piwik no script img

Die Wochenvorschau für BerlinErst die Orden, dann ein Countdown

Zwei Berliner bekommen das Bundesverdienstkreuz. Die Stadt soll lahm gelegt werden. Und die SPD-Basis stimmt über die Koalition mit der CDU ab.

Tanz-Flashmob von Extinction Rebellion am 15. April in Berlin gegen das weltweite Artensterben Foto: dpa/Paul Zinken

Berlin taz | Nach Ostern ist: leider Alltag. Aber na ja, fürs Nachrichtengeschäft wie das unsere ist das Ende der Osterschulferien gut, weil endlich wieder mehr Termine anstehen. Das geht gleich am Montagnachmittag los, wenn das Bundesverdienstkreuz im Säulensaal des Roten Rathauses verliehen wird – von der Noch-Regierenden Franziska Giffey (SPD). Sabine Werth, die Vorsitzende der Berliner Tafel, wird ausgezeichnet – wofür, dürfte klar sein. Geehrt wird auch Ekkehard Streletzki, der ist Berliner Unternehmer und Hotelier („Estrel“) – wofür genau er das Verdienstkreuz erhält, na, da warten wir mal die Laudatio ab.

Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle, dass am Montagabend dann Angela Merkel dran ist: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier verleiht der Bundeskanzlerin a. D. das „Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland in besonderer Ausführung“ – überhaupt erst zum dritten Mal in der bundesrepublikanischen Geschichte. Die Vorgänger heißen, na, was glauben Sie? Genau: Adenauer und Kohl.

Apropos Geschichte: Am Dienstag geht es in der Veranstaltung „Polen unter NS-Herrschaft“ um die deutsche Besatzungspolitik während des Zweiten Weltkriegs. Die Deutschen ermordeten fast die gesamte jüdische Bevölkerung, mehrere Millionen Menschen, und weite Teile der dortigen Elite. Die Gruppe Postkom, die Interventionistische Linke und die Stiftung Haus der Demokratie und Menschenrechte laden ab 19 Uhr in die Greifswalder Straße 4 ein.

Berlin soll lahmgelegt werden

Kämpferisch geht es ab Mittwoch zu, die Letzte Generation will alles geben: „Kommt mit nach Berlin ab dem 19. April!“ heißt es auf der Homepage der Kli­ma­ak­ti­vis­t:in­nen, die sich quasi warmlaufen. Denn bald soll es womöglich Dutzende paralleler Blockaden in ganz Berlin geben, die Stadt soll lahmgelegt werden – Startschuss dafür könnte der Montag nächster Woche sein, also der 24. April (wir halten Sie natürlich auf dem Laufenden).

Ein anderes, nicht minder wichtiges Thema rückt am Donnerstag in den Fokus, mit der Pressekonferenz der Berliner Kältehilfe zum Saisonende (so nennt man das wirklich – als ob man im April als obdachloser Mensch nicht mehr frieren könnte). Die Liga der freien Wohlfahrsverbände und die Koordinierungsstelle Kältehilfe informieren über „Situation und Perspektiven wohnungsloser Menschen“ in Berlin (wir werden berichten).

The Final Countdown

Und ein bisschen Silvester-Feeling stellt sich dann am späten Freitagabend ein, wenn der Countdown läuft: Um 23.59 Uhr – gewissermaßen gilt das Datum des Poststempels – endet die Frist für die Abstimmung aller SPD-Mitglieder über den Koalitionsvertrag mit der CDU. Das Ergebnis des SPD-Mitgliedervotums per Briefabstimmung soll kurz danach, am Sonntag, also dem 23. April, verkündet werden.

Könnte spannend werden, weil knapp ausfallen – oder auch eindeutig? Werden Sektkorken knallen? Bei der SPD? Der CDU? Beiden? Oder am Ende bei den Grünen? Fragen über Fragen. Am Ende der Woche wissen wir mehr. Und auch davon werden Sie natürlich bei uns lesen.

Links lesen, Rechts bekämpfen

Gerade jetzt, wo der Rechtsextremismus weiter erstarkt, braucht es Zusammenhalt und Solidarität. Auch und vor allem mit den Menschen, die sich vor Ort für eine starke Zivilgesellschaft einsetzen. Die taz kooperiert deshalb mit Polylux. Das Netzwerk engagiert sich seit 2018 gegen den Rechtsruck in Ostdeutschland und unterstützt Projekte, die sich für Demokratie und Toleranz einsetzen. Eine offene Gesellschaft braucht guten, frei zugänglichen Journalismus – und zivilgesellschaftliches Engagement. Finden Sie auch? Dann machen Sie mit und unterstützen Sie unsere Aktion. Noch bis zum 31. Oktober gehen 50 Prozent aller Einnahmen aus den Anmeldungen bei taz zahl ich an das Netzwerk gegen Rechts. In Zeiten wie diesen brauchen alle, die für eine offene Gesellschaft eintreten, unsere Unterstützung. Sind Sie dabei? Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!