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Krise bei Volkswagen und TöchternAudi-Werk vor dem Aus

Die Krise des größten deutschen Autobauers zieht auch in Belgien Kreise. Dort streiken Arbeiter gegen die Schließung einer E-Auto-Fabrik.

Protestlager vor AUDI Werk in Brüssel wegen geplanter Schließung am 04.09.2024 Foto: Philip Reynaers/imago

Brüssel taz | Die Krise der deutschen Autoindustrie fordert weitere Opfer – in Belgien. Das Brüsseler Audi-Werk mit rund 3.000 Arbeitsplätzen steckt in der Krise und könnte geschlossen werden. Aus Sorge um ihre Jobs traten am Mittwoch mehrere hundert Audi-Arbeiter in einen unbefristeten Streik.

Zuvor hatte die Werksleitung bekannt gegeben, dass für die Fabrik im Brüsseler Stadtteil Vorst (franz. Forest) keine neue Produktionslinie vorgesehen sei. Da sich das bisher produzierte Modell Q8 e-tron – ein teurer SUV – nicht gut verkauft, soll die Produktion bald auslaufen.

„Das bedeutet die Schließung“, warnen die Gewerkschaften. Die Werksleitung dementiert zwar. Doch was aus dem modernen Betrieb werden soll, weiß sie offenbar selbst noch nicht. Man warte auf Auskunft von Audi Deutschland, das zur Volkswagen-Gruppe gehört, heißt es in Brüssel.

Wenn sich nicht doch noch eine Lösung findet – im Gespräch ist eine Übernahme des Werks durch andere Hersteller –, droht 1.500 Audi-Arbeitern die Kündigung noch in diesem Jahr. 2025 könnten noch einmal 1.100 Mitarbeiter ihren Job verlieren, berichtet das belgische Fernsehen RTBF.

Die Krise bei Audi in Brüssel schwelt schon seit einigen Monaten. Seit der Ankündigung von VW, dass auch in Deutschland Werke geschlossen werden könnten, machen sich die Belgier aber kaum noch Hoffnungen. „Wir haben keine Zukunftsperspektive“, klagen die Arbeiter in Brüssel.

Sommerferien verlängert

Ursprünglich sollte die Produktion am Mittwoch wieder anlaufen – zum Ende der Sommerpause. Doch angesichts der Hiobsbotschaften beschlossen die Mitarbeiter, in den Streik zu treten und das Werk bis auf Weiteres nicht zu verlassen. „Wir sind bereit zu kämpfen“, so die Ansage.

Das Audi-Werk in Brüssel blickt auf eine lange und wechselhafte Geschichte zurück. Gegründet wurde es 1949 vom belgischen Importeur D’Ieter. Jahrelang wurde hier der VW-Käfer produziert, später auch der Golf. Als VW 2006 die Kapazitäten herunterfahren musste, wurde das Werk von Audi übernommen. Der neue Hersteller versprach eine rosige Zukunft mit hochpreisigen Elektrofahrzeugen – doch nun ist auch die Produktion von E-Autos eingebrochen.

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6 Kommentare

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  • Ja glaube denn hier jemand eine Unternehmensspitze die mit Millionenaufwand die ganze Welt betrogen hat läßt sich an die Karre pissen ?



    Da kann man doch vortefflich die Arbeitsplätze als Schutzschild gegen die Gerichtsbarkeit einsetzen.

    Ab in den Knast mit den Brüdern !!!!

    Aber die sind sicher schon im Ausland ...

  • @NACHTSONNE, @MARTIN SAUER

    Wenn das so ist, warum haben sie ihre Lobbies FDP und CSUnicht schon vor 25 Jahren zurückgepfiffen?

    Selbst bei der "Technologieoffehneit"-Debatte waren die noch erschreckend still.

  • Die wollen nicht. Die haben von Anfang an nie gewollt.

    Die wollen den Verbrenner in den "alten Standorten" bis zum letzten Tropfen auswringen (das erklärt auch diese abenteuerliche Abgas-Schummelnummer), und dan sagen "Tja... tut uns leid. Ihr rentiert Euch nicht. Die Arbeiter zu teuer, zu zickig..."

    Hat mensch doch kommen sehen. Hauptsache das Kapital (und möglichst die Rendite drauf) ist safe.

    • @tomás zerolo:

      Das ist typisches linkes Gedankengut, mit dem man solche komplexen Vorgänge nicht beschreiben kann. Audi hat ja ein E Auto Werk in Belgien gebaut (hält also da garantiert nicht am Verbrenner fest), leider will die Bevölkerung als Kunde keine E Autos….. der Q8 als Verbrenner verkauft sich nämlich deutlich besser als die gleiche Grösse als E Auto. Nur mal so zum nachdenken, vielleicht liegt es am hohen Strompreis oder an fehlenden Ladesäulen. Oder undurchsichtige Förderungen, Dann läge es vielleicht an der Ampel - aber nein es ist das böse Kapital- übrigens das Kapital bringt die Arbeitsplätze und nicht die Grünen/linken NGÓs. Nur so am Rande an VW ist der Staat beteiligt und deshalb wurde sofort auf E Autos umgestellt -die Rendite geht also zum Teil ans Land. Also ist jetzt NRW böse?

    • @tomás zerolo:

      Könnten Sie die Logik ihrer Aussagen ein wenig verdeutlichen? VW/Audi möchte Rendite machen mit Verbrennern, aber nicht mit Elektrofahrzeugen? Ist Rendite mit Elektrofahrzeugen irgendwie anders? Warum mögen Aktionäre ihrer Meinung nach keine Dividende aus Elektrofahrzeugen? Hinweis: Teure Autos haben auch relativ gesehen eine höhere Gewinnspanne. Wenn VW/Audi also nur noch Kleinwagen herstellt, dann werden nicht nur die Renditen der Aktionäre sinken, sondern auch die Löhne.In der Praxis besteht aber kein Risiko - Elektrokleinfahrzeuge lassen sich gegenwätig in Deutschland nicht einmal kostenneutral produzieren. Wenn wir also die bösen Luxsfahrzeuge endlich abschaffen, dann wird eben in Deutschland gar nicht mehr produziert. Das ist auch gut für die deutsche CO2 Bilanz. Dann mal los.

    • @tomás zerolo:

      VW hat als erster Volumenhersteller für E Autos 2019 seine Fabrik in Zwickau umgestelt. VW baut an vier Standorten in Deutschland E Autos. Dazu zwei Werke in China ein mal USA und ein Mal Tschechien. Die Gewinne bei E Autos sind bedeutend höher als bei Verbrennern. Und wenn es VW um Geld geht halten die bestimmt nicht an Verbrennern fest. Auch Tesla leidet stark unter Absatzproblem in Deuitschland. 66 % weniger als im August letzten Jahres. Und die halten nicht an Verbrennern fest weil die noch nie welche gebaut haben. Nachdem Her Habeck die Förderung von E Autos eingestelt hat ist der Absatz eingestürzt. Bei VW, bei Tesla u.a.