piwik no script img

Extremist Schünemann

Innenminister Uwe Schünemann (CDU) ist im niedersächsischen Landtag auf Konfrontationskurs zur Linksfraktion gegangen. Von den elf gewählten Abgeordneten der Partei gehörten sechs extremistischen Gruppierungen an, sagte Schünemann am Freitag als Antwort auf eine Anfrage der FDP. Deshalb werde Die Linke auch weiterhin vom Verfassungsschutz beobachtet. Linke-Fraktionschefin Kreszentia Flauger wies die Vorwürfe zurück und erklärte, man werde die Observation „auch juristisch prüfen lassen“.

Der deutsch-italienische Abgeordnete Victor Perli fragte, warum er als angeblicher Extremist im vergangenen Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft erhalten habe. Schünemann erwiderte, die Regierung werde in Zukunft darauf achten, die Erkenntnisse des Verfassungsschutzes an die Einbürgerungsbehörden weiterzuleiten. Zum Beweis für extremistische Tendenzen innerhalb der Linksfraktion zeigte er eine Zeitschrift der „Roten Hilfe“ mit dem Titel „Freilassung der politischen Gefangenen der RAF“. Der Linke-Abgeordnete Patrick Humke-Focks gehöre der „Roten Hilfe“ an, sagte Schünemann. Laut Innenministerium stammt Humke-Focks aus der Autonomen Szene Göttingens. Schünemann nannte das Spektrum der so genannten Autonomen die „bedrohlichste Erscheinungsform des Linksextremismus in Niedersachsen“. Die Zahl linksextremistischer Straftaten sei binnen fünf Jahren von 183 auf 517 Delikte gestiegen. DPA

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen