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mieter-neppTief gesunken

Der Hamburger Mieter-Nepp erinnert ein bisschen an Heiratsschwindler, die Profit aus Hoffnungen und Sehnsüchten ziehen. Oder an Bestattungsunternehmen, die skrupellos Geschäfte mit dem Schmerz der Trauernden machen. Mit den Emotionen von Menschen zu spielen, sozusagen professionell emotionale Erpressung zu betreiben, ist ein altes Verfahren und nicht eben elegant.

KOMMENTAR VON PETRA SCHELLEN

Auch das Wohnungsproblem, das den aktuellen Fall erst möglich machte, ist nicht neu und gehört endlich behoben – insbesondere in Hamburg, insbesondere im Bereich der nicht hochpreisigen Domizile. Von denen es hier übrigens weniger gibt als in Berlin.

Unbegreiflich aber ist, dass ein Hamburger Gericht in erster Instanz ein Prozedere für rechtens hält, wie es ein Unternehmen mit dem perfiden Namen Wimmo – ein Mix aus „Immobilien“ und „Wimmern“ – betreibt. Dass es den Mieterverein, der legitime Interessen vertritt, schnöde abwies. Wie tief sind die Maßstäbe von Richtern gesunken, die die übers Ohr Gehauenen einfach sich selbst überlassen, frei nach dem Motto: Alle selbst schuld?

Nein, dem Gericht ist ein eklatanter Fehler unterlaufen, der in der zweiten Instanz dringend korrigiert gehört. Denn was in Berlin Recht ist, kann in Hamburg nur billig sein.

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