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Carsharing-Unternehmen dürften aktuell die einzigen sein, die Fahrerdaten sammeln. Nd das seit bald Jahrzehnten.
Die Daten sammelt das Carsharing-Unternehmen und nicht der Fahrzeughersteller. Über Buchungsdaten vom Einstieg bis zum Ausstieg, gefahrene Kilometer bis hin zum potentiellen Aufzeichnung der Fahrstrecke ist da alles möglich und für Abrechnungen auch notwendig.
Wer einen Aluhut auf hat sollte kein Carsharing nutzen.
Ergänzung zum Artikel: eine Studie der Mozilla Foundation dazu. Die Autos kommen nicht gut weg:
foundation.mozilla...iewed-for-privacy/
Die Diskussion bei LWN dazu ist auch immer lesenswert:
Ich verstehe immer noch nicht die Forist*innen hier, die KEINE BÜROKRATIE!1!! skandieren. Klingt wie das libertäre Geschwätz des Überwachungskapitalismus.
Guter Artikel und...
Oh, oh. Da brodelt das Forum über. Als hättet Ihr alle Aktien bei einem dieser Daten-Fleischwölfe. Was ist nur mit Euch los?
Ob es neue Gesetze braucht, oder die DSGVO ausreicht kann ich nur schwer beurteilen. Der aktuelle Zustand jedenfalls ist haarsträubend.
Ich habe mir so den Begrüssungsbildschirm bei einem dieser Car-Sharing-Gurken angeschaut. Ich behaupte: das war alles andere als DSGVO konform.
Muss halt nur wer durchsetzen.
Eine totale Überwachung des MIV wäre sinnvoll (Selbstverständlich nicht durch Konzerne). Autos sind gefährliche Geräte, trotzdem wird nirgends so oft gegen Gesetzte verstoßen wie im Straßenverkehr und es wird nirgends so oft auf Kosten des Gemeinwohls betrogen wie beim Parken.
www.hm.edu/aktuell...ite_246669.de.html
Es braucht keine neuen Gesetze. Die Datenschutzgrundverordnung regelt das schon. Wenn mein Auto personenbezogene Daten erhebt und an den Hersteller übermittelt, dann bedarf das meiner Zustimmung. Wenn das das Auto ohne meine Einwilligung trozdem macht, ist es schon jetzt illegal. Und wenn ich meine Einwilligung irgendwo gebe, z.B., damit der Hersteller Updates einspielen kann, dann müss er angegeben, welche Daten erhoben werden.
Genau mein Humor.
In Deutschland stockt vieles aufgrund überbordender Reglementierungen und Einschränkungen durch Datenschutz jetzt schon im internationalen Vergleich...
Wie genau wird der Nutzer von Fahrzeugen durch die Erhebung benachteiligt? Selbst wenn aufgrund der Sitzeinstellung abgeleitet werden kann, wer am Steuer saß sehe ich dadurch für die Allgemeinheit keinen Nachteil, eher sogar Vorteile weil dadurch festgestellt werden kann, wer tatsächlich am Steuer saß bzw. wer bspw. Versicherung sparen wollte.
Zum Thema Carsharing: naja, es ist Teil des Deals. Carsharing betreiben wohl die wenigsten Unternehmen, weil sie am eigentlichen Geschäft soviel verdienen. Die Daten sind der Gewinn...
HALT! Stopp! Nicht noch eine weitere Regelung, die jegliche unternehmerische Tätigkeit in Regelungswahn und Willkür erstickt. Dieses Problem ist vollständig und gut durch die Datenschutzgrundverordnung geregelt. Klarheit und Verständlichkeit müssen wieder vorgehen.
Ein Gesetz muss her. Soso ...
Ein Gesetz zu Lasten der internationalen Großkonzerne ?
Ein Gesetz zu Digitalthemen ?
Und das von dieser Bundesregierung ?
Eher friert die Hölle ein.
Die „Welt“ nennt die Bundesnetzagentur eine neue Zensurbehörde. Das ist ein unnötiger Aufschrei gegen eine normale rechtsstaatliche Aufgabe.
Mobilitätsdaten in Pkws: Ein Auto darf keine Wanze sein
Autohersteller sammeln alle möglichen Daten. Datenschutz und Transparenz gibt es diesbezüglich kaum. Es braucht ein Gesetz, um das zu ändern.
Jede Menge Daten jeder Fahrt werden erfasst Foto: Cavan/plainpicture
Die Situation ist absurd: Wer sich in den vergangenen Jahren ein Auto gekauft hat – neu oder gebraucht, jedenfalls nicht ganz alt –, produziert mit jeder Fahrt eine ordentliche Menge Daten. Zum Beispiel zum Beschleunigungs-, Lenk- und Bremsverhalten, zum Standort oder zu den Sitzeinstellungen – die geben nämlich Aufschluss darüber, ob immer die gleiche oder unterschiedliche Personen das Fahrzeug nutzen.
Je nach Modell variieren die erhobenen Daten. Doch wer herausfinden will, was der Autohersteller da genau über einen selbst oder Freunde und Familie, die das Fahrzeug mitnutzen, speichert – viel Spaß dabei.
Die Hersteller rücken diese Daten, wenn überhaupt, in der Regel nur scheibchenweise heraus, und das auch nur bei Kund:innen, die einiges an Hartnäckigkeit zeigen. Und spätestens als Carsharing-Kund:in hat man an dieser Stelle ganz verloren.
Es braucht also dringend ein Gesetz, das hier etwas ganz grundlegend ändert. Datenschützer:innen fordern das schon lange, und auch eine Umfrage des Verbraucherzentrale Bundesverbandes hat nun ergeben: Fast drei Viertel der Befragten finden es wichtig, selbst entscheiden zu dürfen, ob und welche Daten Fahrzeughersteller erheben.
Immer mehr Daten von vernetzten Fahrzeugen
Das Bundesverkehrsministerium, das gerade an einem Gesetz zu Mobilitätsdaten arbeitet, sollte diese Zahlen ernst nehmen. Denn die Menge an Daten, die vernetzte Fahrzeuge erheben, steigt. Und sie wird noch größer, wenn irgendwann (weitgehend) selbstfahrende Autos auf den Straßen unterwegs sind. Mit ihren Innen- und Außenkameras sowie zahlreichen Sensoren überwachen diese das Fahrzeuginnere und auch ihre Umgebung. Gerade als Fußgänger oder Radfahrerin wäre es schon ganz nett zu wissen, dass derartige Daten nur für den Moment genutzt, aber nicht gespeichert werden.
Doch angesichts dessen, dass in Deutschland aktuellen Zahlen zufolge die Pkw-Dichte mit 48,8 Millionen zugelassenen Fahrzeugen auf Rekordniveau ist, sind die Rufe nach mehr Transparenz und Datenschutz erstaunlich leise. Die Autohersteller dürfen sich freuen.
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Kommentar von
Svenja Bergt
Redakteurin für Wirtschaft und Umwelt
schreibt über vernetzte Welten, digitale Wirtschaft und lange Wörter (Datenschutz-Grundverordnung, Plattformökonomie, Nutzungsbedingungen). Manchmal und wenn es die Saison zulässt, auch über alte Apfelsorten. Bevor sie zur taz kam, hat sie unter anderem für den MDR als Multimedia-Redakteurin gearbeitet. Autorin der Kolumne Digitalozän.
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