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Bei uns kam das Thema spät dran. Erst in der neunten Klasse. Dafür dann aber ein Schuljahr lang nichts anderes. Dafür wurden Weimarer Republik und erster Weltkrieg im Galopp durchgenommen. Das hat die unmittelbare Einordnung schwierig gemacht. Ich Stimme zu, dass das Interesse da ist. Der Geschichtsunterricht lief bei uns allerdings streng chronologisch ab. Viele Zusammenhängen sind mir erst nach der Schulzeit klar geworden. Fairerweise muss ich zugeben, dass ich kein besseres Konzept vorlegen kann.
Ich kapiere das nicht: zu wenig NS, zu wenig Kolonialismus (kannte ich beides noch anders in meiner Schulzeit), dazu die ewige (wahrscheinlich auch berechtigte Beschwerde) zu wenig DDR - was wird denn jetzt noch unterrichtet in Geschichte?
Ja sie kommen zu kurz aber bitte nicht wieder wie in den 1980er und 1990er den Fehler machen und im Politik/Geschichtsunterricht von der 5 bis zur 10 und den weiterführenden Schulen sich nur auf die NS Zeit konzentrieren dafür ist die Geschichte/Politik nach 1945 zu wichtig. Abgesehen davon finde ich es befremdlich das die Kinder wenn sie sich für die Zeit interessieren sich nicht selbst bilden. Sie haben alle Mittel dafür in der Hosentasche nennt sich Smartphone mit Internetzugang.
@pablo "Selbst bilden" mit Internetzugang funktioniert bei diesem Thema nicht.
Es gibt massenhaft rechtsextremistische und antisemitische Seiten und Videos, die einen auf wissenschaftlich tun.
Das können Kinder nicht unterscheiden.
Da kommen ja Erwachsene schon oft nicht mit klar.
Mmmmh das kommt mir komisch vor.
Ich zumindest hatte ca. 5 Jahre NS Zeit im Unterricht und auch fächerübergreifend (Geschichte, Religionsunterricht, Sozialkunde, Erdkunde). Das lässt sich doch anhand der Lehrpläne leicht einsehen wie viel unterrichtet wird.
Israels „begrenzte Bodenoffensive“ im Libanon birgt immense Gefahren. Nicht nur Iran steigt in den Krieg ein. Die Welt schaut ohnmächtig zu.
Memo-Studie zur Erinnerungskultur: Ungenügend für den Unterricht
Dass Jugendliche wenig über die NS-Zeit wissen, liegt nicht an mangelndem Interesse. Hitler und Holocaust kommen im Lehrplan zu kurz.
Berlin, September 2017: Schüler:innen, diskutieren während eines Klassenausflugs zum Holocaustmahnmal Foto: Paul Langrock
Bei den Bildungsminister:innen sollten sämtliche Alarmglocken schrillen. Wenn die Hälfte der 16- bis 25-Jährigen nicht den Zeitraum der NS-Diktatur korrekt benennen kann, läuft gewaltig etwas schief. An mangelndem Interesse liegt es nicht, wie die Ergebnisse der Memo-Jugendstudie zeigen. Drei Viertel der Befragten wünscht sich sogar mehr Faktenwissen im Unterricht zu Hitler & Holocaust.
Damit ist klar, dass die Älteren es ausnahmsweise mal nicht auf die angebliche Gleichgültigkeit der jungen Generation schieben können. Es bleibt nur ein Schluss: Die Wissenslücken hängen mit der Qualität des Unterrichts zusammen. Natürlich ist der Job nicht unbedingt einfacher geworden – allein, weil den Schulen die wichtigen Unterstützer:innen wegsterben.
Lange Zeit konnten die Geschichtslehrer:innen darauf bauen, dass die Erlebnisse von Holocaust-Überlebenden und anderer NS-Zeitzeug:innen schon einen Großteil der Schüler:innen in ihren Bann ziehen würden. Umso verwunderlicher ist, dass die meisten Bundesländer bis heute nicht mal den Besuch einer KZ-Gedenkstätte vorschreiben. Dass man Lehrkräfte nicht zu außerschulischen Angeboten zwingen könne, ist dabei vorgeschoben.
Zumindest von denen, die Geschichte oder Politik unterrichten, muss man diesen Einsatz erwarten und einfordern dürfen. Wie so oft beim Thema Schule hängt es vom Engagement einzelner (und nicht nur der Geschichts-) Lehrkräfte ab, ob sich Jugendliche intensiver mit der NS-Zeit beschäftigen, ob sie das Tagebuch der Anne Frank lesen oder Stolpersteine schrubben.
Die Bildungsminister:innen sind also gut beraten, wenn sie für dieses Engagement mehr Freiräume schaffen – und Themen wie Rassismus, Diskriminierung oder Ausgrenzung stärker in den Unterricht nehmen. Schließlich gehört das alles zum Alltag heutiger Jugendlicher – und bietet wertvolle Anknüpfungspunkte zur NS-Zeit. Es ist gut, dass manche Länder genau dafür das Schulfach Politik gestärkt haben. Blöd ist nur, wenn das – wie in Berlin – auf Kosten des Geschichtsunterrichts geht.
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Schwerpunkt Nationalsozialismus
Kommentar von
Ralf Pauli
Redakteur Bildung/taz1
Seit 2013 für die taz tätig, derzeit als Bildungsredakteur sowie Redakteur im Ressort taz.eins. Andere Themen: Lateinamerika, Integration, Populismus.
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