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Elf Argumente für und gegen das DFB-TeamHelden oder Flaschen?

Nach dem 1:1 gegen die Schweiz herrscht Ratlosigkeit um das DFB-Team. Sind die Deutschen am Ende doch nicht so gut? Oder war alles halb so schlimm?

Fullkrug und Ruediger feiern ein Tor Foto: Michael Probst/ap

11 Gründe, warum die DFB Elf gar nicht mal so schlecht ist

1 Der Torwart: Manuel Neuer scheint’s ja doch noch zu können. Den Schuss von Granit Xhaka hätte nicht jeder gehalten.

2 Sie wurde so oft wiederholt und eingebimst, dass mittlerweile alle Spieler an die Sommermärchen-2.0-Erzählung glauben.

3 Die Hierarchie im Team stimmt. Stinkstiefel gibt’s nicht, und alle mögen sich irgendwie.

4 Mieses Spiel gegen die Schweiz? 16 Torschüsse hatten die Deutschen, die Schweizer nur vier. Also bitte!

5 Die deutschen Fans rufen „Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin“ – und so folgsam, wie die Spieler sind, machen die das glatt.

6 Es gibt einen Plan B. Die Auswechslungen bringen frischen Wind und von Maximilian Beier werden wir noch viel sprechen.

7 Die Tore verteilen sich bei der DFB-Elf auf viele Schultern. Sechs DFB-Kicker haben schon getroffen.

8 Coach Nagelsmann ist der Ehrgeiz in Person, und so wird er seinen Kader zum Äußersten treiben.

9 Sie haben Robert Andrich, den (noch) verhinderten Weitschuss-Gott.

10 Der Kroos Toni soll doch einen schönen Abschied bekommen, so mit allem Pipapo und Pott.

11 Mittelstürmer und Turnier-Joker Niclas Füllkrug. Er hat gegen die Schweiz zum zweiten Mal gezeigt: man wechsle ihn ein und wenig später fällt das Tor.

Foto: Arne Dedert/dpa

11 Gründe, warum die DFB-Elf nicht Europameister wird

1 Der Torwart: Wo sind die Traumpässe von Manuel Neuer?

2 Die Innenverteidigung. Und schon ist die Mats-Hummels-Debatte da – oje!

3 Dieser Kimmich – unsichere Zukunft, viel diskutierte Vergangenheit und eine Gegenwart, in der er regelmäßig vergisst, welche Position er eigentlich bekleidet.

4 Wenn das Mittelfeld Druck bekommt, fehlt der schlüssige Plan B.

5 Florian Wirtz, für den doch die Rolle des EM-Stars reserviert war, fühlt sich auf der rechten Seite immer noch nicht so recht wohl.

6 Die deutschen Fans – waren lange Zeit gegen die Schweizer chancenlos.

7 Flanke, Kopfballtor durch Füllkrug – bisschen wenig, oder?

8 Toni Kroos kann es dann doch nicht ganz alleine richten.

9 Fehlende Resilienz: Kaum gerät die DFB-Elf in den Rückstand, schon wird sie nervös und es fehlt an Selbstvertrauen.

10 Ein Team, dessen Fans freiwillig „Check 24“-Leibchen tragen, sollte unbedingt früh ausscheiden.

11 Die Schönfärber sind schon wieder unterwegs. Jetzt heißt es, so ein spätes 1:1 sei besser als ein 4:0. Von wegen!

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7 Kommentare

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  • Also wenn mir an Weihnachten einer gesagt hätte das die Nati so spielt, hätte ichs nicht geglaubt.

    Deutschland und Deine Pappenheimer. Mit nix zufrieden. Mit dieser Vorgeschichte darf man das Erreichen des Achtelfinales schon als Erfolg werten.

    Und das Beste sind sowieso die Fans.

  • Unsere Nationalmannschaft hatte auch bei ihrem letzten Weltmeistertitel das eine oder andere nicht so optimale Spiel. Warten wir die KO Runde ab. Hier ist jedes Spiel praktisch ein Endspiel.

  • Lustige +/- Liste, sollte man sich vor einer Heirat auch erstellen.

  • Der erste Gegner auf Augenhöhe (die international in etwa zweitklassige Schweiz) hat uns ziemlich deutlich gezeigt, wie das Leistungsniveau der "Mannschaft" einzuschätzen ist. Mit viel Glück überstehen wir trotz mutmaßlich fehlender Innenverteidigung erster Wahl noch das Achtelfinale. Aber Spanien im Viertelfinale - never.

  • Die englische Nationalmannschaft wird daheim grad in der Luft zerrissen nach einem Unentschieden gegen einen starken Gegner, der immerhin letzte EM im Halbfinale stand. Bin froh, daß diese Art Hybris hierzulande langsam ausgestorben scheint. Alles etwas low-key und erwachsener diesmal, finde ich ganz cool. Klar darf man von einem reichen Land mit einer der stärkeren Ligen viel erwarten. Aber die Legionäre der großen Ligen verteilen sich doch auf aller Herren Länder! In Endland tut man immer so, als wäre deren Nationalmannschaft deckungsgleich mit der Premier League. Erstens nein, zweitens ist die Premier League nicht die einzige starke Liga (sonst gewönne ja jedes Jahr ein englisches Team die Champions League).

    Langer Rede kurzer Sinn, läuft doch fein bisher. 7 Punkte, Gruppensieger, angucken kann man es sich auch. Ätzend ist das Anrennen gegen tiefstehende Gegner, aber damit müssen Favoriten auch nicht erst seit heute leben und umgehen können.

    • @Hinkelstein:

      Treffend und sachlich ausgeführt!



      Dem augenblicklichen Trainer der Spanier ist TikiTaka ein Graus, dabei galt es mal als hohe Fußballkunst. Die Zeiten ändern sich.



      Nur eins bleibt gleich, es werden sportliche Wettkämpfe veranstaltet, weil Menschen dabei auf Erfolge hoffen und zwar jeder, der daran teilnimmt. (Es ist keine Telenovela).



      Sogenannte Underdogs haben zum Teil schon die spannendsten Spiele geliefert, wenn das nicht sehenswert war!



      Bei den sogenannten Favoriten war durchaus etliches weniger Sehenswertes dabei, auch normal.



      Der „Fußballgott“ ist launisch, die Schiedsrichter (Var) nicht unfehlbar.



      Der größte Aufreger bleibt für mich die raffgierige UEFA mit ihren Knebelverträgen, was die Steuerzahler bluten lässt.

      • @snowgoose:

        Nur gehören, damit es solche Knebelverträge gibt, zwei dazu, der einer der ihn stellt und der andere der ihn annimmt. Und in Deutschland hat dies Scholz als Finanzminister abgesegnet. www.t-online.de/sp...illionen-euro.html