Klima- und AntiRa-Camp: Eine unredliche Öko-Debatte
Der Disput um das Camp zu den Themen Klimawandel und Migrationspolitik kommt einem bekannt vor: „Ich hab’ nichts gegen eine Flüchtlingsunterkunft, aber bitte nicht bei uns in der Straße.“ Aktuell heißt das: Nichts gegen das Camp, aber bitte nicht in unserem Bezirk. Und wenn dafür eine Grünanlagenverordnung herhalten muss.
KOMMENTAR VON KAI VON APPEN
Zugegeben – es hinterlässt Spuren, wenn 2.000 Menschen eine Woche lang ein grünes Areal bevölkern, zumal es in Hamburg ja nie ausgeschlossen ist, dass der Boden durch Regen matschig wird. Aber wenn mit der Horrorvision gearbeitet wird, das Gelände gleiche anschließend einer Mondlandschaft oder, wegen des Mülls und der Fäkalien, einer Sondermülldeponie, dann ist das unredlich. Die Veranstalter haben von Anfang an deutlich gemacht, dass sie die ökologisch notwendige Infrastruktur beschaffen wollen, um möglichst wenig Spuren zu hinterlassen.
Es deutet nun alles darauf hin, dass der schwarz-grüne Senat zu guter Letzt eine politische Entscheidung treffen muss: Eine Woche lang die Camp-Teilnehmer durch die Stadt verfolgen und aus den Parks fischen oder ihnen einen brauchbaren Platz zur Verfügung zu stellen.
Und wenn nicht Entenwerder, wie wäre es mit Moorburg? Dann wäre ein Teil der Camp-Mission, nämlich die CO2-Dreckschleuder zu verhindern, zumindest für eine Woche erfüllt.
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