Die Wahrheit: Friederich, ach Friederich
Vorgezogener Gedichtetag auf der Wahrheit: Zum Tag der deutschen Einheit darf sich die Leserschaft an einem Poem über den künftigen Kanzler erfreuen.
Friederich, ach Friederich,
blick doch nicht so bitterlich
von oben auf die Schuh hinab,
als blicktest du ins eig’ne Grab.
Friederich, ach Friederich,
sei kein arger Wüterich,
schluck hinunter Trotz und Zorn,
sieh nicht abwärts, sieh nach vorn.
Friederich, ach Friederich,
schaue nicht so säuerlich,
als schautest du ins saure Land,
wo Fritzchens Kinderwiege stand.
Friederich, ach Friederich,
lass gestern ruhen, zieh den Strich
unter die Vergangenheit,
tu dir nicht mehr selber leid.
Bist doch kein kleiner Ampelmann,
wie’s Robertle, wie’s Christian,
bist doch ein großer Denker
und bald schon Staatenlenker.
Also, großer Friederich,
nicht mehr lang, gedulde dich,
scharr nicht mit den Hufen,
demnächst wirst du berufen.
Und kurz darauf vereidigt,
drum kuck nicht so beleidigt.
Die Wahrheit auf taz.de
Leser*innenkommentare
Rudi Hamm
Der Friederich, der Friederich,
das war ein arger Wüterich!
Er fängt die Sprüche von rechts im Haus,
und haut sie populistisch raus.
Dann kam die Merkel, kurz und knapp,
und sägte ihm vom Stuhle ab.
Der bitterböse Friederich,
der schrie und weinte bitterlich.
Und weil ihn die anderen im Parlament nicht liebten,
hat es zu Blackrock hat es ihn vertrieben.
Doch eines Tages ging die Angela,
und schwub war Friedrich wieder da.
Nun ist er Kanzlerkanditat,
und hetzt ganz auf die eigne Art.
Braucht Stimmen und nimmt in der Not,
sogar der AfDumm die Butter vom Brot.
Er bald wohl wirklich als Kanzler tagt,
weil die Ampel so kläglich versagt.
Willi Müller alias Jupp Schmitz
Danke für das Fotogedicht
Zur Entschuldigung:
Er kann ja schlecht von unten auf die Schuhe hinab sehen ...