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Senat trocknet Wattenmeer aus

Hamburg blockiert weiterhin den Antrag von Schleswig-Holstein, Niedersachsen und den Niederlanden an die Unesco, dem Wattenmeer an der Nordsee den Status eines Weltnaturerbes zuzuerkennen. Das teilte Bürgermeister Ole von Beust (CDU) gestern mit. Erschwernisse für die Fahrrinnenanpassung von Unter- und Außenelbe seien nicht auszuschließen. Jedoch sei „ein Restrisiko für die Arbeitsplätze im Hamburger Hafen nicht hinnehmbar“. Auch dürfe es keine Einschränkungen deutscher Seehafeninteressen geben. Wenn beides gesichert sei, stehe der Senat einer späteren Nominierung des Wattenmeeres zum Weltnaturerbe „grundsätzlich positiv gegenüber“, versicherte von Beust. Diese Anmeldung sei auch später noch möglich.

Als „konsequent und richtig“ begrüßten Handelskammer und Industrieverband Hamburg den Senatsbeschluss. Es dürfe „keine Verschlechterungen der Rahmenbedingungen für die Wirtschaft geben“. Der grüne Umweltpolitiker Christian Maaß warf von Beust hingegen vor, „Hamburg vor der Weltgemeinschaft bis auf die Knochen zu blamieren“. Dessen Ankündigung, Hamburg zur Umwelt- und Klimametropole zu machen, „war leeres Geplapper“, sagte Maaß. Auch die Umweltverbände WWF und BUND sprachen von einem „Beweis für die naturschutzfeindliche Haltung des Senats“. Nach einer Umfrage für den WWF hätten sich 83 Prozent der HamburgerInnen für den Antrag ausgesprochen. SMV

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