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Vorbeikommen und mitreden: am 24. 8. im Weltecho in Chemnitz

Wir stellen unsere Gäste vor, mit denen wir in Chemnitz diskutieren wollen, was bei den Wahlen auf dem Spiel steht

Auf dem taz Panter Forum in Chemnitz wollen wir die Demokraten und die Zivilgesellschaft in Sachsen großziehen – und den Rechten trotzen. Die Menschen, mit denen wir sprechen, stehen für ein anderes Ostdeutschland. Wir diskutieren am Samstag, dem 24. 8., in Chemnitz darüber, wie sie die Vielfalt stärken. Und wie sie sich auf die kommende Landtagswahl in Sachsen vorbereiten.

Foto: SMS

Petra Köpping, sächsische Sozialministerin und Spitzenkan­didatin für die SPD in Sachsen.

Als Gast geladen ist die Spitzenkandidatin der SPD, Petra Köpping. Neben ihr auf dem Panel sitzen die anderen (ausschließlich weiblichen) Parteirepräsentantinnen: Susan Leithoff, die für die CDU im Landtag sitzt, Susanne Schaper von der Linkspartei, Katja Meier von den Grünen sowie Sabine Zimmermann für das BSW. Da die Koalitionsbildung schwierig werden dürfte, wollen wir wissen: Wird die CDU lieber mit dem BSW regieren als gar nicht? Neue Mehrheitsverhältnisse im Landtag werden sich auch auf die Menschen im Land auswirken. Was macht eine starke AfD mit der Zivilgesellschaft im Freistaat? Michael Nattke leitet das Kulturbüro Sachsen und beschäftigt sich schon lang mit Rechtsextremismus. Er wird diskutieren mit dem Kulturmanager Stefan Schmidke, der in den 1990er Jahren auch in der Theaterszene Moskaus wandelte. Özcan Karadeniz ist Politikwissenschaftler und engagiert sich in der rassismuskritischen und politischen Bildungsarbeit. Claudia Jahn-Wolf kennt als Ingenieurin und Geschäftsführerin in der Wirtschaftslandschaft der Region aus. Unmittelbar mitreden dürfen Be­su­che­r*in­nen dann am Küchentisch, wo der Historiker und oftmalige taz-Autor Ilko-Sascha Kowalczuk und der Sozialarbeiter Tobias Burkudat über die Möglichkeit eines freien Lebens im Osten sprechen. Über Sachsens Umgang mit rechts außen reden der Aktivist Jakob Springfeld, der ein Buch über die Bedingungen für die Ausbreitung der Rechten im Osten geschrieben hat, und die Ausstellungsleiterin Zeran Osman, die an einem Dokumentationszentrum für den NSU-Komplex in Sachsen mitarbeitet. Ebenfalls auf dem Podium: die politische Referentin Sarah Schröder. Sie arbeitet für politische Bildung im ländlichen Raum. Moderiert wird die Diskussion von Tom Waurig – er hat das Veto Magazin gegründet, das sich der progressiven Zivilgesellschaft widmet. „Wie geht es der Gen Z im Osten?“, fragen sich der*­die Ak­ti­vis­t*in Ocean Hale Meißner aus Döbeln und die „Ostfluencerin“ Olivia Schneider, die für ihre Follower auf Instagram die Stimmung im Osten einfängt. Mit der Problematik „Gehen oder Bleiben“ befasst sich ein Podium: Juliane Nagel tritt für die Linke im Leipziger Süden an, wo sie zweimal das Direktmandat gewinnen konnte. Uwe Dziuballa führt ein koscheres Restaurant in Chemnitz, das er aber nur unter Polizeischutz betreiben kann (siehe Interview), André Löscher berät Opfer und Betroffene rechter Gewalt in Südwestsachsen, und die Osteuropahistorikerin Frauke Wetzel setzt sich in der Kulturbranche für Strategien und Maßnahmen gegen rechts ein. Sie diskutiert zudem über die Lebensqualität in Chemnitz – mit Attila Bihari vom Migrationsbeirat der Stadt. 2021 rief er mit #Heimspiel ein werteorientiertes Fußballturnier ins Leben.

Hartenfelser/imago

Jakob Springfeld, Student, 2002 in Zwickau geboren, Buchautor und Aktivist.

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