piwik no script img

Militäreskorte für Ausländer

Indonesiens Generäle versuchen die Kontrolle über die Provinz Aceh zurückzugewinnen

BERLIN taz ■ Ausländische Helfer müssen sich in Aceh künftig von Militärs begleiten lassen, wenn sie außerhalb der Städte Banda Aceh und Meulaboh arbeiten wollen. Dies erklärte Indonesiens Militärchef Endriartono Sutarto gestern in Banda Aceh. Damit will das Militär die Bürgerkriegsprovinz wieder unter Kontrolle bekommen.

Bisher versuchten Militärs mit dem Verweis auf angebliche Überfälle der separatistischen Bewegung Freies Aceh (Gam) Helfer einzuschüchtern und ihre Bewegungsfreiheit einzuschränken. Bereits am Sonntag war verfügt worden, dass Helfer außerhalb der beiden Städte eine Erlaubnis des Militärs bräuchten. Auch müssten sie sich beim Militär akkreditieren. Ausländische Schiffe und Flugzeuge sollen jetzt von einem indonesischen Offizier begleitet werden. Gegenüber der Jakarta Post begründete Sutarto die Auflagen damit, Gam könnte mit Angriffen auf Ausländer Publizität suchen. Gam erklärte, sie greife keine Helfer an. Sie warnte vielmehr vor der Anwesenheit islamistischer Gruppen, die vom Militär instrumentalisiert werden könnten.

Gam und Militär verkündeten nach dem 26. Dezember einen informellen Waffenstillstand. Bis dahin war Ausländern der Zugang zu Aceh verboten gewesen, wo der Krieg bisher über 10.000 Tote forderte. SVEN HANSEN

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen