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In die eigene Tasche gewirtschaftet

JUSTIZ Eigentlich sollte er nur den Erzieherinnen der Bremer Kitas das Gehalt auszahlen. Doch ein Bremer Beamter nutzte seine Position bei der Performa Nord, um Geld für sich selbst abzuzweigen

Wegen Untreue hat gestern das Amtsgericht Bremen einen Beamten zu zwei Jahren auf Bewährung verurteilt. Timo A. hatte gestanden, als Sachbearbeiter des Landesbetriebs „Performa Nord“ in 59 Fällen die Daten von Angestellten der Bremer Kindertagesstätten so manipuliert zu haben, dass er sich Geld auf eigene Konten auszahlen konnte.

Knappe 273.000 Euro hatte der 32-Jährige zwischen 2003 und 2007 unterschlagen. Zunächst nur sporadisch und spontan, wenn sein Dispo überzogen war und Beträge zwischen 1.500 und 3.000 Euro.

Dann kam es an einem Nachmittag im Sommer 2007 zu einer Kurzschlusshandlung: Timo A. buchte 50 Mal alle paar Minuten knappe 5.000 Euro ab. Vor Gericht erklärte er, ihm sei klar gewesen, dass sein Betrug auffliegen würde, mit dem Geld habe er sich deshalb „absetzen“ wollen.

Diese Aktion war allerdings so auffällig, dass interne Ermittler prompt einen Kollegen verdächtigten, dessen Zugangsberechtigung Timo A. benutzt hatte. Daraufhin gab er zu, dass er für die Fehlüberweisungen alleine verantwortlich ist.

In der Urteilsbegründung rechnete Richterin Myrian Dietrich dem Angeklagten an, dass er geständig war und nicht versucht habe, die Schuld auf jemand anderen abzuschieben. Außerdem habe er keine gewerbsmäßige Untreue betrieben und sei nicht vorbestraft.

Allerdings habe er über einen längeren Zeitraum gehandelt und eine hohe Summe veruntreut: „Das war ja kein geringer Betrag“, so die Richterin. Ausgegeben hat er aber nur einen kleinen Teil, den er jetzt noch zurück zahlen muss: 45.000 Euro.

Die Freiheitsstrafe ist auf drei Jahre zur Bewährung ausgesetzt. Sie wünsche ihm, dass er diese Zeit „unbeschadet“ überstehe, sagte die Richterin. Bestraft sei er bereits mit dem Verlust des Beamtenstatus. Der Verurteilte nahm das Urteil an. eib

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