale Präsident im Regierungssitz Palazzo Chigi mit Wangenküsschen begrüßt und an den Händen gehalten.

Begründet wird die neue Staatsbürgerschaft damit, dass die Familie Milei italienische Wurzeln hat. Dessen Großeltern waren – wie viele andere Italiener – in den ersten Jahrzehnten des vorigen Jahrhunderts nach Argentinien ausgewandert.

Milei selbst hatte schon vor einigen Monaten gesagt, er sei „zu 75 Prozent Italiener“. Ein weiterer Argentinier mit italienischen Wurzeln ist Papst Franziskus (87), der früher Erzbischof von Buenos Aires war.

Bei Italiens linker Opposition löste Melonis Entscheidung erhebliche Kritik aus. Mehrere Abgeordnete hielten der Regierungschefin vor, Milei aus Gutdünken zum Italiener zu machen – zugleich aber Einwandererkindern, die in Italien geboren wurden, die Staatsbürgerschaft zu verweigern. An diesem Wochenende nimmt Milei als besonderer Gast an einem Fest von Melonis Partei Fratelli d'Italia (Brüder Italiens) in Rom teil.

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10 Kommentare

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  • Wozu braucht ein argentinischer Präsident die italienische Staatsbürgerschaft?

  • Da geht Deutschland doch ganz ähnlich vor.



    Bei vielen Russlanddeutschen war es nur eine Uroma oder Uropa in der Ahnenlinie, weshalb sie in den 90ern kamen und sofort eingedeutscht wurden. Ein Jugendfreund von mir hatte genau diese Konstellation (da will ich eigentlich aber gar nichts gegen sagen).



    Ein anderer Freund dagegen ist hier geboren, aber sein türkischer Vater hat ihn damals zum Türken gemacht und den Doppelpass abgelehnt. Er hatte dann später Jahrelang 1000 Steine im Weg liegen um doch an den deutschen Pass zu kommen.



    Wirklich mit Verstand laufen diese Dinge bei uns auch nicht...

    • @Rikard Dobos:

      "Wirklich mit Verstand laufen diese Dinge bei uns auch nicht..."

      👍

  • Sehr vorausschauend. Schließlich ist es wahrscheinlich, dass die Argentinier Milei davon jagen, wenn sie genug von der Kettensäge haben 😁

    • @warum_denkt_keiner_nach?:

      Abwarten. Im Moment läuft es in Argentinien doch recht gut an. Libertarismus ist kein schlechter Ansatz.

      • @Der Erwin:

        Nur wenn einem arme Menschen, Freiheit und die Umwelt nicht interessieren. Hat schon was religiöses sein Heil beim Verursacher der Probleme zu suchen. Bis es einem selbst erwischt. Libertärer, autoritärer Kapitalismus ist das Endstadium und Leute wie Milei, Musk, Trump oder Thiel geben einen Scheiß auf die Menschheit und ihr Wohlbefinden.

      • @Der Erwin:

        Für den großen Teil der Menschen, die von ihrer Hände Arbeit leben, läuft es absolut nicht gut. Libertarismus ist nur gut für die kleine Oberschicht, die sich ungestört die Taschen vollstopfen will.

      • @Der Erwin:

        Für wen läuft's denn?! Die neoliberale Doktrin zieht die "Kohle" aus dem Land in wenigen (private) Hände und der "Rest" (statistisch wohl korrekt ausgedrückt: die fin. unteren 98%) teilen sich den Rest am Geldumlauf: ökonomisch gesehen "Hundefutter". Hinzu kommt aber natürlich die mangelnde Einsicht von Wähler: innen, dass das, was über Jahrzehnte - selbstverständlich kann der aktuelle Präsident dafür auch nichts, aber dazu noch weiter unten - vernachlässigt wurde, nicht zügig zu reparieren ist: Bildung (daher war das kostenfreie Studium keine schlechte Idee), Forschung, Strukturförderung, Reform des Rechts, gesellschaftliche Einigkeit. Milei verschärft die Probleme, aber ich bin mir sicher, dass "Libertarismus" dafür eine Erzählung entwickelt, die sich, so meine Mutmaßung, an den üblichen (Wirtschafts-)Mythen abarbeiten wird. Mit viel "Glück" bekommen "wir" dann einen staatlichen Milei-Orden und wohlwollende Einträge in den Geschichtsbüchern. Das leider immer viel zu kurze Gedächtnis der Menschen eingepreist.

      • @Der Erwin:

        Was läuft gut? Die Armut ist auf über 50% gestiegen und die Industrieproduktion, je nach Quelle, zwischen 12,7 und 25% eingebrochen. Für mich klingt das eher nach einer negativen Bilanz aber vielleicht belehren Sie mich ja eines besseren...

        Ich würde Liberalismus, der sich nur auf die Wirtschaft bezieht, auch nicht als solchen bezeichnen - aber das bleibt natürlich jedem selbst überlassen.

  • Die in Italien geborenen Einwandererkinder sind nicht per se durchgeknallte Rechtspopulisten, daher keine Paradeitaliener wie der sympathische Staatszerstörer. Wachsen sie zu kleinen Melonis oder Salvinis heran, hetzen sie fleißig, grenzen sie aus, verhalten sich insgesamt möglichst destruktiv steht der Staatsbürgerschaft nichts mehr im Wege.