Klimawandel in Deutschland: Warnung vor Starkregen

Der Deutsche Wetterdienst mahnt mehr Vorbereitung auf extreme Niederschläge an. Diese dürften durch die Erderhitzung weiter zunehmen.

Hinter einem beleuchteten Bürokomplex in Esslingen schlägt ein Blitz ein

Gewitter, Starkregen und Hagel in Esslingen am 13.3.2023 Foto: SDMG/dps

BERLIN taz | Deutschland in der Klimakrise: Der Deutsche Wetterdienst hat vor der zunehmenden Gefahr durch Starkregen gewarnt, der etwa im Ahrtal 2021 zu katastrophalen Überschwemmungen führte.

„Das Potenzial für häufigere und intensivere Starkniederschläge nimmt mit steigenden Temperaturen zu“, sagte Tobias Fuchs, Leiter des Bereichs Klima und Umwelt bei der Behörde, am Dienstag in Berlin. „Wir vermuten deshalb, dass es aufgrund der seit 1881 in Deutschland um 1,7 Grad angestiegenen Jahresmitteltemperatur schon zu einer Zunahme beim Starkniederschlag gekommen ist – und gehen davon aus, dass diese Zunahme bei weiter steigenden Temperaturen weitergehen wird.“

Der Wetterdienst biete deshalb neue Daten für Kommunen und Katastrophenschutz an, mit denen man für jeden Ort in Deutschland die Starkregengefahr berechnen könne. Das könne im Akutfall, aber auch bei der Prävention helfen. Es reiche nicht aus, nur auf die Warnungen des Wetterdiensts zu warten.

Auch das Ausbleiben von Wasser wegen des Klimawandels bereitet den Me­teo­ro­lo­g:in­nen Sorge. „Das Thema Trockenheit ist eines, das uns zunehmend beschäftigt“, so Fuchs. Im vergangenen Jahr hatte es beispielsweise ein Niederschlagsdefizit von 15 Prozent gegeben. Auch für das 2023 gebe es keine Entwarnung, so der Experte.

Deutschland heizt sich schnell auf

Während sich die Temperatur weltweit im Schnitt bereits um 1,1 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau erwärmt hat, sind es in Deutschland laut Wetterdienst etwa 1,7 Grad. Das entspricht dem linearen Trend.

Andere Kli­ma­ex­per­t:in­nen sprechen allerdings von einer noch stärkeren Temperatursteigerung. Sie argumentieren: Die Temperaturkurve sei durch einen linearen Trend nicht gut abgebildet, weil sie dafür seit den sechziger Jahren zu steil ansteige. „In Deutschland sehen wir schon eine Erwärmung um 2,4 Grad seit dem 19. Jahrhundert“, sagte Klimaforscher Stefan Rahmstorf kürzlich im taz-Interview.

Auf jeden Fall geht die Erwärmung auf der Landmasse der Erde wie in Deutschland schneller als im globalen Durchschnitt. Weltweit senken die Ozeane, die viel Wärme in tiefere Wasserschichten mischen, die Temperatur. Die Oberfläche erhitzt sich dort also langsamer.

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