Fahndung nach RAF-Terroristen: Polizei durchsucht weitere Wohnung
Nach der Verhaftung von Daniela Klette läuft die Fahndung nach früheren RAF-Mitgliedern weiter. Am Montagmorgen gab es einen erneuten Einsatz in Berlin-Friedrichshain.
BERLIN afp /dpa | Auf der Suche nach zwei früheren RAF-Terroristen haben Ermittler am Montagmorgen in Berlin eine weitere Wohnung durchsucht. Bei dem Einsatz in der Corinthstraße im Stadtteil Berlin-Friedrichshain habe es aber keine Festnahme gegeben. Wie eine Sprecherin des federführenden niedersächsischen Landeskriminalamts (LKA) am Montagmorgen sagte, ging die Polizei Hinweisen nach. Die Ermittler hätten einen Menschen angetroffen, von den Gesuchten sei aber niemand dort gewesen. Weitere Angaben machte das Landeskriminalamt nicht.
Bereits am Sonntag waren in Berlin-Friedrichshain zunächst ein Bauwagengelände und am Abend dann eine Wohnung durchsucht worden. Auch dabei hatte es keine Festnahme gegeben. In dem Bauwagen soll der seit über 30 Jahren gesuchte frühere RAF-Terrorist Burkhard Garweg (55) laut Polizei „mit hoher Wahrscheinlichkeit“ gelebt haben. Bei dem Großeinsatz wurde er allerdings nicht mehr angetroffen. Bei dem Grundstück handelt es sich um ein vor allem von der alternativen Szene genutztes Brachgelände, auf dem Baracken, Wohnmobile, Wohnwagen und Gebäude stehen.
Die Ermittler fahnden nach den früheren RAF-Terroristen Garweg und Ernst-Volker Staub (69). Die Dritte aus dem Trio, die frühere RAF-Terroristin Daniela Klette (65), war am vergangenen Montag in Berlin festgenommen worden. Die drei sollen der linksextremistischen Rote Armee Fraktion (RAF) angehört haben, die bis in die 1990er Jahre hinein mordete. Sie sollen vor über 30 Jahren in den Untergrund gegangen sein.
Garweg und Staub sollen zusammen mit der vergangene Woche festgenommenen mutmaßlichen RAF-Terroristin Daniela Klette bewaffnete Raubüberfälle begangen haben, um ihr über 30 Jahre andauerndes Leben im Untergrund zu finanzieren. Die Staatsanwaltschaft Verden ermittelt deshalb unter anderem wegen versuchten Mordes.
Leser*innenkommentare
Janix
Nachdem das Thema damit abgeräumt ist, bitte die aktiven und Ex-Rechtsradikalen genauso schnappen, in punkto Mordtote die weitaus zentralere Aufgabe.
Ich bin mal gespannt, ob Capoeira das ganze Erwähnen nun Extra-Kunden bringt.
tomás zerolo
@NARRENFELL
Ja -- auch ich wünschte mir einen nur annähernd so grossen Eifer bei Rechten (Stichwort: Anschlagserie Neukölln). Die machen mir deutlich mehr Sorge.
rero
@tomás zerolo Ihr Beispiel wäre aber eher was, wenn man beweisen wollte, dass die Polizei auf dem linken Auge blind ist.
Klettes Verhaftung war ein Zufallsergebnis Dritter.
Vermutlich glaubte die Polizei nicht mal selbst daran, sonst wäre mehr Aufgebot bestelt worden.
Die Anschlagserie in Neukölln wurde da schon ernster genommen.
Arjun G. G.
Jepp, eindeutig hat der Wahlkampf schon angefangen. Taeser-Faeser und SPD zeigen BlaBlaBla Entschlossenheit.
Narrenfell
Wann kommen die Artikel über die 600 gewaltbereiten, abgetauchten Rechtradikalen? Oder zieht RAF immer noch mehr Klicks als der langweilige Nazi von Nebenan?
rero
@Narrenfell Nun, so eine richtige Terroristin im Untergrund mit Banküberfällen und Beihilfe an Morden macht natürlich mehr her als irgendwelche Neonazis, denen zum Teil nur Kleinkriminalität vorgeworfen wird und die sich teilweise wohl mal bei der neuen Freundin nicht angemeldet haben.
An Gewaltbereitschaft mangelte es Klette & co. ja nun gar nicht.
Klar gibt das mehr Klicks.
Janix
Um Böhmermann zu paraphrasieren: Und jetzt die Lindner-Lehfeldt-Bande, der Wohnort in der Nouveau-Riche-Villa, von Zöllnern gesäumt, ist ja bekannt.
Tom Lehner
Ich weiß gar nicht warum hier so ein Wind gemacht wird. Das Kürzel RAF ist doch hier nur irreführend. Drei ehemalige Angehörige einer terroristisches Vereinigung haben über 30 Jahre in der Illegalität gelebt und Verbrechen verübt um ihren Lebensunterhalt zu sichern.
Klette und ihre Kumpels sollen zig Überfälle begangen haben. Dann nehmen wir sie als das was sie sind. Verbrecher. Mit der RAF hat das nix mehr zu tun.
Wie einfach das war an sie heranzukommen ist an anderer Stelle eindrücklich zu lesen.
Deep South
@Tom Lehner So siehts aus. Aber warum denn auf die nüchternen Fakten reduzieren, wenn man mit den 3 Buchstaben nen Haufen Leute triggern kann. Ein bisserl Spektakel brauchts heute halt immer.