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Studie zu Impfstoff gegen GürtelroseEr beugt auch Demenz vor

Ein Forschungsteam aus Heidelberg hat bei einer Erhebung etwas Erstaunliches entdeckt. Der Impfstoff Zostavax verringert offenbar das Risiko einer Demenz.

Etwa 1,8 Millionen Menschen leben in Deutschland mit Demenz Foto: Christian Jungeblodt

Etwa 1,8 Millionen Menschen leben in Deutschland mit Demenz. Und da die Gesellschaft immer älter wird, wird die Zahl der Demenzerkrankten wahrscheinlich noch weiter wachsen. Dabei gibt es zur Prävention und Behandlung heute noch keine effektiven Mittel. Auch was die Erkrankung auslöst, ist unklar.

Immer mehr wissenschaftliche Untersuchungen legen allerdings die Vermutung nahe, dass Herpesviren zum Teil für Demenz verantwortlich sein könnten. Insbesondere Typ-1 des Herpes-Simplex-Virus und das Varizella-Zoster-Virus, das Windpocken auslöst, stehen im Verdacht, das Erkrankungsrisiko zu steigern. Die Windpocken machen sich nämlich nicht nur auf der Haut bemerkbar, sondern wirken auch im Kopf, wo sie eine Gehirnentzündung auslösen oder das Gehirn auf lange Dauer unterschwellig schädigen können.

Die Studie

Das Varizella-Zoster-Virus äußert sich auf der Haut nicht nur in Form von Windpocken. In höherem Alter, wenn das Immunsystem geschwächt ist, kann es sich im Körper erneut vermehren und Gürtelrose auslösen, einen schmerzhaften roten Ausschlag. Gegen Gürtelrose gibt es einen Impfstoff, und dieser kann offenbar auch dabei helfen, Demenzerkrankungen zu verhindern, wie ein Team aus Forscherinnen vom Heidelberg Institute of Global Health jetzt herausgefunden hat.

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In einer Vorabveröffentlichung berichten die WissenschaftlerInnen von ihrem Vorgehen: Sie schauten sich Bevölkerungsdaten aus Wales an, wo der Impfstoff Zostavax seit 2013 zur Vorbeugung gegen Gürtelrose verabreicht wird – allerdings nur an Menschen, die nach dem 2. September 1933 geboren wurden. Eine Erhebung hat gezeigt, dass sich Geimpfte nur etwa halb so oft mit Gürtelrose infizierten wie Nicht-Geimpfte.

Wie die ForscherInnen nun herausfanden, erkrankte die Gruppe, die nach dem Stichtag geboren wurde und somit grundsätzlich Zugang zu dem Impfstoff hatte, auch zu einem Fünftel seltener an Demenz – und das, obwohl nur knapp die Hälfte der Gesamtbevölkerung in dieser Kohorte überhaupt geimpft war. Auch der Geschlechteraspekt der Studie ist interessant: Laut dem Team aus Heidelberg ist der Schutz des Impfstoffs vor Demenz bei Frauen höher als bei Männern.

Was bringt’s?

Bevor sie richtig veröffentlicht werden kann, muss die Studie wie jede andere ein Qualitätsprüfungsverfahren durchlaufen. Sollte sie dieses bestehen, dürfte sie die Forschung zur Verbindung zwischen Herpesviren und Demenz und somit den Kampf gegen Erkrankungen des Nervensystems weiterbringen.

Die Erkenntnisse können dazu beitragen, dass die Demenz in alternden Gesellschaften nicht proportional mitwächst. Den ForscherInnen zufolge können künftige Untersuchungen die Wirksamkeit von Zostavax genauer bestimmen und klären, in welchem Alter es am besten verabreicht werden sollte.

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1 Kommentar

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  • Es zeigt sich, dass effiziente Forschung in der Epidemiologie auch suffiziente Datenbanken braucht. Wir haben vielleicht in Deutschland nicht nur mit den Krebsregister-Einträgen einen Fundus, sondern bald auch im RKI. Das alles ist aber auch nicht neu. "Slow-virus-infection" war in Fachkreisen immer ein Thema.



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    www.deutschlandfun...as-gehirn-100.html